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Optisches Meßgerät zum Vermessen der Augenstellung einer Person relativ
zu Gläsern einer von ihr getragenen Brille Die Erfindung betrifft ein optisches
Meßgerät zum Vermessen der Augenstellung einer Person relativ zu den Gläsern einer
von ihr getragenen Brille, bestehend aus einem Gehäuse mit optischen Mitteln zur
Erzeugung eines Bildes an der Gehäuserückseite, auf der zugleich die Augen, die
Brille und eventuell auf der Brille angeordnete Markierungen abgebildet werden.
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Es ist bereits ein optisches Meßgerät zur Anpassung der Gläser einer
Brille an die Augenstellung des Brillenträgers bekannt, welches ein Gehäuse aufweist,
das mit einem photographischen Objektiv versehen ist, welches über einen Satz Spiegel,
die das Lichtbündel in dem Gehäuse ablenken, ein vergrößertes Bild des Gesichtes
auf einem Bildschirm oder einer lichtempfindlichen Schicht entwirft, so daß die
Stellung der Augen relativ zu den Gläsern der Brille in vergrößertem Maßstab gemessen
werden kann.
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Nachteilig ist dabei jedoch, daß jeweils nur eine Blickrichtung (nach
Unendlich oder ein nahes Ziel) vermessen werden kann, was zwischen verschiedenen
Augenstellungen entweder Einstellungsänderungen am Meßgerät oder mehrere nacheinander
anzuwendende Meßgeräte erfordert.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das bekannte Meßgerät
so zu vervollkommnen, daß mit ein und demselben Gerät auf dem gleichen lichtempfindlichen
Film jeweils ein Bild der auf ein fernes Ziel gerichteten und der auf ein nahes
Ziel gerichteten Augen aufgenommen werden kann.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß an der Vorderseite
des Gehäuses einerseits im Schnittpunkt der auf ein nahes Objekt gerichteten Augen
ein Objektiv und andererseits vor jedem der beiden nach Unendlich gerichteten Augen
je ein Objektiv eines Objektivpaares angeordnet ist und im Inneren des Gehäuses
aus dem Strahlengang herausschwenkbare oder halbreflektierende Spiegel angeordnet
sind, die die Lichtstrahlen so umlenken, daß die von den Objektiven erzeugten Bilder
auf demselben Film entstehen oder durch dasselbe Okular betrachtet werden können.
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Bei einer solchen Ausbildung des Meßgerätes zeigt der entwickelte
Film zugleich die beiden Bilder der auf ein nahes Ziel und in die Ferne gerichteten,
durch die Gläser der Brille blickenden Augen der die Brille tragenden Person.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß in den
Strahlengängen hinter dem Objektivpaar für die Messung der ins Unendliche gerichteten
Augen eine Spiegelgruppe zur Seitenvertauschung der zur Bildebene verlaufenden rechten
und
linken Strahlen angeordnet ist. Hierdurch wird erreicht, daß die durch das Objektivpaar
erzeugten Bilder für den Beobachter bzw. auf dem Film in ihrer natürlichen Zuordnung
erscheinen. Zugleich ergibt sich dadurch die Möglichkeit, für Aufnahmen mit Filmen
von kleinerem Format die beiden Bilder näher zusammenzurücken.
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Weitere Weiterbildungen der Erfindung betreffen die Anordnung eines
Gitternetzes im Strahlengang, um eine genaue Beobachtung zu erleichtern, sowie die
Abbildung von zwei Lichtquellen in die Brennpunkte der Einzelobjektive zum Ausrichten
des Blickes auf Unendlich.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht;
es zeigt Fig. 1 ein einem ersten Ausführungsbeispiel entsprechendes optisches Meßgerät
in Verbindung mit einer zu prüfenden Brille in einem schematisch gehaltenen Längsschnitt,
F i g. 2 die Anordnung gemäß F i g. 1 in einer Teilansicht von oben, Fig. 3 ein
mit dem Meßgerät gemäß F i g. 1 und 2 erhältliches Lichtbild (in gegenüber Fig.
1 vergrößertem Maßstab),
Fig. 4 einen im Meßgerät gemäß Fig. 1 angeordneten
und mit einem Objektivpaar zusammenwirkenden Satz Spiegel in einer gegenüber Fig.
1 vergrößerten Draufsicht, F i g. 5 und 6 je eine optische Einrichtung zur Verringerung
des gegenseitigen Abstandes der von den beiden Augen kommenden und auf einem Film
weiterzuleitenden Lichtstrahlen und F i g. 7 und 8 verschiedene im Prüfgerät sichtbare
Bilder.
