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Verschlußvorrichtung für Belüftungskanäle von insbesondere unterirdischen
Schutzbauten, wie Bunker, Luftschutzräume od. dgl. Die Erfindung betrifft eine Verschlußvorrichtung
für Belüftungskanäle von Schutzbauten, wie Bunker, Luftschutzräume od. dgl., deren
Verschlußkörper von dem ihn beaufschlagenden, in den Kanal gelangenden Druckstoß
gegen eine den Verschlußkörper bei Normaldruck in Offenstellung haltende Rückstellkraft
selbsttätig in die Schließstellung bewegt wird, in der er gegebenenfalls verriegelt
wird.
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Bei derartigen unter der Wirkung des Druckstoßes selbsttätig schließenden
Verschlußvorrichtungen besteht eine Schwierigkeit darin, den Verschlußkörper bei
einer plötzlich eintretenden Katastrophe so rechtzeitig zu schließen, daß die Abdichtung
eingetreten ist, noch bevor die Druckwelle und die von dieser gegebenenfalls getragenen
Kampfstoffe durch den Belüftungskanal mindestens teilweise in den Schutzbau gelangen
können. Diese Schwierigkeiten beruhen hauptsächlich darauf, daß die Verschlußkörper
bei hinreichender Druckfestigkeit eine zu große träge Masse haben, so daß es ihr
Beharrungsvermögen verhindert, sie beim ersten Auftreffen der Druckwelle mit der
dieser eigenen Geschwindigkeit, also praktisch verzögerungsfrei, in die Schließstellung
zu bewegen.
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Selbst wenn die dadurch bedingten Verzögerungszeiten nur Teile von
Sekunden betragen, reichen sie in Anbetracht der hohen Geschwindigkeit solcher Luftstoßwellen,
wie sie insbesondere von Kernexplosionen ausgehen, völlig aus, um die Druckwelle
und unter Umständen bereits tödliche Mengen von Kampfstoffen in Form von Gasen,
chemischen oder biologischen Kampfstoffen sowie in Form von Gamma-Strahlen in die
Schutzräume gelangen zu lassen.
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Es wäre an sich denkbar, die Verzögerungszeiten beim Schließvorgang
dadurch zu verringern, daß zwischen dem geöffneten Verschlußkörper und seiner Anlagefläche
nur ein verhältnismäßig kleiner Spalt vorhanden ist. Dies würde, bedingt durch die
Drosselwirkung, aber die ständige Inkaufnahme beträchtlicher Druckverluste innerhalb
der Belüftungskanäle bedeuten und zum Zweck einer ausreichenden Belüftung, insbesondere
von Massen-Schutzräumen, zu einer entsprechend größeren Anzahl von Belüftungskanälen
zwingen. Sollen die Öffnungsweiten zum Vermeiden wesentlicher Druckverluste annähernd
dem Durchmesser oder der Breite der Belüftungskanäle entsprechen, ist es notwendig,
für eine wesentliche Abkürzung der Schließzeiten andere Wege zu beschreiten. Hierzu
ist es bereits bekannt, die Massenträgheit der Verschlußkörper dadurch zu verringern,
daß diese möglichst leicht ausgebildet werden und deshalb in der Schließstellung
an einem den Druck aufnehmenden Gitterrost anliegen. Um den Versehlußkörpern trotz
ihres geringen Eigengewichts eine möglichst große Festigkeit zu geben, sind sie
kegel- oder kugelabschnittförmig ausgebildet, und ihre konkave Seite ist vorzugsweise
zur Lufteintrittsseite des Belüftungskanals hin gerichtet. Es hat sich jedoch gezeigt,
daß diese Maßnahme allein nicht ausreicht, um den Verschlußkörper praktisch verzögerungsfrei
mit einer etwa der Eigengeschwindigkeit der Druckwelle entsprechenden Geschwindigkeit
zu schließen, weil auch bei einem noch so geringen Eigengewicht des Verschlußkörpers
allein die Überwindung des Beharrungszustands unvermeidliche und wegen der hohen
Eigengeschwindigkeit der Druckwellen ins Gewicht fallende Verzögerungen mit sich
bringt.
