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Die Erfindung betrifft eine Abgabevorrichtung, mit einem Behälter, dessen Aufnahmeraum ein abgabefähiges Medium beinhaltet, das für einen Entnahmevorgang über ein Abgabeelement der Vorrichtung entnehmbar ist, und mit einem Steuerkörper, der mittels einer Drehbewegung einen in einem Gehäuseteil längsverfahrbar geführten Verbindungskörper aus einer inaktiven Grundstellung in eine aktive Entnahmestellung bringt, bei der eine medienführende Verbindung zwischen dem Aufnahmeraum und dem Abgabeelement hergestellt ist, wobei mindestens ein Steuerteil des Steuerkörpers in Anlage mit mindestens einer Steuerbahn des Verbindungskörpers bringbar ist.
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Abgabevorrichtungen dieser Art kommen für technische, kosmetische, pharmazeutische und medizinische Zwecke zum Einsatz, insbesondere in Verbindung mit Injektionen als Mittel zur Verabreichung von Arzneimitteln. Die Abgabevorrichtungen sollen es dem Bediener ermöglichen, die für das Applizieren der Behältermedien zu ergreifenden Maßnahmen sicher und bequem durchzuführen, so dass, beispielsweise bei Einwegspritzen, die Abgabevorrichtung vom Patienten selbst angewendet werden kann. Als diesbezüglichen Stand der Technik offenbart das Dokument
WO 2012/113008 eine Abgabevorrichtung der anfangs genannten Gattung in der Form eines Spritzenkopfs für eine Injektionsspritze, wobei als Steuerkörper, der für einen Entnahmevorgang zu betätigen ist, eine Abdeckkappe für die die Entnahmeöffnung bildende Injektionsnadel vorgesehen ist. Mittels einer Drehbewegung der Abdeckkappe ist ein die Injektionsnadel tragender Verbindungskörper axial in einem Gehäuseteil, das mit einem Injektionszylinder kuppelbar ist, derart axial bewegbar, dass der Verbindungskörper eine Medienverbindung mit dem Behälter, hier dem Inneren des Injektionszylinders, herstellt. Um die Drehbewegung der Abdeckkappe in die Axialbewegung des Verbindungskörpers umzusetzen, ist bei der bekannten Lösung ein mit der Abdeckkappe auf Drehung verbundenes Antriebsteil, das in dem genannten Dokument als „Triebling” bezeichnet ist, vorgesehen, das als Steuerteile umfängliche, radial vorstehende Führungsnoppen aufweist, die dem Eingang einer jeweils zugeordneten Kulissenbahn zugeordnet sind, die sich in dem Gehäuseteil befinden, das am Behälter, hier dem Injektionszylinder, angebracht ist. Entsprechend der Steigung der Kulissenbahnen bewirkt die über Kupplungslamellen von der Abdeckkappe auf den Triebling übertragene Drehbewegung die Längsverschiebung des Trieblings und über diesen die Öffnungsbewegung des Verbindungskörpers.
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Die bekannte Lösung ist in mehrerer Hinsicht nicht zufriedenstellend. Zum einen bedingt die Ausbildung der Kupplungsverbindung zwischen Abdeckkappe und Triebling einen entsprechenden baulichen Aufwand. Zum anderen lässt die Funktionssicherheit zu wünschen übrig, weil bei den typischerweise zum Einsatz kommenden Polymermaterialien mit begrenzter Steifigkeit der Eintritt der Führungsnoppen in die Kulissenbahnen und die Führung in diesen nicht verkantungssicher erfolgt.
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Ferner muss bei der Herstellung der Triebling eng anliegend über die Kanüle geschoben werden, was leicht zu einer Beschädigung von Nadelspitze und/oder der Silikonschicht auf der Nadel führen kann. Dies kann sich unmittelbar auf den Anwender auswirken, da solche Beschädigungen leicht zu schmerzhaften Injektionen führen können.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die Erfindung die Aufgabe, eine Abgabevorrichtung der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, die sich bei einfacher Bauweise durch eine verbesserte Funktionssicherheit auszeichnet.
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Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch eine Abgabevorrichtung gelöst, die die Merkmale des Patentanspruchs 1 in seiner Gesamtheit aufweist.
