DE1278367B - Florgewebe, wie Teppich od. dgl., bei welchem die Florfaeden ueberwiegend aus vollsynthetischen, Polyacrylnitril enthaltenden Einzelfaeden bestehen - Google Patents

Florgewebe, wie Teppich od. dgl., bei welchem die Florfaeden ueberwiegend aus vollsynthetischen, Polyacrylnitril enthaltenden Einzelfaeden bestehen

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DE1278367B
DE1278367B DEU4740A DEU0004740A DE1278367B DE 1278367 B DE1278367 B DE 1278367B DE U4740 A DEU4740 A DE U4740A DE U0004740 A DEU0004740 A DE U0004740A DE 1278367 B DE1278367 B DE 1278367B
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carpet
pile
polyacrylonitrile
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DEU4740A
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English (en)
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Charles William Davisson
Theophilus Agricola Feild Jun
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Union Carbide Corp
Original Assignee
Union Carbide Corp
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F6/00Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
    • D01F6/02Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • D01F6/18Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds from polymers of unsaturated nitriles, e.g. polyacrylonitrile, polyvinylidene cyanide
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F6/00Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
    • D01F6/28Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from copolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • D01F6/38Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from copolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds comprising unsaturated nitriles as the major constituent

Description

  • Florgewebe, wie Teppich od. dgl., bei welchem die Florfäden überwiegend aus vollsynthetischen, Polyacrylnitril enthaltenden Einzelfäden bestehen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Florgewebe, wie Teppich od, dgl., bei welchem die Florfäden überwiegend aus vollsynthetischen, Polyacrylnitril enthaltenden Einzelfäden bestehen.
  • Bekannte derartige Gewebe haben zwar gute mechanische Eigenschaften. Es wurde jedoch festgestellt, daß der Einzelfäden aus Polyacrylnitril enthaltende Flor des Gewebes leicht anschmutzt. Es wurde versucht, die Anschmutzungseigenschaften zu verbessern, indem auf das Gewebe kolloidale Kiekselsäure und Aluminiumoxyd aufgebracht wurde. Jedoch waren alle diese Behandlungen nicht befriedigend, da sie nur eine geringe Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegen Anschmutzung zur Folge hatten und ihre Wirkung nicht dauerhaft war. Außerdem führten diese Behandlungen zu einem staubigen und weißlichen Aussehen und einer Verminderung des Glanzes des Teppichs. Ein weiterer Nachteil der bekannten, Polyacrylnitril enthaltende Einzelfäden aufweisenden Florgewebe, wie Teppiche od. dgl., besteht darin, daß einzelne Fasern beim Begehen der Teppiche abgerieben werden und sich zu kleinen Kügelchen zusammenballen. Manchmal werden auch ganze Büschel solcher synthetischer Fasern aus dem Teppich herausgezogen. Dadurch, daß sich einzelne Fa7 sern zusammenballen, kann der Teppich ein dünnes, körniges Aussehen erhalten. Ein anderer Nachteil der in Rede stehenden bekannten Teppiche ergibt sich aus der Neigung der Polyacrylnitril enthaltenden Einzelfäden, unter den Beanspruchungen bei der Gewebeherstellung zu zerfasem oder sich an den Enden zu spalten. Dies führt beim späteren Gebrauch des Teppichs zum Einschließen von Schmutzteilchen, die mit den üblichen Reinigungsverfahren nur schwer zu entfernen sind. Dadurch sieht der Teppich bereits nach kurzem Gebrauch und mit nur geringen Mengen zurückgehaltener Schmutzteilchen verschmutzt aus.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Florgewebe, wie Teppich od. dgl., bei welchem die Florfäden überwiegend aus vollsynthetischen, Polyacrylnitril enthaltenden Einzelfäden bestehen, zu schaffen, bei dem sowohl die visuelle als auch die effektive Anschmutzbarkeit verhältnismäßig gering sind und das auch in sonstiger Hinsicht gute Gebrauchseigenschaften aufweist, insbesondere eine hohe Widerstandsfestigkeit des Flors dagegen, zusammengedrückt zu werden.
  • Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die überwiegend aus Polyacrylnitril bestehenden Einzelfäden der Florfäden solche Einzelfäden sind, die man erhält, wenn man sie im Anschluß an das Naßspinnen nach der vollständigen Entfernung des Lösungsmittels unverstreckt läßt oder nur so weit verstreckt, daß deren Oberfläche bei einer Knotengröße zwischen 2 und 30 Mikron knotig und deren molekulare Struktur im wesentlichen unorientiert bleibt.
  • Die für die erfindungsgemäßen Florgewebe verwendeten unorientierten Fäden mit knotiger Oberfläche sind an sich bekannt, da sie bei der Herstellung der üblichen orientierten (verstreckten) Polyacrylnitrilfäden, z. B. gemäß USA.-Patentschrift 2 420 565, als Zwischenprodukte auftreten. Eine Verarbeitung dieser unorientierten Fäden ist jedoch noch nicht erfolgt; insbesondere war nicht bekannt, daß sie zur Herstellung verbesserter Florgewebe, insbesondere Veloursgewebe, dienen können.
  • Es sind auch schon Fäden aus Cellulosederivaten mit knotiger Oberfläche verwendet worden (s. britische Patentschrift 519 186). Die dabei auftretenden, mit dem Auge noch erkennbaren Knoten waren je- doch wesentlich größer als die der erfindungsgemäß verwendeten Fäden. Außerdem war nicht beschrieben worden, daß solche knotigen Fäden gerade zur Herstellung von Florgeweben günstig sein würden. Teppiche aus Nylon und Wolle zeigen gegenüber den erfindungsgemäßen Teppichen weniger vorteilhafte Eigenschaften; es wird diesbezüglich auf die entsprechenden Gegenüberstellungen in den weiter unten aufgeführten Beispielen verwiesen.
  • Da bekanntermaßen Teppiche aus Viskosefäden iii ihren Eigenschaften bereits durch Nylon- und Wollteppiche übertroffen werden, so ist auch Viskoseteppichen gegenüber ein wesentlicher und überraschender technischer Fortschritt gegeben.
  • Es ist ferner bekannt, synthetische Fasem »wollähnlich« zu machen. Damit sollte erreicht werden, daß die üblichen verstreckten und daher eine orientierte molekulare Struktur aufweisenden Kunstfäden insbesondere im Griff wollähnlich werden. An das Problem der Verschmutzung usw., insbesondere bei Teppichen, wurde dabei nicht gedacht. Insbesondere konnte nicht erwartet bzw. geschlossen werden, daß gerade eine unorientierte molekulare Struktur sowie eine knotige Oberfläche aufweisende Polyacrylnitrilfäden für die Herstellung von Florgeweben wie Teppichen besonders geeignet sein würden.
  • Bei einer bevorzugten weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die Einzelfäden vor der Entfernung des Lösungsmittels beim Naßspinnen bis zu 400% ihrer ursprünglichen Länge gedehnt werden, vorausgesetzt, daß ihnen dabei keine orientierte molekulare Struktur verliehen wird. Dadurch erzielt man eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften und der Verarbeitungsfähigkeit der Florfäden.
  • Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsforin -der Erfindung bestehen die Polyacrylnitril enthaltenden Einzelfäden aus einem Acrylnitril-Vinylchlorid-Mischpolymerisat, welches 40 Gewichtsteile Acrylnitril und 60 Gewichtsteile Vinylchlorid enthält.
  • Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bestehen die Polyacrylnitril enthaltenden Einzelfäden aus einem Acrylnitril-Vinylchlorid-Vinylidenchlorid-Mischpolymerisat, welches 70 Gewichtsteile Acrylnitril, 20 Gewichtsteile Vinylchlorid und 10 Gewichtsteile Vinylidenchlorid enthält.
