DE127842C

DE127842C -

Info

Publication number: DE127842C
Application number: DE1900127842D
Authority: DE
Filing date: 1900-06-26
Anticipated expiration: 1920-06-27

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltung, welche das Kreisen von Wechselströmen nur auf gewissen Leitungen eines Leitungsnetzes zuläfst, dagegen auf anderen Leitungen verhindert, so dafs die Leitungen zusammengeschaltet werden können, ohne dafs sich die Stromschwankungen eines Stromkreises in dem anderen bemerkbar machen. Die Verbesserung ist besonders für Fernsprechleitungen bestimmt, welche mit einander zum Geben von Signalen oder zum Zuleiten des Stromes für Erregung der Mikrophone verbunden sind, welche jedoch, was Stromschwankungen anbetrifft, von einander unabhängig sein müssen, um ein Mithören zu vermeiden.

Die vorliegende Schaltung wird für Fernsprechleitungen benutzt, über welche von einer Centralstelle zu einer Sprechstelle Strom geleitet wird, und von dieser zu verschiedenen von ihr ausgehenden Fernsprechleitungen, um die Mikrophone derselben zu erregen bezw. den Anruf der Sprechstelle zu ermöglichen, während die Hauptleitung und dieNebensprechstellen-Leitungen gleichzeitig unabhängig für telephonische Gespräche benutzt werden können. Dies wird dadurch erzielt, dafs die sogenannten Nebenleitungen von der Hauptleitung durch Leitungen abgezweigt werden, welche in Zwischenräumen mit Impedanzspulen versehen werden und dafs zwischen den mit Impedanz versehenen Leitungen Brücken mit Condensatoren eingeschaltet werden.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine derartige Schaltung mit einer Hauptfernsprechleitung dargestellt, welche von einer Centralstation kommt, auf welcher die Stromquelle angeordnet ist, und zu einer Sprechstelle führt, von welcher verschiedene Fernsprechstellen ausgehen.

Die gemeinsame Hauptbatterie α ist mit den Linienleitungen 1,2 und 3,4 von zwei Fernsprechleitungen verbunden, welche als eine einzige Fernsprechleitung angesehen werden können, da eine Inductionswirkung durch die Spulen einer Uebertragungsspule b erfolgt. Die Linienleitungen ι und 2 führen zu einer Unterstation C, auf der sie über ein Mikrophon und einen Empfänger mit einander verbunden sind. Die Leitungen 3 und 4 führen zu einer anderen Station D, welche nicht allein eine Hauptsprechstelle ist, sondern von welcher auch andere Fernsprechleitungen 5, 6, 7, 8 und 9, 10 zu Sprechstellen E, F und G abzweigen. Jede dieser Stationen D, E, F und G ist mit einem Hörer und einem Mikrophon versehen, sowie mit einem Umschalter, um die Fernsprecher in Brücke zwischen die Linienleitungen zu schalten.

Die Linienleitungen 3 und 4 sind über die Verbindungspunkte mit der Station D hinaus bis zu den Vertheilungspunkten h und i verlängert. In jede dieser Verlängerungen sind hinter einander mehrere Impedanzspulen k, /, m und k',l\m' eingeschaltet, welche einen verhältnifsmäfsig niedrigen Widerstand, aber eine hohe Impedanz besitzen.

Von dei"Leitung3 führt zwischen den Spulen k und / eine Brücke 11 zu dem entsprechenden Punkt der Leitung 4. In gleicher Weise ist eine Brücke 12 zwischen den Leitungen 3 und 4 vorgesehen, welche zwischen den Spulen l,m bezw. /', m! liegt. Diese Brückenleitungen enthalten Condensatoren 0 und p, welche eine Capacität von ungefähr einem Mikrofarad besitzen. Die zu den Stationen υ" und F führenden Leitungen sind als ein geschlossener Stromkreis dargestellt, wobei die beiden Seiten des Stromkreises mit den beiden Vertheilungspunkten h und i durch Impedanzspulen q und r verbunden sind.

Von der Centralbatterie α wird Strom sowohl in die Leitung 1 und 2 als auch 3 und 4 gesendet, um die Mikrophone dieser Stationen zu erregen, wenn die Fernsprecher benutzt werden. Da diese Linienleitungen für die Sprechströme durch die Uebertragungsspule b, was Telephonströme anbetrifft, zu einem geschlossenen Stromkreis vereinigt sind, so können die beiden Stationen C und D mit einander sprechen. Gleichzeitig fliefst der Strom auch durch die Vertheilungspunkte h, i zu den Unterstationsleitungen 5, 6 und 7, 8.

Wenn in den Verlängerungen der Leitungen 3 und 4 bis zu dem Vertheilungspunkt nur Impedanzspulen angebracht wären von noch so hoher Inductionswirkung, so würden die in den Leitungen der Nebenstellen erregten Telephonströme ihren Weg in die Leitung 3,4 finden und so den Verkehr zwischen den Stationen C und D beeinträchtigen, während in gleicher Weise die in letzteren Stromkreisen erzeugten Telephonströme in die Leitungen der Nebenstellen gelangen und hier Störungen hervorrufen würden. Wenn die Brücken 11 und 12 oder auch nur eine von ihnen mit einer Widerstandsspule versehen wäre, so wird das Mitsprechen oder das Weiterfliefsen von Telephonströmen aus dem einen unabhängigen Stromkreis in den anderen wesentlich vermindert oder auch ganz verhindert werden. Ein derartiger Nebenschlufs bedingt aber einen beständigen Stromverlust, und das wirksame Potential zwischen den Vertheilungspunkten wird wesentlich verringert, wenn die Linienleitungen 3 und 4 einen erheblichen Widerstand besitzen. Wenn in die Brückenleitung dagegen Condensatoren eingeschaltet werden, wird ein solcher Stromverlust vermieden, während andererseits das Fortleiten von Telephonströmen aus der einen Leitung in die andere völlig verhindert wird. Durch eine einzige Brücke mit einem Condensator kann schon ein ganz gutes Resultat erzielt werden, es empfiehlt sich aber, zur vollständigen Unterdrückung des Mitsprechens mehrere derartige mit Condensatoren versehene Brücken anzuordnen.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Schaltung für Fernsprechsysteme mit auf dem Hauptamt angebrachter gemeinsamer Stromquelle (a), mehreren von einem Vertheilungspunkte (h, i) abgezweigten Nebensprechstellen (E, F, G), und mit in die Leitungen (3) und (4) zwischen dem Hauptamte und den Vertheilungspunkten (h, i) der von der Hauptleitung (3, 4) abzweigenden Nebenleitungen (5, 6, 7, 8, 9, 10) eingeschalteten Impedanzspulen (mm', IV, kk'J, dadurch gekennzeichnet, dais diese, die Impedanzspulen enthaltenden Leitungen (3, 4) durch mit Condensatoren (0, p) versehene Brücken (11,12), welche zwischen den Impedanzspulenpaaren (Ick¹, IV, min') angeordnet sind, mit einander verbunden sind, zum Zwecke, ein Mitsprechen in den verschiedenen Stromkreisen zu verhindern und eine Stromentnahme für die Zwecke der Nebensprechstellen vom Hauptamt über die Hauptleitung zu ermöglichen.
2. Bei der durch Anspruch 1 gekennzeichneten Schaltung die Anordnung einer oder mehrerer Hauptsprechstellen (D) auf den Leitungen (3,4) vor den in letztere eingeschalteten Impedanzspulen (mm¹, IV, k k').

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.