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Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 besteht eine wesentliche Besonderheit der Erfindung darin, dass bei der Drehbewegung des Steuerkörpers das jeweilige Steuerteil relativ zum Gehäuseteil gesehen axial unverändert der Drehbewegung folgt und über die jeweils zuordenbare, eine Steigung aufweisende Steuerbahn des Verbindungskörpers diesen von der Grundstellung in die Entnahmestellung bringt. Dadurch, dass die Anordnung so getroffen ist, dass das Steuerteil bei der Drehbetätigung keine Axialbewegung ausführt, ist keine Kupplungseinrichtung erforderlich, die bei Übertragung des Betätigungsdrehmoments eine Axialbewegung zwischen Steuerkörper und Steuerteil ermöglicht. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist bei vereinfachter Bauweise unter Verwendung üblicher Kunststoffwerkstoffe, wie beispielsweise Polyolefinen, besonders funktionssicher realisierbar.
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Bei besonders vorteilhaften Ausführungsbeispielen weist der Steuerkörper zwei diametral zur Längsachse der Vorrichtung gegenüberliegende Steuerteile auf, die in der Grundstellung des Verbindungskörpers aus einer unteren Scheitellage, gebildet aus der jeweiligen Steuerbahn des Verbindungskörpers, in Richtung einer oberen Scheitellage der jeweiligen Steuerbahn drehbar sind, die in der Grundstellung des Verbindungskörpers in axialer Richtung, bezogen auf die Längsachse, oberhalb der unteren Scheitellage angeordnet ist. Anders als bei der
WO 2012/113008 , bei der die Axialverschiebung des die Kanüle eng umschließenden Verbindungskörpers über einen axial beweglichen Triebling auf den Verbindungskörper übertragen wird, ist bei der Erfindung der Verbindungskörper unmittelbar über die axial unbeweglichen Steuerteile des Steuerkörpers ansteuerbar, die sich an den Steuerbahnen des Verbindungskörpers abstützen und sich bei der Drehbewegung aus der unteren Scheitellage der Führungsbahnen herausbewegen und dadurch die axiale Verschiebung des Verbindungskörpers auf besonders sichere Weise bewirken.
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In besonders vorteilhafter Weise kann die jeweilige Steuerbahn hohlkranzartig und koaxial einen im Verbindungskörper befindlichen, die Medienverbindung zum Behälter herstellenden Verbindungskanal zumindest teilweise umfassen, wobei an dem Verbindungskörper ein Funktionskörper angeordnet ist, der speziell für den jeweiligen Behälter-Anwendungsfall konzipiert ist. Dabei kann der Funktionskörper beispielsweise im Falle einer Injektion eine Kanüle, im Falle einer Überführung in ein anderes Behältnis, dessen Verschluss durchstochen werden muss, einen Hohldorn im Falle einer Tropfer-Anwendung einen Tropfer im Falle einer Salben- oder Gel-Applikation einen Salben-Applikator, im Falle im vorhinein unbekannter Applikation ein Verbindungselement beispielsweise eine Kegelverbindung, aufweisen.
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Funktionskörper und Verbindungskörper können gesonderte Bauteile sein, die aneinander anbringbar, beispielsweise miteinander verriegelbar sind. Dies hat den Vorteil, für unterschiedliche Funktionskörper gleichartige Verbindungskörper einzusetzen. Alternativ können Verbindungskörper und Funktionskörper auch einstückig miteinander ausgebildet sein, so dass keinerlei Abdichtung zwischen Verbindungskanal und Funktionskörper erforderlich ist.
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Der Steuerkörper kann in der Art einer Abdeckkappe für den jeweiligen Funktionskörper ausgebildet sein, die auf ihrer Innenseite das jeweilige Steuerteil in Form zumindest eines nach innen vorspringenden Nasenteils trägt, das bei aufgesetzter Abdeckkappe in Richtung des Verbindungskörpers zumindest teilweise konvex geformt ist.
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Bei besonders vorteilhaften Ausführungsbeispielen kann die Abdeckkappe in Richtung ihres offenen freien Endes mit mindestens einem vorspringenden Ringsegment ein zuordenbares Ringsegment des Gehäuseteils in der inaktiven Grundstellung der Abdeckkappe an diesem Gehäuseteil derart Untergreifen, dass nach einem Drehen der Abdeckkappe um eine vorgebbare Wegstrecke, bis der Verbindungskörper in seiner aktiven Entnahmestellung ist, die paarweise einander zugeordneten Ringsegmente außer Eingriff miteinander kommen und die Abdeckkappe vom Gehäuseteil abnehmbar ist. Während bei der erwähnten,
WO 2012/113008 , bei der die Abdeckkappe lediglich über eine Sollbruchstelle am Gehäuseteil gesichert ist, die Gefahr besteht, dass der Bediener die Abdeckkappe bereits nach unvollständiger Drehbetätigung durch Ablösen der Sollbruchstelle abnimmt und dadurch kein effektiver Entnahmevorgang ausführbar ist, ist diese Gefahr bei der Erfindung ausgeschlossen, weil die Abdeckkappe nur bei Erreichen der aktiven Entnahmestellung abnehmbar ist.
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Mit besonderem Vorteil ist der Verbindungskörper mit mindestens einer Längsführung versehen, im Gehäuseteil längsverfahrbar geführt und gegen eine Drehbewegung gesichert.
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Je nach Anwendungszweck der Vorrichtung kann der jeweilige Behälter am Gehäuseteil angeformt sein und/oder nachträglich als eigenständiges Bauteil mit dem Gehäuseteil verbunden sein. In besonders vorteilhafter Weise kann bei einer Abgabevorrichtung, die einem Behälter zugeordnet ist, der in einem Blasformverfahren, wie dem bekannten bottelpack®-Verfahren hergestellt und in der Form befüllt ist, das Verbinden des Behälters mit dem Gehäuseteil in der Blasform erfolgen.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine Trägereinheit für einen Funktionskörper, die insbesondere für eine Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 vorgesehen ist und die die Merkmale des Patentanspruchs 10 in seiner Gesamtheit aufweist.
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Als weiteren Gegenstand sieht die Erfindung ein Behältersystem vor, das die Merkmale des Patentanspruchs 11 aufweist und aus einer äußeren geschlossenen Umhüllung besteht, deren Hüllenteile entlang mindestens einer Trennstelle voneinander separierbar sind, um eine Abgabevorrichtung freizulegen, die insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildet ist, oder eine Trägereinheit freizulegen, die insbesondere nach Anspruch 10 ausgebildet ist.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen im Einzelnen erläutert. Es zeigen:
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1 und 2 eine Vorderansicht bzw. Draufsicht eines befüllten Kunststoffbehälters, der für einen mittels einer erfindungsgemäßen Entnahmevorrichtung durchführbaren Entnahmevorgang balgartig zusammendrückbar ist;
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3 eine perspektivische Schrägansicht des Behälters von 1 und 2 in Verbindung mit einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Entnahmevorrichtung;
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4 im explosionsartig auseinandergezogen gezeichneter perspektivischer Schrägansicht die Bestandteile eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Entnahmevorrichtung;
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5 eine teils aufgeschnitten und teils durchscheinend dargestellte perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels der Abgabevorrichtung;
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6 eine längs aufgeschnittene perspektivische Ansicht der Abdeckkappe des Ausführungsbeispiels;
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7 und 8 aufgeschnitten gezeichnete perspektivische Darstellungen des Ausführungsbeispiels, wobei die Entnahmevorrichtung in der Grundstellung (7) bzw. der Entnahmestellung (8) dargestellt ist;
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9 eine vergrößert und in perspektivischer Schrägansicht gezeichnete Einzeldarstellung des Verbindungskörpers des Ausführungsbeispiels;
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10 den Verbindungskörper von 9 in längs aufgeschnittener perspektivischer Darstellung;
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11 eine perspektivische Schrägansicht des gesondert dargestellten Gehäuseteils des Ausführungsbeispiels;
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12 das Gehäuseteil von 11 in längs aufgeschnittener, perspektivischer Darstellung;