  • Schließlich können die Polyacrylnitril enthaltenden Einzelfäden auch aus einem Acrylnitril-Acrylamid-Mischpolymerisat bestehen, welches 90 Gewichtsteile Acrylnitril und 10 Gewichtsteile Acrylamid enthält.
  • Unter den verschiedenen erlindungsgemäß für die Einzelfäden verwendbaren Materialzusammensetzungen ergeben die vorstehend aufgeführten drei Mischpolymerisate jeweils optimale Gewebeeigenschaften.
  • Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
  • Bei der Herstellung der Polyacrylnitril enthaltenden Einzelfäden der Florfäden der erlindungsgemäßen Florgewebe muß das ursprüngliche Koagulierungsbad vorzugsweise auf einer Temperatur zwischen 0 und 751 C gehalten werden. Dasselbe sollte ferner bis zu 70% des Spinnlösungsmittels enthalten, wobei sich die Lösungsmittelkonzentration im umgekehrten Verhältnis zur Temperatur ändert. Danach werden die Fäden durch wässerige Bäder geführt, die wenig oder gar kein Lösungsmittel enthalten und deren Temperatur zwischen 40 und 100' C liegt. Das restliche Lösungsmittel wird anschließend aus den Fäden, vorzugsweise in einem Trockenofen, bei einer Temperatur unter 1501 C entfernt. Durch Regelung der Geschwindigkeit der Lösungsmittelentfernung aus den Fäden und durch Vermeiden von praktisch allen Verstreckungs- oder Orientierungsverfahren nach der Entfernung des Lösungsmittels wird der »Knoteneffekt(c auf der Oberfläche der Einzelfäden hervorgerufen und beeinflußt.
  • Durch Anwendung entsprechender Spinnverfahren können entweder bandartige Einzelfäden oder solche mit rundem Querschnitt erhalten werden. Die Einzelfäden der Florfäden sollen vorzugsweise einen Titer zwischen 3 und 27 Denier aufweisen. Besonders gute Ergebnisse lassen sich mit einem Titer zwischen 12 und 18 Denier erzielen.
  • Die Einzelfäden der Florfäden der erfindungsgemäßen Florgewebe bestehen vorzugsweise aus Acrylnitril-Mischpolymerisaten und Terpolymerisaten, die 40 Gewichtsprozent Acrylnitrü enthalten. Andere polymerisierbare Gemische, insbesondere Präparate aus Vinylverbindungen, wie z. B. Vinylacetat, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Acrylamid u. dgl., können zusammen mit Acrylnitril zur Herstellung von Mischpolymerisat- und Terpolymerisatharzen verwendet werden. Besonders gute Ergebnisse lassen sich mit einem Mischpolymerisat aus Acrylnitril und Vinylchlorid erzielen, das 401/o Acrylnitril und 60% Vinylchlorid enthält.
  • Bezüglich der Größe der Knoten auf der Oberfläche der Acrylnitril-Einzelfäden wurde festgestellt, daß Knotengrößen unter 2 Mikron und über 30 M-kron keine ausreichende Widerstandsfähigkeit gegen Anschmutzen aufweisen. Besonders gute Ergebnisse wurden mit Einzelfäden erzielt, deren Knotengröße zwischen 4 und 16 Mikron liegt.
  • Es wird angenommen, daß die Widerstandsfähigkeit gegen Anschmutzung unmittelbar der optischen Geometrie der Fadenoberfläche und dem Grad der Undurchsichtigkeit der Fäden zuzuschreiben ist. Für die Richtigkeit dieser Annahme sprechen folgende überlegungen: Ein schwarzer Gegenstand zeigt bei direktem Lichteinfall auf eine flache Fläche eine ganz schwarze Farbe, da er alles Licht absorbiert und nichts davon zum Betrachter zurückwirft. Wenn andererseits der gleiche Gegenstand auf einer undurchsichtigen, unregelmäßigen Fläche betrachtet wird, deren Unregelmäßigkeiten sich der Größe des schwarzen Gegenstandes nähern, erscheint dieser hellgrau, da ein Teil des Lichtes von der unregelmäßigen Oberfläche zurückgeworfen wird. Die undurchsichtige Oberfläche reflektiert mehr diffuses Licht als die durchsichtige glatte Oberfläche und erhöht die Gesamthelligkeit. So kann ein gegebener schwarzer Gegenstand, im Fall von Verunreinigungen Schmutz, die Flächen des Florgewebes für das Auge entweder schwarz oder grau erscheinen lassen, je nach der Geometrie der Fadenoberfläche und der Farbe des Untergrundes. Es wird deshalb angenommen, daß dies die direkt oder indirekt für die größere Widerstandsfähigkeit gegen Anschmutzung maßgebliche Ursache darstellt.
  • Diese Theorie wurde durch Versuche gestützt, bei denen radioaktiver Schmutz als Prüfmaterial verwendet wurde. Beispielsweise konnten Teppiche aus Fäden mit knotiger Oberfläche eine größere Menge Schmutz aufnehmen und sahen dennoch sauberer aus als Teppiche aus Wollfasern oder ähnlichen Fläden mit glatten, keinerlei besondere Formgestaltung besitzenden Oberflächen.
  • Die besondere knotige Oberfläche der erfindungsgemäß vorgesehenen Fäden läßt sich bei 60- bis 150- facher Vergrößerung durch ein Doppelmikroskop bei Verwendung von reflektiertem Licht ohne weiteres erkennen. Photographien dieser Fäden, die unter reflektiertem Licht aufgenommen und 500fach vergrößert wurden, zeigen die Erhebungen auf der Oberfläche als weiße Punkte, die gezählt und deren Größe geschätzt werden kann.
  • Außer einer knotigen Oberfläche besitzen die Fäden der erfindungsgemäßen Florgewebe einen hohen Grad an Undurchsichtigkeit. Es ist notwendig, daß die Fäden sowohl eine im wesentlichen knotige Oberfläche als auch einen hohen Undurchsichtigkeitsfaktor aufweisen, um eine gute Widerstandsfähigkeit gegen Anschmutzung zu bewirken, da nur eine der beiden Eigenschaften allein dazu nicht ausreicht. Vorzugsweise wird die Undurchsichtigkeit der Fäden in Einheiten des »Undurchsichtigkeitsfaktors« gemessen.
  • Der Ausdruck »Undurchsichtigkeitsfaktor« bezieht sich auf die optische Dichte einer 4 mm dicken Fadenschicht bei rotem Licht (700 Millimikron), wenn diese in eine Flüssigkeit eingetaucht ist, die den gleichen Brechungsindex wie das Fadenmaterial besitzt. Die Fäden werden für die Bestimmung des Undurchsichtigkeitsfaktors vorbereitet, indem sie 30 Minuten in Wasser gereinigt und gekocht, dann bei 60' C getrocknet und 20 Minuten lang bei 120' C wieder glänzend gemacht werden.
  • Dann werden Fadenproben entweder in Faden-oder Wergform. gleichmäßig um einen 8 X 1,27 mm großen offenen Halter gewickelt, wobei die Spannung ausreicht, um die Fäden straff zu halten, so daß mit jeder Umwicklung zwei Fadenstärken in der Bahn des Lichtes angeordnet werden. Auf dem Halter wird eine ausreichende Anzahl von Schichten gleichmäßig derart aufgewickelt, daß keine direkten Lichtstrahlen hindurchgehen können. Dann wird der die Fäden tragende Halter in eine Flüssigkeit eingrtaucht, die den gleichen Brechungsindex wie das Fadenmaterial aufweist und sich in einer 12,7 X 12,7 X 44,5 mm großen rechteckigen Lichtabsorptionszelle befindet, die eine Innengröße von 9,6 X 9,6 mm besitzt. Für Vinylehlorid-Acrylnitril-Polymerisate kann z. B. Acetophenon verwendet werden. Dann werden die eingeschlossenen Luftblasen aus der Zelle durch Vakuum entfernt, wozu im allgemeinen 635 mm Hg ausreichen, um die gesamte eingeschlossene Luft in etwa 40 Minuten zu entfernen.