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Die insbesondere aus der Überwindung des Beharrungszustands herrührenden
Verzögerungszeiten sind auch bei einer noch so leichten Bauweise der Verschlußkörper
um so größer, je weiter die Kanalquerschnitte und je größer mithin die Durchmesser
der Verschlußkörper sind, so daß es allein aus diesem Grund bislang unumgänglich
erschien, für die ausreichende Belüftung der Schutzbauten möglichst viele, dafür
aber im Querschnitt möglichst kleine Belüftungskanäle anzuordnen. Hiervon abgesehen
ergeben sich größere Verzögerungszeiten beim Schließen, insbesondere bei vertikal
angeordneten Belüftungskanälen, bei denen das Eigengewicht der Verschlußkörper in
der Offenstellung durch entsprechend größere Rückstellkräfte ausgeglichen werden
muß. Zwar ist es für solche Zwecke üblich, die Verschlußkörper in der Offenstellung
durch Federn oder Federzylinder oder durch Druckluftzylinder in
einem
gewissermaßen labilen Gleichgewicht zu halten; soll jedoch verhindert werden, daß
sich der Verschlußkörper bereits bei verhältnismäßig geringfügigen Druckunterschieden
gegenüber dem Normaliruckbereich schließt, also bei möglicherweise sehr weit entfernten
Detonationen, die keine unmittelbare Gefahr bedeuten, ist es notwendig, die den
Verschlußkörper in der Offenstellung haltenden Rückstellkräfte gegenüber dem Eigengewicht
des Verschlußkörpers zu vergrößern. Damit werden aber zwangläufig auch die insbesondere
aus der Überwindung des Beharrungszustands herrührenden Verzögerungszeiten beim
Schließen vergrößert. Auf einen ausreichend hoch angesetzten Mindestansprechdruck
kann aber in der Regel deswegen nicht verzichtet werden, weil die Belüftungskanäle
bei einer sich über einen längeren Zeitraum erstreckenden Kampfhandlung im Interesse
einer ausreichenden Belüftung der Schutzbauten nicht ständig geschlossen gehalten
werden können und es gerade der Zweck solcher sich unter einem Druckstoß selbst
schließender Verschlußkörper ist, nur vorübergehend während des Zeitraums akuter
Gefahr für den jeweiligen Schutzbau zu schließen, sonst den Belüftungskanal aber
für eine einwandfreie Belüftung des Schutzbaus offenzuhalten.
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Um die sich aus diesen Schwierigkeiten ergebenden großen Verzögerungszeiten
beim Schließen des Verschlußkörpers zu vermeiden und ein in jedem Fall so rechtzeitiges
Schließen zu ermöglichen, daß das Eindringen von Kampfstoffen in den Schutzbau mit
Sicherheit verhindert wird, ist es bei Vorrichtungen der eingangs genannten Art
bereits bekannt, den Verschlußkörper zwar durch den unmittelbar auf ihn auftreffenden
Druckstoß zu schließen, den das Schließen bewirkenden Teil des Luftstroms aber von
demjenigen zu trennen, der über den Spalt zwischen Verschlußkörper und Anlagefläche
in den Schutzbau gelangen kann, und diesen Hauptluftstrom so zu verzögern, daß er
den Spalt nicht passieren kann, bevor der Verschlußkörper mit Sicherheit geschlossen
ist. Die zeitliche Verzögerung des Hauptluftstroms wird im Interesse der Vermeidung
wesentlicher Druckverluste infolge Drosselwirkung durch Verlängerung des Strömungswegs
bewirkt, und zwar entweder dadurch, daß für den Hauptluftstrom gesonderte Labyrinth-Kanäle
angeordnet sind, oder dadurch, daß der erheblich verbreiterte Belüftungskanal in
einen sich in der Achsmitte befindlichen Kanal zum Zuführen des TefIuftstroms, der
den Verschlußkörper schließt, und einen diesen Kanal schraubenlinienförmig umgebenden
Außenkanal für den Hauptluftstrom unterteilt ist.
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Abgesehen davon, daß diese Lösung einer Verzögerung des Hauptluftstroms
gegenüber dem das Schließen des Verschlußkörpers bewirkenden Teilluftstrom bei im
Durchmesser großen und entsprechend schwereren Verschlußkörpern, zumal bei vertikaler
Anordnung der Belüftungskanäle, aus den eingangs dargelegten Gründen nur dann das
Eindringen wesentlicher Mengen von Kampfstoffen zuverlässig verhindert, wenn die
Strömungswege für den Hauptluftstrom ausreichend lang bemessen sind, erfordert diese
Maßnahme in jedem Fall einen baulichen Mehraufwand, der die Kosten für die Errichtung
solcher Schutzbauten vergrößert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das rechtzeitige Schließen
des Verschlußkörpers durch den Druckstoß auf einfachere Weise ohne einen ins Gewicht
fallenden baulichen Mehraufwand zu erreichen. Die Lösung dieser Aufgabe besteht
darin, daß dem vom Druckstoß beaufschlagten Verschlußkörper auf seiner der Lufteintrittsseite
des Belüftungskanals zugekehrten Seite eine zusätzliche Druckfläche in Form eines
nur einen Teil des Kanalquerschnitts einnehmenden Drucktellers in solchem Abstand
vorgeschaltet und mit dem Verschlußkörper derart gekoppelt ist, daß der zuerst auf
den Druckteller auftreffende Druckstoß die Schließbewegung des Verschlußkörpers
bereits einleitet, bevor er den Verschlußkörper selbst erreicht und diesen dadurch
in die Schließstellung bewegt.
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Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß es durch einen dem
Verschlußkörper in genügendem Abstand vorgeschalteten Druckteller selbst bei verhältnismäßig
großem und hinreichend druckfestem Verschlußkörper möglich ist, diesen unter überwindung
seines Beharrungszustands so rechtzeitig in die Schließstellung zu versetzen, daß
er von dem ihn selbst erst geringfügig später erreichenden Druckstoß mit annähernd
dessen Eigengeschwindigkeit schlagartig in die Schließstellung mitgenommen werden
kann.
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Bei einer ähnlichen Verschlußvorrichtung ist es zwar bereits bekannt,
dem Verschlußkörper im Abstand einen Druckteller vorzuschalten. Bei dieser bekannten
Vorrichtung ist jedoch der Verschlußkörper dem Druckstoß selbst nicht unmittelbar
ausgesetzt, so daß der dem Verschlußkörper vorgeschaltete Druckteller nur die Aufgabe
der Druckfläche des sonst unmittelbar vom Druckstoß beaufschlagten Verschlußkörpers
hat. Demzufolge tritt bei dieser Vorrichtung trotz des dem Verschlußkörper vorgeschalteten
Drucktellers nicht die gleiche Wirkung wie bei der Erfindung ein.
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Um diese Wirkung mit Sicherheit zu gewährleisten, ist es entgegen
ursprünglichen Annahmen weder notwendig, einen sehr großen Abstand zwischen dem
Druckteller und dem Verschlußkörper zu lassen, noch den Druckteller mit der nachteiligen
Folge einer wesentlichen Verringerung des freien Strömungsquerschnitts der Belüftungskanäle
besonders groß auszubilden. Zwar hängen sowohl die Größe des Drucktellers als auch
dessen Abstand vom Verschlußkörper von dem lichten Querschnitt des Belüftungskanals
und damit auch von der Größe des Verschlußkörpers sowie von dessen Eigengewicht
und der Größe der den Verschlußkörper in der Offenstellung haltenden Rückstellkraft
und schließlich von der Geschwindigkeit der von einer Detonation ausgehenden Druckwelle
sowie von der Größe des eingestellten Mindestansprechdrucks ab. Es hat sich jedoch
gezeigt, daß es für ein zuverlässiges und rechtzeitiges Schließen des Verschlußkörpers
völlig ausreicht, wenn der Druckteller einen etwa einem Sechstel bis einem Viertel
des Kanaldurchmessers entsprechenden Durchmesser und von dem ihm zugeordneten Verschlußkörper
einen Abstand hat, der zwar mindestens dem Kanaldurchmesser entsprechen muß, vorzugsweise
aber nur dem Zwei- bis Dreifachen des Kanaldurchmessers zu entsprechen braucht.
