DE1283643B - Verfahren zum Schuetzen von Staehlen, die sich in einer korrodierenden Umgebung befinden - Google Patents

Verfahren zum Schuetzen von Staehlen, die sich in einer korrodierenden Umgebung befinden

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DE1283643B
DE1283643B DES75219A DES0075219A DE1283643B DE 1283643 B DE1283643 B DE 1283643B DE S75219 A DES75219 A DE S75219A DE S0075219 A DES0075219 A DE S0075219A DE 1283643 B DE1283643 B DE 1283643B
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Germany
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sulfur
iron
kansit
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permeable
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DES75219A
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Jean Albert Ternisien
Jean Jacques Triliat
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Societe Nationale des Petroles dAquitaine SA
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Societe Nationale des Petroles dAquitaine SA
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    • C23CCOATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
    • C23C8/00Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

  • Verfahren zum Schützen von Stählen, die sich in einer korrodierenden Umgebung befinden Die Erfindung betrifft den Schutz von Stählen oder anderen Eisenmetallen, die der Einwirkung eines korrodierenden Mediums ausgesetzt sind, das saure Gase, insbesondere Schwefelwasserstoff, enthält.
  • Es wurde bereits vorgeschlagen, Vorrichtungen zur Verarbeitung von Erdölprodukten aus Stählen oder anderen Eisenmetallen gegen das Eindringen von Wasserstoff durch Anwendung einer wäßrigen Lösung eines Polysulfids eines Alkalimetalls oder des Ammoniums unter bestimmten Bedingungen hinsichtlich der Konzentration und des pH-Werts zu schützen, um zu verhindern, daß sich Wasserstoff in diesen Metallen ansammelt, was die Bildung von Bläschen und Rissen durch Bersten verursachen kann.
  • Durch dieses Verfahren wird jedoch nur ein sehr kurzfristiger Schutz erzielt, weshalb das Inhibierungsmittel kontinuierlich eingesetzt werden muß. Außerdem hat es sich als unwirksam erwiesen, wenn es sich um den Schutz gegen die Korrosion handelt.
  • Es ist bekannt, daß in vielen Fällen die Korrosion eines Metalls von einem Produkt ausgeht, das in Form einer für das korrodierende Milieu durchlässigen kristallinen oder halbkristallinen Schicht vorliegt, wodurch die Korrosion unbegrenzt fortschreiten kann.
  • So hat sich beispielsweise gezeigt, daß das Erdgas von Lacq, das im wesentlichen 15 °lo Schwefelwasserstoff und 9 % Kohlendioxyd als korrodierende Produkte enthält, in den Förderleitungen aus gewöhnlichem Stahl oder aus Legierungsstahl die Bildung eines Korrosionsprodukts verursacht, das aus einem homogenen Sulfid des Eisens, und zwar hauptsächlich aus Kansit (Fe 9s,) besteht, der in einem System mit quadratischer Basis kristallisiert und für korrodierendes Gas durchlässig ist, so daß die Korrosion der Leitung unbegrenzt fortschreiten kann.
  • Es wurde auch nachgewiesen, daß der Gegenwart von Pyrit (FeSz) und von Pyrrhotin (Fe 7S8) in Abwesenheit von Kansit eine Bedeutung für den Schutz des Stahls zukommt.
  • Erfindungsgemäß wird zum Schutz von Materialien aus Stählen oder anderen Eisenmetallen, die sich in einem korrodierenden Medium befinden, das insbesondere Schwefelwasserstoff als korrodierendes Produkt enthält, der sich bildende Kansit, der im atomaren Bereich für das korrodierende Milieu durchlässig ist, in die für dieses Medium nicht durchlässigen Sulfide Pyrit oder Pyrrhotin übergeführt. Eine derartige Umwandlung einer für das korrodierende Milieu durchlässigen Korrosionsschicht in eine für das gleiche Medium nicht durchlässige Schutzschicht kann auch in anderen Fällen der Korrosion durchgeführt werden. Die Erfindung betrifft ganz allgemein ein Verfahren zum Schützen von Stoffen, die sich in einem korrodierenden Medium befinden, das mit diesen Stoffen ein Korrosionsprodukt in Form einer kristalinen oder halbkristallinen, für das korrodierende Medium durchlässigen Schicht zu bilden vermag, wobei das Korrosionsprodukt in eine für dieses Medium undurchlässige kristalline oder halbkristalline Schutzschicht umgewandelt wird.