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13 einen Längsschnitt eines abgewandelten Ausführungsbeispiels der Abgabevorrichtung, versehen mit einer die Abdeckkappe umgebenden äußeren Umhüllung;
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14 eine Vorderansicht des Ausführungsbeispiels von 13 mit abgenommener Umhüllung;
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15 eine teils aufgebrochen gezeichnete Vorderansicht des Ausführungsbeispiels von 13 und 14, wobei die Entnahmestellung bei abgenommener Abdeckkappe dargestellt ist;
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16 und 17 Längsschnitte zweier weiterer Ausführungsbeispiele der Abgabevorrichtung;
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18 eine teils aufgebrochen gezeichnete Vorderansicht des Ausführungsbeispiels von 17, wobei die Entnahmestellung bei abgenommener Abdeckkappe dargestellt ist;
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19 einen Längsschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels mit daran befindlicher äußerer Umhüllung;
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20 eine Vorderansicht des Ausführungsbeispiels von 19 mit abgenommener äußerer Umhüllung;
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21 eine teilweise aufgeschnittene Vorderansicht des Ausführungsbeispiels von 19 und 20, wobei die Entnahmestellung dargestellt ist;
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22 einen Längsschnitt eines weiter abgewandelten Ausführungsbeispiels mit äußerer Umhüllung;
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23 eine Vorderansicht des Ausführungsbeispiels von 22 ohne äußere Umhüllung;
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24 eine teils aufgeschnitten gezeichnete Vorderansicht des Ausführungsbeispiels von 22 und 23, wobei die Entnahmestellung ohne Abdeckkappe dargestellt ist;
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25 und 26 eine Vorderansicht bzw. Draufsicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Behältersystems, bestehend aus Behälter, Abgabevorrichtung und äußerer Umhüllung;
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27 eine perspektivische Schrägansicht des Behältersystems und
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28 eine in größerem Maßstab und aufgeschnitten gezeichnete perspektivische Schrägansicht des Behältersystems von 25 bis 27.
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Mit Bezug auf die Zeichnungen ist die Erfindung anhand von Beispielen erläutert, bei denen die Abgabevorrichtung für die Entnahme von flüssigem oder halbfestem Füllgut aus einem Kunststoffbehälter vorgesehen ist, wie er in der Art einer Ampulle, beispielsweise nach dem bottelpack®-Verfahren, in einer Blasform hergestellt und befüllt werden kann. Die 1 und 2 zeigen in gesonderter Darstellung einen entsprechenden Behälter 1 mit einem Behälterkörper 3, der in der Art eines flachen Balges ausgebildet und zusammendrückbar ist, so dass er für die Durchführung eines Applikationsvorganges, z. B. eines Injektionsvorganges, dienen kann. Der bei den gezeigten Beispielen für ein Füllvolumen von 1 bis 2 ml ausgelegte Behälter 1 geht vom Behälterkörper 3 über ein Kragenteil 5 in ein Halsteil 7 über. Wenn ein derartiger Behälter 1 für die Benutzung in Verbindung mit einer erfindungsgemäßen Entnahmevorrichtung vorgesehen ist, ist die Entnahmevorrichtung mit einem Gehäuseteil 9 am Halsteil 7 angebracht, s. 3.
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Die 4 zeigt die Bestandteile eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Entnahmevorrichtung mit einem im Gehäuseteil 9 längsverfahrbar geführten Verbindungskörper 11. Dieser weist einen inneren, axialen Verbindungskanal 13 für eine fluidführende Verbindung mit dem Inhalt des Behälters 1 beim Entnahmevorgang auf. An das in 4 obenliegende Ende des Verbindungskörpers 11 schließt sich ein Funktionskörper 15 an, der den inneren Kanal 13 des Verbindungskörpers 11 zu einem das Abgabeelement bildenden Funktionsteil, beim vorliegenden Beispiel einer Injektionsnadel 17, fortsetzt. Den oberen Abschluss der Vorrichtung bildet eine Abdeckkappe 19, die in angebrachter Stellung, s. 5, 7 und 8, den Funktionskörper 15 und den Verbindungskörper 11 übergreift und mit ihrem offenen Randbereich mit dem Gehäuseteil 9 verriegelt ist, wie später näher ausgeführt ist. Die Abdeckkappe 19 bildet einen Steuerkörper, mit dem die Vorrichtung aus der Grundstellung in eine aktive Entnahmestellung überführbar ist. Dies geschieht durch eine Drehbewegung der Abdeckkappe 19, die für eine gute Kraftübertragung mit einer äußeren Längsriffelung 21 versehen ist.