Die gleichen Bemessungsregeln gelten sinngemäß auch bei einem eckigen Kanalquerschnitt
und einem entsprechend geformten Verschlußkörper, einerlei, ob der Druckteller gleichfalls
eine kantige, beispielsweise quadratische
Umrißform oder eine runde
Querschnittsfläche hat. Aus praktischen Gründen wird jedoch ein runder Querschnitt
für den Belüftungskanal bevorzugt, zumal da der hierbei gleichfalls runde Verschlußkörper,
insbesondere in Verbindung mit einer kugelabschnittförmigen Ausbildung, günstigere
Voraussetzungen für eine hohe Festigkeit bei geringem Eigengewicht mit sich bringt.
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Um den Druckstoß voll aufzufangen, ist es zweckmäßig, den Druckteller
schüssel- oder trichterförmig auszubilden und zur Lufteintrittsöffnung des Belüftungskanals
hin zu erweitern.
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Die Erfindung läßt sich sowohl bei quer zu ihrer Fläche verschiebbaren,
insbesondere kugelabschnittförmigen als auch bei klappenförmigen, an einer Seite
schwenkbar gelagerten Verschlußkörpern verwirklichen und ist auch unabhängig 'davon,
ob die Belüftungskanäle vertikal oder horizontal angeordnet sind.
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Handelt es sich um einen quer zu seiner Fläche verschiebbaren, insbesondere
kugelabschnittförmigen Verschlußkörper, welcher quer zur Längsachse des Belüftungskanals
oder in einer Erweiterung desselben angeordnet und mit einer kolbenartigen Führungsstange
in einem in der Längsachse des Belüftungskanals von einem Tragkreuz gehaltenen Zylinder
geführt ist und im Normaldruckbereich durch eine die Führungsstange im öffnungssinn
beaufschlagende Feder oder Druckluft in Offenstellung gehalten ist, ist es zweckmäßig,
den Druckteller mit dem Verschlußkörper durch eine Stange starr zu koppeln, die
den Verschlußkörper axial durchsetzt und mit der kolbenartigen Führungsstange des
Verschlußkörpers fest verbunden ist. Vorteilhaft ist der Verschlußkörper hierbei
zwischen zwei sich auf der Verbindungsstange im Abstand gegenüberliegenden Bunden
verschiebbar gelagert und an den Bunden mit Federn, z. B. Tellerfedern, in axialer
Richtung beiderseitig nachgiebig abgestützt. Durch die in axialer Richtung verschiebliche
Lagerung des Verschlußkörpers auf der Stange wird erreicht, daß den beim Auftreffen
der Druckwelle auf den Druckteller wirksam werdenden Beschleunigungskräften zunächst
noch nicht die Massenträgheit des Verschlußkörpers selbst entgegensteht, sondern
diese erst überwunden zu werden braucht, wenn die Stange und die mit dieser starr
gekoppelten Teile nach überwinden ihres Beharrungszustands bereits einen gewissen
Weg zurückgelegt haben. Beim Auftreffen des Verschlußkörpers auf die Dichtfläche
wirkt sich diese verschiebliche Lagerung im umgekehrten Sinn vorteilhaft aus, weil
die Dichtkörper zunächst nur durch den Aufprall des Verschlußkörpers belastet werden,
wogegen die Masse der Stange und der mit dieser starr gekoppelten Teile erst später
abgefangen zu werden braucht.