  • Nach einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird diese Umwandlung durch Sättigung oder Übersättigung des Kristallgitters des Korrosionsprodukts mit Hilfe eines der Elemente erzielt, die in die Zusammensetzung des Korrosionsprodukts eintreten.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man so eine Schicht, die den Stoff gegen das korrodierende Medium in der gleichen Weise schützt, wie Eisen oder Aluminium durch eine Haut aus Eisenoxyd bzw. Aluminiumoxyd gegen die korrodierende Wirkung eines oxydierenden Mediums geschützt werden.
  • Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens führt man eine Sättigung oder eine Übersättigung des durchlässigen Kristallgitters der korrodierten Schicht, die sich nach einer bestimmten Zeit des Gebrauchs gebildet hat, mit Hilfe eines Stoffs im atomaren Zustand, beispielsweise eines verdampften Stoffs, durch. Die freien Atome des dampfförmigen Stoffs nehmen dann die freien Stellen in dem durchlässigen Kristallgitter ein und führen es so in ein undurchlässiges, kompaktes Gitter über, das den angestrebten Schutz übernimmt.
  • Nach einer Abwandlung der Erfindung kann man das beschriebene Verfahren auch vorbeugend anwenden, um das Auftreten der Korrosion zu verhindern. Zu diesem Zweck bringt man das neue, zu schützende Material mit dem korrodierenden Medium unter Bedingungen beschleunigter Korrosion in Berührung, damit die gesamte Oberfläche des zu schützenden Materials korrodiert wird, und unterwirft schließlich die gebildete, durchlässige, korrodierte Schicht der Einwirkung eines Dampfes oder eines Gases, der bzw. das die atomare Sättigung oder Übersättigung der korrodierten Schicht ermöglicht.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Umwandlung der für das korrodierende Medium durchlässigen, kristallinen oder halbkristallinen Schicht in eine für dieses Medium undurchlässige kristalline oder halbkristalline Schutzschicht durch eine Wärmebehandlung des korrodierten Materials in neutraler Atmosphäre erzielt.
  • Nach einer Abwandlung dieser Ausführungsform erzeugt man zunächst eine Korrosionsschicht auf dem zu schützenden neuen Material, indem es mit dem korrodierenden Medium unter Bedingungen der beschleunigten Korrosion in Berührung bringt, und unterwirft schließlich die gebildete, für das korrodierende Medium durchlässige korrodierte Schicht einer Wärmebehandlung in neutraler Atmosphäre, um sie in eine für das korrodierende Medium undurchlässige Schicht umzuwandeln.-Die Erfindung betrifft ferner die nach dem oben beschriebenen Verfahren geschützten Produkte.
  • In dem besonderen Fall des Schutzes von gewöhn- . lichen oder legierten Stählen, die durch Schwefelwasserstoff oder ein diesen enthaltendes Medium, z. B. Naturgas von Lacq, korrodiert sind, besteht das erfindungsgemäße Verfahren in der Umwandlung der ursprünglichen Eisensulfidschicht ((Kansit) mit einem für das korrodierende Medium durchlässigen Kristallgitter in einen anderen Eisensulfidtyp mit einem für das gleiche korrodierende Medium undurchlässigen Kristallgitter, das beispielsweise aus Pyrrhotin oder Pyrit oder auch einer Kombination dieser undurchlässigen Sulfide besteht.
  • Nach einer ersten Ausführungsform des auf die Behandlung von korrodierten Materialien bei einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur anwendbaren Verfahrens führt man die im wesentlichen aus Kansit bestehende, korrodierte Schicht mit Hilfe von dampfförmigem Eisencarbonyl in Pyrrhotin über.