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Nähere Einzelheiten der Ausbildung des Gehäuseteils 9 und des Verbindungskörpers 11 sind am deutlichsten den 9 bis 12 entnehmbar. Das Gehäuseteil 9 hat im großen Ganzen die Form eines Hohlzylinders mit einem koaxialen inneren Hohlraum 25, der an dem in 11 und 12 unten liegenden Ende 27 geschlossen ist. Wenn die Entnahmevorrichtung, wie bei dem hier vorliegenden Ausführungsbeispiel, für die Füllgutentnahme bei einem Behälter 1 vorgesehen ist, der in einem Blasformverfahren hergestellt und in der Form befüllt ist, kann die in 5 gezeigte komplette Baugruppe als Einlegeteil vor dem endgültigen Schließen der Blasform in diese eingelegt werden. Beim Schließen der Kopfbacken der Form wird dann der das Halsteil 7 des Behälters 1 bildende Kunststoffschlauch an die Außenseite des Gehäuseteils 9 angeformt, wie dies aus der 13 ersichtlich ist. Mit seinem geschlossenen Ende 27 bildet das Gehäuseteil 9 so den Behälterverschluss. Eine umfängliche Verrippung 23 am Gehäuseteil 9, die in 4 als Längsrippung und in 11 und 12 als Horizontalrippung dargestellt ist, bildet beim Anformen des Halsteils 7 eine Art Verzahnung für eine Fixierung mit formschlüssigem Eingriff.
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Vom geschlossenen Ende 27 erstreckt sich ein am Ende offener Stumpfkegel 29 koaxial in den Hohlraum 25. In der Nähe seiner Öffnung ist der Stumpfkegel 29 durch eine Membran 31 geschlossen, die den Perforationsbereich bildet, der im Zuge eines Entnahmevorgangs, siehe 7 und 8, von einem hohlen Dorn 33 durchstochen wird, der, wie am deutlichsten in 10 gezeigt, das untere Ende des Verbindungskanals 13 im Verbindungskörper 11 bildet. Für die Verfahrbewegung aus der Grundstellung (7) in die Entnahmestellung (8), in der der Dorn 33 die Membran 31 durchstochen hat, ist der Verbindungskörper 11 im Hohlraum 25 des Gehäuseteils 9 verschiebbar, wobei Längsrippen 35 am Gehäuseteil 9 mit Längsnuten 37 im Zylindermantel 39 des Verbindungskörpers 11 eine Längsführung bilden. Für eine Verrastung des Verbindungsteils 11 in der Grundstellung und der Entnahmestellung entsprechenden Axialpositionen sind an jeweils diametral gegenüberliegenden Stellen am Zylindermantel 39 des Verbindungskörpers 11 obere Rastkerben 41 und untere Rastkerben 43 gebildet, mit denen Rastnoppen 45 an der Innenseite des Hohlraums 25 des Gehäuseteils 9 bei Grundstellung bzw. Entnahmestellung in Rasteingriff kommen.
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Wie bereits erwähnt, ist die Abdeckkappe 19 bei der der Grundstellung entsprechenden Drehposition am Gehäuseteil 9 verriegelt. Dieses weist hierfür am offenen Ende Ringsegmente 47 auf, zwischen denen sich Lücken 49 befinden. Als hierzu komplementäre Verriegelungselemente sind am offenen Ende der Abdeckkappe 19 vorspringende Ringsegmente 51 ausgebildet, die bei der der Grundstellung entsprechenden Drehposition die Ringsegmente 47 am Gehäuseteil 9 untergreifen, s. 5. Beim Drehen der Abdeckkappe 19 in die der Entnahmestellung entsprechende Drehposition kommen die Ringsegmente 51 im Bereich der Lücken 49 außer Eingriff mit den Ringsegmenten 47, so dass die Abdeckkappe 19 abnehmbar ist. Dergestalt ist eine Verriegelung nach Art eines Bajonettverschlusses gebildet.
