-
Die Erfindung betrifft eine Injektionsspritze mit einem aus zwei
miteinander verbundenen Halbschalen aus elastoplastischem Werkstoff bestehenden,
im Längsschnitt etwa ein Ellipsoid bildenden Flüssigkeitsbehälter, von welchen die
hintere Halb schale in die vordere Halbschale eindrückbar ist und mit der Außenseite
der vorderen Halbschale ein zentraler, im Querschnitt etwa zylindrischer Hohlkörper
einstückig verbunden ist, der an seinem Ende eine Düse und gegebenenfalls Mittel
zur Aufnahme einer Spritznadel sowie lösbarer oder unlösbarer Verschlußmittel aufweist.
-
Es ist bereits eine Injektionsspritze bekannt (deutsche Auslegeschrift
1 063 340), die einen zusammendrückbaren, im Längsschnitt ein Ellipsoid bildenden
Flüssigkeitsbehälter aus elastoplastischem Kunststoff sowie einen sich an dessen
Vorderseite anschließenden, mit dem Flüssigkeitsbehälter einstückig verbundenen,
etwa zylindrischen Hohlkörper aufweist, der zur Aufnahme einer Injektionsnadel geeignet
ist. Bei einer solchen zum einmaligen Gebrauch bestimmten Injektionsspritze ist
es erwünscht, daß deren Flüssigkeitsbehälter durch Zusammendrücken möglichst restlos
entleert wird. Um dies zu erreichen, ist bei der bekannten Injektionsspritze vorversehen,
daß die Wandung ihres Flüssigkeitsbehälters im Bereich der größten Umfangslinie
geschwächt ist, damit der hintere Wandungsteil des Flüssigkeitsbehälters einwandfrei
nach innen durchgedrückt werden kann. Dies gelingt bei der bekannten Injektionsspritze
jedoch nicht in dem erforderlichen Ausmaß.
-
Darüber hinaus besteht bei ihr die Gefahr, daß die Wandung des Flüssigkeitsbehälters
infolge ihrer Schwächung reißt.
-
Es ist weiterhin eine Injektionsspritze bekannt (USA.-Patentschrift
2667872), welche einen zusammendrückbaren Flüssigkeitsbehälter besitzt, der aus
zwei aus einem Stück bestehenden, ein Ellipsoid bildenden Halbschalen besteht, wobei
die Wandung des Flüssigkeitsbehälters im Bereich seiner größten Umfangslinie ebenfalls,
und zwar durch eine von außen in die hintere Halb schale eingeschnittene V-förmige
Ringnut, geschwächt ist. Infolge der einstückigen Ausbildung der beiden Halbschalen
sowie des dadurch erzeugten elastischen Widerstandes wird bei der in Frage stehenden
Injektionsspritze trotz der V-förmigen Ringnut des Flüssigkeitsbehälters die hintere
Halbschale nach ihrem Eindrücken wieder zurückgedrängt, sobald die auf sie wirkende
Kraft nachläßt. Dabei besteht die Gefahr, daß die bereits ausgespritzte Flüssigkeit
zurückgesaugt wird. Außerdem ist bei dieser Injektionsspritze zu befürchten, daß
die Schwächung der Wandung ihres Flüssigkeitsbehälters zu einem Reißen desselben
führt.
-
Bei einer Weiterentwicklung der zuletzt erwähnten Injektionsspritze
(USA.-Patentschrift 2688964) besteht der Flüssigkeitsbehälter aus getrennt hergestellten
Halbschalen, welche an ihrem Rand flanschartige Randteile aufweisen, mit denen sie
miteinander verbunden sind. Diese Flanschverbindung hat zur Folge, daß in ihrer
unmittelbaren Nähe der Rand der Halbschalen verhältnismäßig steif ist. Dies beeinträchtigt
beim Eindrücken der hinteren Halb schale deren Anlage gegen die vordere Halbschale.
Weiterhin federt infolgedessen auch die hintere Halbschale nach ihrem Eindrücken
zurück und bewirkt damit ein Zurücksaugen der Flüssigkeit.
