-
Uhr Die Erfindung bezieht sich auf eine Uhr mit einem einen innenverzahnten
Anzeigering sprunghaft schaltenden, durch einen auf einem Mitnehmerrad im Abstand
von dessen Drehachse festsitzenden Treiber gesteuerten, schwenkbar gelagerten federnden
Impulsorgan mit einer den Anzeigering sprunghaft betätigenden Nase, die das freie
Ende eines federnden Arms des Impulsorgans bildet.
-
Bei einer bekannten Uhr dieser Art ist das federnde Impulsorgan durch
eine Schraube fest eingespannt, muß während des größten Teils des Tages auf einem
Anschlag abgestützt werden, und seine Nase tritt auch dann noch in eine Zahnlücke
des Anzeigerings. Ein Zurückdrehen des Mitnehmerrades ist nur dank einer Hebefläche
möglich, wodurch in übrigens sehr nachteiliger Weise das gesamte Impulsorgan aus
seiner Arbeitsebene herausgehoben wird.
-
Bei einer weiteren bekannten Uhr, bei welcher, anders als in der oben
beschriebenen Gattung, der Treiber auf dem Mitnehmerrad nicht im Abstand von der
Drehachse des letztern festsitzt, bildet der Treiber einen Exzenter, der lose drehbar
auf der Achse des Mitnehmerrades angeordnet, also zur Achse des letztern koaxial
ist, wobei ein Zapfen des Exzenters in einen Schlitz des Mitnehmerrades eingreift.
Die Zugfeder der Uhr wird durch den Exzenter während eines Drehwinkels von 320°,
also während 21 Stunden des Tages, gespannt. Das Uhrwerk steht also volle 21 Stunden
unter Belastung der Verstellvorrichtung des Anzeigerings. Während dieser Zeit wird
aber auch die Tagessperre gespannt und gerade dann, wenn das Impulsorgan den Anzeigering
vorwärts schalten soll, ist der Druck der Tagessperre auf den Anzeigering am größten.
Damit der Widerstand der Tagessperre überwunden werden kann, muß denn auch die Innenverzahnung
des Anzeigerings besonders ausgebildet werden. das Impulsorgan stützt sich durch
den Tagessperrenarm dauernd gegen den Anzeigering und durch eine Nase dauernd gegen
den Exzenter, also den Treiber ab. Das Zurückdrehen des Mitnehmerrades ist nur dank
einer Schleppkupplung möglich.
-
Alle diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch behoben, daß das
Impulsorgan an zwei verschiedenen, innerhalb des Kopfkreises des innenverzahnten
Anzeigerings liegenden Stellen in einem festen Teil der Uhr gelagert ist, wobei
mindestens das eine Lager am freien Ende eines eine bügelförmige Feder bildenden,
sich auf der der Nase gegenüberliegenden Seite an einen mit dem Treiber zusammenarbeitenden
Mittelteil anschließenden Teils vorgesehen ist. Das Impulsorgan gemäß der Erfindung
belastet das Uhrwerk nur während etwa 3 bis 4 Stunden pro Tag. Während 20 bis 21
Stunden des Tages bleibt dieses Impulsorgan dank seiner doppelten Lagerung ohne
jeden Anschlag in seiner Ausgangslage, also ohne eine feste Einspannung und ohne
Abstützung auf einem Anschlag. Die Nase des Impulsorgans tritt nur während der Schaltung
des Anzeigerings in eine Zahnlücke von dessen Innenverzahnung ein. Zur Ermöglichung
eines Zurückdrehens des Mitnehmerrades sind erfindungsgemäß dank der besonderen
Form und der doppelten Lagerung des Impulsorgans keine zusätzlichen Mittel notwendig.
Der erfindungsgemäße Lösungsgedanke ermöglicht es auch, vom Uhrwerk ein Minimum
an Energie für die Schaltung des Anzeigeringes abzuzweigen. Das Impulsorgan wird
nicht nur deformiert, sondern auch gedreht, und es ist diese Kombination von Drehung
und Deformation, die die Reduktion der Energieabzweigung ermöglicht. Beim Rückwärtsdrehen
des Mitnehmerrades z. B. weicht das Impulsorgan fast nur durch Drehung dem Treiber
aus; die bügelförmige Feder öffnet sich dabei nur sehr wenig, so daß die Feder geschont
wird.
-
Die Zeichnung zeigt zwei als Kalenderuhren ausgebildete Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Uhr insoweit dies für das Verständnis der Erfindung notwendig
ist.
