DE127747C

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Publication number: DE127747C
Application number: DENDAT127747D
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KAISERLICHES

PATENTAMT.

Ja 127747 KLASSE Te.

Unter allen bisher bekannt gewordenen Ausführungsformen der für Web.stuhlgeschirre erforderlichen Litzen hat diejenige aus nur einem einzigen Drahte hergestellte aus doppelten Gründen die meiste Beliebtheit erlangt, einmal der geringeren Herstellungskosten und des daraus sich ergebenden billigen Verkaufspreises wegen, das andere Mal wegen der dünnen, eine Beschädigung des Kettenfadens durch Zerreiben am sichersten ausschliefsenden Form der Litze.

Eine der bisher üblich gewesenen Verfahrensarten besteht darin, dafs man den Draht in seiner Längenmitte flach schlägt und in der flach geschlagenen Stelle das Loch (Auge) zum Durchziehen der Kettenfäden anbringt.

Dieses Verfahren hat sich indessen nicht Eingang in die Praxis verschaffen können, weil der Draht aus naheliegenden Gründen eine bestimmte Stärke nicht übersteigen darf und kein Material eine solche Bearbeitung aushält, ohne dafs die Festigkeit der Litze in der Nähe des Auges wesentlich leidet.

Das neue Verfahren besteht darin, einen Draht von solcher Stärke zu verarbeiten, dafs das Auge nach Fertigstellung immer noch vollkommen stark genug ist, um der Beanspruchung beim Gebrauch dauernd zu widerstehen. Um trotzdem die Litze so schwach zu gestalten, als es für den Gebrauch des Geschirres nothwendig ist, wird der Draht vom Auge ab nach beiden Enden hin mittels bekannter Verfahrensarten der Metallbearbeitungstechnik auf den erforderlichen Durchmesser gestreckt.

Auf der Zeichnung ist die Litze in vier Stufen des Herstellungsverfahrens abgebildet. Die Nebenfiguren an jeder Einzeldarstellung

Vf ρ fs ρ i r* H ρ \ % ΗΊ us ti U U U bedeuten die Querschnitte an den betreffenden Stellen.

Fig. ι ist ein Stück zugeschnittenen Drahtes von beiläufig etwa 1,5 mm Durchmesser. Dieser Draht wird von der Mitte aus, wie Fig. 2 zeigt, nach einer der bisher schon üblichen Verfahrensarten gestreckt, bis er an beiden Enden, beiläufig bemerkt, vielleicht 0,8 mm Durchmesser besitzt. Fig. 3 läfst erkennen, wie die stärkere Stelle des Drahtes breitgeschlagen worden ist, und Fig. 4 endlich zeigt die fertige Litze, an welcher nur die an beiden Enden selbstverständlich anzubringenden Befestigungsöhre fehlen.

Es ist übrigens für das Ergebnifs des neuen Verfahrens gleichbedeutend, ob aus dem starken Drahte (Fig. 1) zuerst die abgeschwächten Enden (Fig. 2) und dann das Flachschlagen des Augentheiles (Fig. 3) erfolgt, oder umgekehrt zuerst das Flachschlagen (Fig. 3) und dann das Abschwächen vorgenommen wird.

Es bedarf kaum des nochmaligen Hinweises, dafs die so hergestellte Litze allen Anforderungen an Festigkeit, Raumverhältnisse und glatten Durchgang der Kettenfäden in einem bisher durch keine andere Litze erreichten Mafse entspricht.

Das Erkennungsmerkmal der Litze an sich im Vergleich mit ähnlichen, eindrähtigen Litzen wird darin zu suchen sein, dafs der Querschnitt durch das Auge bei Nichtabrechnung des Loches (also Querschnitt voll genommen) eine Flächengröfse aufweist, welche nicht dem Kreisquerschnitt an den abgeschwächten Enden entspricht, sondern merklich gröfser ist als dieser.

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Bezirksvepßin a. d. niederen Ruhr.

Claims

Patent-Anspruch :

Verfahren zur Herstellung von eindrähtigen Litzen, dadurch gekennzeichnet, dafs ein starker Draht an der Stelle des Litzenauges durch Schlagen oder Pressen breit gedrückt und das Auge eingestanzt oder gebohrt wird, die übrigen Längentheile der Litze aber zu einem Draht von schwächerem Querschnitt umgestaltet werden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.