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Bei Ausbildung des Verschlußkörpers als Klappe, die im Belüftungskanal
oder in einer Erweiterung desselben an einer quer zur Längsrichtung des Belüftungskanals
angeordneten Schwenkachse schwenkbar gelagert und im Abstand von der Schwenkachse
an einem sie im Normaldruckbereich in Offenstellung haltenden Feder- oder Druckluftzylinder
angelenkt ist, ist es zweckmäßig, den Druckteller mit einer Führungsstange in einem
von einem Tragkreuz in der Längsachse des Belüftungskanals gehaltenen Gleitlager
verschieblich zu führen und mit einer am anderen Ende der Führungsstange angeordneten
Rolle oder einem Gleitfuß an der Außenseite der Klappe abzustützen. Während klappenförmige
Verschlußkörper, die durch den auf sie auftreffenden Druckstoß geschlossen werden
sollen, im allgemeinen den Nachteil haben, daß sie mit Rücksicht auf eine ausreichend
große Angriffsfläche für den Luftstoß nur eine begrenzte Offenstellung einnehmen
können und dadurch - zumal, wenn sie nicht in einer Erweiterung des Belüftungskanals
angeordnet sind -ständig beträchtliche Druckverluste verursachen, hat die Anwendung
der Erfindung den Vorteil, daß die Klappen ohne Rücksicht auf die Größe ihrer Angriffsflächen
nahezu voll geöffnet werden können, da der ihnen vorgeschaltete Druckteller durch
den auf ihn bereits früher auftreffenden Druckstoß unter entsprechender Vergrößerung
der Angriffsfläche bereits die Schließbewegung einleitet, bevor der Druckstoß die
Klappe selbst erreicht hat. Die Klappe kann, zumal bei im Querschnitt runden Belüftungskanälen,
zweiteilig aus zwei Hälften bestehen, die an einer quer zur Längsachse des Belüftungskanals
und mittig angeordneten Schwenkachse schwenkbar gelagert sind und denen ein gemeinsamer
Druckteller vorgeschaltet ist, der die beiden Klappenhälften mit zwei an dem anderen
Ende seiner Führungsstange abgewinkelten Stütz- oder Rollenhebeln gleichzeitig betätigt.
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In allen Fällen ist es zweckmäßig, den Verschlußkörpern in bekannter
Weise Verriegelungsvorrichtungen zuzuordnen, die den Verschlußkörper in der Schließstellung
selbsttätig verriegeln und dadurch verhindern, daß er unter der Wirkung der Rückstellkräfte
bereits unmittelbar oder zu frühzeitig nach dem Abebben der Druckwelle wieder in
die Offenstellung zurückkehrt. Solche an sich bekannten, beispielsweise federbelasteten
Verriegelungskörper, die in der Schließstellung selbsttätig ausgelöst werden, können
vorzugsweise in die Feder- oder Druckluftzylinder, die den Verschlußkörper in der
Offenstellung halten, eingebaut und entweder für eine Entriegelung mit der Hand
oder für eine selbsttätige Entriegelung für solche Vorrichtungen eingerichtet sein,
die auf bestimmte Änderungen der Außenluft ansprechen, beispielsweise Druckmesser,
Temperaturschalter oder Geigerzähler, und die Entriegelung und damit das selbsttätige
öffnen des Verschlußkörpers selbsttätig herbeiführen, sobald dies für die Insassen
des Schutzbaus gefahrlos möglich ist.
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In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Verschlußvorrichtung für einen vertikalen Belüftungskanal
im Längsschnitt, F i g. 2 einen Querschnitt in der Ebene II-II der F i g. 1, F i
g. 3 eine Verschlußvorrichtung für einen horizontalen Belüftungskanal im Längsschnitt
und F i g. 4 eine Verschlußvorrichtung mit zweiteiliger Klappe für einen vertikalen
Belüftungskanal, ebenfalls im Längsschnitt.
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Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 1 und 2 ist der vertikale und
im Querschnitt runde Belüftungskanal l in der Betondecke eines nicht dargestellten
unterirdischen Schutzraums ausgespart. 2 ist ein der Belüftung des Schutzraums zusätzlich
dienender Lüfter, der in dem Belüftungskanal 1 von einem Tragkreuz 2 a gehalten
ist.