-
F i g.1 ist eine schematische Draufsicht auf die für die Schaltung
des Anzeigerings notwendigen Teile des ersten Beispiels von der Zifferblattseite
her, und
F i g. 2 ist eine schematische Draufsicht auf die für die
Schaltung des Anzeigerings notwendigen Teile der zweiten Ausführungsform, und F
i g. 3 ist ein Schnitt nach Line IV-IV der F i g. 2. In F i g.1 ist der die Monatstage
anzeigende, innenverzahnte Datumring 1 in einer mit einer Ausnehmung für das Mitnehmerräd
2 versehenen Werkplatte 3 drehbar gelagert. Der Datumring 1 wird während eines Tages
durch eine bedingte Tagessperre in Lage gehalten. Diese Tagessperre besteht aus
einer durch eine Feder 4 belasteten runden Scheibe 5, die in Sperrlage in eine Zahnlücke
des Innenzahnkanzes 6 des Datumrings 1 eingreift. Das Ritzel 7 ist in fester Verbindung
mit dem nicht dargestellten Stundenrad und kämmt mit dem einen Treiber 8 tragenden
Datummitnehmer 2 im Untersetzungsverhältnis 2 : 1, so daß letzteres in 24 Stunden
eine Umdrehung macht.
-
Das den Datumring 1 sprunghaft um einen Zahn der Innenverzahnung 6
in Richtung des Pfeiles A vorwärtsschaltende Impulsorgan hat einen mittels eines
Zapfens 9 drehbar in der Werkplatte 3 gelagerten plattenförmigen Teil
10, der im Beispiel der F i g.1 mit einem federnden Arm 11, einem Nocken
12 und einer bügelförmigen Feder 13 aus einem Stück besteht, das z. B. durch Ausstanzen
in einem Arbeitsgang gewonnen werden kann. In der in ausgezogenen Linien dargestellten
Lage des Impulsorgans liegt der federnde Arm 11, dessen freies Ende eine durch Angriff
an der Innenverzahnung 6 den Datumring 1 sprunghaft betätigende Nase 14 bildet,
innerhalb des Kopfkreises der Innenverzahnung 6. Die Ebene der beim Vorwärtsgang
(Gegenuhrzeigersinn), also Normalgang des Mitnehmerrades 2 einmal pro 24 Stunden
mit dem Treiber 8 zusammenarbeitenden Seitenfläche 15 des Nockens 12 geht mindestens
angenähert durch die Achse des Zapfens 9, also durch die Drehachse des Impulsorgans.
Dank dieser Lage der Fläche 15 benötigt man zur Spannung der bügelförmigen Feder
13 einen gegenüber bekannten. Konstruktionen geringen Anteil der Kraft der. Triebfeder
der Uhr, so daß der Gang der Uhr nicht schädlich beeinflußt wird. Der Grundriß des
Nockens 12 hat mindestens angenähert die Form eines spitzwinkligen Dreiecks, wobei
die eine der den spitzen Winkel einschließenden Seiten die Fläche 15 und die andere
Seite eine Fläche 16 bildet, die z. B. beim gelegentlichen Zurückdrehen der Uhrzeiger,
also beim Rückwärtsgang des Mitnehmerrades 2 im Uhrzeigersinn mit dem Treiber 8
in Kontakt kommen kann. In diesem Fall des Rückwärtsganges legt sich der Arm 11
dank seiner Elastizität vorübergehend federnd an die Kopffläche der Zähne der Verzahnung
6 an, ohne in eine Zahnlücke einzutreten, also ohne die Lage des Datumrings 1 zu
beeinflussen. Das freie Ende des einen Schenkels 17 der bügelförmigen Feder 13 ist
mittels eines Stifts 18 drehbar in der Werkplatte 3 gelagert. Diese drehbare Lagerung,
die dafür sorgt, daß die Feder 13 immer wieder die gleiche Ausgangslage einnimmt,
könnte auch dadurch bewerkstelligt werden, daß das freie, z. B. abgebogene Ende
des Schenkels 17 in ein Langloch der Werkplatte 3 eingreift. Beide Schenkel 17 und
19 der bügelförmigen Feder 13 sind im gleichen Sinn gebogen. Durch die Veränderung
des Krämmungsgrades der Schenkel 17 und 19 kann die Spannkraft der Feder 13 reguliert
werden. Dank der Feder 13 mit ihren Schenkeln 17 und 19 kann das Impulsorgan in
beiden Drehrichtungen federn und immer wieder in die Ausgangslage zurückkommen.
Infolge der Form und Anordnung der Feder 13 tritt bei ihrer Spannung nur molekulare,
also nicht auch gleitende Reibung auf. Die Feder 13 läßt sich sehr weich
bis auf das Maximum spannen. Gibt der Treiber 8 das Impulsorgan frei, so wirken
die Teile 17 und 19 der Feder 13 ähnlich wie ein Schwungrad, was für gute
Funktion bedeutungsvoll ist, denn die Triebfeder des Werkes muß für die Spannung
der Feder 13 weniger Energie abgeben als bei bekannten Lösungen, und dennoch ist
die Wirkung der Feder 13 beim Schalten des Anzeigerings 1 sehr groß. Außerdem ist
bei den geschilderten funktionellen Vorteilen das ganze sehr einfach, bestehen doch
die Teile 11, 10,
12,13 aus einem einzigen Stück, was Herstellung und Montage
vereinfacht.
