DE1275343B - Verfahren und Vorrichtung zum Mischen und Kneten von Schokoladenmasse od. dgl. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Mischen und Kneten von Schokoladenmasse od. dgl.

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DE1275343B DEB71450A DEB0071450A DE1275343B DE 1275343 B DE1275343 B DE 1275343B DE B71450 A DEB71450 A DE B71450A DE B0071450 A DEB0071450 A DE B0071450A DE 1275343 B DE1275343 B DE 1275343B
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    • A23G1/04Apparatus specially adapted for manufacture or treatment of cocoa or cocoa products
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Mischen und Kneten von Schokolademnasse od. dgl. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Mischen und Kneten von Schokoladenmasse od. dgl., bei dem die Masse aus einzeln abgewogenen Komponenten chargenweise gemischt, geknetet und kontinuierlich weiterverarbeitet wird.
  • Es sind Anlagen zum Mischen und Kneten von Schokoladenmasse bekannt, bei denen chargenweise arbeitende Kneter verwendet werden und der gewünschte kontinuierliche Ausstoß dadurch erzielt wird, daß zwei dieser chargenweise arbeitenden Kneter abwechselnd entleert werden. Man erhält auf diese Weise zwar eine annähernd kontinuierliche Speisung der auf die Knetanlage folgenden Walzwerke, doch benötigt man bei derartigen Tandemanlagen für jeden Kneter auch eine eigene Wiegeanlage. Dies ist besonders bei modernen automatisierten Fertigungsanlagen von Nachteil, bei denen die Wiegeanlagen automatisch, beispielsweise über Lochkarten, gesteuert werden, so daß der Aufwand pro Wiegeanlage erheblich ist.
  • Es ist weiter bekannt, zur kontinuierlichen Beschickung eines Förderbandes Knetsysteme zu verwenden, die nach dem Rohr- oder Kanonenverfahren arbeiten. Bei diesem Verfahren werden auf der einen Seite die trockenen und die flüssigen Komponenten zugegeben, und auf der anderen Seite wird die fertiggeknetete Masse aus dem Rohr ausgetragen. Bei derartigen Anlagen müssen die Komponenten ebenfalls kontinuierlich eingegeben werden, und dies führt zu erheblichen Wiegefehlern, da kontinuierliche Dosierbandwaagen für trockene Komponenten einen Wiegefehler von etwa ± 1 % haben und die zur kontinuierlichen Dosierung der flüssigen Komponenten verwendeten Dosierpumpen grundsätzlich nicht nach Gewicht, sondern nach Volumen arbeiten, so daß das dosierte Gewicht temperaturabhängig ist.
  • Es sind auch andere kontinuierlich arbeitende Knetanlagen bekannt, doch haben auch sie den Nachteil, daß eine zeitlich genügend konstante Zusammensetzung der kontinuierlich entnommenen gekneteten Masse nur bei kontinuierlicher Eingabe der Komponenten erzielt werden kann, wobei wieder die beschriebenen Schwierigkeiten der genauen Einwiegung auftreten.
  • Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, beim Kneten von Schokoladenmasse od. dgl. die hohe Genauigkeit der diskontinuierlichen Einwaage der Komponenten mit der aus verfahrenstechnischen Gründen gewünschten kontinuierlichen Abgabe der gekneteten Masse mit geringstem Aufwand zu vereinigen.
  • Zur Lösung der gestellten Aufgabe dient nach der Erfindung ein Verfahren zum Mischen und Kneten von Schokoladenmasse od. dgl., bei dem die Masse aus einzelnen abgewogenen Komponenten chargenweise gemischt, geknetet und kontinuierlich weiterverarbeitet wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Chargen nacheinander zu einem aus früheren Chargen aufgebauten Sumpf, dessen Menge ein Mehrfaches einer Charge beträgt, zugegeben werden, daß der Sumpf kontinuierlich geknetet wird und daß die weiterzuverarbeitende Masse kontinuierlich aus dem Sumpf entnommen wird, wobei der Strom der dem Sumpf entnommenen Menge kontinuierlich nachgeknetet wird und die pro Zeiteinheit entnommene Menge etwa dem zeitlichen Mittelwert der dem Sumpf chargenweise zugeführten Masse entspricht.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann sich somit in dem verhältnismäßig großen Sumpf die Zusammensetzung der dort angesammelten Masse nur geringfügig ändern, wenn die Chargen nacheinander diskontinuierlich diesem Sumpf hinzugefügt werden. Falls aus der diskontinuierlichen Zugabe der Chargen noch Inhomogenitäten im Sumpf verblieben sind, werden diese beim kontinuierlichen Nachkneten mit Sicherheit ausgeglichen. Da die pro Zeiteinheit aus dem Sumpf entnommene Menge etwa dem zeitlichen Mittelwert der dem Sumpf chargenweise zugeführten Masse entspricht, schwankt die im Sumpf vorhandene Menge während des Betriebes nur geringfügig, nämlich entsprechend der diskontinuierlichen Zugabe der einzelnen Chargen.
