DE1277637B - Feststoffraketentreibsatz - Google Patents

Description

• Feststoffraketentreibsatz Gegenstand des Hauptpatentes ist ein Feststoffraketentreibsatz, bestehend aus einer Mehrzahl von in einem Gehäuse parallel angeordneten zylindrisehen Treibsatzkörpern, der dadurch gekennzeichnet ist, daß die Einzelkörper sechseckigen Querschnitt mit längs den Kanten verlaufenden Schlitzen besitzen.
• Diese mit sechseckähnlichen Einzelkörpem ausgerüsteten Treibsätze haben im wesentlichen den Vorteil, eine Kammerzerlegung oder ein vorzeitiges Ansprechen des Zünders bei Bruch der sonst üblichen Röhrenkörper nach weitgehendem Abbrand auszuschalten, eine Bruchgefahr, die bekanntlich mit größerem Kaliber und größerer Länge der Treibsätze im Verhältnis zu ihrem Durchmesser anwächst. Außerdem wird mit diesem Treibsatz gleichzeitig eine günstigere Schubverteilung über die Brennzeit des Treibsatzes erzielt.
• Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine weitere Verbesserung dieses Treibsatzes, wobei insbesondere die außenballistischen Forderungen hinsichtlich des Schubverlaufes beim Entwurf von drallstabilisierten Raketen berücksichtigt werden und die verschiedenen oft voneinander abweichenden Forderungen entsprechend dem Verwendungszweck der Rakete und hinsichtlich der geforderten Bedingungen für die Streuung und Reichweite erfüllt werden können. Mit dem Treibsatz der vorliegenden Erfindung, der sehr weitgehende Variationsmöglichkeiten bietet, ist es möglich, sich optimalen Verhältnissen zu nähern und das Abbrandverhalten sehr weitgehend einem vorgegebenen Schubverlauf anzupassen. Dies ist in überraschend einfacher Weise gemäß der Erfindung dadurch möglich, daß innerhalb des Treibsatzes gemäß dem Hauptpatent ein Teil der sechseckähnliehen Einzelkörper ersetzt werden durch Einzelkörper röhrenförmigen Querschnitts, die zwei oder mehrere in Längsrichtung verlaufende Schlitze aufweisen können.
• Je nach der Art und dem Aufbau des Treibsatzes an sich, ist es möglich, einen oder mehrere der sechseckähnlichen Einzelkörper gegen Röhrenkörper auszutauschen, wie dies in den F i g. 2, 3 und 4 beispielsweise dargestellt ist.
• Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist eine Feineinstellung des Schubverlaufes durch die Verwendung von Pulvern verschiedener ballistischer Eigenschaften, wie unterschiedlicher Brenngeschwindigkeit, Kaloriengehalt, spezifischen Impuls u. dgl. gegeben. So kann beispielsweise bei einem Anteil von 12 bis 35 Gewichtsprozent an Röhrenkörpern und Einstellung der Brenngeschwindigkeit derselben die Schubkurve variiert und dem jeweils geforderten Verlauf angepaßt werden, wie dies in F i g. 1 dargestellt ist.
• Ein Treibsatz, der ausschließlich aus sechseckähnliehen Einzelkörpern besteht, erzeugt beim Abbrand gemäß F i g. 1 eine Schubkurve 1, besitzt also einen großen Schub zu Beginn des Abbrandes, der sodann degressiv bis Brennschluß verläuft. Ein Treibsatz, ausschließlich aus Röhrenkörpern bestehend, entwickelt infolge vorzeitigen Bruches der Röhren durch Zentrifugalkräfte eine Schubkurve 2. Durch Austausch der sechseckähnlichen Einzelkörper durch Röhrenkörper und entsprechende Einstellung der Brenngeschwindigkeit der beiden innerhalb der vorstehend erwähnten Grenzen läßt sich ein Schubverlauf entsprechend den Kurven 3 oder 4 erzielen.
• Zwecks weiterer Feinabstimmung der Schubkurve können die sechseckähnlichen Einzelkörper nicht nur in ihrer ganzen Länge, sondern nur auf einem Teil derselben aus Röhrenkörpem bestehen, beispielsweise zur Hälfte oder einem Drittel, so daß ein Treibsatz anstatt aus vier Sechseckkörpern und drei Röhren entsprechend F i g. 3 auch beispielsweise aus 4 + 2 halben Sechseckkörpern und 1 + 2 halben Röhrenkörpern entsprechend F i g. 4 besteht. Je nach dem Anteil der Sechseck- oder Röhrenkörper am Gesamttreibsatz kann die Schubkurve mehr der Kurve 1 (beim überwiegen der Sechseckkörper) oder Kurve 2 (bei überwiegenden Röhrenkörpern) angenähert werden. Im übrigen gelten die im Hauptpatent gemachten Ausführungen auch für den vorliegenden Feststoffraketentreibsatz.
• Wie dort dargelegt, ist im allgemeinen in der Startphase ein möglichst starker Schub erwünscht zur Erzielung einer möglichst großen Startrampenverlaßgeschwindigkeit und eine konstante Nachbeschleunigung in der Marschphase, die entsprechend den je- weiligen außenballistischen Bedingungen variieren. Durch die mit der vorliegenden Erfindung vorgeschlagenen zusätzlichen Variationsmöglichkeiten werden dem Fachmann die Mittel zum Entwurf von Raketen für die verschiedensten Verwendungszwecke an die Hand gegeben. Die erfindungsgemäßen Feststoffraketentreibsätze können in einem weiten Bereich eingesetzt werden, angefangen von Raketen, die nur eine bestimmte Höhe erreichen sollen, wie Hagelraketen u. dgl., oder einfachen Sperrfeuerraketen bis zur Abwehrrakete Boden/Luft. Die ballistischen Forderungen unterscheiden sich entsprechend, angefangen von begrenzten Ansprüchen bis zu strengsten Bestimmungen.

Claims (2)

1. Patentanspräche: 1. Feststoffraketentreibsatz, bestehend aus einer Mehrzahl von in einem Gehäuse getrennt voneinander angeordneten zylindrischen Treibsatzkörpem mit Außenabbrand, die an ihren Stimflächen gegen Abbrand isoliert sind und einen sechseekähnlichen Querschnitt mit abgerundeten Kanten sowie längs der Kanten verlaufende Schlitze aufweisen, gemäß Hauptpatent 1241199, dadurch gekennzeichnet, daß den Treibsatzkörpern sechseckähnlichen Querschnitts innerhalb des Gehäuses Einzelkörper röhrenförmigen, d. h. kreiszylinderringförmigen Querschnitts beigeordnet sind, die ebenfalls zwei oder mehrere längs der Zylinderaußenmäntel verlaufende Schlitze aufweisen.
2. 2. Feststoffraketentreibsatz, bestehend aus einer Mehrzahl von einem Gehäuse getrennt voneinander angeordneten zylindrischen Treibsatzkörpern mit Außenabbrand, die an ihren Stirnflächen gegen Abbrand isoliert sind und einen sechseekähnlichen Querschnitt mit abgerundeten Kanten sowie längs den Kanten verlaufende Schlitze aufweisen, gemäß Hauptpatent 1241199, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelkörper auf einem Teil ihrer Länge sechseckähnlichen, auf dem anderen röhrenförmigen Querschnitt aufweisen. 3. Feststoffraketentreibsatz gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelkörper aus Treibsatzmassen verschiedener Brenngeschwindigkeit bestehen.