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Wie am deutlichsten den 9 und 10 entnehmbar ist, weist der Verbindungskörper 11 am oberen Ende seines Zylindermantels 39 ein radial vorspringendes Flanschteil 52 auf, von dessen Umfang sich Teile eines Kreiszylinders bildende Wandteile 53 koaxial erstrecken. Der freie, obere Rand der Wandteile 53 bildet Steuerbahnen 54, die sich zwischen unterer Scheitellage 55 und oberer Scheitellage 56 erstrecken. Zur Erzeugung der Längsverschiebung des Verbindungskörpers 11 aus der Grundstellung in die Entnahmestellung weist die Abdeckkappe 19 zwei diametral zur Längsachse der Vorrichtung gegenüberliegende Steuerteile auf. Diese haben, wie am besten aus 5 und 6 zu ersehen ist, die Form von an deren Ende gerundeten Nasen 57, die im Inneren der Abdeckkappe 19 am Übergang zu einem radial erweiterten Zylinderabschnitt 58 der Abdeckkappe 19, der an der Außenseite der Wandteile 53 des Verbindungskörpers 11 anliegt, vorstehen. Die 5 und 7 zeigen die Drehposition der Grundstellung, bei der sich die Enden der Nasen 57 an der unteren Scheitellage 55 der Steuerbahnen 54 befinden. Bei Verdrehen der Abdeckkappen 19 in der einen oder anderen Drehrichtung um 90° bewegen sich die Nasen 57 zur oberen Scheitellage 56 der Steuerbahnen 54 hin, wodurch bei den unverändert bleibenden Axialpositionen von Abdeckkappe 19 und Gehäuseteil 9 die Axialverschiebung des Verbindungskörpers 11 und damit die Bewegung des die Membran 31 durchstechenden Dorns 33 erzeugt wird. Bei durchstochener Membran 31 (8) erstreckt sich das den Kanal 13 umgebende, den Dorn 33 bildende Teil des Verbindungskörpers 11 mit einem Endkonus 63 in den Stumpfkegel 29, dessen Endrand 65 als Dichtlippe am Endkonus 63 anliegt. Bei Erreichen der um 90° verdrehten Position der Abdeckkappe 19 und dem Erreichen der Entnahmestellung, kommen die Ringsegmente 51 der Abdeckkappe 19 zur Ausrichtung auf die Lücken 49 am Gehäuseteil 9, so dass nun die Kappe 19 abnehmbar ist, so dass die Injektionsnadel 17 für einen Applikationsvorgang frei ist.
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Wie am deutlichsten die 4 zeigt, weist der Funktionskörper 15 als Träger der Injektionsnadel einen Grundkörper 59 auf, der, wie am deutlichsten aus 7 und 8 zu entnehmen ist, ein Zapfenteil 60 übergreift, das am Verbindungskörper 11 den Endabschnitt des Verbindungskanals 13 umgibt. Im Inneren des Grundkörpers 59 setzt sich die Fluidverbindung vom Verbindungskanal 13 zur Nadel 17 fort. Der Funktionskörper 15 weist zur Festlegung am Verbindungskörper 11 vom unteren Randbereich radial vorspringende Flanschteile 64 auf, die im eingebauten Zustand an der ebenen Oberseite 62 der Flanschteile 52 des Verbindungskörpers 11 anliegen und daran durch Wandteile 61 gehalten sind, die an Ausschnitten der Wandteile 53 des Verbindungskörpers 11 gebildet sind. Mittels des an der Entnahmevorrichtung dergestalt festgelegten Funktionskörpers 15 kann bei der Entnahmestellung nunmehr die Abdeckkappe 19 abgenommen und ein Entnahmevorgang durchgeführt werden, indem durch Zusammendrücken des balgartigen Behälterkörpers 3 des Behälters 1 eine Applikation von Füllgut mittels der Injektionsnadel 17 durchgeführt wird. Analoges gilt für Applikation von Tropfen, z. B. für orale, nasale, ophtalmische, topische etc. Behandlungen sowie die Applikation von halbfesten Füllgütern wie Salben, Cremen oder Gelen, wobei geeignete, an sich bekannte Applikatoren zum Einsatz kommen.
