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Windensystem für ein Schiffsladebaumpaar Die Erfindung betrifft ein
Windensystem für ein Schiffsladebaumpaar, bei dem die Ladebäume in vertikaler Richtung
durch Hangerwinden und in horizontaler Richtung durch Außengeienwinden und eine
Mittelgeienwinde betätigbar sind, wobei jedem Ladebaum ein Steuerschalter zugeordnet
ist, von denen jeder Schaltbefehle für die gemeinsame Mittelgeienwinde abgeben kann
und wobei eine Konstantzugwinde als Geienwinde angeordnet und derart geschaltet
ist, daß sie erst durch Einschalten mindestens einer der übrigen Baumwinden eingeschaltet
wird, nach Patent 1202 168.
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In dem Hauptpatent ist vorgesehen, daß eine der Geienwinden ein Konstantzugverhalten
haben soll, um bei Baumverstellungen die erforderlichen Seillängenänderungen selbsttätig
auszugleichen unter Aufrechterhaltung eines bestimmten Seilzuges.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Windensystem vorzuschlagen, mit
dem das selbsttätige Nachgeben der Geitaue in einer Weise erfolgt, die ein besseres
und sichereres Verstellen der Ladebäume ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß jeder der Geienwindenmotoren
mit Hilfe einer Spannungsveränderung wahlweise als Konstantzugmotor schaltbar ist.
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Das selbsttätige Nachgeben der Geitaue ist jetzt jeweils der Geienwinde
zugeordnet, die bei einer Baumverstellung sich der erforderlichen Seillängenänderung
unter Aufrechterhaltung eines bestimmten Seilzuges elastisch nachgebend anpassen
muß.
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Bei dieser Anordnung gemäß der Erfindung kann z. B. die jeweils einholende
Geienwinde, die sowohl eine Außen- als auch eine Mittelgeienwinde sein kann, mit
ihrem vollen Moment eingeschaltet werden und damit die zum Schwenken des Ladebaumes
erforderliche Zugkraft aufbringen.
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Die jeweils nachgebende Geienwinde, die wiederum eine Außen- oder
eine Mittelgeienwinde sein kann, wird mit verringerter Spannung im ziehenden Sinn
eingeschaltet. Bei ihrem Anlaufen wird zunächst etwa vorhandene Seillose beseitigt.
Durch das Schwenken des Baumes steigt der Seilzug, so daß dann die nachgebende Winde
erst bis auf ihr Stillstandsmoment abgebremst und schließlich, zweckmäßig unter
Beibehaltung dieses Moments, im Gegendrehsinn durchgezogen wird. Diese Arbeitsweise
wird auch als Konstantzugverhalten bezeichnet.
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Die Anordnung gemäß der Erfindung ermöglicht das Durchführen aller
bekannten Betriebsarten bei einer Ladeeinrichtung mit zwei Ladebäumen, gleichzeitigem
Schwingbaumbetrieb beider Ladebäume nach beiden Schiffsseiten oder einzelnen Schwing-Baumbetrieb,
aber auch das gleichzeitige Verstellen beider Ladebäume.
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Eine Spannungsveränderung kann in Ausgestaltung der Erfindung beispielsweise
durch eine Dreieck-Stern-Umschaltung erreicht werden. Ein anderer Vorschlag geht
dahin, den Windenmotoren Widerstände vorzuschalten.
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Das Drehmoment der Geienwindenmotoren ist für das Schwenken der Ladebäume
im Überlastungsfall bis zum Kippmoment ausnutzbar. Während der Geienwindenmotor,
der an einer verringerten Spannung liegt und also elastisch nachgebend geschaltet
ist, nun ein kleineres Moment entwickelt, das gerade ausreicht, um die erforderliche
Seilspannung im nachgebenden Geienseil aufrechtzuerhalten. Damit ist auch die selbsttätige
Anpassung der Antriebe an die unterschiedlichen und schwankenden Geschwindigkeiten
der einem Ladebaum zugeordneten beiden Geienseile erreicht, da der nachgebende Geienwindenmotor
entgegen seinem kleinen Moment schnell rückwärts durchgezogen werden kann.
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Für jeden Ladebaum ist ein Steuerschalter vorgesehen, der Schaltbefehle
für die beiden Ladebäume gemeinsame Mittelgei sowie für die den Ladebäumen jeweils
zugeordneten Hanger- und Außengeienwinden abgibt. Hierzu wird erfindungsgemäß ferner
vorgeschlagen, daß eine Verriegelungsschaltung vorgesehen ist, derart, daß bei gleichzeitig
für die Mittelgeienwinde
abgegebenen entgegengesetzten Schaltbefehlen
der Mittelgeienwindenmotor abgeschaltet bleibt. Dadurch sind beim gleichzeitigen
Schwenken beider Ladebäume nur die für die Verstellung erforderlichen Geienwinden
eingeschaltet, und es wird vermieden, daß unterschiedliche Schaltbefehle für die
Mittelgeienwinde zu unbestimmten Betriebszuständen dieser Winde führen.