  • Dann wird die optische Dichte mit Licht von 700 Millimikron Wellenlänge auf einem Beckman-Spektrophotometer Modell B bestimmt, wobei bei reiner optischer Flüssigkeit eine 1001)/oige Durchlässigkeit angenommen wird. Die optische Dichte läßt sich direkt von der mit einer Einteilung versehenen Skala des Instruments ablesen. Dann wird der Undurchsichtigkeitsfaktor der Fäden nach folgender Formel errechnet: Hierbei ist D die optische Dichte des Fadenmaterials auf dem in die optische Flüssigkeit eingetauchten Halter, P die Dichte des Fadenmaterials in Gramm pro Kubikzentimeter, n die Anzahl der auf den Halter gewickelten Fadenwindungen, w die Anzahl der Fadenwindungen pro 25,4 mm je Schicht auf dem Halter und d die Denierzahl des Fadens. Die Formel korrigiert den beobachteten Wert der jeweiligen Dicke der verwendeten Fadenmasse auf denjenigen einer 4 mm dicken Schicht.
  • Die Fäden mit einem hohen Grad an Undurchsichtigkeit besitzen einen in obiger Weise bestimmten Undurchsichtigkeitsfaktor von mindestens 17. Undurchsichtigkeitsfaktoren im Bereich von 19 bis etwa 25 sind jedoch zu bevorzugen. Die knotige Oberfläche und hohe Undurchsichtigkeit werden oftmals gemeinsam erzielt, doch ist es zweckmäßig, einen die Undurchsichtigkeit verstärkenden Stoff, z. B. Titandioxyd, Antimonoxyd, Zinkoxyd oder Aluminiumoxyd, dem Polymerisat zuzusetzen, um einen hohen Grad an Undurchsichtigkeit zu gewährleisten.
  • Ein besonderes Unterscheidungsmerkmal der Fäden, das direkt mit der Fadenoberfläche in Beziehung steht, ist der hohe Grad an Lichtdiffusion im Vergleich zur Lichtdiffusion der üblichen, leicht verschmutzenden synthetischen Fäden, die eine ähnliche chemische und physikalische Form, eine ähnliche Farbe und Undurchsichtigkeit aufweisen, jedoch glatte Oberflächen besitzen. Diese hohe Diffusionsfähigkeit wird durch einen niedrigen »Glanzindex« bezeichnet, der zwischen etwa 1,15 und 1,85 liegen kann.
  • Der hier verwendete Ausdruck »Glanzindex« bezeichnet einen Wert, der für den Glanz der Fäden nach folgender Formel berechnet wurde: Hierbei bedeutet CR das mit einem Hunter-Multipurpose-Reflektometer entsprechend dem von R. S. Hunter in »Joumal of Research of the National Bureau of Standards« vom 25. November 1940, S. 581 bis 618, beschriebenen Verfahren gemessene Kontrastreflexionsvermögen (»contrast reflectance«) und NDF entweder 1,0 oder einen konstanten Faktor eines »Neutral Density Filter«, wie er von Hunter beschrieben wird. Je niedriger der Wert des Glanzindexes des Fadens ist, desto höher ist das Diffusionsvermögen der Prüffläche. Dieses hohe Diffusionsvermögen der Fäden beruht wahrscheinlich auf den vielen reflektierenden Flächen der knotigen Oberfläche. Hinsichtlich der anderen Merkmale, wie z. B. Auffärbbarkeit und Bearbeitbarkeit, entsprechen die Fäden mit knotiger Oberfläche jedoch den auf übliche Weise hergestellten Fäden mit glatter Oberfläche.
  • Wie es bei der Verwendung von im wesentlichen unorientierten Fäden zu erwarten war, besitzen diese Fäden mit knotiger Oberfläche eine geringe Reißfestigkeit, nämlich zwischen etwa 0,75 und 1,5 g je Denier, im Vergleich zu etwa 2,5 g je Denier und mehr für eine orientierte molekulare Struktur aufweisende Fäden. Obgleich weniger feste Fäden bei anderen Geweben und Erzeugnissen nachteilig sein würden, fällt dieser Umstand bei Verwendung als Florschicht bei Florgeweben nicht ins Gewicht. Dafür zerfasern oder spalten sich die Fäden an den Enden wenig oder gar nicht, so daß kein Schmutz in den gespaltenen Enden gehalten werden kann, außerdem neigen sie nicht dazu, zu verfilzen und sich zusammenzuballen. Dadurch wird weiterhin die Lebensdauer von aus solchen Fäden hergestellten Flor-und insbesondere Veloursgeweben verlängert. Diese Eigenschaft ermöglicht es auch, die Fäden sauber zu schneiden, so daß für Teppiche und künstliche Pelze ein gefälliges Aussehen erzielt werden kann. Ein weiterer Faktor von wirtschaftlicher Bedeutung liegt in der Einsparung des Verstreckungs- und Orientierungsvorganges bei der Herstellung der Fäden, wodurch die Herstellungskosten vermindert werden.
  • Ein weiterer Vorteil, der durch die Fäden mit knotiger Oberfläche erzielt wird, ist die Verlängerung der Gebrauchsdauer und der Lebensdauer von Flor-, insbesondere Veloursgeweben und -erzeugnissen, da die Fäden weniger rutschen und ein eventuelles Lokkern und Verlorengehen seltener ist. Diese Eigenheit beruht offensichtlich auf einer Vernetzung der Faseroberflächen.
  • Weiter wurde gefunden, daß der Widerstand gegen ein Zusammendrücken der erfindungsgemäßen Gewebe, insbesondere Teppiche, gegenüber demjenigen bei Fäden mit glatten Oberflächen verbessert ist. Teppiche, die aus den neuen Fäden in den weiter oben angeführten bevorzugten Bereichen hergestellt wurden, besitzen einenWiderstand gegen das Zusammendrücken, der besser ist als bei vergleichbaren Wollteppichen und der demjenigen von Nylon entspricht.
  • Die erfindungsgemäßen Florgewebe und -erzeugnisse können eine Veloursschicht besitzen, die praktisch zur Gänze aus Fäden mit knotiger Oberfläche oder aber aus einer Mischung von Fäden mit knotiger Oberfläche mit anderen Fäden aus synthetischen Harzen oder aus Naturfasem besteht.
  • Wenn sich auch die Fäden mit knotiger Oberfläche ganz allgemein gut alsFlorschicht in verschiedenen Arten von Florgeweben und -erzeugnissen verwenden lassen, so wurden jedoch mit Veloursteppichen besonders gute Ergebnisse erzielt. Von allen Arten von Florgeweben und -erzeugnissen sind C Veloursteppiche den stärksten Abnutzungsbeanspruchungen und der stärksten Verschmutzung ausgesetzt. Daher sind die Vorteile der Fäden mit knotiger Oberfläche bei Veloursteppichen am stärksten. Es ist dabei nicht entscheidend, auf welche Weise die Veloursteppiche hergestellt werden.
  • Für die erfindungsgemäßen Florgewebe können die üblichen Reinigungsverfahren angewendet werden. Ebenso werden die Färbeverfahren und die Fadenherstellung durch die knotige Oberfläche der Fäden nicht beeinträchtigt.
