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Abschleppvorrichtung für Autokrane od. dgl.
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Die Erfindung betrifft eine Abschleppvorrichtung für Autokrane, Schienenfahrzeuge
od. dgl. , die mit einer auf dem Fahrgestell angebrachten Bergewinde versehen sind.
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Abschleppfahrzeuge sind in den verschiedensten Ausführungen bekannt,
jedoch handelt es sich hierbei im allgemeinen um Spezialfahrzeuge, die für andere
Zwecke kaum oder überhaupt nicht zu verwenden sind.
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Man kann zwar auch Kranfahrzeuge, welche für übliche Kranarbeiten
bestimmt sind, zum Anheben und Abschleppen
anderer Fahrzeuge verwenden,
jedoch wird hierbei durch die Lage des verhältnismäßig großen Auslegers das Achslastverhältnis
des Fahrzeuges sehr ungünstig und unzulässig hoch, wenn man den Ausleger nicht steil
anstellen will, um die Ausladung zu verkürzen. Ist der Ausleger aber steil angestellt,
so ragt er im allgemeinen über die zulässige Durchfahrthöhe hinaus, so daß aus diesen
Gründen ein Abschleppen mit steil angestelltem Ausleger nicht möglich bzw. zulässig
ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Abschleppvorrichtung
für Autokrane od. dgl. zu schaffen, welche die vorstehend aufgeführten Nachteile
vermeidet, preiswert herzustellen ist und auch noch nachträglich an fertigen Fahrzeugen
montiert werden kann, so daß zum gelegentlichen Abschleppen anderer Fahrzeuge keine
Spezialabschleppfahrzeuge notwendig sind.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird gemäß der Erfindung eine Abschleppvorrichtung
vorgeschlagen, die einen am hinteren Ende des Fahrzeuges angeordneten Galgen mit
Seilrolle, über welche das Seil der Bergewinde läuft, aufweist. Es wird also am
hinteren Ende des Fahrzeuges eine verhältnismäßig kleine, insbesondere wenig Höhe
beanspruchende Anhngevorrichtung geschaffen, mit welcher ein abzuschleppendes Fahrzeug
zwar angehoben werden kann, wozu jedoch kein großer Aufwand erforderlich ist. Insbesondere
kann für die Abschleppvorrichtung das Seil der am Fahrzs@ sowieso vorhandenen Bergewinde
als Hubelement veraFenoe-F den, wodurch die erfindungagemäße Abschleppvorrichtun
besonders preiswert wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Galgen
der Abschleppvorrichtung am hinteren Ende des Kranaufbaus des Fahrzeuges angebracht,
beispielsweise dort, wo sich auch das Gegengewicht des Kranaufbaus befindet. Dieser
Teil des Kranaufbaus liegt etwa in Höhe der Hinterkante des Kranfahrzeuges, so daß
der erfindungsgemäß anzubringende Galgen etwas über die Hinterkante des Fahrzeuges
vorsteht, was für Abschleppzwecke notwendig ist.
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Dabei kann der vorgeschlagene Galgen lösbar , aber ebenso gut auch
unlösbar am Fahrzeug oder Kranaufbau angemacht sein. Die lösbare Anbringung des
Galgens hat den Vorteil, daß ein derartiger Galgen ohne größeren Aufwand auch noch
nachträglich an bereits fertige-Fahrzeuge angebaut werden kann.
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Weiterhin ist es möglich, die Seilrolle des Galgens in einer festen
Position anzubringen oder auch an einem zurückschwenkbaren Arm des Galgens , was
ganz von den gewUnschten Einsatzzwecken abhängen kann. Wenn die Seilrolle an einem
schwenkbaren Arm des Galgens angebracht ist, wird dieser Arm vorzugsweise mit Hilfe
eines hydraulischen Zylinders verstellt. Dabei ist der schwenkbare Arm vorzugsweise
in seiner Betriebsstellung mit Hilfe von Seilen abgespannt, um somit den hydraulischen
Zylinder zu entlasten, d.h. den hydraulischen Zylinder nur zum Verstellen des Armes
einzusetzen, während in der Betriebs stellung die durch das abgeschleppte Fahrzeug
auftretenden Belastungen von den Seilen aufgenommen werden.
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Ist die Seilrolle an einem verschwenkbaren Arm des Galgens angebracht,
so erhält man gegenüber einer feststehenden Anordnung der Seilrolle eine gröBere
Hubhöhe und eine variable Ausladung der Seilrolle, um somit einen bestimmten Abstand
zwischen dem schleppenden und dem geschleppten Fahrzeug zu erzielen.