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Die 13 bis 15 zeigen ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel, bei dem die Abdeckkappe 19 von einer äußeren Umhüllung 71 umschlossen ist. Diese kann bei der Herstellung des Behälters 1 im Blasformverfahren aus dem sich an das Halsteil 7 anschließenden Kunststoffschlauch, der in die Blasform extrudiert wird, beim Schließen der Form-Kopfbacken gebildet werden, wobei an der Anschlussstelle zum Halsteil 7 eine Sollbruchstelle 66 (13) ausgebildet werden kann, an der die Umhüllung 71 zusammen mit der Abdeckkappe 19 ablösbar ist. Als weiteren Unterschied zum vorherigen Ausführungsbeispiel weist der Verbindungskörper 11 keinen an den Grundkörper 59 angeformten Dorn 33 aus Kunststoff auf, sondern eine Hohlnadel 67, die in 13 in der Grundstellung und in 15 in der Entnahmestellung nach Durchstechen der Membran 31 gezeigt ist. Bei dieser Ausbildung kommt das Teil des Verbindungskörpers 11 in Wegfall, das beim zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel am Ende des Verbindungskanals 13 den Endkonus 63 mit dem sich daran anschließenden Dorn 33 bildet, da die Hohlnadel 67 selbst an der durchstochenen Membran 31 abdichtet.
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In einem bevorzugten Fall (nicht dargestellt) kann die Nadel 17 und die Hohlnadel 67 als ein Teil einstückig als doppelspitze Injektionsnadel ausgeführt sein, wodurch sich ein geringes, nicht nutzbares Totvolumen ergibt.
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Die 16 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem, wie beim Beispiel von 13 bis 15, anstelle eines am Verbindungsteil 11 angeformten Dorns 33 aus Kunststoff eine Hohlnadel 67 am Grundkörper 59 des Funktionskörpers 15 vorgesehen ist. Beim Beispiel von 16 ist jedoch der Behälter 1 nicht mit seinem Halsteil 7 an die Außenseite des Gehäuseteils 9 angeformt. Der Behälter 1 weist vielmehr ein geschlossenes Halsteil 7 auf, mit dem das Gehäuseteil 9 dicht verbunden, z. B. verklebt, verrastet oder verschweißt ist. Wie 16 zeigt, liegt auf der ebenen, oberen Abschlusswand 68 eine Dichtungslage 69 aus einem Elastomer auf. In der Entnahmestellung durchsticht die Hohlnadel 67 das Elastomermaterial und die Wand 68 des Halsteils 7.
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Das in 17 und 18 gezeigte weitere Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem Beispiel von 16 lediglich insofern, als das Gehäuseteil 9 einen hülsenartigen Fortsatz 70 aufweist, mit dem das Gehäuseteil 9 auf die Außenseite des Halsteils 7 des Behälters 1 aufgeschnappt ist. Wiederum ist das Halsteil 7 durch eine ebene Wand 68 geschlossen, auf der eine Dichtungslage 69 aus Elastomer angebracht ist. Die 18 zeigt den Entnahmezustand bei durchstochener Dichtungslage 69 und durchstochener Wand 68.
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Bei dem weiteren Ausführungsbeispiel von 19 bis 21 ist das Halsteil 7 des Behälters 1 wiederum an die Außenseite des Gehäuseteils 9 angeformt, wie bei den Beispielen der 1 bis 15. Auch ist am Verbindungskörper 11 für das Durchstoßen der Membran 31 des Gehäuseteils 9 ein Kunststoff-Dorn 33 angeformt. Anstelle einer das Abgabeelement bildenden Injektionsnadel 17 ist am Grundkörper 59 des Funktionskörpers 15 ein hohler Applikationsdorn 72 montiert. Mittels einem derartigen Dorn 72 kann beispielsweise ein Elastomerverschluss einer Injektionsflasche oder eines Infusionsbeutels durchstoßen werden. Als weiteren Unterschied gegenüber der erstbeschriebenen Ausführungsform des Gehäuseteils 9 weist dieses beim Beispiel von 19 bis 21 an dem dem Behälter 1 zugewandten Ende einen hohlen Endkonus 73 auf, der sich entlang der Innenseite des Kragenteils 5 ins Innere des Behälterkörpers 3 erstreckt. Ferner ist, wie beim Beispiel von 13 bis 15, eine die Abdeckkappe 19 umgebende äußere Umhüllung 71 über eine Sollbruchstelle 66 abnehmbar angeformt.