  • Die Verwendung von Eisenpentacarbonyl [Fe(CO)5] hat sich als besonders ° günstig erwiesen. In diesem Fall wird vorzugsweise in neutraler Atmosphäre bei einer Temperatur von über 130° C, insbesondere über oder bei etwa 260° C, gearbeitet.
  • Dann verdampft man die flüssige Substanz in der Weise, daß atomares Eisen im Kontakt mit den korrodierten Schichten freigesetzt wird. Zu diesem Zweck kann man in den zu schützenden Behälter, beispielsweise ein Stahlrohr, ein heizbares Gefäß, das flüssiges Eisehcarbonyl enthält, das man in den Dampfzustand überführt; einbringen, wobei dieser Dampf mit den zu schützenden Flächen unter Freisetzung des Eisens in atomarem Zustand in Berührung kommt. Selbstverständlich kann man statt bei Atmosphärendruck auch unter Druck bei der der Verdampfung des Eisencarbonyls entsprechenden Temperatur arbeiten.
  • Ferner kann man die Verdampfung mit Vakuum durchführen. Man setzt dann das zu schützende Gefäß unter ein Vakuum, beispielsweise von 10-2 bis 10-3, und spritzt das flüssige Eisencarbonyl bei einer nahe bei Zimmertemperatur gelegenen Temperatur ein, die bei dem angegebenen Druck weit über dem Siedepunkt des Eisencarbonyls liegt.
  • Die Flüssigkeitsmenge wird so eingestellt, daß auf der zu schützenden Fläche ohne Schwierigkeit eine Ablagerung aus freiem Eisen im Überschuß erhalten wird.
  • In diesem Fall kann man das Eisencarbonyl in reiner Form oder in Lösung mit einem Zusatzstoff, beispielsweise Aceton, Essigsäureäthylester oder Tetrachlorköhlenstoff, verwenden.
  • Nach einer zweiten Art dieser Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens führt man die im wesentlichen aus Kansit bestehende korrodierte Schicht durch Erwärmen der korrodierten Schicht auf eine Temperatur über 130° C, vorzugsweise über oder bei etwa 220° C, in neutraler Atmosphäre in Pyrrhotin über. Vorzugsweise arbeitet man bei 250° C während eines Zeitraums von etwa 15 bis 30 Minuten.
  • Gemäß einer dritten Art dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die im wesentlichen aus Kansit bestehende, korrodierte Schicht mit Hilfe von dampfförmigem Schwefel in Pyrrhotin oder Pyrit übergeführt. Die Behandlung erfolgt vorzugsweise in einer neutralen Atmosphäre bei einer Temperatur von über 150° C, insbesondere über oder bei 320° C, in Gegenwart eines Schwefelunterschusses und über oder bei 200° C in Gegenwart eines Schwefelüberschusses.
  • Nach einer vierten Durchführungsform des oben beschriebenen Verfahrens wird die aus Kansit bestehende korrodierte Schicht mit Hilfe von an Ort und Stelle verdampftem Schwefel in Pyrit übergeführt; dabei spritzt man auf die Oberfläche der korrodierten Schicht einen Katalysator im dampfförmigen Zustand, der die Bildung von Schwefel aus dem in dem korrodierenden Medium enthaltenen Schwefelwasserstoff begünstigt; als derartiger Katalysator kann beispielsweise Nickelcarbonyl verwendet werden.
  • Zum Schützen von neuen Stählen wird zunächst auf diesen eine im wesentlichen aus Kansit bestehende Korrosionsschicht erzeugt, beispielsweise, indem man diese Stähle mit Schwefelwasserstoff oder dem Schwefelwasserstoff enthaltenden korrodierenden Medium in Berührung bringt, und führt dann die Korrosionsschicht auf die oben beschriebene Weise n Pyrrhotin oder in Pyrit über.
  • Die Umwandlung von Kansit in Pyrit oder Pyrrhotin ist tiefgehend, stabil und irreversibel, so daß der erhaltene Schutz für praktisch unbegrenzte Zeit vorhält.
