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Fernseh- oder Rundfunkempfänger mit einem Einstellaggregat Zusatz
zur Anmeldung: P 35298 VIII d/21 c -Auslegeschrift 1246 091 Die Erfindung betrifft
Fernseh- oder Rundfunkempfänger, bei denen zur Frequenzabstimmung mit Kapazitätsdioden
Einstellaggregate nach Patentanmeldung P 35298 VIII d/21 c (deutsche Auslegeschrift
1246 091) ausschließlich oder in Verbindung mit einem kontinuierlichen Spannungsteiler
benutzt werden. Bei solchen Empfängern, vor allem Fernsehgeräten, ist es üblich,
sogenannte Fernbedienungszusätze vorzusehen, damit der Zuschauer oder Hörer die
erforderlichen Einstellungen von seinem Platz aus, der im allgemeinen nicht in Griffnähe
des Gerätes liegt, vornehmen kann. Für die Einstellung der Lautstärke, der Balance
bei Stereogeräten, der Helligkeit und des Kontrastes bei Fernsehgeräten werden in
diesem Falle Zweitregler im Fernbedienungszusatz benötigt.
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Zur Einsparung dieses zusätzlichen Aufwandes ist es bekannt, bei Fernsehempfängern
die Regeleinrichtungen für Bildkontrast, Bildhelligkeit und Lautstärke zu einer
baulichen Einheit zu vereinigen, welche im Fernsehempfänger herausnehmbar angeordnet
und mit dem Chassis durch ein mehradriges Kabel verbunden ist, so daß an jeder beliebigen
Stelle im Bereich der Kabelverbindung, also sowohl im herausgenommenen als auch
im nicht herausgenommenen Zustand durch dieselben Regeleinrichtungen der Fernsehempfänger
regelbar ist.
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Da mit Hilfe der Kapazitätsdioden nunmehr auch die Fernabstimmung,
für die bisher motorisch angetriebene Drehkondensatoren oder Variometer erforderlich
waren, in einfacher Weise durchführbar ist, wird gemäß der Erfindung zur Erleichterung
der Bedienung und der Verbilligung der Geräte bei Fernseh- oder Rundfunkempfängern
mit einem aus veränderbaren Widerständen bestehenden Einstellaggregat mit sich gegenseitig
auslösenden Druckknöpfen zur Einschaltung einspeicherbarer, wahlweise einstellbarer
Betriebsspannungen für Regel- und Abstimmorgane, insbesondere Kapazitätsdioden,
wobei durch das Drücken der Drehknöpfe die Kanalwahl und durch deren Drehen die
Abstimmung bzw. Feinabstimmung erfolgt, bei dem die veränderbaren Widerstände zu
einer Baueinheit zusammengefaßt sind, derart, daß die Widerstände ein leiterartiges
Gebilde auf einer gemeinsamen Platte oder aus zusammengefügten Teilen darstellen,
dessen Holme allen Einzelwiderständen gemeinsame, gut leitende Anfangs- und Endschienen
darstellen und dessen Sprossen den Widerständen selbst entsprechen und bei dem diese
Widerstandsbaueinheiten als eine Art Boden unter einem rechteckigen, vorzugsweise
aus Kunststoff bestehenden Rahmen angebracht ist, in dem die Einstellspindeln mit
den Schleifkontakten, die zur Kanalwahl an eine gemeinsame Kontaktschiene anschaltbar
sind, parallel zu den Widerständen gelagert sind, und bei dem die Einstellspindeln
in der Einschaltstellung oder im überhub, d. h. durch eine Verschiebung über die
Raststellung hinaus, form- und kraftschlüssig mit den Drehknöpfen zur Kanalabstimmung
gekuppelt sind und bei dem die Band- oder Bereichswahl über Schalter erfolgt, die
von den jeweils zugehörigen Druckknöpfen über schwenkbar gelagerte Steuerhebel mit
betätigt werden, vorgeschlagen, das Einstellaggregat und die der ständigen Bedienung
zugänglichen Einstellorgane, wie Lautstärke-, Balance-, Helligkeit und Kontrastregler
in bekannter Weise in einer selbständigen Baugruppe zusammenzufassen, welche in
eine entsprechende Aufnahmekammer des Empfängers einschiebbar und mit diesem durch
eine Steckvorrichtung verbindbar oder bei räumlicher Trennung vom Empfänger durch
ein mit angepaßten Steckeinrichtungen versehenes Kabel mit dem Empfänger verbindbar
ist.
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Durch diese Anordnung ist es möglich, sämtliche Bedienungsvorgänge
mit nur einmal vorhandenen Regel- und Abstimmvorrichtungen wahlweise im Empfänger
selbst oder am üblichen Standort des Zuschauers und/oder Zuhörers vorzunehmen.
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Die selbständige Baugruppe für die Bedienungsorgane wird zweckmäßig
auf der der Stirnseite gegenüberliegenden Wand mit einer versenkten Steckbuchse
versehen, welche mit einer in der Aufnahmekammer fest angebrachten Steckerleiste
zusammenwirkt und die elektrischen Verbindungen des Bedienungsteiles
mit
dem Hauptteil des Empfängers beim Einstecken selbsttätig herstellt. In dieser Form
entspricht der Empfänger der herkömmlichen Ausführung ohne Fernbedienungsteil.
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Will man auf Fernbedienung übergehen, so wird der Bedienungsteil aus
dem Empfänger herausgenommen und über ein Kabel, dessen Enden mit einem angepaßten
Kupplungsstück und einem Stecker versehen sind, mit dem Gerät verbunden. Die Aufnahmekammer
wird man hierbei mit einem angepaßten Deckel verschließen. Am Bedienungsteil können
Mittel zum Aufstellen oder Aufhängen angebracht sein, welche seine Unterbringung
am Bedienungsort erleichtern.
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Falls das Gerät nur fernbedient werden soll, kann die Aufnahmekammer
im Hauptteil des Gerätes entfallen und der Bedienungsteil von vornherein als eine
vom Empfänger räumlich getrennte Baugruppe ausgebildet sein, die durch ein geeignetes
Kabel mit diesem verbunden ist.
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Die Kanalwahl- und Abstimmtasten des Einstellaggregates können entweder
in Richtung der Gewindespindeln oder senkrecht zu diesen angeordnet und durch Kegeltriebe
mit diesen verbunden sein. Sofern es sich um Geräte mit mehreren Empfangsbereichen
handelt, wird man die notwendigerweise im Hauptteil des Gerätes angeordneten Bereichsumschalter
vom Bedienungsteil aus elektromagnetisch betätigen. Die für diesen Zweck im Bedienungsteil
vorgesehenen Schalter werden entweder direkt oder über die Kanalwahltasten betätigt,
wobei im letzteren Falle die Kontakte nach dem Vorschlag der Hauptpatentanmeldung
P 35298 VIII d/21 c von einem den Kanaltasten des jeweiligen Bandes zugeordneten
Steuerorgan geschaltet werden. Durch die elektromagnetische Fernschaltung ergibt
sich der Vorteil, daß die Bereichsschalter an der Stelle im Gerät angebracht werden
können, die aus HF-technischen Gründen dafür am geignetsten erscheint.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung wird man auch den
Hauptschalter des Gerätes in den Bedienungsteil legen, was bei Batteriebetrieb ohne
weiteres möglich ist. Bei netzgespeisten Empfängern kann es zur Vermeidung von verteuernden
Sicherheitsvorkehrungen und Abschirmungen günstiger sein, das Fernbedienungskabel
netzspannungsfrei zu halten. Der im Hauptteil des Gerätes eingebaute Netzschalter
wird hierbei ebenfalls elektromagnetisch betätigt, wobei die dazu benötigte Energie
einer Trockenbatterie entnommen wird, die jeweils nur beim Ein- und Ausschalten
einen Stromstoß zu liefern hat, so daß ihre Gebrauchsdauer praktisch ihrer Lagerfähigkeit
entspricht.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird man - vorzugsweise
bei Fernsehgeräten - am Bedienungsteil eine Möglichkeit für die Tonwiedergabe vorsehen,
was sich insbesondere dann als zweckmäßig erweist, wenn zur Vermeidung von Lärmbelästigungen
der Nachbarn oder anderer im gleichen Raum befind- F lichen Personen die Lautsprecher
des Hauptgerätes abgeschaltet und der Ton nur durch einen in unmittelbarer Nähe
des Zuschauers bzw. Hörers angeordneten Zweitlautsprecher mit einer wesentlich geringeren
Schalleistung wiedergegeben werden soll. Zu diesem Zweck kann in das Fernbedienungskabel
eine NF-Leitung und im. Bedienungsteil eine Anschlußbuchse für einen Lautsprecher
oder Kopfhörer sowie ein Schalter aufgenommen werden, mit dem der bzw. die Lautsprecher
im Hauptteil des Empfängers abgeschaltet werden kann (können). Eine weitere Ausgestaltung
besteht darin, im Bedienungsteil zusätzlich einen kleinen Zweitlautsprecher so anzubringen,
daß er nach dem Einschieben in die Aufnahmekammer vor einem Ausschnitt einer Gehäusewand
liegt und damit auch in diesem Betriebszustand zur Abgabe der Schalleistung ausnutzbar
ist.
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Die Erfindung und deren Einzelheiten werden im folgenden an Hand der
Zeichnung für zwei Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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F i g. 1 ist eine perspektivische Darstellung einer einschiebbaren
Bedienungseinheit; F i g. 2 zeigt ein Teilstück eines Fernsehgerätes mit der Aufnahmekammer;
F i g. 3 zeigt das gleiche Teilstück mit eingeschobener Bedienungseinheit; F i g.
4 stellt den Empfänger im Fernbedienungsbetrieb dar; F i g. 5 ist eine Vorderansicht
des Deckels für die Aufnahmekammer; F i g. 6 zeigt eine Baugruppe, die nur als Fernbedienungseinheit
verwendet wird.
