DE128246C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Lampe für flüssige Brennstoffe, bei welcher die flüssigen Brennstoffe vergast und, bevor sie zur vollkommenen Verbrennung gelangen, mit einer reichlichen Menge frischer und hocherhitzter Luft gemischt werden und ohne Zuhülfenahme eines sonst üblichen Zugcylinders mit vollständig rauch- und geruchloser Flamme und guter Lichtwirkung brennen.

Die Dochtlampe ohne Zugcylinder setzt sich zusammen aus einem Rundbrenner d, wie solche für Petroleumlampen üblich sind, und einem auf die Dochthülse gesteckten Aufsatz E, bestehend aus mehreren glockenartigen, in einander steckenden, oben offenen, runden Kappen abc, welche stark gekrümmte, konisch nach innen laufende Luftzuführungskanäle bilden. Die Leuchtflamme wird, wie aus der in beiliegender Zeichnung dargestellten Schnittansicht ersichtlich ist, dadurch erzielt, dafs die durch die innere Luftzufuhr genährte Flamme eines Rundbrenners durch die auf den oberen Rand des Dochtrohres aufgesteckte kleinere Kappe c verhindert wird, sich voll zu entwickeln, d. h. die am inneren Rande des Dochtes entwickelten Gase können nicht vollkommen verbrennen. Die unverbrannten Gase steigen nun durch die in der Mitte der Kappe c befindliche Oeffnung nach oben und mischen sich zuerst mit der zwischen der ersten Kappe c und der zweiten b durch einen ringförmigen Spalt austretenden hocherhitzten Luft und bilden, nachdem sie sich nochmals mit der zwischen Kappe α und b zuströmenden, ebenfalls hocherhitzten Luft gemischt haben, ein brennbares Dampfgemisch, welches, oberhalb des Aufsatzes E entzündet, ohne Benöthigung eines Zugcylinders eine ruhig brennende, hellleuchtende, rauch- und geruchlose Flamme bildet.

Man kann nun mehr oder weniger solcher Kappen an dem Aufsatz E anordnen, je nachdem der verwendete Brennstoff mehr oder weniger Luftzufuhr braucht, um eine Flamme höchster Leuchtkraft zu erzielen. Würde man auf den vorliegenden Brenner noch einen Zugcylinder aufsetzen, so würde man eine zur Erzeugung von Glühlicht geeignete, völlig entleuchtete Flamme erhalten. Lampen dieser Art für Glühlichtbeleuchtung sind bereits bekannt. Neu und Gegenstand der Erfindung ist sonach nur die Verwendung eines Dochtbrenners mit Lufzuführungskappen der beschriebenen Art als Freibrenner.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Freibrennende Dochtlampe, gekennzeichnet durch eine das obere Dochtrohrende umschliefsende, mit unteren Luftzuführungsöffnungen versehene eingezogene Kappe (c), über der in Abständen eine oder mehrere ähnliche Kappen (b a) derart angeordnet sind, dafs zwischen den Kappen (c b und b a) ein Luftstrom aufwärts und dem aus der ersten Kappe austretenden Gasluftgemisch zugeführt wird, zum Zwecke der Erzeugung einer ohne Zugcylinder rufsfrei brennenden Leuchtflamme.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.