-
Der Erfindung liegt in Erkenntnis dieser Ver-
hältnisse die Aufgabe
zugrunde, eine Injektionsspritze der eingangs genannten Art zu schaffen, die zwar
die Vorteile der bekannten Injektionsspritzen besitzt, deren Nachteile jedoch vermeidet.
Insbesondere soll die neue Injektionsspritze so ausgebildet sein, daß deren Flüssigkeitsbehälter
völlig entleert wird und daß ihre hintere Halbschale nach ihrem Eindrücken in eingedrücktem,
dicht gegen die vordere Halbschale anliegendem Zustand verbleibt.
-
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in denUnteransprüchen beschrieben.
-
Bei der neuen Injektionsspritze ist von Vorteil, daß ihr Flüssigkeitsbehälter
aus zwei vorzugsweise flanschartig miteinander verbundenen Halbschalen besteht und
daß dabei deren Verbindung so gestaltet ist, daß sich die hintere Halbschale, die
dem Betätigungsdruck ausgesetzt ist, genügend verformen läßt, um sich mit ihrer
Innenseite satt an die Innenseite der vorderen Halbschale anschmiegen zu können,
wenn sie zum Entleeren der Injektionsspritze gegen die vordere Halbschale gedrückt
wird. Hierbei erfüllt die balgartige oder V-förmige Sicke in idealer Weise die Aufgabe,
der hinteren Halbschale im Bereich der Verbindungsstelle mit der vorderen Halbschale,
d. h. an der von dem Druckangriff am weitesten entfernt liegenden und sonst wegen
der stärksten Querschnittskrümmung ziemlich steifen Stelle, eine genügend große
Nachgiebigkeit zu vermitteln, ohne die Wandung der hinteren Halb schale zu schwächen.
-
Daher findet bei der neuen Injektionsspritze einerseits infolge der
Ausbildung ihrer beiden Halbschalen und andererseits infolge der Sicke ihrer hinteren
Halbschale beim Eindrücken der letzteren eine vollständige Entleerung des Flüssigkeitsbehälters
statt. Ferner werden bei der neuen Injektionsspritze durch die Sicke ihrer hinteren
Halbschale ein Rückfedern derselben nach ihrem Eindrücken und damit ein Rücksaugen
der ausgespritzten Flüssigkeit vermieden. Darüber hinaus kann bei der neuen Injektionsspritze
deren Flüssigkeitsbehälter auch kompakt und handlich ausgeführt werden.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigt Fig. 1 einen mittleren Längsschnitt einer Spritzvorrichtung mit einer
Ausspritzdüse an ihrem hohlzylindrischen Körper und einer Verschlußkappe, F i g.
2 eine Vorderansicht der in F i g. 1 dargestelIten Spritzvorrichtung, Fig. 3 eine
schaubildliche Ansicht der hinteren Halbschale des Flüssigkeitsbehälters der Spritzvorrichtung
mit einem an dieser angebrachten Kolben, F i g. 4 eine vergrößerte Stirnansicht
des in F i g. 3 dargestellten Kolbens, F i g. S eine der F i g. 1 entsprechende
Schnittansicht der Spritzvorrichtung unter Fortlassung eines Teils des hohlzylindrischen
Körpers, wobei die hintere Halb schale des Flüssigkeitsbehälters in ihrer in die
vordere Halbschale desselben eingedrückten Stellung gezeigt ist, Fig. 6 eine schaubildliche
Ansicht der vorderen Halb schale des Flüssigkeitsbehälters der Spritzvorrichtung
mit einem anders ausgebildeten hohlzylindrischen Körper,
F i g.
7 eine vergrößerte Schnittansicht nach Linie 7-7 der Fig. 6 und F i g. 8 einen mittleren
Längsschnitt einer Spritzvorrichtung, welche mit einer Injektionsnadel sowie einer
diese umgreifenden Verschlußkappe versehen ist.