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Die Bedienungseinheit gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel besteht
nach F i g. 1 aus dem quaderförmigen Kunststoffgehäuse 1, auf dessen Stirnseite
1a die einzelnen Einstellorgane angebracht sind. In der oberen Hälfte befindet sich
das Kanaleinstellaggregat mit den sechs Tastenknöpfen 2 und den Kanalanzeigefenstern
3. Die Einschaltung des gewünschten Kanals erfolgt durch Drücken der Taste, in deren
Fenster die Nummer dieses Kanals angezeigt ist. Im gedrückten Zustand der Taste
läßt sich durch Drehen derselben der Kanalspeicher nachstimmen oder falls erforderlich,
ein anderer Sender auf diesem einschalten.
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Unterhalb des Abstimmaggregates sind die Regler für die Helligkeit,
den Kontrast und die Lautstärke mit den Bedienungsknöpfen 4, 5 und 6 eingebaut.
An der rechten Seitenwand ist ein kleiner Lautsprecher hinter der Schallöffnung
7 angebracht. Die Drucktaste 8 dient zum Abschalten der im Hauptteil des Gerätes
eingebauten Lautsprecher.
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Mit der Tipptaste 9 kann die Erregerwicklung eines elektromagnetischen
Stromstoßrelais, das sich im Hauptteil des Gerätes befindet, kurzzeitig an eine
Hilfsbatterie gelegt und dadurch das Gerät ein- bzw. ausgeschaltet werden. In einer
Aussparung der nicht sichtbaren Rückwand der Bedienungseinheit ist eine Kontaktleiste
versenkt angebracht, welche beim Einschieben der Bedienungseinheit in die Aufnahmekammer
10 des Fernsehgerätes 11 über die Steckerleiste 12 (F i g. 2) die elektrischen Verbindungen
der Bedienungseinheit mit dem Hauptteil des Empfängers herstellt. In der rechten
Seitenwand des Empfängers befindet sich das Schallfenster 13, durch welches nunmehr
der Schall des Lautsprechers der Bedienungseinheit abgestrahlt wird. In diesem Betriebszustand
entspricht der Empfänger einem herkömmlichen Fernsehgerät mit asymmetrischer Anordnung
der Bedienungsknöpfe.
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In der F i g. 4 ist der Empfänger im Fernbedienungszustand dargestellt.
Die Bedienungseinheit ist hierbei aus der Aufnahmekammer herausgenommen und über
das Mehrfachkabel 14, welches durch die Bodenöffnung 15 (F i g. 2) in das Gerät
eingeführt und an die Steckerleiste 12 angeschlossen ist, mit dem Empfänger verbunden.
Zur Erzielung einer günstigen
Lage ist die Bedienungseinheit mit
dem Bügel 16
schräg gestellt. Dieser kann auch dazu benutzt werden, die Bedienungseinheit
beispielsweise an einer Tischkante oder einer Sesselarmlehne aufzuhängen. Die Öffnung
der Aufnahmekammer 10 wird bei dieser Betriebsart mit der Blende 17, deren Oberfläche
der Frontwand des Empfängers angepaßt ist, verschlossen. Alle Bedienungsfunktionen
einschließlich der Inbetriebnahme des Gerätes können nunmehr am Standort des Zuschauers
ausgeführt werden, wobei ja nach Bedürfnis mit dem Schalter 8 die Lautsprecher des
Hauptteiles abgeschaltet werden können.
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In der F i g. 6 ist eine Baugruppe dargestellt, welche nur als Fernbedienungseinheit
vorgesehen ist und daher ständig über das Kabel 18 mit dem Hauptteil des nicht dargestellten
Fernsehempfängers verbunden ist. In dem pultförmigen Gehäuse 19 ist das Abstimmaggregat
mit acht Speichereinheiten eingebaut, bei dem durch Drücken eines Knopfes 20 bzw.
21 die Kanalwahl und durch Drehen des zugehörigen koaxialen Knopfes 22 bzw.
23, welcher über einen Kegeltrieb mit der Gewindespindel des Spannungsteilers
in Verbindung steht, die Kanalabstimmung erfolgt. Der jeweils eingestellte Kanal
wird auf der Skala 24 durch den Zeiger 25 angezeigt. Die Kanalspeicher 20 bzw. 21
sind je einem Empfangsbereich zugeordnet, deren Umschaltung im Hauptgerät über elektromagnetische
Schalter erfolgt, welche beim Drücken eines Tastenknopfes 20 bzw. 21 vom Bedienungsteil
aus erregt werden.
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Die Knöpfe 26, 27, 28 sind wiederum dem Helligkeits-, Kontrast- und
Lautstärkeregler zugeordnet, während die Taste 29 zur elektromagnetischen Anschaltung
des Gerätes und die Taste 30 zur Abschaltung der Lautsprecher im Hauptteil dient.
An den Buchsen 31 kann ein Zweitlautsprecher oder ein Kopfhörer angeschlossen werden.