  • Zur Bestimmung der vorteilhaften Gebrauchseigenschaften erfindungsgemäßer Florgewebe wurden die nachstehend beschriebenen Meßverfahren angewandt: Um den Widerstand gegen Anschmutzung zu bestimmen, wurde als Maß die sogenannte »Soiling Additional Density«, wie sie im »Journal of Textile Institute«, 45, Oktober 1954, S. 612 bis 617, beschrieben ist, angewendet. Für die Bestimmung dieser »Soiling Additional Density« des Teppichs wurde ein Standard-Schmutz aus 40 Gewichtsprozent Knochenkohle, 40% Ruß und 2011/o Kohlenasche hergestellt, wobei jeder Bestandteil vor dem Mischen durch ein Sieb bestimmter Maschenfeinheit hindurchgeführt wurde. Dann wurden quadratische Teppichstücke einer Seitenlänge von etwa 12,5 cm, die keinerlei Finish besaßen, zur Feststellung des Anfangsreflexionsvermögens mit einem Hunter-Multipurpose-Reflektometer mit einem »Tristimulus«-Grünfilter gemessen, nachdem die Proben in einer Atmosphäre von etwa 24' C und 60% relativer Feuchtigkeit konditioniert worden waren. Der »Tristimulus«-Filter gab zusammen mit der Photozelle und der Lichtquelle im Reflektometer die durchschnittliche Reaktion des menschlichen Auges auf das Lichtspektrum wieder. Dann wurden die Probestücke verschmutzt, indem eine Schablone mit einem aus der Mitte herausgeschnittenen Quadrat von 7,6 cm Seitenlänge auf den Teppich aufgelegt und 0,225 g des oben beschriebenen Standardschmutzes gleichmäßig über die frei liegende Fläche des Teppichs gestreut wurden. Zwei dieser verschmutzten Probestücke wurden nebeneinandergelegt, und ein etwa 72 kg wiegender Mann setzte die Ballen seiner Füße auf die verschmutzten Flächen der Probe-stücke und »ging auf diesen auf der Stelle spazieren«, wobei jeder Fuß 25mal aufgesetzt wurde. Dann drehte sich der Mann um 180' herum und wiederholte das »Gehen«. Die Probestücke wurden dann mit einem Staubsauger mit einem Auffangbehälter systematisch gereinigt, indem 30 Sekunden lang mit dem Polsterzusatzgerät je zehn Bewegungen längs, quer und in jeder Diagonalrichtung über den Teppich ausgeführt wurden.
  • Nach dem Verschmutzen und Reinigen wurde das Reflexionsvermögen der Proben erneut sowohl visuell als auch nüt dem Hunter-Multipurpose-Reflektometer gemessen. Dann wurde die »Soiling Ad- ditional Density« nach der Formel berechnet, wobei R, das Reflexionsvermögen des sauberen, nicht verschmutzten Probestückes und R, das Reflexionsvermögen der verschmutzten Fläche des verschmutzten Probestückes ist. Auf diese Weise wird derWiderstand gegen Anschmutzung quantitativ festgestellt, wobei eine Zunahme der »Soiling Additional Density« eine Zunahme der visuellen Anschmutzbarkeit darstellt, oder, umgekehrt ausgedrückt, je geringer die »Soiling Additional Density« ist, um so größer ist der Widerstand gegen visuelle Anschmutzung.
  • Die Prüfung der Neigung der Fäden zur Zerfaserung erfolgte mittels eines »Quatermaster Universal Wear Tester« von S t o 11. Es wurde ein Bündel aus 40 000 Fäden an den Enden einer Abnutzung durch 10 000 Schläge ausgesetzt, wobei als Abnutzungsmittel 1/0 Schmirgelpapier verwendet wurde. Der Versuch wurde mit einem Druck von etwa 900 g durchgeführt. Nach Beendigung des Abnutzungsversuches wurde das abgenutzte Ende des Faserbündels unter einem Doppelmikroskop mit 150facherVergrößerung untersucht. Hierbei wurde die Aufspaltung an den Enden der Fasern gemessen, um festzustellen, ob eine Neigung zum Zerfasern besteht oder nicht.
  • Folgende Ausführungsbeispiele der Erfindung wurden getestet (die angegebenen Bruchteile und Prozentzahlen beziehen sich auf das Gewicht): Beispiel 1 Ein Mischpolymerisatharz aus 6011/o Vinylchlorid und 4011/o Acrylnitril wurde in Aceton bis zu einem Polymerisatfeststoffgehalt von 27,50/9 gelöst. Dieses Gemisch wurde dann durch eine Spinndüse mit 5000 Öffnungen von je 0,10 mm Durchmesser in ein wässeriges Bad gepreßt, das 7011/o Aceton enthielt und auf 151 C gehalten wurde. Der Fadenstrang wurde mit einer Geschwindigkeit von etwa 15 m/min durch dieses Bad in ein zweites Bad gepreßt, das 2 bis 4 % Aceton in Wasser enthielt und auf einer Temperatur von 47' C gehalten wurde. Der Fadenstrang wurde durch das zweite Bad und dann mit einer Geschwindigkeit von etwa 15 m/min durch Zugwalzen in ein drittes Bad geführt, das kein Aceton enthielt und auf einer Temperatur von 70' C gehalten wurde. Die Fäden wurden in diesem dritten Bad um 100 % gestreckt, danach getrocknet und bei einer Höchsttemperatur von 105' C entspannt.
  • Die einzelnen Fäden hatten einen Titer von 12 Denier und besaßen einen Undurchsichtigkeitsfaktor von über 25, einen Glanzindex von 1,44 und eine vollständig knotige Oberfläche mit einer Größe der Knoten zwischen 4 und 11 Mikron. Ferner besaßen die Fäden eine Zerreißfestigkeit von 0,85 g je Denier, eine maximale Dehnbarkeit von 108 1/o und ein Schrumpfvermögen in siedendem Wasser von 2,7%. Zerfaserungsprüfungen mit dem Stollschen »Wear Tester« zeigten, daß die Fäden einen hohen Widerstand gegen Zerfaserung aufwiesen. Die Fäden hatten, wie die Bewegungsbilder der Röntgenstrahlen zeigten, praktisch keine orientierte molekulare Struktur.
  • Die Fäden wurden in einem Arbeitsgang zu einem Teppichgarn verarbeitet, das auf einer Tuftingmaschine seinerseits zu einem Teppich verarbeitet wurde. Die Höhe des Flors aus den Fäden mit knotiger Oberfläche betrug 8 mm und wurde mit einem Stahlmaß gemessen. Der Teppich wurde auf der Rückseite mit Kautschuklatex beschichtet.
  • Der Teppich wurde in der oben beschriebenen Weise beschmutzt und gereinigt und dann wurde die Farbänderung auf Grund des zurückgehaltenen Schmutzes gemessen. Der Teppich hatte eine »Soiling Additional Density« von 0,69.
  • Zu Vergleichszwecken wurde ein Teppich in gleicher Weise wie der geprüfte Teppich hergestellt, der aus Fäden mit einem Titer von 12 Denier und mit einem glatten runden Querschnitt bestand, die frei von Knoten auf der Oberfläche waren. Die Fäden für den Vergleichsteppich wurden in der im Beispiel 2 beschriebenen Weise hergestellt. Nach dem Trocknen hatten die Fäden eine zylindrische Oberfläche, die bei Betrachtung unter einem Doppelmikroskop mit 60facher Vergrößerung frei von Knoten war. Die Fäden hatten einen Undurchsichtigkeitsfaktor von 16, eine Zerreißfestigkeit von 1,9 g je Deriier, eine Dehnbarkeit von 521/o, ein Schrumpfvermögen von 411/o in siedendem Wasser und einen guten Widerstand gegen Zerfaserung.
  • Nach dem Verschmutzen und Reinigen in der für den Veloursteppich aus Fäden mit knotiger Oberfläche beschriebenen Weise ergab sich für den Vergleichsteppich jedoch eine »Soiling Additional Density« von 0,92. Dies entsprach einem Mehr an visueller Anschmutzung von 33,3»/o gegenüber dem erfindungsgemäßen Teppich aus Fäden mit knotiger Oberfläche. Beispiel 2 Ein Mischpolymerisatharz aus 6011/o Vinylchlorid und 40% Acrylnitril wurde in Aceton bis zu einem Polymerisatfeststoffgehalt von 27,SGewichtsprozent gelöst. Dieses Gemisch wurde durch eine Spinndüse mit 2500 Öffnungen von je 0,14 mm Durchmesser in ein Wasserbad gepreßt, das 4,01/o Aceton enthielt und auf 451 C gehalten wurde. Der Fadenstrang wurde mit einer Geschwindigkeit von etwa 7,5 m/min ausgepreßt und von in dieses Bad eingetauchte Zugwalzen mit einer Geschwindigkeit von etwa 14,5 m/min abgezogen. Dann wurde der Fadenstrang durch ein Wasserbad geleitet, das kein Aceton enthielt und auf 70' C gehalten wurde. Die Fäden wurden durch dieses Bad mit einer Geschwindigkeit von etwa 29 m/min hindurchgezogen, dann getrocknet und bei einer Höchsttemperatur von 105' C entspannt. Wie die Beugungsbilder der Röntgenstrahlen zeigten, blieb die molekulare Struktur der Fäden unorientiert.
  • Die einzelnen Fäden hatten einen Titer von 12 Denier, einen bandförmigen Querschnitt, einen Undurchsichtigkeitsfaktor von mehr als 25, einen Glanzindex von 1,85 und eine vollständig knotige Oberfläche, wobei die Knotengröße zwischen 3,6 und 15 Mikron lag. Die Zerfaserungsuntersuchungen eines Bündels dieser Fasern mit einem Stollschen »Wear Tester« zeigten, daß die Fäden einen hohen Widerstand gegen Zerfaserung besaßen. Die Fäden besaßen eine Zerreißfestigkeit von 0,89 g je Denier, eine maximale Dehnbarkeit von 10219/o und ein Schrumpfvermögen von 1,9 1/o in siedendem Wasser. Die Fäden wurden zu einem Teppich mit ungeschnittenem Flor verarbeitet, wobei ein aus 2500 Einzelfäden bestehender Florfaden verwendet wurde. Die Florhöhe betrug etwa 11 mm. Die Flordichte betrug in der einen Richtung auf 2,5 cm vier Florschlaufenreihen und in der anderen Richtung auf 2,5 cm zwei Florschlaufenreihen. Es wurde so für Versuchszwecke bezüglich der Florhöhe, der Flordichte und des Aussehens eine gute Nachbildung der handelsüblichen Teppiche erhalten.
  • Der Teppich wurde in der zuvor beschriebenen Weise beschmutzt und gereinigt und die Farbänderung auf Grund des zurückgehaltenen Schmutzes gemessen. Der Teppich hatte eine »Soiling Additional Density« von 0,75.
  • Zu Vergleichszwecken wurde ein Teppich in gleicher Weise wie der untersuchte Teppich, jedoch aus eine orientierte molekulare Struktur aufweisenden Fäden von 12 Denier mit glattem bandartigem Querschnitt hergestellt, die bei Betrachtung unter einem Doppelmikroskop mit 60facher Vergrößerung frei von Knoten auf der Oberfläche waren. Wie aus den Beugungsbildern der Röntgenstrahlen hervorging, hatten die Fäden eine orientierte molekulare Struktur. Als besondere Kennzeichen hatten diese Fäden mit glatter Oberfläche einen Undurchsichtigkeitsfaktor von etwa 10, einen Glanzindex von 12,8, eine Festigkeit von 3,0 g je Denier, eine maximale Dehnbarkeit von 35 % und ein Schrumpfvermögen in siedendem Wasser von 3,01/o. Die Zerfaserung eines Fadenbündels im Stollschen »Wear Tester« zeigte eine starke Zerfaserung.
  • Nach dem Beschmutzen und Reinigen des Vergleichsteppichs in der gleichen Weise wie beim obigen Teppich aus Fäden mit knotiger Oberfläche zeigte der Vergleichsteppich eine »Soiling Additional Density« von 1,04. Dies entspricht einem Mehr an visueller Verschmutzung von über 381/o gegenüber dem gleichen erfindungsgemäßen Florteppich aus Fäden mit knotiger Oberfläche. Beispiel 3 Ein Harz aus 60 % Vinylchlorid und 40 % Acrylnitril wurde in Aceton bis zu einem Polymerisatfeststoffgehalt von 27,5 Gewichtsprozent gelöst. Diese Mischung wurde dann durch eine Spinndüse mit 5 000 öffnungen von je 0,10 mm Durchmesser in ein Wasserbad gepreßt, das 70 1/o Aceton enthielt und auf 151 C gehalten wurde. Der Fadenstrang wurde dann mit einer Geschwindigkeit von etwa 15 m/min durch dieses Bad gezogen und in ein zweites Bad, das 2 bis 411/o Aceton in Wasser enthielt und auf einer konstanten Temperatur von 471 C gehalten wurde, geführt. Dann wurde der Fadenstrang durch das zweite Bad und mit Zugwalzen mit einer Geschwindigkeit von etwa 15 m/min durch ein drittes Bad geführt, das kein Aceton enthielt und auf einer Temperatur von 701 C gehalten wurde. Die Fäden wurden in diesem dritten Bad um 10011/o gedehnt, getrocknet und bei einer Höchsttemperatur von 105' C entspannt.
  • Die einzelnen Fäden hatten einen Titer von 12 Denier, einen Undurchsichtigkeitsfaktor von mehr als 25, einen Glanzindex von 1,44 und eine vollständig knotige Oberfläche mit einer Knotengröße zwischen 4 und 11 Mikron. Die Fäden besaßen eine Zerreißfestigkeit von 0,85 g je Denier, eine absolute Dehnbarkeit von 108% und ein Schrumpfvermögen in siedendem Wasser von 2,7 11/o. Zerfaserungsversuche mit dem Stollschen »Wear Tester« zeigten, daß die Fäden gegen eine Zerfaserung sehr widerstandsfähig waren. Die Beugungsbilder der Röntgenstrahlen zeigten, daß die molekulare Struktur der Fäden im wesentlichen unorientiert war. Die Fäden wurden als Florfäden zu einem Veloursteppich verarbeitet. Der Teppich wurde in der schon beschriebenen Weise beschmutzt und gereinigt und die Änderung der Farbe auf Grund von zurückgehaltenem Schmutz gemessen. Die »Soiling Additional Density« des Teppichs betrug 0,991/o.
  • Für Vergleichszwecke wurde ein Teppich in der gleichen Art wie der geprüfte Teppich hergestellt, jedoch wurden eine orientierte molekulare Struktur aufweisende Fäden mit einem Titer von 12 Denier mit glattem bandförmigem Querschnitt und ohne Knoten auf der Oberfläche verwendet. Die Fäden wurden nach dem im Beispiel 2 beschriebenen Verfahren hergestellt. Nach dem Trocknen hatten die Fäden, wie sich bei 60facher Vergrößerung unter einem Doppelmikroskop ergab, eine glatte bandartige Oberfläche und waren frei von irgendwelchem körnigern Aussehen. Die Fäden hatten einen Undurchsichtigkeitsfaktor von 10, einen Glanzindex von 5,0, eine Festigkeit von 3,0 g je Denier, eine Dehnbarkeit von 35% und eine starke Neigung zum Zerfasern. Die Beugungsbilder der Röntgenstrahlen zeigten eine deutliche Orientierung der molekularen Struktur.