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Die Zeichnung zeigt die Prinzipschaltung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung. Jedem Ladebaum ist ein Steuerschalter
10 bzw.
11 zugeordnet;
die Steuerschalter
10 und
11 liegen an der Versorgungsleitung 12.
Der Steuerschalter 10 betätigt über eine hier nicht dargestellte Schützensteuerung
die dem einen Ladebaum zugeordneten Windenantriebe, nämlich die Hangerwinde HW
1, die Außengeienwinde GW
1 und die Mittelgeienwinde MGW, während
der Steuerschalter 11 die Windenantriebe der Hangerwinde HW
2, der
Außengeienwinde GW
2 und ebenfalls den der Mittelgeienwinde MGW betätigt.
Die Geienwinden GW
1, MGW und GW
2 sind wahlweise auch über Widerstände
R 1, R 2 und R 3 an die Steuerschalter
10 bzw.
11 anschließbar und
liegen dann an einer verringerten Spannung. Bei gleichzeitiger Betätigung beider
Steuerschalter 10 und 11 heben sich entgegengesetzte Schaltbefehle für die Mittelgeienwinde
MGW über eine an sich bekannte, hier ebenfalls nicht gezeigte Verriegelungsschaltung
auf. Die acht Schaltstellungen und die beiden Steuerschalter 10 und 11 entsprechen
folgenden Betriebsarten:
Stufe 1 |
HW 1 bzw. HW 2 = Senken, |
GW1 bzw. GW2 = Konstantzugverhalten |
(verringerte Spannung), |
MGW = Konstantzugverhalten; |
Ladebaum wird nur gesenkt. |
Stufe 2 |
HW 1 bzw. HW 2 = Senken, |
GW 1 bzw. GW 2 = Ziehen, |
MGW = Konstantzugverhalten; |
Ladebaum wird gleichzeitig |
gesenkt und nach außen ge- |
schwenkt. |
Stufe 3 |
HW 1 bzw. HW 2 = abgeschaltet, |
G W 1 bzw. G W 2 = Ziehen, |
MGW = Konstantzugverhalten; |
Ladebaum wird nur nach |
außen geschwenkt. |
Stufe 4 |
HW 1 bzw. HW 2 = Heben, |
GW 1 bzw. GW 2 = Ziehen, |
MGW = Konstantzugverhalten; |
Ladebaum wird gehoben und |
nach außen geschwenkt. |
Stufe 5 |
HW 1 bzw. HW 2 = Heben, |
GW 1 bzw. GW 2 = Konstantzugverhalten, |
MGW = Konstantzugverhalten; |
Ladebaum wird nur gehoben. |
Stufe 6 |
HW 1 bzw. HW 2 = Heben, |
GW 1 bzw. GW 2 = Konstantzugverhalten, |
MGW = Ziehen; |
Ladebaum wird gleichzeitig |
gehoben und nach innen ge- |
schwenkt. |
Stufe 7 |
HW 1 bzw. HW 2 = abgeschaltet, |
G W 1 bzw. GW 2 = Konstantzugverhalten, |
MGW = Ziehen; |
Ladebaum wird nach innen |
geschwenkt. |
Stufe 8 |
HW 1 bzw. HW 2 = Senken, |
GW 1 bzw. GW 2 = Konstantzugverhalten, |
MGW = Ziehen; |
Ladebaum wird gleichzeitig |
gesenkt und nach innen ge- |
schwenkt. |
Die Baumverstellung erfolgt dabei sinnfällig der Steuerhebelbewegung.
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An Hand von einigen Beispielen soll die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen
Windensystems verdeutlicht werden. Beispiel 1 Schwenken eines Ladebaumes Steuerschalter
10 wird in Stufe 3 gebracht. Der Antrieb der Außengeienwinde GW
1 wird mit der Versorgungsleitung 12 verbunden und zieht den Ladebaum mit
vollem Moment nach außen. Gleichzeitig wird der Antrieb der Mittelgeienwinde MGW
über den Widerstand R 3 mit der Leitung 12 verbunden und liegt dann an niedriger
Spannung. Damit bekommt der Antriebsmotor Konstantzugverhalten. Bei eventuell vorhandener
Seillose läuft die Mittelgeienwinde MGW im Hubsinn an und wird bei straff werdendem
Seil bis zum Stillstand abgebremst. Der schwenkende Baum zieht nunmehr gegen das
kleine Moment der MittelgeienwindeMGW die erforderliche Seillänge von deren Seiltrommel
ab.