-
Die hintere Halbschale des Flüssigkeitsbehälters besteht aus einem
halbellipsoidförmigen Körper 1, welcher dicht vor seinem Rand eine etwa V-förmige,
nach vorn gerichtete Rippe 2 aufweist und an seinem Rand im Anschluß an die Außenfläche
dieser Rippe 2 mit einem Ringflansch 3 versehen ist. An der Innenfläche des halbellipsoidförmigen
Körpers 1 ist in dessen Mitte ein Kolben 4 befestigt, welcher von dem Körper 1 axial
vorspringt. Wie F i g. 4 zeigt, ist der Kolben mit einer Anzahl sich in Längsrichtung
erstreckender Nuten 5 versehen.
-
Die vordere Halbschale besteht aus einem halbellipsoidförmigen Körper
6, welcher an seinem Rand mit einem Flansch7 versehen ist. An der Vorderfläche des
halbellipsoidförmigen Körpers 6 ist in dessen Mitte ein hohlzylindrischer Körper
8 befestigt. Dieser hohlzylindrische Körper 8 erstreckt sich axial nach vorn und
befindet sich in übereinstimmender Lage mit dem Kolben 4 des hinteren halbellipsoidförmigen
Körpers 1. Der Innenraum des hohlzylindrischen Körpers 8 steht mit dem von den Körpern
1 und 6 gebildeten Flüssigkeitsbehälter in Flüssigkeitsverbindung.
-
Für eine Anwendungsform der neuen Spritzvorrichtung besitzt der hohlzylindrische
Körper 8 eine Düse 9, welche von dem vorderen Ende des hohlzylindrischen Körpers
8 vorspringt. Für andere Anwendungsformen der neuen Spritzvorrichtung ist diese
ferner mit geeigneten Mitteln zur Befestigung einer Injektionsnadel versehen. Die
Injektionsnadel kann dabei an der Düse 9 befestigt werden. Bei Benutzung einer Nadel
kann die Düse 9 aber auch in Fortfall kommen. In beiden Fällen sind Verschlußelemente
vorgesehen, um die Austrittsöffnung des hohlzylindrischen Körpers 8 bis zur Benutzung
der Spritzvorrichtung dicht zu verschließen.
-
Wie Fig. 1 beispielsweise zeigt, ist der hohlzylindrische Körper
8 an seinem vorderen Ende mit einem von seinem Umfang vorspringenden Ringwulst 10
versehen. Weiterhin besitzt bei dieser Ausführungsform die Spritzvorrichtung eine
Verschlußkappe 11, die an ihrer Innenseite mit einer dem Ringwulst 10 entsprechenden
Ringnut 12 ausgerüstet ist. Durch Eingriff der Nut 12 mit dem WulstlO wird die Verschlußkappe
11 in Verschlußstellung gehalten. Natürlich versteht es sich, daß sich die Erfindung
nicht auf eine bestimmte Form der Verschlußmittel beschränkt. So kann der Verschluß
der Austrittsöffnung des hohlzylindrischen Körpers 8 auch durch eine Membran bewirkt
werden, die aufgerissen oder durchstochen werden kann.
-
Die beiden Halbschalen 1 und 6 sind mittels der Flansche 3 und 7
an ihren Rändern dicht verbunden, und zwar vorzugsweise durch Schweißung. Dabei
befindet sich der Kolben 4 der hinteren Halbschale 1 im Eingriff mit dem hohlzylindrischen
Körper 8 der vorderen Halbschale 6 oder in einer Stellung, welche seinen Eintritt
in den hohlzylindrischen Körper 8 gestattet. Der von den beiden Halbschalen 1 und
6 gebildete Flüssigkeitsbehälter kann in jeder geeigneten Form mit einem Medikament
gefüllt werden. Nach Einfüllen des Medikamentes in den
Flüssigkeitsbehälter und Verschließen
der Austrittsöffnung des hohlzylindrischen Körpers 8 befindet sich dann die Spritzvorrichtung
in einer verkaufsfertigen Form.