  • Nach dem Beschmutzen und Reinigen wie bei dem Teppich aus Fäden mit knotiger Oberfläche zeigte der Vergleichsteppich eine »Soiling Additional Density« von 1,16. Dies entspricht einem Mehr an visueller Anschmutzung von 17,2%. Beispiel 4 Ein Terpolymerharz aus 7011/o Acrylnitril, 20% Vinylchlorid und 10% Vinylidenchlorid wurde in Acetonitril bis zu einem Polymerisatfeststoffgehalt von 25 Gewichtsprozent gelöst. Dieses Gemisch wurde durch eine Spinndüse mit 1250 Löchern von je 0,14 mm Durchmesser in ein Wasserbad von 60' C gepreßt. Der Fadenstrang wurde mit einer Geschwindigkeit von etwa 9 m/min ausgepreßt und mit einer Geschwindigkeit von etwa 4,5 m/min mittels eingetauchter Zugwalzen abgezogen, dann mit gleicher Geschwindigkeit durch ein zweites Wasserbad von 70' C und anschließend noch durch ein drittes Wasserbad von 95'C geführt, aus dem sie mit einer Geschwindigkeit von etwa 13,5 m/min durch eingetauchte Zugwalzen herausgeführt wurden. Dann wurden die Fäden getrocknet und bei einer Höchsttemperatur von 150' C entspannt. Aus den Beugungsbildern der Röntgenstrahlen ergab sich, daß die molekulare Struktur der Fäden im wesentlichen unorientiert blieb.
  • Die einzelnen Fäden hatten einen bandartigen Querschnitt mit einem Titer von etwa 25 Denier, eine Zerreißfestigkeit von 1,5 g je Denier, eine maximale Dehnbarkeit von 9011/o#; sie schrumpften in siedendem Wasser überhaupt nicht und bei einer Temperatur von 1481 C trockener Wärme um 3 O/o. Sie besaßen ferner einen Undurchsichtigkeitsfaktor von 23, einen Glanzindex von 1,33 und eine vollständig knotige Oberfläche, wobei die Knotengröße zwischen 2,4 und 10 Mikron lag. Zerfaserungsprüfungen mit einem Bündel dieser Fäden mit einem Stollschen »Wear Tester« ergaben, daß die Fäden keine Neigung zur Zerfaserung zeigten. Die Fäden in Strangform wurden zu einem Veloursteppich verarbeitet, der in der einen Richtung vier Flornoppen auf je 2,5 cm und in der anderen Richtung ebenfalls vier Flornoppen auf je 2,5cm in der Veloursschicht aufwies. Die Florhöhe betrug etwa llmm. Dieser nachgebildete Teppich wurde in der zuvor beschriebenen Weise beschmutzt und gereinigt, worauf die Farbänderung auf Grund des zurückgehaltenen Schmutzes gemessen wurde. Der Teppich hatte eine »Soiling Additional Density« von 0,98.
  • In der gleichen Weise wie der obige Teppich wurde ein Vergleichsteppich unter Verwendung von Fäden der gleichen polymeren Zusammensetzung hergestellt, die ebenfalls im wesentlichen keine orientierte molekulare Struktur, jedoch keine knotige Oberfläche aufwiesen. Die Fäden wurden aus dem oben beschriebenen Harzgernisch hergestellt, indem dieses durch eine Spinndüse mit 1250 öffnungen von je 0, 14 mm Durchmesser in ein Wasserbad gepreßt wurde, das 2011/9 Acetonitril enthielt und auf einer Temperatur von 701 C gehalten wurde. Der Fadenstrang wurde mit einer Geschwindigkeit von etwa 3 m/min ausgepreßt und mit einer Geschwindigkeit von 4,57 m/min durch eingetauchte Zugwalzen abgezogen und in ein zweites und noch ein drittes Bad geführt, die beide WO/,) Acetonitril bei einer Temperatur von 70' C enthielten, und schließlich mit einer Geschwindigkeit von etwa 4,88 m/min durch eingetauchte Zugwalzen aus dem dritten Bad herausgeführt. Dann wurden die Fäden getrocknet und bei einer Höchsttemperatur von 140' C entspannt. Die molekulare Struktur dieser Fäden war ebenfalls im wesentlichen unorientiert.
  • Die Fäden hatten einen glatten bandartigen Querschnitt und waren, wie sich bei 60facher Vergrößerung unter einem Doppelmikroskop ergab, frei von knotenartigen Oberflächeneffekten. Die Fäden hatten einen Titer von 16 Denier, eine Zerreißfestigkeit von 0,8 g je Denier, eine absolute Dehnbarkeit von 110%; sie schrumpften in siedendem Wasser nicht, dagegen bei trockener Wärme von 1481 C um 0,6 %. Sie besaßen einen Undurchsichtigkeitsfaktor von 12 und neigten nicht zum Zerfasern.
  • Der Vergleichsteppich hatte nach dem Beschmutzen und Reinigen in der angegebenen Weise eine »Soiling Additional Density« von 1,38, was einem Mehr an visueller Anschmutzbarkeit von über 40 1/o gegenüber dem Veloursteppich aus Fäden mit knotiger Oberfläche entsprach.
  • Beispiel 5 Ein Mischpolymerisat aus 60% Vinylchlorid und 40% Acrylnitril wurde in Aceton bis zu einem Polymerisatfeststoffgehalt von 27,5Gewichtsprozent gelöst. Diese Mischung wurde durch eine Spinndüse mit 2 500 öffnungen von je 0,14 mm Durchmesser in ein Wasserbad gepreßt, das 4,0% Aceton enthielt und auf einer Temperatur von 45' C gehalten wurde. Der Fadenstrang wurde mit einer Geschwindigkeit von etwa 7,5 m/min ausgepreßt und mit etwa 14,5 m/min durch in dieses Bad eingetauchte Zugwalzen fortgeführt. Dann wurde der Fadenstrang in ein Wasserbad geführt, das kein Acelon enthielt und auf 70' C gehalten wurde. Die Fäden wurden mit einer Geschwindigkeit von etwa 29 m/min durch dieses Bad hindurchgezogen, dann getrocknet und bei einer Höchsttemperatur von 105' C entspannt. Die Beugungsbilder der Röntgenstrahlen ergaben, daß die molekulare Struktur der Fäden im wesentlichen unorientiert war.
  • Die einzelnen Fäden besaßen einen Titer von 12 Denier, einen bandartigen Querschnitt, einen Undurchsichtigkeitsfaktor von über 25, einen Glanzindex von 1,85 und eine vollständig knotige Oberfläche mit Knotengrößen zwischen 3,6 und 15 Mikron. Zerfaserungsprüfungen eines Bündels dieser Fäden mit einem Stollschen »Wear Tester« zeigten, daß die Fäden einen hohen Widerstand gegen das Zerfasern besaßen. Die Fäden hatten eine Zerreißfestigkeit von 0,89 g je Denier, eine maximale Dehnbarkeit von 102% und ein Schrumpfvermögen in siedendem Wasser von 1,91/o.
  • Die Fäden wurden in einem Arbeitsgang zu einem Garn versponnen, das zu einem Veloursteppich verarbeitet wurde.
  • Der Teppich wurde in der zuvor beschriebenen Weise beschmutzt und gereinigt und dann die Änderung der Farbe durch den zurückgehaltenen Schmutz gemessen. Der Teppich hatte eine »Soiling Additional Density« von 0,46.
  • In der gleichen Weise wie der geprüfte Teppich wurde ein Teppich für Vergleichszwecke hergestellt, der aus eine orientierte molekulare Struktur aufweisenden Fäden von 12 Denier mit bandartigem Querschnitt bestand, deren Oberfläche, wie sich bei 60facher Vergrößerung unter einem Doppelmikroskop ergab, frei von Knoten auf der Oberfläche war. Diese Fäden mit glatter Oberfläche hatten einen Undurchsichtigkeitsfaktor von etwa 11, einen Glanzindex von 5,0, eine Zerreißfestigkeit von 2,6 g je Denier, eine maximale Dehnbarkeit von 521/o und ein Schrumpfvermögen in siedendem Wasser von 1,8%. Bei der Zerfaserung eines Bündels dieser Fäden mit dem Stollschen »Wear Tester« zeigte sich eine starke Zerfaserung.