  • Für das erfindungsgemäße Verfahren benötigt man somit im Gegensatz zu den eingangs beschriebenen Tandemanlagen nur eine einzige Wiegeeinrichtung, die diskontinuierlich arbeitet und somit mit der gewünschten hohen Präzision ausgeführt werden kann. Diese diskontinuierliche Arbeitsweise mit echter Wiegung bietet außerdem den bekannten Vorteil eines sehr großen Einstellbereichs; dabei ist es von besonderer Bedeutung, daß auch sehr kleine Mengen mit hoher Genauigkeit dosiert werden können.
  • Vorzugsweise enthält der Sumpf wenigstens die achtfache Menge einer Charge. Die im Sumpf vorhandene Menge kann durch Steuerung der Arbeitst' Creschwindigkeit des chargenweisen Betriebes konstant gehalten werden. Auch kann die aus dem Sumpf entnommene Menge in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Masse eingestellt werden, so daß man beispielsweise stets mit der bei der jeweiligen Zusammensetzung möglichen minimalen Knetzeit arbeiten kann.
  • Die zur Durchführung des Verfahrens dienende erfindungsgemäße Vorrichtung enthält einen auf einer Waage angeordneten Kneter mit vorgeschalteten Dosiereinrichtungen für die in den Kneter einzuführenden Komponenten der Masse -und ist dadurch gekennzeichnet, daß der Kneter als Vorstufe (Stufe I) über einem den Massesumpf enthaltenden Hauptkneter (Stufe II) angeordnet ist, dessen Volumen ein Vielfaches des Volumens der Vorstufe beträgt und an dessen Austragöffnung ein kontinuierlich arbeitender und die Masse abgebender Nachkneter (Stufe 111) angeschlossen ist, wobei die vom Kneter (Stufe 1) und vom Hauptkneter (Stufe II) abgehenden Mengen steuerbar sind.
  • Vorzugsweise ist der Kneter ein Einwellenkneter mit kreisförmiger Mulde, der über einen Getriebemotor antreibbar ist. Es kann aber auch ein als Doppelwellenkneter mit kreisförmigen Mulden ausgebildeter Hauptkneter verwendet werden; in diesem Fall wird vorzugsweise die, in Wellenrichtung gesehen, ausgangsseitige Muldenhälfte tiefer angeordnet als die andere, Dies ist für eine einwandfreie Führung der gekneteten Masse vorteilhaft und ermöglicht außerdem ein vollständiges Entleeren des Kneters ohne besondere Maßnahmen.
  • Die Wellendrehzahl des Hauptkneters ist vorzugsweise veränderbar. Dies ermöglicht die Anpassung an die je nach Zusammensetzung der Masse verschiedene Konsistenz.
  • Der Nachkneter besteht vorzugsweise aus einer Zweiwellenschnecke, deren Drehkreise sich über-Iappen.
  • Die vom Kneter (Stufe 1) und vom Hauptkneter (Stufe 11) abgehenden Mengen sind vorzugsweise über ein im Hauptkneter angeordnetes Füllstandsmeßgerät steuerbar. Auf diese Weise läßt sich die im Sumpf vorhandene Menge konstant halten.
  • Vorzugsweise ist die erfindungsgemÜße Vorrichtung mit einer Programmsteuereinrichtung versehen, so daß alle Arbeitsgänge vollautomatisch ablaufen.
  • Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben, das auf die Herstellung einer Schokoladenmasse gerichtet und in den Figuren erläutert ist. Es zeigt F i g. 1 ein Ablaufdiagramm der einzelnen Verfahrenstufen, F i g. 2 ein Blockschaltbild, aus dem der Ablauf der Programmsteuerung und die gegenseitige Beeinflussung der einzelnen Stufen hervorgehen, F i g. 3 eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in Vorder- und Seitenansicht, teilweise im Schnitt, F i g. 4 eine weitere Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens in Seitenansicht.
  • In F i g. 1 sind die Mengen der Masse bzw. die Mengen pro Zeiteinheit für die einzelnen Stufen über der Zeit aufgetragen. Die mit Stufe 1 bezeichnete Vormisch- und Wiegestufe wird im Ausführungsbeispiel nacheinander von vier Komponenten gespeist. Dabei ist angenommen, daß die Vorstufe 100 kg Masse fassen kann. Zur Herstellung einer Schokoladenmasse werden beispielsweise zunächst ein Anteil von 20 % Kakaobutter, dann ein Anteil von 12 % Kakaomasse, sodann ein Anteil von 22% Milchpulver und schließlich ein Anteil von 46% Puderzucker zugegeben. Diese Anteile werden nacheinander in der Vorinischstufe eingewogen, nach Ablauf von etwa 2 Minuten sind alle Komponenten in der Vormischstufe enthalten. Ein zusätzliches Mischen kann im Anfahrzustand unterbleiben, da aus der Hauptknetstufe in die Nachknetstufe erst Masse abgegeben wird, nachdem die Hauptknetstufe vollständig gefüllt ist. Dies ist im gewählten Beispiel der Fall, nachdem aus der Vormischstufe fünfmal in die Hauptknetstufe entleert wurde, was etwa nach insgesamt 15 Minuten der Fall ist. In der Hauptknetstufe befinden sich von diesem Zeitpunkt an immer 400 bis 500 kg Masse. Für die Nachknetstufe ist die in der Zeiteinheit ausgestoßene Masse aufgetragen. Diese beträgt von der 15. Minute an, das ist der Augenblick, an dem aus der Hauptknetstufe erstmalig in die Nachknetstufe geliefert wird, da in diesem Zeitpunkt die Hauptknetstufe zum erstenmal vollständig gefüllt ist, etwa 2000 kg/Std. Wird, was im Beispiel von der 24. Minute an dargestellt ist, in der Vormischstufe noch ein zusätzliches Mischen durchgeführt, von dem angenommen wird, daß es etwa 1 % Minuten dauert, sinkt naturgemäß die Leistung der Nachknetstufe, da in der Zeiteinheit nicht mehr soviel Masse zugeführt wird wie am Anfang. Die von der Nachknetstufe ausgetragene Masse ist somit in Abhängigkeit von der Zeit, die das Mischen in der Vorstufe dauert, veränderlich.
  • An Hand des Schemas in der F i g. 2 soll im folgenden der Ablauf des Verfahrens nach der Erfindung beschrieben werden: Durch Einfülltrichter 1 werden nacheinander die zu der Masse notwendigen Komponenten in die Stufe 1, Wiege- und Vormischstufe, eingegeben. Das Eingeben erfolgt dabei so, daß zunächst die erste Komponente in die Stufe 1 ge- geben wird; mit Hilfe einer schematisch dargestellten Waage 2 erfolgt in der Meßstufe 1 das Abwiegen der ersten Komponente und bei Erreichen der im Progranimgeber vorgewählten Menge das Schließen des ersten Schiebers 3, der die Zufuhr der ersten Komponente steuert, gleichzeitig das öffnen des Schiebers, der die zweite Komponente in die Stufe 1 eingibt. Es erfolgt über die Waage die Summierung der zweiten Komponente zur ersten Komponente und bei Erreichen der vorgegebenen Menge für die zweite Komponente das Schließen des zu der zweiten Komponente gehörenden Schiebers und das Öffnen des zur dritten Komponente gehörenden Schiebers usw. Der Ablauf der Steuerung ist durch gestrichelte Linien mit Pfeilen für die Wirkrichtung dargestellt. Nachdem über die Waage 2 die für die Füllung der Stufe I notwendige Menge erfaßt wurde, erfolgen, ebenfalls aus dem Programmgeber gesteuert, das öffnen des Schiebers 4 und die Weitergabe der in Stufe 1 gewogenen und vorgemischten Masse in die Stufe 11, die Hauptknetstufe. Dabei ist es möglich, nach Erreichen der für die Stufe 1 vorgewählten Menge das Verstellen des Schiebers 4 zeitverzögernd durchzuführen, so daß in der Stufe 1 noch ein zusätzliches Vormischen erfolgt, bevor an die Stufe II weitergegeben wird. Die Gesamteinfüllzeit in die Stufe I und das Weitergeben an die Stufe 11 dauert etwa 3 bis 6 Minuten bei einem Fassungsvermögen des Vormischers von etwa 100 kg.
  • In der Stufe II erfolgt das Hauptkneten, wobei das Füllvolumen der zweiten Stufe ein Mehrfaches des Volumens der Stufe 1 beträgt, etwa das Fünf- bis Sechsfache. In dieser Stufe wird die Masse intensiv und über einen längeren, regulierbaren Zeitraum verarbeitet. Beim Anfahren bleibt die Masse so lange in der Stufe II, bis diese vollständig gefüllt ist, d. h. bis etwa fünf- bis sechsmal aus der Stufe I in Stufe II entleert wurde. Ist die Hauptknetstufe einmal vollständig gefüllt, erfolgt eine Niveauregelung über einen schematisch dargestellten Niveauregler 5. Ein gleichmäßiges Niveau in der Stufe 11 ist nämlich für die Durchknetung der Masse von erheblicher Bedeutung. Über- oder unterschreitet das Niveau in der Hauptknetstufe bestimmte Grenzen, wird dies dem Programm weitergegeben, der die Verstellung des Schiebers 4 bewirkt, so daß aus der Stufe 1 in die Stufe II entweder mehr oder weniger Masse zufließt, je nachdem, ob in der Stufe 11 das Niveau die vorgegebene Grenze unterschritten oder überschritten hat.
  • Zur endgültigen Knetung und zum kontinuierlichen Austrag ist der Stufe 11 die Stufe 111, die sogenannte Austrag- und Nachknetstufe, nachgeordnet. Nach einer einstellbaren Zeit gelangt aus der Stufe 11 Masse über einen Schieber 6 in die Stufe III, wo noch einmal die Masse durchgeknetet und dann auf ein Förderband 7 gelegt wird. Die Stellung des Schiebers 6 wird ebenfalls über den Programmgeber dem Schieber 4 mitgeteilt, wodurch die Zufuhr aus Stufe 1 über Schleber 4 auch abhängig von der Stellung des Schiebers 6 ist, der den Austrag aus Stufe 11 in Stufe III steuert. Am Ende der Stufe Ill ist ein Mundstück vorgesehen, durch welches ein egalisierter Strang auf das Förderband 7, im allgemeinen ein Stahlband, gelegt wird. Da die Leistung der nachgeordneten, nicht dargestellten Walzen in Abhängigkeit von den zu verarbeitenden Massen unterschiedlich ist, muß der Schieber 6 verstellbar sein. Hier wird über den Programmgeber in Abhängigkeit von der Art der Masse der Schieber 6 verstellt, so daß je nach seiner Stellung die Menge von Stufe 11 nach Stufe Ill gelangt. über das Förderband 7 gelangt die Masse dann an die Walzen zur weiteren Bearbeitung.
  • Die F i g. 3 stellt eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung dar, die sowohl in der Seiten- als auch in der Vorderansicht teilweise im Schnitt dargestellt ist. Als Vorwiege-oder Vormischstufe, Stufe I, ist eine Einwellenmaschine 8 mit kreisförmiger Mulde 9 vorgesehen. Es hat sich gezeigt, daß bei automatischen Chargenknetern in Doppelwellenausführung durch die hin-und hergehende Masse die Wiegung nachteilig beeinflußt wurde. Die Unruhe und damit die Wiegeungenauigkeit kann so groß werden, daß die Maschine nicht mehr ordnungsgemäß zu arbeiten vermag. Die nach der Erfindung vorgesehene Einwellenanlage mit kreisförmiger Mulde drückt dagegen die Masse nicht mehr hin und her, läßt sie nicht hochsteigen und beeinflußt daher die Waage nicht- Durch das geringe Gewicht der Vormischmaschine, das nicht größer als das Fünf- bis maximal Sechsfache des Inhalts der Maschine sein soll, wird eine weitere Genauigkeitssteigerung erzielt. Soll die Stufe 1 mit Dampf oder mit Wasser vorbeheizt werden, ist es möglich, hier eine Doppelwand vorzusehen. Vorzugsweise besteht jedoch die Stufe 1 nur aus einer Wand, da in dieser Stufe nicht mehr intensiv geknetet werden muß. Es ist zweckmäßig, die Maschine sehr gedrungen und niedrig zu bauen, um den niedrigsten Schwerpunkt zu erzielen. Dadurch wird ein Kippmoment so gut wie ausgeschaltet. Da weiterhin ein schnellaufender Riementrieb das Wiegegehäuse beeinflussen könnte, ist die erste Stufe vorzugsweise mit einem Getriebemotor 8 und einem dahinterliegenden langsam laufenden Kettentrieb zum Antrieb der Mischerwelle ausgestattet. Alle diese Einzelheiten tragen dazu bei, daß sich eine sehr hohe Genauigkeit der Einwaage ergibt, deren Fehler einen Wert von etwa ± 0,3 % nicht übersteigt.
  • Bei der Hauptknetstufe handelt es sich um eine an sich bekannte Doppelwellen-Knetmaschine 11 mit kreisförmigen Mulden. Um zu vermeiden, daß insbesondere beim Weicherwerden der Masse das Gut aus der hinteren Mulde nicht mehr restlos nach vorn übergeschaufelt wird, ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die vordere, in Wellenrichtung gesehen ausgangsseitige Muldenhälfte tiefer angeordnet als die andere Muldenhälfte, so daß am übergang von der höheren zur tieferen Muldenhälfte keine die Weitergabe störende, nach oben gerichtete Kante vorhanden ist. Wenn man in weiterer Ausbildung der Erfindung die Knetmulde im Seitenständer der Maschine noch um etwa 15' schräglegt, bleibt kaum noch Masse in der hinteren Knetmulde, zurück. In der Stufe II ist die Niveauhaltung von besonderer Bedeutung: Einmal muß vermieden werden, daß die erste Stufe die 100-kg-Portionen in zu schneller Reihenfolge der zweiten Stufe zugibt; denn dadurch würde die Hauptknetstufe überlaufen. Wenn also eine Menge von 500 bis 550 kg in der zweiten Stufe vorhanden ist, muß die erste Stufe in der Zuförderung abgebremst werden. Durch Gleitschuhe 5, die über der hinteren Mulde rechts und links an der Seitenwand angeordnet sind, wird diese Begrenzung erreicht. Zum anderen muß dafür gesorgt werden, daß bei zu niedrigem Füllvolumen in der zweiten Stufe, wodurch der Kneteffekt zurückgeht, die Beschickung aus der ersten Stufe schneller erfolgt. Auch diese Steuerung erfolgt -über beide Gleitschuhe, deren Stellung über den Programmgeber den Schieber 4 verstellt.
  • Um die Masse nochmal nachzukneten, ist in der Nachknet- und Austragstufe - Stufe III - eine Zweiwellenschnecke 12 vorgesehen. Auch bei dieser Schnecke schneiden sich die Drehkreise. Die Nachverarbeitung der Masse in der Nachknetstufe gewährleistet, dasauf das Förderband 7 gelangende Gut 13 in Form eines kontinuierlichen Stranges auf jeden Fall gut durchgeknetet ist. An Stelle des am Auslauf vorgesehenen Schiebers in bekannten Anordnungen werden bei der Vorrichtung nach der Erfindung Austrag- und Egalisierschnecken an die Kneter angebaut, da hierdurch das Verschmutzen der Stahlbänder völlig vermieden wird.
  • Sollte die Deckenhöhe zum Aufstellen einer Dreistufen-Knetanlage nicht ausreichen, kann die dritte Knetstufe schräg angeordnet werden, wodurch die Gesamthöhe absinkt. Es ist dann aber nicht mehr möglich, das Förderband unter der Knetanlage durchzuführen. Die Knetanlage muß dann parallel zum Förderband aufgestellt werden. Der maximale Winkel der ansteigenden dritten Stufe kann bis zu 45' gewählt werden. Eine derartige Vorrichtung ist in F i g. 4 in Seitenansicht dargestellt. Komponentena4gabe, Programmsteuerung über Programmgeber, Vormischen in der Stufe 1, Wiegen mit der Waage 2, Hauptkneten in der Stufe II, Nachkneten in der Stufe III erfolgen wie bei der Vorrichtung nach F i g. 3. Bei der Ausführung nach F i g. 4 ist jedoch die Nachknetstufe gegenüber der Horizontalen geneigt angeordnet, und zwar maximal bis zu einem Winkel von 45'. Dadurch kann die gesamte Vorrichtung niedriger gebaut werden. Die Masse gelangt abschließend auf das Förderband 7.
  • Abschließend sei die elektrische Steuerschaltung für die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung beschrieben: Das Anlassen der Knetvorrichtung beginnt bei Stufe 11. Stufe H und Stufe I sind so gegeneinander verriegelt, daß nur in der Reihenfolge II-1 eingeschaltet werden kann. Die überstromschalter der einzelnen Stufen sind in Reihe geschaltet, damit bei Ausfall einer Stufe alle anderen automatisch abschalten. Beim Abschalten der dritten Stufe über Austaster schalten ebenfalls die ersten beiden Stufen ab. Die Steuerspannung für die Waage ist erst nach Einschaltung der ersten Stufe vorhanden, da sonst eine Einwiegung bei stehender Maschine möglich wäre.
  • Im Programmgeber erfolgt das Einstellen von Impulszählern, und zwar für die Anzahl der Chargen für den Anlauf der Maschine, für die Gesamtanzahl der Chargen; ein dritter Impulszähler wird auf Null gestellt, damit der Austrag pro Tag, Woche od. ä. festgestellt werden kann. Die erstgenannten Zähler zählen bei jedem Impuls rückwärts, der letzte Zähler vorwärts. Dann wird die Wiegeeinrichtung in bei Lochkartensteuerungen an sich bekannter Weise eingestellt.
  • Der Anlauf der Waage erfolgt nach Betätigung der Starttaste. Die Wiegung beginnt, das Schütz für eine Speiseschnecke wird -über die Lochkartensteuerung eingeschaltet. Nach Einwiegen der Komponente 1 erfolgt die Umschaltung von Komponente 1 nach 2 durch den Programmgeber, z. B. in Form einer Lochkartensteuerung. Nach Zufuhr der letzten Komponente wird der Schieber von Stufe I nach Stufe U durch den Progranungeber, z. B. eine Lochung am Ende der Karte für das Füllgewicht geöffnet. Der Schieber fährt bis in die Endstellung auf und wird durch einen am Schieber angebrachten Endschalter zum Stillstand gebracht. Der Schiebermotor erhält bei völliger Entleerung der Stufe I einen Impuls zum Schließen. Der geschlossene Schieber gibt über einen Endschalter an der Waage das Kommando für das zweite Einwiegen. Nach Ablauf von vier bis sechs Chargen - die Anzahl wird am Impulszähler eingestellt - bleibt die Wiegeeinrichtung stehen. Die Vormischung ist beendet. Die Stufe H ist mit Masse ganz gefüllt und das Mischgut inzwischen gut durchgeknetet.
  • Es wird dann die Stufe 111 eingeschaltet: Erst jetzt ist es möglich, den Schieber an der Stufe II zu öffnen, die öffnung des Schiebers geschieht über einen Tipptaster. Die öffnungsweite des Schiebers ist beliebig und richtet sich nach dem Bedarf an den Walzwerken. Der Schieber ist außerdem gekoppelt mit Endschaltern, die im bestimmten Abstand voneinander vorgesehen sind. Alle Endschalter sind jeweils mit einem Nocken eines Progranunschaltwerkes verbunden. Das Programmschaltwerk bestimmt die Abrufzeit von der Vorinischstufe. Von der öffnungsweite des Schiebers zwischen II und 111 ist also direkt das Zeitintervall, in dem der Schieber zwischen I und II geöffnet wird, abhängig. Die Stufe Ill bringt die gut durchgeknetete Masse am Ende als Strang etwa in der Größe 100 X 60 mm heraus. Der Strang fällt direkt auf das laufende Band, die Bandgeschwindigkeit wird dabei so gesteuert, daß der Strang bei einer Länge von etwa 5 cm abreißt.
  • Das Verfahren und die Vorrichtung nach der Erfindung haben den Vorteil, daß die Knetzeit der Masse je nach der verarbeiteten Masse - Bitterschokolade benötigt z. B. 10 bis 15 Minuten Knetzeit, Milchschokolade eine solche von 25 bis 30 Minuten - eingestellt werden kann. Die Masse wird nicht zu flüssig und auch nicht zu fest, vielmehr befindet sie sich jeweils in dem für die Walzen günstigen Zustand. Diesen Vorteil bringt das Verfahren nach der Erfindung dadurch, daß die Knet- bzw. Verweilzeit in der zweiten Stufe gesteuert werden kann. Außerdem ist es bei dem Verfahren nach der Erfindung möglich, auch Massen mit einem Fettgehalt bis herunter zu 20 bis 21% Gesamtfettgehalt zu bearbeiten, während mit den bekannten kontinuierlichen Verfahren nur Massen ab 26 % Fettgehalt verarbeitet werden konnten. Darüber hinaus ist die Genauigkeit, mit der die Komponenten eingewogen werden, erheblich günstiger als bei bekannten Verfahren.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Mischen und Kneten von Schokoladenmasse od. dgl., bei dem die Masse aus einzeln abgewogenen Komponenten chargenweise gemischt, geknetet und kontinuierlich weiterverarbeitet wird, dadurch gekennzeichn e t, daß die Chargen nacheinander zu einem aus früheren Chargen aufgebauten Sumpf, dessen Menge ein Mehrfaches einer Charge beträgt, zugegeben werden, daß der Sumpf kontinuierlich geknetet wird und daß die weiterzuverarbeitende Masse kontinuierlich aus dem Sumpf entnommen wird, wobei der Strom der dem Sumpf entnommenen Menge kontinuierlich nachgeknetet wird und die pro Zeiteinheit entnommene Menge etwa dem zeitlichen Mittelwert der dem Sumpf chargenweise zugeführten Masse entspricht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- kennzeichnet, daß der Sumpf wenigstens die achtfache Menge einer Charge enthält. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im Sumpf vorhandene Menge durch Steuerung der Arbeitsgeschwindigkeit des chargenweisen Betriebes konstant gehalten wird. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Sumpf entnommene Menge in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Masse eingestellt wird. 5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche mit einem auf einer Waage angeordneten Kneter mit vorgeschalteten Dosiereinrichtungen für die in den Kneter einzuführenden Komponenten der Masse, dadurch gekennzeichnet, daß der Kneter als Vorstufe (Stufe 1) über einem den Massesumpf enthaltenden Hauptkneter (Stufe 11) angeordnet ist, dessen Volumen ein Vielfaches des Volumens der Vorstufe beträgt und an dessen Austragöffnung ein kontinuierlich arbeitender und die Masse abgebender Nachkneter (Stufe III) angeschlossen ist, und daß die vom Kneter (Stufe 1) und vom Hauptkneter (Stufe 11) abgehenden Mengen steuerbar sind. 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kneter ein Einwellenkneter (8) mit kreisförmiger Mulde (9) ist, der über einen Getriebemotor (10) antreibbar ist. 7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptkneter ein Doppelwellenkneter (11) mit kreisförmigen Mulden ist. 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in Wellenrichtung gesehen die ausgangsseitige Muldenhälfte tiefer angeordnet ist als die andere. 9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellendrehzahl des Hauptkneters (11) veränderbar ist. 10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Nachkneter aus einer Zweiwellenschnecke (12) besteht, deren Drehkreise sich überlappen. 11.. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Kneter (Stufe 1) und vom Hauptkneter (Stufe II) abgehenden Mengen über ein im Hauptkneter angeordnetes Füllstandsmeßgerät (5) steuerbar sind. 12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Programmsteuereinrichtung vorgesehen ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 927 006, 1100 441; deutsche Auslegeschrift Nr. 1081422; französische Patentschrift Nr. 1310 343; Zeitschrift »Süßwaren«, 1958, S. 895, 896.
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