  • Zur weiteren Erläuterung der Erfindung werden n den folgenden Beispielen mehrere Versuchsreihen geschrieben, die im Laboratorium durchgeführt wurlen, um zu zeigen, daß es allein durch das erfindungsgemäße Verfahren möglich ist, tiefgehende Umwandlungen des Oberflächenzustandes der behandelten Stähle zu erreichen.
  • Beispiel 1 In einer ersten Versuchsreihe wird die Wirkung von Eisen oder Schwefel in atomarem Zustand auf Kansit in Abwesenheit von Luft in einem Temperaturbereich von 20 bis 340° C untersucht.
  • Zu diesem Zweck werden Proben von reinem Kansit zusammen mit Eisenpentacarbonyl oder Schwefel in Lindermann-Glasrohre eingebracht. Dann werden die Rohre an beiden Enden verschlossen und in einem Ofen erhitzt. Die Proben werden für eine Zeitspanne von wenigstens 24 Stunden bei der jeweils untersuchten Temperatur in dem Ofen belassen. Dann werden sie abgekühlt und mit Hilfe der Methode von D e b y e - S c h e r r e r zur Bestimmung der Röntgenstrahlbeugung an Pulvern untersucht, um die Umwandlung des Kansits zu verfolgen.
  • Bei einem ersten Versuch, wo der Kansit mit Eisencarbonyl in dampfförmigem Zustand in Abwesenheit von Luft behandelt wird, kann man folgenden Ablauf beobachten: Der Kansit bleibt bis zu einer Temperatur von 260° C bestehen. Seine Umwandlung in ein intermediäres Sulfid findet in dem Bereich von 30 bis 200° C statt, und die Bildung des Pyrrhotins beginnt bei einer Temperatur von 130° C. Von 260° C ab ist der gesamte Kansit in Pyrrhotin umgewandelt. Dieser Versuch zeigt, daß eine Umwandlung von Kansit in Pyrrhotin in neutralem Medium in Gegenwart von atomarem Eisen von 130° C ab erfolgt und daß diese Umwandlung über 260° C vollständig ist.
  • Bei einem zweiten Versuch wird der Kansit mit einer kleinen Menge verdampften Schwefels in Abwesenheit von Luft behandelt. Hierbei ist folgendes zu beobachten: Der Kansit bleibt bis 160° C bestehen. Die Bildung eines intermediären Sulfids erfolgt in dem Bereich von 20 bis 320° C. Die Bildung des Pyrrhotins beginnt von 190° C ab. über 320° C ist der gesamte Kansit in Pyrrhotin übergegangen.
  • Bei einem dritten Versuch wird der Kansit mit einem Überschuß verdampften Schwefels in Abwesenheit von Luft behandelt. Hierbei wird folgendes beobachtet: Der Kansit bleibt bis 140° C bestehen. Die Bildung eines intermediären Sulfids findet in dem Bereich von 20 bis 200° C statt. Die Bildung des Pyrits beginnt von 150° C ab. über 200° C ist der gesamte Kansit in Pyrit umgewandelt. Diese beiden letzten Versuche zeigen, daß eine Umwandlung von Kansit einmal in Pyrrhotin in neutralem Medium in Gegenwart eines Unterschusses an atomarem Schwefel über 190° C, die bei 320° C vollständig ist, und zum anderen in Pyrit in neutralem Medium in Gegenwart eines Überschusses an atomarem Schwefel von 150° C ab, die bei 200° C vollständig ist, stattfindet.
  • Bei einer zweiten Versuchsreihe wird die Wirkung von Eisen oder Schwefel in atomarem Zustand in Gegenwart trockener Luft in einem Temperaturbereich von 20 bis 340° C auf die oben beschriebene Weise untersucht.
  • Die Untersuchung der Röntgenstrahlbeugungsdiagramme von Pulvern der behandelten Proben macht es möglich, die Umwandlungen des Kansits zu verfolgen.