  • Nach dem Beschmutzen und Reinigen in gleicher Weise wie bei dem obigen Teppich aus Fäden mit knotiger Oberfläche zeigte der Vergleichsteppich eine »Soiling Additional Density« von 0,71. Dies entspricht einem Mehr an visueller Anschmutzung von 54,4% gegenüber dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Veloursteppich aus Fäden mit knotiger Oberfläche. Beispiel 6 Ein Veloursteppich wurde aus Fäden mit knotiger Oberfläche in der im Beispiel 2 beschriebenen Weise hergestellt. Die Fäden hatten einen Undurchsichtigkeitsfaktor von mehr als 25, einen Glanzindex von 1,85 und eine vollständig knotige Oberfläche, deren Knoten einen Durchmesser von 3,6 bis 15 Mikron aufwiesen. Sie besaßen, wie mit dem Stollschen »Wear Tester« festgestellt wurde, auch einen hohen Widerstand gegen Zerfaserung.
  • Ein Vergleichsteppich, ebenfalls ein Veloursteppich, wurde aus Fäden hergestellt, die in gleicher Weise wie im Beispiel 2 hergestellt wurden. Die Fäden für den Vergleichsteppich hatten einen Undurchsichtigkeitsfaktor von 10, einen Glanzindex von 5,0, eine Zerreißfestigkeit von 2,5 g je Denier, eine absolute Dehnbarkeit von 50% und ein Schrumpfvermögen in siedendem Wasser von 1,8%. Die Fäden hatten keine wahmehmbaren Oberflächenknoten und zerfaserten leicht.
  • Die beiden Teppiche hatten 7,3 Flomoppen auf je 2,5 cm in der einen Richtung und 7,3 Flornoppen auf je 2,5 cm in der anderen Richtung. Die Florhöhe wurde mit einem Stahlmaßstab gemessen und betrug 8 mm.
  • Für einen weiteren Vergleichsteppich wurde ein ungefärbter Wollteppich in gleicher Weise mit einer Flordichte von 7,4 Flornoppen je 2,5 cm in der einen Richtung und von 7,2 Flornoppen je 2,5 cm in der anderen Richtung sowie mit einer Florhöhe von 8 mm hergestellt.
  • Alle diese Teppiche wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise beschmutzt und gereinigt, wobei 225 Milligramm des genannten Standardschmutzes verwendet wurden, die 0,6 Mikrocurie radioaktiven Phosphors enthielten. Nach dem Reinigen wurden die folgenden Meßergebnisse erzielt, wobei die Radioaktivität des Wollteppichs als die Maßeinheit für den Radioaktivitätsindex verwendet wurde:
    Aoiling Radio-
    Florfaden Aussehen Additional aktivitäts-
    Density« index
    Faden mit kno-
    tiger Oberfläche sauber 0,71 1,36
    Üblicher glatter
    Faden ......... schmutzig 1,06 1,22
    Wollfaser ...... schmutzig 1,05 1,00
    Dieser Versuch zeigt, daß der neuartige Teppich aus Fäden mit knotiger Oberfläche eine größere Menge Schmutz enthalten kann und dennoch sauberer erscheint als der Wollteppich oder der übliche Teppich aus glatten Fäden. Beispiel 7 Ein Mischpolymerisat aus 90#o/o Acrylnitril und 10% Acrylamid wurde in einem Gemisch aus 85% Athylencarbonat und 15 % Wasser bis zu einem Feststoffgehalt von 16 Gewichtsprozent gelöst. Dieses Gemisch wurde durch eine Spinndüse mit 100 Löchem von je 0,10 mm Durchmesser mit einer Geschwindigkeit von etwa 6,7 m/min in ein Wasserbad von 8Ö1 C gepreßt. Die Fäden wurden mit 3,7 m/min durch eine eingetauchte Zugwalze abgezogen, worauf sie unter Wasser bei 90' C um 300% verstreckt v#urden. Dann wurden die Fäden getrocknet und bei einer Temperatur von nicht mehr als 125' C entspannt. Die Fäden hatten einen runden Querschnitt, einen Titer von etwa 13 Denier, einen Undurchsichtigkeitsfaktor von mehr als 25, eine knotige Oberfläche mit Knotengrößen zwischen 4 und 26 Mikron und hatten eine im wesentlichen unorientierte molekulare Struktur. Zerfaserungsversuche mit einem Bündel dieser Fäden mittels eines Stollschen »Wear Testers« zeigten, daß die Fäden nur eine geringe Neigung zum Zerfasem besaßen.
  • Die Florfäden wurden zu einer Florschicht in einem Veloursteppich verarbeitet, wobei in der einen Richtung fünf Flomoppen auf 2,5 cm und in der anderen Richtung vier Flornoppen auf 2,5 cm angeordnet wurden. Jeder Florfaden enthielt 5 500 Einzelfäden. Die Höhe des geschnittenen Flors betrug 8 mm. Der Teppich wurde in zuvor schon beschriebener Weise beschmutzt und geprüft und hatte eine »Soilin- Additional Density« von 0,-68.
  • Zur Herstellung eines Vergleichsfadens wurde ein Teil der unter den obigen Bedingungen gesponnenen Fäden unter Wasser nicht gezogen, sondern 20 Minuten in Wasser von 801 C extrahiert, in Dampf um 700 % gedehnt und in trockener Luft von 200' C um 15 % entspannt. Durch dieses Verfahren wurde die molekulare Struktur der Fäden orientiert. Die Vergleichsfäden hatten einen bandartigen Querschnitt, einen Titer von 2 Denier, einen Undurchsichtigkeitsfaktor von mehr als 25, eine Oberfläche, die, wie sich bei 60facher Vergrößerung unter einem Doppelmikroskop zeigte, knotenfrei war, und eine starke Neigung zum Zerfasern.
  • Die Fäden in Strangform wurden als Veloursschicht eines Veloursteppichs verarbeitet, wobei in der einen Richtung sechs Flomoppen auf je 2,5 cm und in der anderen Richtung vier Flornoppen auf je 2,5 cm vorgesehen waren. Jeder Florfaden enthielt 15 000 Einzelfäden. Die Velourshöhe betrug 8 mm.
  • Der Teppich wurde in zuvor beschriebener Weise beschmutzt und untersucht und besaß eine »Soiling Additional Density« von 0,96. Dies entspricht einem Mehr an scheinbarer Verschmutzuno, von über 40 % gegenüber dem Veloursteppich aus Fäden mit knotiger Oberfläche.
  • Beispiel 8 Es wurden Abnutzungsversuche mit Schlingenplüschteppichen aus Wolle und Nylon mit einem Einzelfadentiter von 12 Denier und mit vergleichbaren Schlingenplüschteppichen durchgeführt, deren Florfäden aus Einzeffäden mit knotiger Oberfläche mit einem Titer von 12 Denier bestand. Die Teppiche wurden auf dem üblichen Webstuhl gewebt.
  • Die indiesemBeispielverwendetenAcrylnitfflpolymerisatfäden mit knotiger Oberfläche wurden aus einem Harz aus 60% Vinylchlorid und 40% Acrylnitril hergestellt, das in Aceton gelöst und durch eine Spinndüse mit 5 000 öffnungen von je 0,10 Durchmesser in ein wäßriges Bad gepreßt wurde, das 70% Aceton enthielt und auf 15' C gehalten wurde. Dann wurde der Fadenstrang in ein zweites Bad, das 5 bis 8% Aceton enthielt und auf 480C gehalten wurde, dann durch Zugwalzen am Ende des zweiten Bades aus diesem heraus- und in ein drittes Bad geführt, das 3 bis 5 1/o Aceton enthielt und auf 70'C gehalten wurde. Anschließend wurde der Fadenstrang in diesem dritten Bad um 10011/o gedehnt, dann getrocknet und bei einer Höchsttemperatur von 1051 C entspannt.