-
Der hohlzylindrische Körper 8 ist von einer solchen Länge und hat
eine derart fiexible Ausbildung, daß er, wenn die Spritzvorrichtung mit einer Injektionsnadel
zum Spritzen des Medikamentes unter die Haut versehen ist, zunächst als Sauger benutzt
werden kann. Hierzu wird dann der hohlzylindrische Körper 8 einfach zusammengedrückt
und anschließend von dem dabei angewandten Druck wieder freigegeben, wobei er erneut
seine ursprüngliche Gestalt annimmt und in ihm ein gewisses Vakuum entsteht, durch
welches eine Saugwirkung hervorgerufen wird. Vor Ausübung dieser Saugwirkung wird
das in der Spritzvorrichtung befindliche Medikament durch den auf den hohlzylindrischen
Körper 8 ausgeübten Druck in die hintere Halbschale 1 des Flüssigkeitsbehälters
gedrängt. Von der hinteren Halbschale 1 des Flüssigkeitsbehälters kann das Medikament
dann in die vordere Halbschale 6 desselben gedrückt werden. Die in der Nähe des
Randes der hinteren Halbschale 1 befindliche Rippe 2 gestattet und erleichtert dabei
eine vollständige Umkehrung derselben, und zwar beginnend von ihrem äußeren Rand.
Nach vollständigem Eindrücken der hinteren Halbschale 1 in die vordere Halbschale
6 befinden sich die Innenflächen derselben in dichter Anlage gegeneinander. Auf
diese Weise wird das Medikament aus dem Flüssigkeitsbehälter herausgedrückt. Nach
dem Herausdrücken des Medikamentes aus dem Flüssigkeitsbehälter verbleibt die hintere
Halbschale 1 in ihrer eingedrückten Lage, so daß keine Tendenz für ein Zurücksaugen
des ausgespritzten Medikamentes besteht. Bei dem Eindrücken der hinteren Halbschale
1 in die vordere Halbschale 6 wird der Kolben 4 in dem Innenraum des hohlzylindrischen
Körpers 8 vorgeschoben. Der Kolben 4 wirkt daher bei dem Ausspritzen des Medikamentes
aus der Spritzvorrichtung mit.
-
Für die meisten Anwendungsfälle wird die Spritzvorrichtung derart
hergestellt, daß ihre Düse 9 mit ihrem hohlzylindrischen Körper 8 aus einem Stück
besteht. Die Düse 9 kann dabei aus sowohl elastisch als auch plastisch verformbarem
Material bestehen, welches so biegsam ist, daß man die Düse 9 in eine kleine Öffnung
oder einen kleinen Kanal, welcher sich in dem Körper des zu behandelnden Lebewesens
befindet, einführen kann, ohne Verletzungen zu verursachen.
-
Bei der Ausführungsform gemäß den F i g. 6 und 7 besitzt der hohlzylindrische
Körper 8 a an zwei gegenüberliegenden Seiten seines Umfanges Verbreiterungen 13,
welche sich über seine ganze Länge erstrecken. Diese Verbreiterungen 13 sind mit
inneren Schlitzen 14 versehen, die mit dem Innenraum des hohlzylindrischen Körpers
8 a in Verbindung stehen.
-
Der Kolben, welcher bei dieser Ausführungsform zur Verwendung gelangt,
braucht nicht wie der in den Fig. 1 bis 5 dargestellte Kolben mit Längsnuten 5 an
seinem Umfang versehen zu sein.
-
Bei der in F i g. 8 dargestellten Ausführungsform ist an der Düse
9 eine Injektionsnadel 15 befestigt.
-
Diese Injektionsnadel 15 erstreckt sich mit ihrem hinteren Ende in
die Düse 9. In einigem Abstand von ihrem hinteren Ende ist sie mit einem Bund 16
versehen, welcher gegen die vordere Stirnfläche der
Düse 9 anliegt.
Abweichend davon könnte die Nadel 15 aber auch an der Düse 9 durch Eingießen oder
Einpassen befestigt sein. Zum dichten Verschluß der Spritzvorrichtung dient bei
dieser Ausführungsform eine Verschlußkappe 11 a, welche in der gleichen Weise wie
die Kappe 11 der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform zu befestigen ist.