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Schaftgetriebe für Webstühle mit zwei Hubscheibengruppen unterschiedlicher
Drehzahl Die Erfindung betrifft ein Schaftgetriebe für Webstühle mit zwei Hubscheibengruppen
unterschiedlicher Drehzahl, einer Antriebswelle für die erste Hubscheibengruppe,
einer sich auf dieser Antriebswelle drehenden, gesondert angetriebenen Hohlwelle
für die zweite Hubscheibengruppe und einem die zweite Hubscheibengruppe mit der
Hohlwelle verbindenden, auf der Hohlwelle axial verschiebbaren und festlegbaren
Flansch.
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Bei einem bekannten Schaftgetriebe dieser Art (deutsche Patentschrift
91759) sind die Bohrungen der Hubscheiben ihren Antriebswellen angepaßt. Da der
Außendurchmesser der Hohlwelle größer ist als der Außendurchmesser der zweiten Antriebswelle,
welche in der Hohlwelle liegt, kann die von dieser angetriebene Hubscheibengruppe
nur begrenzt, bis zum Ende der Hohlwelle hin, verlängert werden. Ferner kann bei
stark verkürzter, von der Antriebswelle angetriebener Hubscheibengruppe die von
der Hohlwelle angetriebene Hubscheibengruppe nicht unmittelbar an die ersterwähnte
Hubscheibengruppe herangerückt werden. Der axial auf der Hohlwelle verschiebbare
Flansch gelangt dann nämlich bei einer Verringerung der Anzahl der Hubscheiben beider
Hubscheibengruppen unter eine bestimmte Mindestzahl außer Drehverbindung mit der
Hohlwelle.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß die
Bohrung der Hubscheiben der mit der Antriebswelle verbundenen ersten Hubscheibengruppe
einen so großen Durchmesser aufweist, daß diese Hubscheibengruppe bei Anbringung
zusätzlicher Hubscheiben über das Ende der Hohlwelle hinweg verlängert werden kann
und daß der Nabenteil des die Hohlwelle mit der zweiten Hubscheibengruppe verbindenden
Flansches so lang ist, daß letzterer gegen die erste Hubscheibengruppe hin, ebenfalls
über das Ende der Hohlwelle hinweg, verschiebbar und festlegbar ist.
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Die Länge der von der Antriebswelle angetriebenen Hubscheibengruppe
ist dadurch im erforderlichen Umfange von der Länge der Hohlwelle unabhängig. Außerdem
ist die Gewähr dafür gegeben, daß die von der Hohlwelle angetriebene Hubscheibengruppe
praktisch immer bis unmittelbar an die andere Hubscheibengruppe herangerückt werden
kann.
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Bevorzugte weitere Ausführungsformen der Erfindung, für welche nur
in Verbindung mit dem Inhalt des Hauptanspruches Schutz begehrt wird, ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der
Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt F i g. 1 eine Vorderansicht des Antriebsgestänges
eines Schaftes und der dazugehörigen Hubscheibe, F i g. 2 teils eine Draufsicht,
teils einen Querschnitt der beiden Hubscheibengruppen, von denen die Hubscheibengruppe
für die Grundschäfte verlängert ist, in Verbindung mit dem sie antreibenden Zahnrädergetriebe
und dem Antriebsgestänge und F i g. 3 teils eine Draufsicht, teils einen Querschnitt
wie F i g. 2, jedoch mit einer verkürzten Hubscheibengruppe für die Grundschäfte.
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Die Schäfte 1 sind in den gestellfesten Führungen 2, 3 auf und ab
beweglich und über die Koppelstangen 4, 5 mit dem einen Arm von ortsfest gelagerten
Winkelhebeln 6, 7 verbunden (F i g.1). Eine weitere Koppelstange 8 verbindet die
zweiten Arme der Winkelhebel 6,7 miteinander. Ein Arm eines dieser Winkelhebel
ist schließlich über eine Koppelstange 9 an den Schafthebel 10 angelenkt. Mittels
einer Rolle 11 greift der Schafthebel 10 in eine Kurve einer Hubscheibe ein.