  • Die einzelnen Fäden hatten einen Titer von 12 Denier, einen runden Querschnitt, einen Undurchsichtigkeitsfaktor von mehr als 25 und eine vollständig knotige Oberfläche mit Knoten in der Größenordnung von 3,4 bis 15,8 Mikron. Die Fäden hatten eine Zerreißfestigkeit von 1,0 g je Denier, eine maximale Dehnbarkeit von 145% und ein Schrumpfvermögen in siedendem Wasser von 0,8%. Aus den Beugungsbildern der Röntgenstrahlen ergab sich, daß die molekulare Struktur der Fäden im wesentlichen unorientiert war.
  • Diese Fäden wurden als Teppichgarne ebenso wie vergleichbare Garne aus Nylon und Wolle jeweils auf dem gleichen üblichen Webstuhl zu Schlingenplüschteppichen verwebt. Der Teppich hatte acht Schlingen auf je 2,5 cm Länge in der einen Richtung und ebenso acht Schlingen auf je 2,5 cm Länge in der anderen Richtung. Die Höhe des Flors betrug 4,8 mm und wurde mit einem Stahlmaßstab gemessen. Der Teppich wurde auf der Rückseite mit Kautschuklatex beschichtet.
  • Die einzelnen Teppiche wurden in Stücke von 45X68 cm geschnitten, die an den 68 cm langen Seiten miteinander verbunden wurden, um einen aus vielen Streifen bestehenden Teppich herzustellen, der in einen Gang gelegt wurde, der an 5 Tagen der Woche 8 Wochen lang stark begangen wurde. Der Teppich wurde an 5 Tagen der Woche jeden Tag mit einem Staubsauger gereinigt. Am Ende dieser Zeit wurden die scheinbare Verschmutzung, die Änderung in der Struktur und die Zusammendrückung (Dickeverlust) visuell bzw. mit entsprechenden Geräten gemessen. Die Ergebnisse dieser Messungen sind in der nachstehenden Tabelle aufgezeigt:
    Widerstand gegen
    Scheinbare Verschmutzung Struktur Zusnmmendrücken:
    Faden visuell bestimmt Dickenverlust
    visuell bestimmt S. A# D. o/'
    Wolle ......................... ganzgut 0,14 gut 23,3
    Nylon ......................... schlecht 0,24 schlecht, 15,0
    zeigte deutliche
    Fussel- und
    Knäuelbildung
    Neuer Faden mit knotiger Ober-
    fläche, 12 Denier, runder Quer-
    schnitt ...................... am besten 0,13 gut 16,3
    Der Dickenverlust wurde mit einem Schieferschen »Compressorneter« gemessen, wobei ein kreisförmiger Fuß von 25,4 mm Durchmesser verwendet und ein Druck von 0,07 kg/cm2 ausgeübt wurde (s. Herbert F. S c h i e f e r, »Wear Testing of Carpets«, Research Paper RP 1505, Teil des Journal of Research of the National Bureau of Standards, Bd. 39, November 1942, S. 347).
  • Die Messungen wurden sowohl vor als auch nach dem Gebrauch vorgenommen. Der Dickenunterschied wurde durch die anfängliche Dicke dividiert, um den prozentualen Dickenverlust zu erhalten.
  • Dieses Beispiel zeigt, daß auf handelsüblichen Maschinen aus Acrylnitrilpolymerisatfasern mit knotiger Oberfläche hergestellte Rundfadenteppiche einen Widerstand gegen das Verschmutzen der Gewebestruktur und das Zurückhalten von Schmutz besitzen, der dem von in vergleichbarer Weise hergestellten Wollteppichen entspricht oder überlegen ist und weitaus besser ist als bei einem vergleichbaren Nylonteppich. Dieses Beispiel zeigt ferner, daß der Widerstand des Teppichs aus Fäden mit knotiger Oberfläche gegen das Zusammendrücken demjenigen des Teppichs aus Nylon entspricht und im allgemeinen besser ist als bei dem Wollteppich. Beispiel 9 Es wurden Abnutzungsversuche gemäß Beispie18 an Veloursteppichen vorgenommen, die aus den gleichen Fäden wie im Beispiel 8 bestanden. Zum Weben wurde der gleiche übliche Webstuhl verwendet. Die erhaltenen Werte sind nachstehend aufgeführt:
    Widerstand gegen
    Faden Scheinbare Verschmutzung Struktur Zusammendrücken:
    visuell bestimmt Dickenverlust
    visuell bestimmt S. A. D. o/'
    Wolle ......................... ganz gut 0,14 gut 23,2
    Nylon ......................... schlecht 0,21 gut 19,7
    Neuer Faden mit knotiger Ober-
    fläche, 12 Denier, runder Quer-
    schnitt ...................... am besten 0,13 gut 12,6

Claims (2)

  1. Patentansprüche-. 1. Florgewebe, wie Teppich od. dgl., bei welchem die Florfäden überwiegend aus vollsynthetischen, Polyacrylnitril enthaltenden Einzelfäden bestehen, gekennzeichnet durch nach der vollständigen Entfernung des Lösungsmittels im Anschluß an das Naßspinnen unverstreckte oder nur so weit verstreckte Einzelfäden, daß deren Oberfläche bei einer Knotengröße zwischen 2 und 30 Mikron knotig und deren molekulare Struktur im wesentlichen unorientiert bleibt.
  2. 2. Gewebe nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch vor der vollständigen Entfernung des Lösungsmittels beim Naßspinnen bis zu 40011/o ihrer ursprünglichen Länge verstreckte, im wesentlichen keine orientierte molekulare Struktur aufweisende Einzelfäden. 3. Gewebe nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch Polyacrylnitril-Vinylehlorid-Mischpolymerisat, welches 40 Gewichtsteile Acryhütril und 60 Gewichtsteile Vinylchlorid enthält. 4. Gewebe nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch Polyacrylnitril enthaltende Einzelfäden aus einem Acrylnitril-Vinylehlorid-Vinylidenchlorid-Mischpolymerisat, welches 70 Gewichtsteile Acrylnitril, 20 Gewichtsteile Vinylchlorid und 10Gewichtsteile Vinylchlorid enthält. 5. Gewebe nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch Polyacrylnitril enthaltende Einzelfäden aus einem Acrylnitril-Acrylamid-Mischpolymerisat, welches 90 Gewichtsteile Acrylnitril und 10 Gewichtsteile Acrylamid enthält. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1053 830; britische Patentschrift Nr. 519 186; USA.-Patentschriften Nr. 2 420 565, 2 695 835; Koch, »Faserstofftabellen, Polyacrylnitril-Faserstoffe«, 2.Ausgabe, November 1955; »Melliand-Textüberichte«, 1950, H. 2, S. 102; »Kunstseide und Zellwolle«, 1938, Heft 3, S. 82.
DEU4740A 1956-08-20 1957-08-19 Florgewebe, wie Teppich od. dgl., bei welchem die Florfaeden ueberwiegend aus vollsynthetischen, Polyacrylnitril enthaltenden Einzelfaeden bestehen Pending DE1278367B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19705986A1 (de) * 1997-02-17 1998-08-20 Eibofner Sabine Dipl Ing Fh Webteppich und/oder Verfahren zur Herstellung eines Webteppichs

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GB519186A (en) * 1937-09-16 1940-03-19 Godfrey Bloch Improvements in fabric-making materials
US2420565A (en) * 1943-02-20 1947-05-13 Carbide & Carbon Chem Corp Synthetic textile articles
FR1053830A (fr) * 1951-03-14 1954-02-05 Dispositif pour l'obtention de fibres artificielles améliorées
US2695835A (en) * 1949-12-13 1954-11-30 Du Pont Process for making rough surfaced filaments

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