  • Bei einem vierten Versuch wird der Kansit mit verdampftem Eisencarbonyl in Gegenwart von trokkener Luft behandelt. Es ist folgendes zu beobachten: Der Kansit bleibt bis 240° C bestehen. Die Bildung eines intermediären Sulfids findet zwischen 30 und 270° C statt. Die Bildung des Pyrrhotins beginnt bei 130° C und die des Pyrits bei 230° C. über 190° C ist die Bildung von Eisenoxyden, Fe304 und Fe..O. zu beobachten. Dieser Versuch zeigt, daß eine Umwandlung von Kansit in Pyrrhotin in Gegenwart von atomarem Eisen in trockener Luft über 120° C und eines Gemisches aus Pyrrhotin und Pyrit über 230° C erfolgt, wobei sich jedoch auch Eisenoxyde bilden.
  • Bei einem fünften Versuch wird der Kansit mit einem Überschuß an verdampftem Schwefel in Gegenwart von trockener Luft behandelt. Es sind folgende Erscheinungen zu beobachten: Der Kansit bleibt bis 160° C bestehen. Die Bildung eines intermediären Sulfids findet zwischen 20 und 270° C statt. Die Bildung des Pyrits beginnt bei 170° C. über 270° C ist der gesamte Kansit in Pyrit übergegangen.
  • Der Versuch zeigt, daß Kansit in Gegenwart eines Überschusses an atomarem Schwefel in trockener Luft von 170° C ab in Pyrit übergeht und daß die Umwandlung bei 270° C vollständig ist.
  • Die Ergebnisse dieser beiden Versuchsreihen lassen erkennen, daß Eisen und Schwefel in atomarem Zustand die Umwandlung von Kansit in Pyrrhotin oder Pyrit bewirken.
  • Beispiel 2 In diesem Beispiel werden die Umwandlungen des Kansits beim Erhitzen unter Ausschluß von Luft bzw. in Gegenwart von trockener Luft untersucht.
  • Bei einem ersten Versuch wird der Kansit nach der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise, jedoch in Abwesenheit von Eisen oder Schwefel in einem geschlossenen Rohr erhitzt. Durch Anwendung der Debye-Scberrer-Methode erhält man folgende Ergebnisse: Der Kansit bleibt bis 210° C bestehen. Ein intermediäres Sulfid bildet sich zwischen 30 und 190° C. Pyrrhotin bildet sich von 130' C ab. Bei 210° C ist der gesamte Kansit in Pyrrhotin übergegangen.
  • Bei einem zweiten Versuch arbeitet man wie im vorstehenden Versuch beschrieben, jedoch in Gegenwart trockener Luft. Die Ergebnisse werden im folgenden wiedergegeben: Der Kansit bleibt bis 140° C bestehen. Ein intermediäres Sulfid bildet sich zwischen 30 und 210° C. Pyrrhotin bildet sich zwischen 130 und 190° C und Pyrit von 160° C ab. Ab 190° C bildet sich auch ein Eisenoxyd, Fe,0,.
  • Diese Versuche zeigen, daß unter Ausschluß von Luft der Kansit ab 130° C in Pyrrhotin übergeht und daß diese Umwandlung ab 210° C vollständig ist. In Gegenwart von Luft geht der Kansit bei 210° C vollständig in Pyrit über, der jedoch Eisenoxyd, Fe203, enthält.
  • Beispiel 3 Zwei Reihen von Probekörpern aus Stahl werden in ein korrodierendes Medium eingetaucht, das aus dem sauren Naturgas von Lacq besteht. Die Prüfung des Röntgenstrahlbeugungsspektrums der auf diesen Probekörpern auftretenden Korrosionsprodukte ergibt die Gegenwart von sehr schlecht kristallisiertem Kansit, der für das korrodierende Medium durchlässig ist.
  • Die erste Reihe der Probekörper wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren einer Behandlung zur Sättigung der korrodierten Schicht mit Eisen oder Schwefel in atomarem Zustand unterworfen. Zu diesem Zweck wird eine erste Gruppe der Probekörper dieser Reihe der Einwirkung von verdampftem Eisencarbonyl, eine zweite Gruppe der Probekörper der Einwirkung von verdampftem Schwefel und eine dritte Gruppe der Probekörper der Einwirkung von verdampftem Nickelcarbonyl in Gegenwart von Schwefelwasserstoff ausgesetzt.
  • Die Untersuchung der Röntgenstrahlbeugungsspektren der Korrosionsprodukte auf den so behandelten Probekörpern ergibt die Gegenwart der für Pyrrhotin charakteristischen Kurven für die erste Gruppe der Probekörper und die Gegenwart von für Pyrit charakteristischen Kurven für die zweite und dritte Gruppe der Probekörper. Die für Kansit charakteristischen Kurven weisen eine sehr geringe optische Dichte auf oder sind unsichtbar.
  • Zu Vergleichszwecken wird die zweite Reihe der Probekörper durch 15minutiges Eintauchen in eine Inhibitorlösung mit kolloidalem Schwefel behandelt.
  • Die Röntgenstrahluntersuchung der behandelten Probekörper zeigt die Anwesenheit von sehr schlecht kristallisiertem Kansit und die von Schwefel. Es ist keine Umwandlung der Korrosionsschicht nach der Behandlung zu beobachten.
  • Dieses Beispiel zeigt, daß die Sättigung oder übersättigung des Kristallgitters des Kansits zum Zwecke seiner Umwandlung in Pyrit oder Pyrrhotin nur mit Hilfe von Elementen in freiem atomarem Zustand erreichbar ist, die vorzugsweise durch die Dämpfe der Produkte geliefert werden, und daß man den Kansit mit kolloidalem. oder gelöstem Schwefel nicht in Pyrit überführen kann.

Claims (9)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Schützen von Stählen oder anderen Eisenmetallen, die der Einwirkung eines Schwefelwasserstoff enthaltenden korrodierenden Mediums ausgesetzt sind, das auf diesen Metallen ein im wesentlichen aus einem kristallinen oder halbkristallinen, für das korrodierende Milieu durchlässigen Eisensulfid, wie Kansit, bestehendes Korrosionsprodukt auszubilden vermag durch Umwandlung in eine im wesentlichen kristalline oder halbkristalline, für das korrodierende Milieu undurchlässige Schutzschicht, dadurch gekennzeichnet, daß man die durchlässige Korrosionsschicht in einer neutralen Atmosphäre auf eine Temperatur von über 130° C, vorzugsweise von über oder gleich 220° C, erhitzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Erhitzen bei 250° C während eines Zeitraums von etwa 15 bis 30 Minuten durchführt.
  3. 3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die durchlässige Korrosionsschicht durch Verdampfen von Eisencarbonyl mit atomarem Eisen sättigt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man in neutraler Atmosphäre bei einer Temperatur über 130° C, vorzugsweise bei etwa 260° C oder darüber, arbeitet.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man im Vakuum bei gewöhnlicher Temperatur arbeitet.
  6. 6. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die durchlässige Korrosionsschicht durch Verdampfen von Schwefel mit atomarem Schwefel sättigt.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man atomaren Schwefel verwendet, der aus dem in dem korrodierenden Milieu enthaltenen Schwefelwasserstoff mittels eines Katalysators, wie Nickelcarbonyl, erhalten worden ist. B.
  8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man in neutraler Atmosphäre mit einem Schwefelunterschuß bei einer Temperatur über 150° C, vorzugsweise bei 320° C und darüber, arbeitet.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man in neutraler Atmosphäre mit einem Schwefelüberschuß bei einer Temperatur von über 150° C, vorzugsweise bei 200° C und darüber, arbeitet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 810 096, 974 502; »Erdöl und Kohle«, 1958, S. 537 bis 543.
DES75219A 1960-08-09 1961-08-07 Verfahren zum Schuetzen von Staehlen, die sich in einer korrodierenden Umgebung befinden Pending DE1283643B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE810096C (de) * 1948-12-31 1951-08-06 Andre Citroeen Sa Verfahren zum Veredeln von Metalloberflaechen
DE974502C (de) * 1950-11-21 1961-01-19 Metallgesellschaft Ag Verfahren zur Erzeugung gleichmaessiger, fest haftender Sulfidfilme auf Metallen, insbesondere Eisen und Stahl

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