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An dem der Lufteintrittsöffnung zugekehrten Ende des Belüftungskanals
1 befinden sich eine Erweiterang
1 a sowie ein teilweise in die
Erweiterung hereinreichender weiterer Abschnitt 1 b des Belüftungskanals.
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An der unteren Schulterfläche der Erweiterung 1 a ist der die ringförmigen
Dichtleisten 3 a aufnehmende Sitzring 3 verankert, auf dem der kugelabschnittförmig
ausgebildete Verschlußkörper 4 in der Schließstellung mit seinem äußeren Randbereich
dichtend aufliegt.
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Mit 5 ist ein in der Schließstellung des Verschlußkörpers 4 den Außendruck
aufnehmender gitterförmiger Tragrost bezeichnet, dessen Oberseite entsprechend der
Kugelabschnittform des Verschlußkörpers konkav ausgebildet ist, so daß der Verschlußkörper
in der Schließstellung mit seinem kugelabschnittförmigen Mittelteil überall auf
dem tragenden Gitterrost aufliegt.
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Der Gitterrost 5 dient zugleich als Tragkreuz für den Federzylinder
6 im Belüftungskanal. In dem Federzylinder 6 ist der Verschlußkörper 4 mit einer
kolbenartigen Führungsstange 7 längsverschieblich geführt und im Normaldruckbereich
durch die im Federzylinder eingeschlossene und die untere Stirn-Räche der kolbenartigen
Führungsstange beaufschlagende Schraubendruckfeder 6 a in der in F i g. 1
gezeigten Offenstellung gehalten. Selbstverständlich kann der Federzylinder 6 auch
durch einen Druckluftzylinder ersetzt sein.
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Mit 8 ist eine an dem Federzylinder angebaute Verriegelungsvorrichtung
bezeichnet, deren Verriegelungsbolzen 8 a von einer Schraubendruckfeder 8 b ständig
im Verriegelungssinn beaufschlagt ist. In der Offenstellung des Verschlußkörpers
ist der Verriegelungsbolzen gegen die Wirkung der Feder durch das verdickte Ende
7 a der kolbenartigen Führungsstange in der Entriegelungsstellung gehalten. Die
Länge des verdickten Teils 7 a der kolbenartigen Führungsstange 7 ist so bemessen,
daß der Verriegelungsbolzen 8 a unter der Wirkung der Schraubendruckfeder 8 b hinter
die Ringschulter der Verdickung greift, sobald sich der Verschlußkörper 4 in der
Schließstellung befindet. Das Entriegeln und damit das selbsttätige Anheben des
Verschlußkörpers in die Offenstellung geschieht mit der Hand durch Anziehen des
die Schraubendruckfeder 8 b axial durchsetzenden Betätigungsglieds 8 c.
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Wie aus F i g. 1 ersichtlich, weist die kolbenartige Führungsstange
7 des Verschlußkörpers 4 eine sie verlängernde Stange 9 auf, die sich zur Mündung
des Belüftungskanals hin verjüngt und an ihrem anderen Ende einen schüsselförmig
ausgebildeten Druckteller 10 trägt. Die Stange durchsetzt den Verschlußkörper 4
axial, der unter Zwischenschaltung von Federn 11 und 11 a nachgiebig an zwei festen
Bunden 12 und 12 a der Stange abgestützt ist.
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Der Druckteller hat einen Durchmesser, der etwa einem Viertel des
Durchmessers des Belüftungskanals 1 entspricht, und ist von dem Verschlußkörper
4 durch die Stange 9 in einem Abstand gehalten, der etwa dem Zweifachen des Kanaldurchmessers
entspricht.
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Mit den Pfeilen x ist die Strömungsrichtung der in den Abschnitt 1
b zunächst eintretenden Druckwelle bezeichnet.
