DE102010003962A1

DE102010003962A1 - Einweg-Beutel-Kanüle

Info

Publication number: DE102010003962A1
Application number: DE102010003962A
Authority: DE
Inventors: Heinrich Vielberg
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2010-01-02
Filing date: 2010-01-02
Publication date: 2011-07-14
Also published as: DE202010018249U1

Abstract

Einweg-Beutel-Kanüle, als ein für den Einmalgebrauch auswechselbarer Bestandteil eines Druckmittelgetriebes, – dessen Glieder aus elastischen und starren Werkstoffen sowie gasförmigen und flüssigen Medien bestehen, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter 1 einer Einwegkanüle in der Art konstruiert ist, dass ein gas- und flüssigkeitsdichter Beutel 2 aus Kunststoff orts- und funktionsfest, vakuumfixiert, gefaltet im zylindrischen Hohlraum des Adapters 1 der Einwegkanüle als wesentliches Bauteil integriert ist, so dass ein mit dem Adapter 1 durch Bajonettverschluss 5 muffenartig verbundenes Druckmittelgetriebe den Beutel 2 der Einweg-Beutel-Kanüle hydropneumatisch durch Unterdruck mit einem gasförmigen oder flüssigen Medium füllen und durch Überdruck entleeren kann Im medizinischen Bereich kann die Einweg-Beutel-Kanüle in Verbindung mit dem Druckerzeuger 2, 3 zur Punktion und Injektion gewerblich genutzt werden, wobei ausschließlich der Innenraum der als Fertigprodukt sterilisierten Einweg-Beutel-Kanüle mit Medikamenten oder Körperflüssigkeiten für Therapie und Diagnose in Kontakt kommen kann, so dass der für den Dauergebrauch bestimmte Druckerzeuger 2, 3 nicht kontaminiert wird.

Description

Die Erfindung hat die Bezeichnung Einweg-Beutel-Kanüle und betrifft in Kombination mit einem Zug- und Druckerzeuger das Gebiet der Getriebetechnik.
Die Aufgabe der Erfindung Einweg-Beutel-Kanüle besteht darin, dass Werkstoffe unterschiedlicher Elastizität mit flüssigen und gasförmigen Medien – als Zug- und Druckmittel konstruktiv in der Art miteinander verbunden – zur Anwendung kommen, dass die Einweg-Beutel-Kanüle als ein Werkstück nur für den Einmalgebrauch und dass ein hydropneumatisch wirksames Zug- und Druckmittelgetriebe beliebig oft für eine Punktion oder eine Injektion jeweils nach Auswechseln der Einweg-Beutel-Kanüle benutzt werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt dadurch, dass ein elastischer Beutel aus Kunststoff als ein Werkstück und Bauteil,

1. gas- und flüssigkeitsdicht mit einem zylindrischen Adapter der Einweg-Beutel-Kanüle ortsfest verbunden, gefaltet und vakuumfixiert in dem zylindrischen Hohlraum des Adapters der Einwegkanüle integriert ist und
2. als wesentlicher Bestandteil der Einweg-Beutel-Kanüle hydropneumatisch durch Druckabfall bzw. -anstieg mittels eines Zug- und Druckerzeugers gefüllt und entleert werden kann.

In der Human- und Veterinärmedizin kann die Einweg-Beutel-Kanüle als auswechselbarer Bestandteil eines Druckmittelgetriebes gewerblich genutzt werden. Bei einem Punktions- oder Injektionsvorgang kommt ausschließlich die als Fertigprodukt sterilisierte Einweg-Beutel-Kanüle mit Medikamenten oder Körperflüssigkeiten in Kontakt, so dass ein für den Dauergebrauch bestimmter Zug- und Druckerzeuger nicht kontaminiert wird und für die Anwendung der Einweg-Beutel-Kanüle selbst nicht steril sein muss.
Beim derzeitigen Stand der Getriebetechnik ist dem Anmelder die als Erfindung beschriebene Einweg-Beutel-Kanüle mit hydropneumatisch zu erfolgender Füllung und Entleerung eines Beutels, als wesentliches in den Adapter der Kanüle integriertes Bauteil, für die Anwendung der Einweg-Beutel-Kanüle als ein Werkstück in der in Betracht gezogenen Literatur nicht bekannt.
Als relevanter Stand der Technik sind Einwegkanülen als ein Werkstück in Anwendung mit Einwegspritzen aus Kunststoff als weiteres Werkstück fertigungsgemäß sterilisiert und pyrogenfrei in Gebrauch.
Zum besseren Verständnis der Ausführungsform und des besten Ausführungsweges der vorgelegten Erfindung wird in der Beschreibung, in den schematischen Zeichnungen – als Längs- und Querschnitt – und in den Ansprüchen auf die Funktion einer hydropneumatisch wirksamen kinematischen Kette von ineinander greifenden Überleitungsgliedern eines Druckmittelgetriebes mit bestimmten Funktionen eingegangen.
1 zeigt im Längsschnitt eine Einweg-Beutel-Kanüle, wobei der konusförmige Adapter einer herkömmlichen Injektions- bzw. Punktionskanüle ersetzt ist durch einen deutlich größeren Adapter 1 mit zylindrischem Hohlraum, der bestimmt ist für die Aufnahme eines flexiblen, elastischen und faltbaren vakuumfixierten Beutels 2 aus Kunststoff, der undurchlässig für gasförmige und flüssige Medien mit dem radialen Umfang seiner Beutelöffnung im zylindrischen Hohlraum des Adapters 1 der Einweg-Beutel-Kanüle an der inneren Zirkumferenz gas- und flüssigkeitsdicht zu einem Werkstück ortsfest verbunden ist.
2 zeigt im Querschnitt den größeren Adapter 1 mit dem im zylindrischen Hohlraum integrierten und ortsfest verbundenen flexiblen, elastischen, gefalteten und vakuumfixierten Beutel 2.
3 zeigt im Längsschnitt ein Zug- und Druckmittelgetriebe, bestehend aus einem Hohlzylinder 3 aus Glas oder Kunststoff mit einem innen liegenden Kolben 4 aus Kunststoff oder Metall, wobei dieser Kolben 4 als Zug- bzw. Druckerzeuger über die Einweg-Beutel-Kanüle den Beutel 2 durch Zug hydropneumatisch mit einem gasförmigen oder flüssigen Medium füllen und in den mittels eines Schraub- oder Bajonettverschlusses 5 gas- und flüssigkeitsdicht muffenartig verbundenen Hohlzylinder 3 einsaugen und durch Druck und damit Kompression des Beutels 2 das in diesem eingesaugte Medium aus dem Hohlzylinder 3 über die Kanüle entleeren kann und dass der Beutel 2 sowohl nach einer Punktion gefüllt als auch nach einer Injektion entleert unter leichter Drehbewegung herausgezogen werden kann.
Die mit einer Verschlusskappe 6 steril versorgte herstellungsgemäß hermetisch abgeschlossene Einweg-Beutel-Kanüle kann bei fehlerfrei durchgeführter Punktion einer Körperflüssigkeit mit infektiösem Material z. B. Blut oder Injektion eines Medikamentes oder radioaktiven Stoffen ausschließlich mit ihrer inneren Oberfläche in Berührung kommen, sodass nur der Innenraum der Einweg-Beutel-Kanüle kontaminiert wird.
Der für die Anwendung und Funktion der Einweg-Beutel-Kanüle konstruktiv angepasste Hohlzylinder 3 und der Kolben 4 als Zug- und Druckerzeuger werden nicht kontaminiert und müssen daher nicht sterilisiert oder ausgewechselt werden, sondern sind für den Dauergebrauch geeignet bis zum Funktionsverlust durch Zerstörung oder mechanischen Verschleiß. Bei sachgemäßer Handhabung eines funktional intakten Zug- und Druckerzeugers können beliebig viele Einmal-Beutel-Kanülen zur Anwendung kommen.
Bei der herkömmlichen Einwegkanüle in Kombination mit der Einwegspritze ergeben sich zwei Wegwerf-Artikel nach jedem Gebrauch, während bei Anwendung der Einweg-Beutel-Kanüle nur ein Wegwerf-Artikel zur Entsorgung anfällt, wodurch das Volumen der durch Blut oder radioaktive Stoffe kontaminierte medizinische Sondermüll um ca. 80% reduziert wird.
Eine mehrmalige Anwendung von bereits benutzen Einwegkanülen und -spritzen lässt die Einweg-Beutel-Kanüle auf Grund der besonderen Bauart und des aus dem Adapter 1 gezogenen Beutels 2 in Verbindung mit der hydropneumatischen Funktionsweise nur erschwert zu. Dadurch wird die Möglichkeit einer artefiziellen Infektion eingeschränkt.
Logistische Vorteile der Einweg-Beutel-Kanüle ergeben sich durch ein geringes Transportvolumen und -gewicht sowohl bei der Entsorgung der Einweg-Beutel-Kanüle als auch bei einer Verwendung bei Expeditionen oder Katastropheneinsätzen, wie z. B. Erdbeben, Überflutungen und Seuchen usw..

Claims

Einweg-Beutel-Kanüle, dadurch gekennzeichnet, dass der Adapter (1) einer Injektions- bzw. Punktionskanüle in der Art konstruiert ist, dass ein Beutel (2) aus Kunststoff orts- und funktionsfest, gas- und flüssigkeitsdicht, gefaltet im Hohlraum des zylindrischen Adapters (1) integriert ist als wesentlicher Bauteil eines Werkstücks, so dass ein mit dem Adapter (1) durch Schraub- oder Bajonettverschluss (5) muffenartig verbundener, passgerecht angefertigter Hohlzylinder (3) und Kolben (4) als Zug- und Druckerzeuger eines Druckmittelgetriebes, – bestehend aus elastischen und starren Werkstoffen sowie gasförmigen und flüssigen Medien –, den Beutel (2) der Einweg-Beutel-Kanüle durch Druckabfall mit einer Flüssigkeit füllen und durch Druckanstieg entleeren kann.
Einweg-Beutel-Kanüle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ihr Hohlraum – bis auf die durch eine Kanülenhülse (6) verschlossene Öffnung der Kanülenspitze – herstellungsgemäß hermetisch in der Art abgeschlossen ist, dass ausschließlich ihre innere Oberfläche mit Medikamenten, radioaktiven Stoffen oder Körperflüssigkeit wie Blut oder auch infektiösem Material in Berührung kommen kann und daher allein kontaminiert als einziger medizinischer Sondermüll entsorgt werden muss, während der Zylinder (3) und der Kolben (4) als Zug- und Druckerzeuger des Druckmittelgetriebes nicht kontaminiert werden und für den Dauergebrauch geeignet sind.
Einweg-Beutel-Kanüle nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass einerseits der hydropneumatisch gefüllte und nach Injektion wieder entleerte Beutel (2) verschlossen mit der Kanülenhülse (6) ohne äußere Kontamination entsorgt und andererseits der mit Untersuchungsmaterial für ein Labor gefüllte Beutel (2) verschlossen mit der Kanülenhülse (6) ohne äußere Kontamination aus dem Hohlzylinder (3) durch leichte Drehbewegung praktisch transport- bzw. versandfertig herausgezogen werden kann.