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Das in F i g. 1 dargestellt optische Meßgerät weist im wesentlichen
ein Pult 1 mit einer an seiner Vorderseite angeordneten Lichtquelle 2 und einem
daneben angeordneten Objektiv 3, 3 a auf, welches sich zugleich im Schnittpunkt
der Achsen der auf es gerichteten Augen 6 der die Brille mit den einzustellenden
Gläsern 4 tragenden Person P befindet. Das Objektiv besteht aus zwei Linsen 3 und
3 a, die eine Wahl der Vergrößerung des Bildes zulassen.
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Das durch das Objektiv 3, 3 a erzeugte Bild wird über einen Spiegel
7 auf den Film 9 reflektiert, wobei beispielsweise die untere Hälfte 11 (vgl. F
i g. 3) beaufschlagt. Die untere Hälfte des Films 9 zeigt somit die auf ein nahes
Ziel gerichteten Augen6, deren Achsen die Gläser 4 der Brille in einem Winkels unterhalb
deren optischen Achsen X-X durchsetzen.
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Der in die Ferne gerichtete Blick entspricht einer Augenstellung
der Person P, bei der die Augenachsen mit der optischen Achse W-W der Gläser 4 praktisch
zusammenfallen. Für diesen Fernblick ist auf dem Gehäuse 1 ein Paar Objektive 12
mit einstellbarem gegenseitigem Abstand (vgl. Fig. 4) angeordnet, welches ein durch
einen darüber befindlichen Spiegel 13 und einen weiteren, im Gehäuse 1 befindlichen
Spiegel 8 abgelenktes Bild der Augen auf die obere Hälfte 10 (F i g. 3) der lichtempfindlichen
Schicht bzw. des Films 9 wirft.
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Es ist somit möglich, auf ein und demselben Lichtbild die Stellung
der Augen 6 gegenüber den Gläsern 4 der Brille 14 (vgl. F i g. 3) und der Markierungen
15 sowohl für den Blick in die Ferne als auch für den Blick auf ein nahes Ziel zu
vergleichen ; Der Fotoapparat kann beispielsweise mit sofortiger Filmentwicklung
arbeiten und am Gehäuse 1 so verschiebbar angeordnet sein, daß auf der oberen Hälfte
10 einer Aufnahme das Bild der in die Ferne gerichteten Augen und auf der unteren
Hälfte 11 derselben Aufnahme das Bild der auf ein nahes Ziel gerichteten Augen aufgenommen
wird. Da die dem Fernblick entsprechende Fotografie eine Nebeneinanderstellung zweier
verschiedener Fotografien durch jeweils eines der beiden Objektive 12 ist, muß eine
Vertauschung der linken und der rechten Seite erfolgen, die gemäß dem Ausführungsbeispiel
durch einen Satz Spiegel 5 in der aus F i g. 4 hervorgehenden Weise erfolgt. Statt
der dargestellten Spiegel könnten auch entsprechende Prismen vorgesehen sein.
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Die notwendige Ausrichtung des Brillenträgers gegenüber dem verhältnismäßig
kleinen Aufnahmebereich des Fotoapparates kann entweder über einen üblichen Sucher
oder über eine in F i g. 1 dargestellte Beobachtungseinrichtung erfolgen. Gemäß
Fig. 1 werden die zum Fotoapparat gerichteten Lichtstrahlen durch einen gemeinsamen
Spiegel 28 nach oben auf je ein Gitternetz 16 reflektiert, welches sich in der Brennebene
eines an der Rückseite des Gehäuses 1 angeordneten Okulars 15' befindet, durch welches
der OptikerO das Bild beobachten kann. Da sich der
Spiegel 28 in dem auf den Film
9 gerichteten Strahlengang befindet, lenkt er nicht nur die Bilder des Fernblickes,
sondern in gleicher Weise auch die Bilder des auf ein nahes Ziel gerichteten Blickes
auf das Gitternetz 16.
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Damit die die Brillel4 tragende Person P dazu veranlaßt wird, ihren
Blick tatsächlich ins Unendliche zu richten, kann man im Gehäuse 1 im Brennpunkt
der beiden Objektive 12 je einen Lichtpunkt 17 erzeugen, der beispielsweise durch
je eine im Gehäuse angeordnete Lampe 19 nebst Sammellinsen 18 erzeugt wird. Die
Ausrichtung der Augen auf ein nahes Ziel kann einfach durch die zweiäugige Beobachtung
einer nahe dem Objektiv 3 oder womöglich in dessen Mitte befindlichen Markierung
erfolgen. Die Aufnahme erfolgt vorzugsweise über Blitzlichter 20, die ihre Lichtstrahlen
sowohl bei dem Fernblick als auch bei dem auf ein nahes Ziel gerichteten Blick auf
einen Spiegel 8' werfen, der sie entlang dem Aufnahmestrahlengang reflektiert. Die
gleichzeitige oder wahlweise Beobachtung der Bilder durch den Optiker 0 und die
Aufnahme der Bilder macht es erforderlich, daß einige, 8', 28, der verwendeten Spiegel
entweder halb durchlässig oder aus dem Strahlengang wegschwenkbar angeordnet sind,
damit alle beschriebenen Funktionen richtig erfüllt werden können.