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Sobald die Druckwelle den Druckteller 10 erreicht i hat, hebt dieser
den Beharrungszustand des Verschlußkörpers 4 auf und leitet damit bereits dessen
Schließbewegung ein, so daß der auf den Verschlußkörper zeitlich erst später auftreffende
Druckstoß diesen mit seiner Eigengeschwindigkeit bis zur Verriegelung in der Schließstellung
mitnehmen kann, ohne der Druckwelle zuvor Gelegenheit zu geben, durch den Spalt
zwischen Verschlußkörper und Tragrost in den dem Schutzraum vorgelagerten Teil des
Belüftungskanals zu gelangen.
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Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 3 besteht der Belüftungskanal
l aus einer horizontal angeordneten Stahlblechröhre mit quadratischem Querschnitt,
die in die Seitenwandung von überirdischen Schutzräumen einbetoniert ist.
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Der Verschlußkörper besteht hierbei aus einer druckfesten, gleichfalls
quadratischen Klappe 13, die an ihrer oberen Längsseite im Bereich einer in den
Kanal eingearbeiteten Nische 14 mittels eines quer zur Längsrichtung des Belüftungskanals
angeordneten Scharniers 15 schwenkbar gelagert und an der im Abstand von der Schwenkachse
die Kolbenstange 16 a eines Druckluftzylinders 16 angelenkt ist, der die Klappe
im Normaldruckbereich in Offenstellung hält.
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Mit 17 ist ein in den Belüftungskanal eingearbeiteter Sitzring bezeichnet,
an dessen stirnseitig vorspringenden Dichtleisten 17 a die Klappe 13 in der Schließstellung
dichtend anliegt.
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In Richtung auf die Lufteintrittsöffnung des Belüftungskanals 1 ist
der Klappe 13 ein trichterförmig ausgebildeter Druckteller 18 vorgeschaltet, welcher
mittels einer Führungsstange 19 in einem Gleitlager 20 längsverschieblich geführt
ist, das in der Achsmitte des Belüftungskanals 1 von einem Tragkreuz 21 gehalten
ist. An dem der Klappe 13 zugekehrten Ende der Führungsstange 19 des Drucktellers
18 ist eine Rolle 22 angeordnet, mit der die Führungsstange bzw. der Druckteller
an der Außenseite der Verschlußklappe 13 abgestützt ist.
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Der Durchmesser des Drucktellers 18 und sein Abstand von der Klappe
13 verhalten sich zu der lichten Weite des Belüftungskanals 1 ähnlich, wie dies
zuvor für das Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1 und 2 angegeben worden ist.
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Die Ausführungsform gemäß F i g. 4 weist eine zweiteilige Verschlußklappe
für einen vertikal angeordneten, im Querschnitt runden Belüftungskanal 1 auf. Die
beiden als Halbkreisabschnitte ausgebildeten Klappenhälften 23 und 23 a sind an
einer quer zur Achse des Belüftungskanals und mittig angeordneten Schwenkachse 24
schwenkbar gelagert und liegen in der Schließstellung an dem äußeren und inneren
Dichtring 25 bzw. 25 a von in den Kanalquerschnitt vorspringenden Sitzringen
26 und 26 a an. Im Normaldruckbereich werden die Klappenhälften 23 und 23 a von
an ihnen im Abstand von der Schwenkachse 24 angelenkten Druckluftzylindern 27 bzw.
27 a in der Offenstellung gehalten. Beiden Klappenhälften ist ein gemeinsamer Druckteller
28 zugeordnet, welcher in der Achsmitte des Belüftungskanals mit einer Führungsstange
29 in einem von einem Tragkreuz 30 gehaltenen Gleitlager 31 längsverschieblich geführt
ist. Das dem Druckteller 28 abgekehrte Ende der Führungsstange 29 ist derart gegabelt,
daß die beiden abgewinkelten Stützhebel 29 a und 29 b beide Klappenhälften gleichzeitig
aus ihrem Beharrungszustand in den Bewegungszustand überführen. Wie aus F i g. 4
ersichtlich, können die Klappenhälften 23 und 23 a verhältnismäßig weit geöffnet
sein, ohne daß dadurch
ihr rechtzeitiges Schließen durch den auf
sie erst später auftreffenden Druckstoß beeinträchtigt ist.