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Zum Antrieb der Schäfte sind insgesamt zwei Hubscheibengruppen 12
und 13 vorhanden (F i g. 2, 3), die eine unterschiedliche Drehzahl haben. Die Hubscheibengruppe
13, die der Betätigung der Grundschäfte dient, wird von einer Antriebswelle 14 in
Bewegung gesetzt, die Hubscheibengruppe 12 dagegen von einer Hohlwelle 15, die um
die Antriebswelle 14 drehbar, aber gegen axiale Verschiebung gesichert ist. Der
Antrieb sowohl der Antriebswelle 14 als auch der Hohlwelle 15 geschieht von einer
gemeinsamen Hauptwelle 16 aus, auf der sich ein Kegelrad 17 befindet. Dieses
Kegelrad 17 kämmt mit einem Kegelrad 18 einer Zwischenwelle 19. Befestigt ist auf
der Zwischenwelle 19 noch ein Stirnrad 20, das über ein Zwischenrad 21 ein Stirnrad
22 antreibt, welches
fest auf der Antriebswelle 14 angeordnet ist.
Auf der Zwischenwelle 19 befindet sich schließlich ein Stirnrad 23, das mit einem
Stirnrad 24 der Hohlwelle 15 kämmt. Auf der Hohlwelle 15 steckt axial verschiebbar
und festlegbar ein mit derselben auf Drehung verbundener Flansch 25. Dieser Flansch
25 besitzt einen Kragen 26 zur Aufnahme der Hubscheiben der Hubscheibengruppe 12,
die mittels Schrauben 27 an dem Flansch 25 befestigt sind. Der Hohlwelle 15 gegenüber
steckt auf der Antriebswelle 14 eine Hülse 28 mit einem Flansch 29. Genannte Hülse
28 ist gleich der Hohlwelle 15 gegen axiale Verschiebung gesichert und mittels eines
Keils 30 mit der Antriebswelle 14 auf Drehung verbunden. Auf dieser Hülse
28 befunden sich die Hubscheiben der Hubscheibengruppe 13, die mittels Schrauben
32 mit einer Scheibe 31 verbunden sind. Genannte Scheibe 31 ist wieder mit einem
Flansch 29 der Hülse 28 auf Drehung verbunden. Die Außendurchmesser der Hohlwelle
15 und der Hülse 28 stimmen überein. Folglich ist auch die Bohrung der Hubscheiben
der Hubscheibengruppe 13 so groß, daß sich diese über das Ende der Hohlwelle 15
hinweg verlängern läßt, wenn entsprechend viele Hubscheiben angebracht werden sollen.
Gezeigt ist dies in F i g. 2, in welchem Falle sich ein Teil der Hubscheiben der
Hubscheibengruppe 13 lose um die Hohlwelle 15 dreht. Der Flansch 25 ist dann mit
seiner Hubscheibengruppe 12 entsprechend nach hinten (in F i g. 2 nach oben) gerückt.
Es besteht umgekehrt jedoch auch die Möglichkeit, die Hubscheibengruppe 13 zu verkürzen
und die Hubscheibengruppe 12 entsprechend zu verlängern, so daß die zusätzlichen
Hubscheiben dieser Gruppe 12 dann die Büchse 28 umgeben und sich um sie drehen,
ohne sie zu berühren. Schließlich ist es möglich, die Hubscheibengruppe 12 auch
dann, wenn sie nur aus wenigen Hubscheiben besteht, zusammen mit ihrem Flansch 25
an eine nur kurze Hubscheibengruppe 13 heranzurücken, so daß sich dann alle Hubscheiben
der Gruppe 12 um die Büchse 28 drehen, wie dies aus der F i g. 3 hervorgeht. Hierzu
ist der Nabenteil 25 a des Flansches 25 so lang, daß letzterer gegen die
Hubscheibengruppe 13 hin ebenfalls über das Ende der Hohlwelle 15 hinweg verschoben
werden kann. Der Nabenteil 25 a
muß natürlich so lang sein, daß der Flansch
25 in. jedem Falle mit seiner Hohlwelle 15 in drehfester Verbindung bleibt. Der
Kragen 26 des Flansches 25 hat einen Innendurchmesser, der größer ist als der Durchmesser
des Raumes, in dem sich die Schrauben 32 befinden, die die Hubscheibengruppe 13
zusammenhalten. Bei entsprechend kurzer Hubscheibengruppe 13 greifen somit
die freien Enden der Schrauben 32 in das Innere des Aufnahmekragens 26 hinein.