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Damit für die Bild anfertigung bereits auf dem Markt befindliche,
sofort entwickelbare Filme verwendet werden können, ist bei dem beschriebenen Meßgerät
noch eine Verkleinerung des gegenseitigen Abstandes der von den beiden Augen herkommenden
Lichtstrahlen vorgesehen. Fig.3 zeigt ein so erhaltenes Bild üblichen Formates.
Die Verkleinerung des Strahlenabstandes kann für den Fernblick zugleich durch den
in F i g. 4 dargestellten und bereits beschriebenen Satz Spiegel 5 erfolgen, während
dasselbe für den auf ein nahes Ziel gerichteten Blick durch ein Doppelprisma 23
gemäß F i g. 5 oder durch zwei etwa pfeilförmig angeordnete Planplatten 24 gemäß
Fig. 6 erfolgen kann, die die parallel zueinander ankommenden Lichtstrahlen in entgegengesetztem
Sinne versetzen.
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Das Gehäuse 1 kann mit einstellbaren Füßen 25 versehen sein, die
es möglich machen, das Gerät nach den Augen des Brillenträgers auszurichten. Statt
dessen kann auch die Höhe des über dem Gehäuse 1 angeordneten Spiegels 13 einstellbar
gemacht sein, was allerdings erfordert, daß jedes der beiden Objektive 12 noch eine
zweite Linse 12 a aufweist, wobei die dem Spiegel 13 zugekehrte Linse 12 gemeinsam
mit dem Spiegel 13 höheneinstellbar ist. Auf diese Weise kann beim Einstellen des
Spiegels 13 die Schärfe des Bildes beibehalten werden.
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Wenn auch die Lichtpunkte 17 zur Ausrichtung des Blickes des Brillenträgers
in die Ferne und die Blitzlichter 20 für die Filmaufnahmen als innerhalb des Gehäuses
1 befindlich beschrieben wurden, so könnten diese Teile auch außerhalb desselben
an irgendwelchen Stellen vorgesehen sein, die die gleiche Wirkung ergeben.
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Zur Überlagerung der beiden Lichtbilder für den Fernblick und den
Blick auf ein nahes Ziel kann man in der in Fig. 1 dargestellten Weise eine Parallelverschiebung
des Fotoapparates vorsehen, wobei zu jeder Aufnahme, wenn notwendig, einige Spiegel
aus dem Strahlengang herausgeschwenkt werden. Statt dessen ist es auch möglich,
nicht überlagerte Strahlengänge
vorzusehen, die dann jeweils die
für sie bestimmten Stellen des Films treffen. Zu beachten ist, daß es die Parallelversetzung
des Fotoapparates gemäß F i g. 1 ermöglicht, auf ein einziges Bild des Rollfilms
von einer Person sowohl den Fernblick als auch den Blick auf ein nahes Ziel aufzunehmen.
Statt dessen ist es bei dieser Anordnung aber auch möglich, jeweils nur ein Bild
von zwei aufeinanderfolgend geprüften Personen aufzunehmen, was besonders wirtschaftlich
ist, weil der Preis für das Bild dann je Person nur die Hälfte eines Bildes ausmacht.
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Die Auswertung der erhaltenen Lichtbilder erfolgt unmittelbar durch
Messen des seitlichen Abstandes der Hornhautreflexe der Lichtquelle von der auf
dem zugeordneten Glas der Brille angebrachten Markierung oder andernfalls von auf
der fotografischen Aufnahme angebrachten Markierungen 15.
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In einer vereinfachten Abwandlung kann auch auf einen Fotoapparat
verzichtet werden, wenn gemäß den Fig. 7 und 8 ein Reflexsucher mit als Fadenkreuz
oder Gitternetz ausgebildeten Markierungen verwendet wird, der sowohl beim Fernblick
als auch beim Blick auf ein nahes Ziel eine Messung ermöglicht.
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In F i g. 7 ist ein feststehendes Gitternetz R gezeigt, mit dem die
relative Lage des Auges gegenüber der Mitte D' des Glases bestimmt werden kann.
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Dieselbe Messung kann jedoch durch ein bewegliches Gitternetz R (Fig.
8) vereinfacht werden, das auf die Mitte des Glases ausgerichtet wird.