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Zusätzlich kann am hinteren Ende des Kranfahrzeuges eine Abschleppstange
oder Abschleppgabel für das zu schleppende Fahrzeug angelenkt sein. Diese Stange
oder Gabel wird mit ihrem freien Ende an der Stoßstange des zu schleppenden Fahrzeuges
befestigt, sodaß diese Stange oder Gabel die notwendige Zugkraft auf das zu schleppende
Fahrzeug überträgt. Hierdurch ist ein sicheres Abschleppen eines Fahrzeuges gewährleistet
und es wird verhindert, daß das geschleppte Fahrzeug hin- und her schwingt und gegen
das schleppende Fahrzeug stoßen kann.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Schleppvorrichtung schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht
eines Autokrans mit an seinem hinteren Ende lösbar-angebrachter Abschleppvorrichtung
nach einer Ausführungsform der Erfindung und Fig. 2 eine zweite Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Abschleppvorrichtung , die am hinteren Ende des Kranaufbaus
eines Autokrans gemäß Fig.1 dauerhaft befestigt ist.
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Der in Fig. 1 dargestellte Autokran besitzt ein übliches Selbstfahrgestell
1 mit Achsen 2, 3 und 4, wobei auf dem Selbstfahrgestell 1 ein Kranaufbau 5 mit
Führerhaus 6 und Kranausleger 7 drehbar gelagert ist. Auf der Plattform des Selbstfahrgestells
1 ist eine als Bergewinde dienende Seilwinde 8 angebracht.
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Das Seil 9 dieser Seilwinde 8 ist über eine am hinteren Ende des Selbstfahrgestells
1 gelagerter -Propellerrolle 10 und eine in Fahrzeugmitte daneben gelagerte, nicht
dargestellte Umlenkrolle geführt und läuft von dieser Umlenkrolle nach oben zu einer
an einem Galgen 11 gelagerten Seilrolle 12. Von dort ist das Seil 9 wieder nach
unten geführt und an einem Haken oder einer Öse eines abzuschleppenden Fahrzeuges
13 befestigt.
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Eine weitere Verbindung zwischen dem schleppenden und dem abzuschleppenden
Fahrzeug stellt eine Abschleppstange 14 her, welche an einem Auge 15 am hinteren
Ende des Selbstfahrgestells 1 angelenkt ist und vor dem Anheben des abzuschleppenden
Fahrzeuges 13 in eine Abschleppkupplung 16 am vorderen Ende des abzuschleppens den
Fahrzeuges 13 eingesetzt oder eingehängt worden ist.
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Das Seil 9 wird ebenfalls an der Abschleppkupplung 16 des abzuschleppenden
Fahrzeuges 13 befestigt, und zwar mittels Seilkausche und Schäkel 17.
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Wenn sowohl das Seil9 als auch die Abschleppstange 14 am abzuschippenden
Fahrzeug 13 befestigt worden sind, wird das abzuschleppende Fahrzeug 13 mit Hilfe
der Seilwinde 8 in die in Fig. 1 dargestellte Lage angehoben, so daß der Abschleppvorgang
beginnen kann.
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Der am hinteren Ende des Kranaufbaus 5 befindliche Galgen 11 ist mit
Hilfe von Augen 18 und 19 lösbar mit dem Kranaufbau verbunden, was insbesondere
dann vorteilhaft ist, wenn der Galgen 11 nachträglich an einem bereits fertiggestellten
Fahrzeug angebracht werden soll.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist der Galgen 20 fest mit dem
hinteren Ende des Kranaufbaus 5 verbunden, d.h. er wird vorzugsweise bereits bei
Herstellung des Fahrzeuges an demselben angebracht. Die Seilrolle 12 ist bei dieser
Ausführungsform an einem verschwenkbar gelagerten Arm 21 angebracht, welcher in
die in Fig. 2 in strichpunktierten Linien dargestellte Lage zurückgeschwenkt werden
kann. Zu diesem Zweck ist ein hydraulischer Zylinder 22 vorgesehen. Außerdem ist
der Arm 21 mit Abspannseilen 23 versehen, welche den Arm 21 mit der gewürchten Ausladung
in der in Fig. 2 in vollen Linien dargestellten Arbeitsstellung halten. Wird die
Abschleppvorrichtung nkht benutzt, so schwenkt man den Arm 21 mit der Seilrolle
12 in die in strichpunktierte Linien dargestellte Lage zurück, wobei die Seilrolle
12 tiefer als in der Arbeitsstellung liegt, so daß die Gesamthöhe des Kranaufbaus
durch die erfindungsgemäße Abschleppvorrichtung nicht erhöht wird.
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Patentansprüche: