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Verfahren zur Überwachung und Fehlerortung für elektrische Vierdraht-Nachrichtenübertragungssysteme
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Überwachung und Fehlerortung von
unbemannten Zwischenverstärkerstellen eines elektrischen Vierdraltt-Nachrichtenübertragungssystems,
insbesondere eines Trägerfrequenzsystems, von einer bemannten End- oder Zwischenverstiirkerstelle
aus.
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In der deutschen Auslegeschrift 1 151321 ist ein Überwachungs- und
Fehlerortungsverfaahren beschrieben, bei dem als Ortungssignal eine Hochfrequenz-Impulsfolge
dient. Dia; Wirkungsweise des Verfahrens wird an I:land von F i g. 1 erklärt. Es
ist ein Trägerfrequenz-Nachr:ichtenüberttagungssystem mit einer Endstelle und drei
Zwiscltenverstärkerstellen dargestellt, (las im Vierdrahtbetrieb arbeitet. Der sendenden
Trär"c;rfreqtaünz--Endstelle TF1 (bzw. einer benaannton Zwischenverstärker_z.telle)
ist ein Signalsender SS zugeordnet, der eine Folge von Hochfrequenzimpulsen auf
die Strecke schickt, deren Spektrum außerhalb des zu übertragenden Nachrichtenfrequenzbandes
liegt. Auf jeder Zwischeraverstärkerstelle sind Ortungsfilter F11 bis F'13 angeordnet,
die jeweils den Ausgang des einen Zwischenverstärkers (z.13. V l l) mit dem Eingang
des Zwischenverstärkers der Gegenrichtung (z. B. V21) verbinden und nur fier die
Hochfrequenzimpulse durchlässig sind. Wegen der verschiedenen Länge der Prüfschleifen
haben die zum Signalempfänger SE auf der empfangenden Trägerfrequenz-.Endstelle
TF'2 zurückkehrenden Impulse verschieden lange Laufzeiten, so daß zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Sendeimpulsen so viele Empfangsimpulse nacheinander ankommen,
wie Verstärkerabschnitte betriebsfähig sind. Zur Auswertung der empfangenen Hochfrequenzimpulse
kann ein Oszillograph dienen, dessen Zeitablenkung von den Sendeimpulsen synchronisiert
wird. Dieses Verfahren führt zu Schwierigkeiten, wenn sehr viele Verstärkerabschnitte.
zu überwachen sind, da dann die Übersicht am Schirmbild leicht verlorengeht. Es
wurden Einrichtungen vorgeschlagen, die es erlauben, jeden einzelnen Empfangsirrapuls
auszuwählen und seine A mplitude an einem Meßinstrument abzulesen, die aber verhältnismäßig
aufwendig sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Uberwachungs- und Eehlerortungsverfahren
mit einem Ortungssignal zu finden, dessen Leistung das Übertragungssystem möglichst
wenig belastet. Das Verfahren soll sich an verschiedene Trägerfrequenzsysteme leicht
anpassen lassen, und die Auswertung der zurückkehrenden Ortungssignale soll auch
bei sehr vielen zu überwachenden Zwischenverstärkerstellen mit einfachen Geräten
möglich sein.
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Hei dem Verfahren, auf das sich die Erfindung bezieht, wird ähnlich
wie bei dem bekannten Hochfrequenzimptalsverfahren von einer bemannten End-oder
Zwischenverstärkerstelle aus ein Ortungssignal, dessen Spektrum vorzugsweise außerhalb
des zu übertragenden Nachrichtenfrequenzbandes liegt, auf die abgehende Ubertragungsleitung
gegeben. Das Ortungssignal gelangt längs der Öbertragungsleitung in den unbemannten
Zwischenverstärkerstellen über Ortungsfilter auf die ankommende übertragungs.-leitung,
so daß in der bemannten End- oder Zwischenverstärkerstelle eine der Anzahl der durchlaufenen
Zwischenverstärkerstellen entsprechende Anzahl zeitlich gegeneinander verschobener
Ortungssignale empfangen wird. Gemäß der Erfindung ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet,
daß sendeseitig als Ortungssignal eine Schwingung konstanter Amplitude dient, deren
Frequenz sich linear mit der Zeit ändert, und daß empfangsseitig durch Mischung
des Sendesignals mit den Empfangssignalen Prüfsignale gewonnen werden, deren Frequenz
jeweil3 die die Prüfschleife bildende unbemannte Zwischenverstärkerstelle kennzeichnet
und deren Amplitude jeweils Aufschluß über den Zustand der durchlaufenen Zwischenverstärker
gibt.
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Vorteilhaft wird die Frequenz des Ortungssignals mit einer symmetrischen
dreieckförmigen oder einer sägezahnförmigen Zeitfunktion moduliert.
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Das Verfahren nach der Erfindung ist eine Abwandlung und Weiterbildung
des Meßprinzips, das dem Echohöhenmesser für Flugzeuge zugrunde liegt; hierbei verwendet
man ein Signal, dessen Frequenz mit einer symmetrischen dreieckförmigen Zeitfunktion
moduliert wird. Ein solcher Höhenmesser ist in dem Aufsatz »Elektrische Höhenmessung«
im ATM V 1123-17, S. 47, beschrieben. Während es beim Höhenmesser jedoch auf eine
genaue Feststellung der Frequenz des Mischsignals ankommt -die
ja
der Höhe proportional ist und die durch Zählung der Nulldurchgänge erfolgt -, ist
diese hohe Frequenzgenauigkeit beim Uberwachungs- und Fehlerortungsverfahren nach
der Erfindung nicht notwenig. Dadurch vereinfacht sich der Signalempfänger wesentlich.
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Gegenüber dem bekannten Ortungsverfahren mit Hochfrequenzimpulsen
läßt die Verwendung eines kontinuierlichen Ortungssignals einen geringeren Sendepegel
zu; die Systembelastung ist also kleiner. Bei dem Verfahren nach der Erfindung werden
empfangsseitig die Prüfsignale auf eine konstante Selektionsfrequenz umgesetzt,
so daß sie sich auf einfache Weise aussieben und in ihrer Amplitude auswerten lassen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird die Frequenz der Prüfsignale
mit Hilfe einer selbsttätigen Frequenzregelung, die auf den sendeseitigen Trägergenerator
oder auf den empfangsseitigen Umsetzergenerator wirkt, konstant gehalten. Man erreicht
dadurch vor allem, daß die hohen Anforderungen an die Linearität des Frequenzanstiegs
bzw. -abfalls des Ortungssignals wesentlich ermäßigt werden.
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Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel an Hand
Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 ein Übersichtsschaltbild der
Übertragungsstrecke eines Vierdraht-Trägerfrequenzsystems, F i g. 2- den zeitlichen
Verlauf der Frequenz der Sende-, Empfangs- und Prüfsignale, F i g. 3 ein Blockschaltbild
einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung. Die Wirkungsweise
des Verfahrens nach der Erfindung wird an Hand der F i g. 1 und 2 an einem Vierdraht-Trägerfrequenzsystem
mit drei zu überwachenden Zwischenverstärkerstellen erklärt. Der Signalsender SS,
der Signalempfänger SE und die drei Ortungsfilter F 11 bis F13 sind
genauso angeschaltet wie bei dem eingangs beschriebenen Verfahren, das mit Hochfrequenzimpulsen
arbeitet (F i g. 1). Der Signalsender SS gibt eine Schwingung ab, deren Amplitude
konstant ist und deren Frequenz sich periodisch linear mit der Zeit ändert. Beim
Ausführungsbeispiel wird die Frequenz dieses Ortungssignals mit einer symmetrischen
dreieckförmigen Zeitfunktion (Kennsignal) moduliert; diese Zeitfunktion ist in F
i g. 2 oben mit f, bezeichnet und stark ausgezogen. Die über die Ortungsfilter F
11
bis F13 in den Signalempfänger zurückkehrenden Ortungssignale haben verschieden
lange Laufzeiten -r1 bis -c3; ihr Frequenzverlauf ist in F i g. 2 oben mit f,1 bis
fei bezeichnet. Aus der Figur ist zu ersehen, daß die Augenblicksfrequenzen des
Sendesignals und der zurückkehrenden Empfangssignale jeweils voneinander verschieden
sind. Mischt man im Signalempfänger SE alle zurückkehrenden Ortungssignale
mit dem Sendesignal, so entstehen Prüfsignale mit den Differenzfrequenzen, und zwar
fd l - 1 fs fe 1 1 '" T1 fd2 - 1 fs
- fe21 '" T2 Jd3 - l f. - fei ( '" 73
Die Frequenz
jedes Prüfsignals ist proportional zur Laufzeit des betreffenden Ortungssignals,
sie kennzeichnet also die die Prüfschleife bildende zu überwachende Zwischenverstärkerstelle.
Den Frequenzverlauf der Prüfsignale fdl bis fd3 zeigt F i g. 2 unten; jeweils zwischen
den Kehrstellen der Sende-und Empfangsfunktionen werden die Differenzfrequenzen
zu Null. Die Frequenzumkehr an diesen Nullstellen drückt sich in einem Phasensprung
der Prüfsignale aus, die also keine fortlaufenden Sinusschwingungen darstellen.
(In F i g. 2 sind die Laufzeiten r1 bis z3 im Vergleich zur Wobbelperiode 2 T der
Deutlichkeit halber übertrieben groß dargestellt; wie im folgenden gezeigt wird,
ist die Dimensionierung so getroffen, daß die Dauer konstanter Frequenz der Prüfsignale
wesentlich länger als die Dauer der Frequenzänderung ist.) Wird als Zeitfunktion
für die Frequenzmodulation des Ortungssignals anstatt einer symmetrischen dreieckförmigen
Schwingung eine Sägezahnschwingung mit flach ansteigender und steil abfallender
Flanke gewählt, so springt die Differenzfrequenz des Prüfsignals in dem kurzen Zeitabschnitt
zwischen den abfallenden Flanken des Sende- und Empfangssignals über Null auf einen
hohen Wert. Die folgenden grundsätzlichen Betrachtungen gelten sinngemäß auch für
eine sägezahnförmige Zeitfunktion.
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Dem Mischer werden das Sendesignal mit großer, die Empfangssignale
mit kleiner Amplitude zugeführt, so daß die Amplituden der entstehenden Prüfsignale
den Amplituden der Empfangssignale proportional sind; auf diese Weise können die
Amplituden der einzelnen Prüfsignale Aufschluß über den Zustand der durchlaufenen
Übertragungsstrecke geben, also über die Dämpfung der Leitung bzw. die Verstärkung
der Zwischenverstärker.
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Die Dimensionierung einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach der Erfindung richtet sich nach den zu überwachenden Trägerfrequenzsystemen
und der Übertragungsleitung. Als Ausführungsbeispiel soll eine Einrichtung für die
Trägerfrequenzsysteme V 300, V 960 und V 2700 (für 300, 960 und 2700 Sprechkreise)
betrachtet werden, die für maximale 25 Verstärkerfelder ausgelegt ist. In der untenstehenden
Tabelle sind die wesentlichen elektrischen Daten dieser Systeme angegeben:
- Mittlere Laufzeit- |
Mittlere Ortungs- Mittlere Verstärker- differenz benach- Längste
Laufzeit |
System Koaxialpaar Übertragungsband frequenz Fa feldlänge barter
Ortungs- für 25 Felder |
Signale Td Tmax |
mm kHz kHz km ILS - #ts |
V 300 1,2/4,4 60 ... 1300 1450 8 58 1450 |
V 960 1,2/4,4 60 ... 4028 4660 4 29 730 |
V 960 2,6/9,5 60 ... 4028 4660 9,3 64 1 600 |
V 2700 2,6/9,5 312 ... 12388 13300 4,65 32 800 |
Aus der Tabelle ist zu ersehen, daß die mittlere Ortungsfrequenz
Fo oberhalb des jeweiligen Übertragungsbandes der Trägerfrequenzsysteme liegt. Außerdem
ist T",@
= 25 -rd; dabei ist angenommen, daß die 25 Verstärkerfelder annähernd
gleich lang sind.
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Die Wobbelfrequenz
für den Dreieckwechsel des Kennsignals ergibt sich aus der Bedingung, daß die längste
auftretende Laufzeit - die beim System V 960 mit Koaxialpaar 2,6/9,5 mm für 25 Verstärkerfelder
T,"ox = 1,6 ms beträgt -- klein sein soll gegenüber der Dauer T der an- oder absteigenden
Dreieckflanken, damit sich auch bei der längsten Prüfschleife über längere Zeit
eine konstante Differenzfrequenz h bildet und die Unterbrechungszeiten bei der Frequenzumkehr
anteilmäßig klein sind. Eine sinnvolle Bedingung ist etwa
Als nächstes soll das Filter F5 im Signalempfänger
SE (F i g. 3) betrachtet
werden, das aus der Vielzahl der Prüfsignale das gewünschte aussiebt. Da die Prüfsignale
- wie schon erwähnt - keine kontinuierlichen Schwingungen darstellen, müssen sie
an den Kehrstellen des Ortungssignals jedesmal neu einschwingen. Man muß daher die
Bandbreite B des Filters F5 so groß wählen, daß die Einschwingdauer - also die reziproke
Bandbreite - klein gegenüber der Dauer T der an- oder absteigenden Dreieckflanken
ist. Zweckmäßig wählt man
Damit sich das Filter F5 mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand bauen läßt, muß
ein gewisser Mindestfrequenzabstand h benachbarter Prüfsignale gefordert werden,
die um etwa 40 db gedämpft werden sollen. Ein zweckmäßiger Wert ist etwa h
> B. (3)
Die Bedingungen (1) bis (3) sind ausreichend, um alle interessierenden
Größen zu errechnen. Es ergibt sich
Die Steilheit S der Dreieckflanken des Ortungssignals ist
. Daraus errechnet sich unter Berücksichtigung der Gleichungen (1) und (4) der erforderliche
Frequenzhub (Spitze-Spitze)
Je kleiner also die Laufzeitdifferenz 7d benachbarter Ortungssignale ist, desto
größer muß der Frequenzhub 1F gemacht werden. Die in der untenstehenden Tabelle
zusammengestellten Größen sind aus folgenden Gleichungen errechnet
System Koaxialpaar dF B=Jä fallax .1". |
mm kHz Hz kHz Hz |
V 300 1,2/4,4 86 690 17,3 69 |
V 960 1,2/4,4 172 1370 34,2 137 |
V 960 2,6/9,5 78 625 15,6 62,5 |
V 2700 2,6/9,5 156 1250 31,3 125 |
Die Bandbreite des Ortungssignals ergibt sich aus folgender Betrachtung: Selbst
wenn man mehrere Oberschwingungen der Dreieckschwingung in Betracht zieht, ist die
Modulationsfrequenz sehr klein; die Grundfrequenz f", liegt je nach System zwischen
62,5 und 137 Hz. Bei einer solchen frequenzmodulierten Schwingung mit sehr großem
Modulationsindex liegen die vielen Seitenschwingungen
in einem Bereich, der nur wenig größer als der Frequenzhub -IF (Spitze-Spitze) ist.
Der Durchlaßbereich der Ortungsfilter F
11 bis F 13 ist also etwa durch den
Frequenzhub 4F gegeben.
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Eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung
zeigt das prinzipielle Blockschaltbild der F i g. 3. Die Anschaltung des Signalsenders
SS und des Signalempfängers SE an das Vierdraht-Trägerfrequenzsystem geht aus F
i g. 1 hervor.
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Der Signalsender SS hat die Aufgabe, wahlweise drei verschiedene frequenzmodulierte
Ortungssignale mit den mittleren. Ortungsfrequenzen Fo = 1450 bzw. 4660 bzw. 13
300 kHz für die Trägerfrequenzsysteme V 300 bzw. V 960 bzw. V 2700 zu liefern. Der
Signalsender enthält im wesentlichen einen Trägergenerator TG, der im unmodulierten
Zustand eine Trägerschwingung mit der Frequenz 4660 kHz abgibt, die der mittleren
Ortungsfrequenz für das V-960-System entspricht. Diese Frequenz wird nach Bedarf
in einem Frequenzumsetzer (M1, F l) in den tieferen oder höheren Bereich
umgesetzt, der den Systemen V 300 bzw. V 2700 zugeordnet ist. Wesentlich ist, daß
die mittlere Ortungsfrequenz Fo in die Meßgenauigkeit nicht eingeht, weil sie sich
bei der Differenzbildung im Modulator M2 im Signalempfänger SE heraushebt. Die mittlere
Ortungsfrequenz muß nur so genau sein, daß sie mit Reserven im Durchlaßbereich der
Ortungsfilter F 11 bis F 13 bleibt.
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Der Trägergenerator TG ist ein frei schwingender Oszillator,
dessen Frequenz mit Hilfe einer Varaktordiode moduliert wird. Die mittlere Trägerfrequenz
von 4600 kHz liegt einerseits so hoch, daß der relative Frequenzhub für eine lineare
Modulation genügend
klein ist; andererseits ist diese Frequenz noch
so niedrig, daß die absoluten Frequenzabweichungen bei einer Frequenzkonstanz von
etwa ± 10-3 hinreichend klein sind (sie betragen etwa ± 5 kHz, während der Durchlaßbereich
der Ortungsfilter wesentlich größer ist). Die Kapazität der Varaktordiode wird von
dem Kennsignal (das der Generator G 1 liefert) so gesteuert, daß eine dreieckförmige
zeitlineare Frequenzauslenkung des Ortungssignals erfolgt. Die Grundfrequenz des
Kennsignals entspricht der Wobbelfrequenz fx, des jeweiligen Systems, seine Amplitude
wird so eingestellt, daß sich die Frequenz der Trägerschwingung um den jeweils erforderlichen
Frequenzhub .4F ändert. Die erforderliche Linearität der Dreieckflanken des Kennsignals
wird später betrachtet.
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Der Frequenzumsetzer, der aus dem Modulator M 1, dem Filter F1 und
dem Generator G2 besteht, fällt bei einer Einrichtung für das Trägerfrequenzsystem
V 960 weg. Bei einer Einrichtung für das System V 300 wird zur Umsetzung der Frequenz
4660 kHz in die Ortungsfrequenz 1450 kHz eine Umsetzerfrequenz .von 3210 kHz benötigt
(Differenzbildung). Beim System V-'1700 wird zweckmäßig; eine Umsetzerfrequenz von
ä840 Hz verwendet, um die Ortungsfrequenz 13 30O kHz zu erhalten (Summenbildung).
Der Umsetzergenerator G2 wird vorteilhaft als Quarzgenerator ausgebildet.
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Das Ortungssignal wird anschließend im Verstärker V1 auf den Sendepegel
verstärkt. Legt man eine maximale Ortungslänge von 2 - 200 km (für das System V
300), einen Geräuschbeitrag der Strecke von 3 pW/km, bezogen auf den relativen Pegel
O und eine effektive Rauschbandbreite des Filters F5 im Signalempfänger SE von etwa
1000 Hz zugrunde, und fordert man einen um 30 db höheren Anzeigepegel gegenüber
der empfangenen Rauschleistung, so ergibt sich ein Sendepegel, der um 32 db unter
dem Meßpegel eines Kanals liegt. Dieser Sendepegel liegt wesentlich tiefer als der
Sendepegel eines impulsförmigen Ortungssignals; dies ist durch das schmale Selektionsfilter
F5 bedingt.
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Das Filter F2 dient als Laufzeitglied zur Ergänzung der Laufzeit des
ersten Verstärkerfeldes, dessen Länge unter Umständen wesentlich kürzer als die
normale Verstärkerfeldlänge sein kann.
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Der Signalempfänger SE hat die Aufgabe, durch Mischung der zurückkehrenden
Ortungssignale mit dem Sendesignal Prüfsignale verschiedener Frequenz zu bilden
und wahlweise den Pegel jedes einzelnen Prüfsignals anzuzeigen; zur Aussiebung werden
die Prüfsignale auf eine konstante Frequenz umgesetzt.
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Im einzelnen arbeitet der Signalempfänger SE folgendermaßen:
Die von der Übertragungsleitung kommenden Ortungssignale werden vom Filter F3 von
den Sprachsignalen getrennt und mit tiefem Pegel dem Modulator M2 zugeführt. Als
Träger erhält der Modulator M2 vom Signalsender SS das verstärkte Ortungssignal
mit hohem Pegel. Es entstehen Prüfsignale, deren Amplituden den Empfangssignalen
proportional sind und deren Frequenzen je nach dem überwachten Trägerfrequenzsystem
einen Abstand von 625 bis 1370 Hz voneinander haben und in einem Bereich
von 625 Hz bis 34,2, kHz liegen. Die Prüfsignale gelangen. über den Tiefpaß F4 zu
einem selektiven Pegelzeiger.
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Der selektive Pegelzeiger enthält einen Frequenzumsetzer, eine Anzeigevorrichtung
und gegebenenfalls eine Frrequenznachstellung. Zur Umsetzung der PrüfsiLmale auf
eine konstante Frequenz benötigt der Modulator M3 einen Träger, den der abstimmbare
Generator G3 liefert: beim Durchstimmen dieses Generators fallen die einzelnen Prüfsignale
nacheinender in den Darehlaßbereich des Filters F5. Das ausgesiebte Signal wird
im Verstärker V 2 verstärkt und eincrn Spitzenglcichrichter zugeführt, so daß der
vom Drehspulinstrument A angezeigte Wert ein Maß für die eingeschwungene Amplitude
des jeweiligen Prüf bzw. Ortungssignals darstellt.
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Die Prüfsignale für jeweils zwei der betrachteten Trägerfrequenzsysteme
liegen etwa im gleichen Frequenzbereich: auch die errechnete Bandbreite B des Filters
F5 ist bei diesen Systemen jeweils nur um etwa 10% voneinander verschieden. Man
kommt daher mit zwei Filtertypen für F5 aus.
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Die Frequenzwerte für das Filter F5 und für den Umsezergenerator G3
sind der untenstehenden Tabelle zu entnehmen:
Filter F 5 |
Prüfsignalbereich Uinsetzerfrequenz (G3) Mitten- mittlere |
System KoaxiaIpaar r |
Jd ##fd maz irequenz Bandbreite |
# |
j kHz kHz kHz kHz |
V 300 1,2/4,4 0625... 17,3 20,625... 37,3 20 0,66 |
V 960 2,6/9,5 |
V 960 1,1/4,4 |
V 2700 2,6/9,5 1,25 ... 34,2 4l,25
... 74,2 40 I,31 |
Die bisher beschriebene Einrichtung ohne Frequenznachstellung fordert eine hohe
Linearität der Dreieckflanken des Ortungssignals. Ändert sich nämlich die Frequenz
des Ortungssignals nicht linear mit der Zeit, ist also die Steilheit S der an- und
absteigenden Dreieckflanken nicht konstant, so sind auch die Differenzfrequenzen
fd der Prüfsignale nicht konstant, und zwar ist
Läßt man bei der ungünstigsten höchsten Differenzfrequenz 25./d = 25B eine bestimmte
Frequenzabweichung
zu, so ergibt sich
Der Flankenanstieg oder -abfall des im Generator G1 erzeugten Kennsignals zusammen
mit dem Frequenzmodulationsvorgang im Trägergenerator
TG
darf
also ohne besondere Maßnahmen eine Linearitätsabweichung von höchstens 1% haben.
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Haben die Ortungsfilter F 11 bis F13 Laufzeitverzerrungen,
so ist die Laufzeit a je nach der Augenblicksfrequenz des gesendeten Ortungssignals
verschieden, was wiederum zu nicht konstanten Differenzfrequenzen der Prüfsignale
führt; es ist.
Läßt man für diesen Fall eine Frequenzabweichung von
zu, so erhält man
Ohne besondere Maßnahmen dürfen daher die Ortungsfilter im Durchlaßbereich .1 F
Laufzeitverzerrungen 1 r von höchstens 10% der mittleren Laufzeitdifferenz T,, benachbarter
Ortungssignale haben; je nach System ist also .Jrd --- 3,2 bis 6,4 #£s zulässig.
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Die hohen Anforderungen an die Linearität des Frequenzanstiegs bzw.
-abfalls beim Ortungssignal werden wesentlich ermäßigt, wenn eine selbsttätige Frequenznachstellung
eingeführt wird, die dafür sorgt, daß die Differenzfrequenz.f, konstant gehalten
wird. Der zur Erzeugung der Frequenznachstellspannung erforderliche Diskrirninator
im Signalempfänger SE besteht aus dem Bandfilter F5 und der Phasenbrück P, die die
Phasen der Eingangs- und Ausgangsspannung am Filter F5 miteinander vergleicht. Mit
besonderem Vorteil wird die Nachstellspannung zusammen mit dem vom Generator G 1
gelieferten Kennsignal dem Trägergenerator TG zugeführt (ausgezogene Linie
in F i g. 3), da dieser Generator die zur Frequenznachstellung erforderliche Einrichtung
(Varaktordiode).bereits hat. Es ist aber auch möglich, die Frequenznachstellspannung
dem Generator G3 zuzuführen, wie dies in F i g. 3 gestrichelt angedeutet ist.
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Die selbsttätige Frequenznachstellung bietet noch weitere Vorteile:
Die Anforderungen an die Laufzeitverzerrungen der Ortungsfilter F 11 bis
F 13 und an die Langzeit-Frequenzkonstanz des Generators G3 werden bedeutend ermäßigt;
außerdem wird das Abstimmen des Generators G3 auf die einzelnen Ortungssignale wesentlich
erleichtert.
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Zur Fehlersuche insbesondere beim Auftreten von Wackelkontakten kann
die Frequenz des Generators G3 mit Hilfe einer Zusatzanordnung (in F i g. 3 nicht
gezeichnet) umgetastet werden, so daß im Wechsel jeweils die Amplituden zweier benachbarter,
beliebiger Ortungssignale angezeigt werden. Ändert sich das Amplitudenverhältnis
der beiden Ortungssignale, so ändert sich die Amplitude des Rechteckstromes, der
dem im Instrument A fließenden Gleichstrom durch die Frequenzumtastung überlagert
ist. Dieser überlagerte Rechteckstrom wird vorteilhaft über einen weiteren Gleichrichter
einem Schreiber zugeführt. Bei Wackelkontakten ändert sich der Ausschlag des Schreibers,
wobei sich Änderungen im gemeinsamen Weg der beiden Ortungssignale herausheben.