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Beim Schwenken des Ladebaumes nach innen (Schaltstufe 7) sind die
Funktionen der beiden Winden umgekehrt.
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Beispiel 2 Heben oder Senken eines Ladebaumes Steuerschalter
10 wird in Stufe 1 gebracht. Die Hangerwinde HW 1 wird mit
der Leitung 12 verbunden und mittels einer nicht gezeigten Schützensteuerung
in Senkrichtung eingeschaltet. Gleichzeitig wird die Außengeienwinde GW
1 und die Mittelgeienwinde MG W über die Widerstände R 1 und
R 3 mit der Leitung 12 verbunden und haben somit Konstantzugverhalten. Durch die
Hangerbewegung kann in Abhängigkeit von der Baumstellung sowohl ein Verlängern als
auch eine Verkürzung der Gehaue erforderlich sein. Dieses wird durch das Konstantzugverhalten
der beiden Winden GW1 und MGW in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise gewährleistet.
Beim Heben in Schaltstellung 5 ist die Hangerwinde 1 mit der Leitung 12 im
Hubsinn verbunden; die beiden
Geienwinden GW 1 und MGW sind
wiederum mit Konstantzugverhalten eingeschaltet.
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Beispiel 3 Heben und gleichzeitiges Schwenken des Ladebaumes nach
außen Der Steuerschalter 10 wird in Stufe 4 gebracht. Der Antrieb der Hangerwinde
HW 1 ist mit der Leitung 12 im Hubsinn verbunden. Der Antrieb der Außengeienwinde
GW 1 ist ebenfalls mit der Leitung 12 verbunden und zieht den Ladebaum mit
vollem Moment nach außen. Die Mittelgeienwinde MG W ist über den Widerstand
R 3 mit der Leitung 12 verbunden und hat somit Konstantzugverhalten. Die erforderliche
Seillängenanpassung wird dabei durch die Mittelgeienwinde MGW vorgenommen.
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Beispiel 4 Gleichzeitiges Schwenken beider Ladebäume in gleicher Richtung
Der Steuerschalter 10 ist in Stufe 7 und der Steuerschalter 11 in Stufe 3 gebracht.
Mittels des Steuerschalters 11 wird die Außengeienwinde GW 2 mit der Leitung
12 verbunden und kann mit vollem Moment nach außen ziehen. Die Außengeienwinde GW
1 ist durch den Steuerschalter 10 über den Widerstand R 1 mit der Leitung
12 verbunden und hat Konstantzugverhalten. An die Mittelgeienwinde MGW wird zum
Steuerschalter 11 (Stufe 3) ein Schaltbefehl zur Verbindung mit Leitung
12 über den Widerstand R 3
(Konstantzugverhalten) und vom Steuerschalter
10 (Stufe 7) ein Schaltbefehl zur direkten Verbindung mit Leitung 12 (volles Moment)
abgegeben. Diese beiden sich widersprechenden Schaltbefehle werden mittels einer
hier ebenfalls nicht dargestellten Verriegelungsschaltung aufgehoben. Die beiden
Ladebäume schwenken zwischen der ziehenden Außengeienwinde G W 2 und der nachgebenden
Außengeienwinde GW 1. Die Mittelgeienwinde MGW bleibt abgeschaltet und ändert
die Seillänge nicht.
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Beispiel s Schwenken beider Ladebäume in entgegengesetzter Richtung
Die Steuerschalter 10 und 11 werden beide auf Stufe 3 gebracht. Damit erhalten beide
Außengeienwinden GW 1 und GW 2 einen Schaltbefehl zur direkten Verbindung
mit Leitung 12 (volles Moment). Beide Ladebäume werden nach außen gezogen. Gleichzeitig
erhält die Mittelgeienwinde MGW über beide Steuerschalter den Schaltbefehl über
den Widerstand R 3 mit Leitung 12 zu verbinden (Konstantzugverhalten).
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Bei gleichzeitigem Schwenken nach innen wird die Mittelgeienwinde
MGW direkt mit der Leitung 12 und die beiden Außengeienwinden GW 1 und GW
2
über die Widerstände R 1 und R 2 mit Leitung 12 verbunden. Die Mittelgeienwinde
MGW arbeitet mit vollem Moment, die beiden Außengeienwinden G W 1 und GW
2 haben Konstantzugverhalten.
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Ebenso wie die geschilderten gleichzeitigen Ladebaumbewegungen lassen
sich auch alle anderen noch möglichen Doppelsteuerungen durchführen.