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Das weiter abgewandelte Ausführungsbeispiel von 22 bis 24 entspricht dem Ausführungsbeispiel von 19 bis 21 mit dem Unterschied, dass am Verbindungskörper 11 kein den Verbindungskanal 13 fortsetzender Funktionskörper 15 angebracht ist. Vielmehr ist das endseitige Zapfenteil 60 des Verbindungskörpers 11 als Anschlussteil ausgebildet, beispielsweise in Form einer Kegelverbindung 74 oder zur Ausbildung eines verriegelbaren Kegelverbindung-Anschlussteils. Wie bei den Beispielen von 13 und 19 ist für die Abdeckkappe 19 eine äußere Umhüllung 71 vorgesehen, die nach Lösen an der Sollbruchstelle 66 zusammen mit der Abdeckkappe 19 abgenommen werden kann. Insbesondere vorteilhaft ist eine stoff-, kraft- und/oder formschlüssige Verbindung von Abdeckkappe 19 und äußerer Umhüllung 71.
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Die 25 bis 28 zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Abgabevorrichtung ein vollständig gekapseltes Behältersystem bildet. Diesbezüglich sind mehrere Hüllenteile vorgesehen, die sich vom Behälterkörper 3 des Behälters 1 bis zu dem dem Abgabeelement zugeordneten oberen Ende 76 erstrecken. Dabei ist, vom oberen Ende 76 ausgehend, ein erstes Hüllenteil 77 vorgesehen, das mit einem Zentralteil 78, das die Form eines außenseitig konkav gewölbten Rohrkörpers besitzt, die innere Abdeckkappe 19 verbindend umgibt und davon seitlich auskragende, zueinander diametral angeordnete Flügelteile 79 als Griffteile aufweist. Die Flügelteile 79 weisen einen konvex gekrümmten Endrand 80 auf. Dieses Hüllenteil 77 ist über eine Sollbruchstelle 81 mit einem zweiten Hüllenteil 82 abtrennbar verbunden, das das Gehäuseteil 9 umschließt. Vom zweiten Hüllenteil 82 erstrecken sich flügelartig ausgebildete Grifflaschen 83 zueinander diametral nach außen, die mit den Flügelteilen 79 des ersten Hüllenteils 77 fluchten. Von den Grifflaschen 83 erstrecken sich Versteifungsstege 84 zur Außenseite des Behälterkörpers 3.
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Das Hüllenteil 77 ist mit der äußeren Längsriffelung 21 der Abdeckkappe 19 verbunden. So wird mit dem Lösen der Sollbruchstelle durch Drehen in eine beliebige Drehrichtung gleichzeitig die Drehbewegung der Abdeckkappe 19 eingeleitet, um die Vorrichtung in die Entnahmestellung zu bringen, wonach die Abdeckkappe 19 abnehmbar ist. Das Abtrennen des ersten Hüllenteils 77 ist mittels der als Handgriffe dienenden Flügelteile 79 bequem ausführbar. Bei in der Entnahmestellung befindlicher Vorrichtung, d. h. nach Abnehmen von Hüllenteil 77 zusammen mit der Abdeckkappe 19, ist die Vorrichtung mittels der mit dem Behälterkörper 3 in Verbindung bleibenden seitlichen Grifflaschen 83 für den jeweiligen Applikationsvorgang bequem handhabbar. Bei der über die Stege 84 gebildeten Versteifung kann dadurch das Verwenden des Funktionskörpers 15 z. B. zur Injektion sicher ausgeführt werden, ohne dass ein vorzeitiges Zusammendrücken des Behälterkörpers 3 eintritt, weil die Betätigungskraft zur Aktivierung der Abgabevorrichtung nicht über den Behälter 3, sondern über die Grifflaschen 83 aufgebracht wird.
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Der in 25 bis 27 nicht gezeigte innere Aufbau der Vorrichtung kann, wie es in 28 beispielhaft dargestellt ist, im Wesentlichen dem erstbeschriebenen Ausführungsbeispiel entsprechen. Es versteht sich, dass innerhalb der durch die Hüllenteile 77, 82 gebildeten Kapselung abgewandte Vorrichtungsteile vorgesehen sein können, die beispielsweise den Ausführungsbeispielen gemäß den 13 bis 24 entsprechen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2012/113008 [0002, 0008, 0012]