-
Das erfindungsgemäße Impulsorgan erlaubt, die denkbar einfachste Korrekturvorrichtung
für den Datumring 1 vorzusehen. Diese besteht einfach aus einem Anschlagstift
20 am plattenförmigen Teil 10
des Impulsorgans und einem in der Uhr
axial verschiebbaren, von außen betätigbaren Drücker 21. Soll die Lage des Datumrings
1 korrigiert werden, so drückt man den Drücker 21 von außen nach innen, so daß er
auf den Anschlagstift 21 einwirkt und dadurch das Impulsorgan in die gestrichelten
Linien dargestellte Lage bringt, in welcher die Nase 14 in eine Zahnlücke
der Verzahnung 6 eintritt und die Feder 13 gespannt ist. Läßt man jetzt den
Drükker 21 los, so verschwenkt die gespannte Feder 13 das Impulsorgan sprunghaft
in die in ausgezogenen Linien dargestellte Ausgangslage, während welcher Bewegung
die Nase 14 an dem vor ihr liegenden Zahn anstößt und dadurch den Ring 1 im Sinn
des Pfeiles A um einen Zahn dreht.
-
Stößt im Verlauf eines Tages der Treiber 8 bei der Drehung des Mitnehmerrades
2 im Gegenuhrzeigersinn auf die Fläche 15 des Nockens 12, so verschwenkt er allmählich
das Impulsorgan im Uhrzeigersinn um die Achse 9. Dabei wird die Feder 13 gespannt,
und der federnde Arm 11 gleitet auf der Kopffläche des in seinem Bereich liegenden
Zahnes: Ist die in punktierten Linien dargestellte Lage des Impulsorgans erreicht,
so gleitet der Nocken 12 vom Treiber 8 ab, und das Impulsorgan gelangt unter dem
Einfluß der nunmehr gespannten Feder 13 plötzlich in die in ausgezogenen Linien
dargestellte Ausgangslage, bei welcher sprunghaften Bewegung die Nase 14 den Datumring
1 um einen Zahn vorwärts stößt.
-
Die wenigen Einzelteile können alle auf der Werkplatte angebracht
werden, so daß sie ohne große Änderungen bei verschiedenen Kalibern und bei Roskopfuhren
verwendet werden können. Da das Impulsorgan eine ziemlich große Grundfläche besitzt,
kann die axiale Sicherung desselben durch das Zifferblatt der Uhr genügen.
-
In F i g. 2 und 3 ist der die Monatstage anzeigende, innenverzahnte
Datumring 1 in einer Ausnehmung 30 der Werkplatte 3 drehbar gelagert und wird während
eines Tages durch die Tagessperre 31 festgehalten. Das Stundenrad 7 kämmt mit einem
in der Werkplatte 3 gelagerten, gleich großen Zwischenrad 32, dessen Ritzel 33 mit
dem den Treiber 8 tragenden Datummitnehmerrad 2 im Eingriff steht, so daß zwischen
den Rädern 7 und 2 das Untersetzungsverhältnis 2 : 1 beträgt und somit das Rad 2
in 24 Stunden
eine Umdrehung macht. Während in den vorangehenden
Beispielen das Datummitnehmerrad 2 im Gegenuhrzeigersinn dreht, bewegt es sich hier
im Uhrzeigersinn.
-
Das den Datumring 1 sprunghaft um einen Zahn der Innenverzahnung in
Richtung des Pfeiles A vorwärts schaltende Impulsorgan hat zwei federnde Hebel 34
und 35, die am einen Ende, nämlich in der Nähe des federnden Armes 11, fest miteinander
verbunden sind und deren freies Ende je um eine besondere, durch mit der Werkplatte
3 aus einem Stück bestehende Zapfen 36 und 37 gebildete Achsen schwenkbar gelagert
ist. Das ganze Impulsorgan 11, 34, 35 besteht aus einem einzigen federnden Stück.
Der federnde Hebel 35 ist, im Grundriß der F i g. 2 gesehen, schalenförmig gebogen
und nach der Seite des Zwischenrades 32 offen. Die Schwenkachse 36 des anderen federnden
Hebels 34 liegt nahe bei der Schwenkachse 37 und innerhalb des schalenförmigen Grundrisses
des Hebels 35. Der federnde Hebel 34
ist, ausgehend von der Schwenkachse
36, über einen Teil seiner Länge mindestens angenähert geradlinig. Der außerhalb
der Verbindungsstelle 38 der beiden Hebel 34 und 35 liegende Teil 39 des Hebels
34 trägt die mit dem Treiber 8 zusammenarbeitende Nase 40. Der die Nase
14 tragende, federnde Arm 11 ist am Hebel 35 vorgesehen. Wie F i g.
3 zeigt, ist das Impulsorgan in der Werkplatte 3 versenkt und unter den Rädern 7
und 32 angeordnet.
-
Wird das Impulsorgan durch den Treiber 8 auf die für das erste Beispiel
beschriebene Weise in die gestrichelte Lage der F i g. 2 verschwenkt, so bewegen
sich die federnden Hebel 34 und 35 etwa längs zwei sich schneidenden Kreisen, wobei
der Hebel 34 um einen ziemlichen Winkel um seine Achse 36, der Hebel 35 dagegen
nur unbedeutend um seine Achse 37 dreht. Dadurch verwinden sich die beiden Hebel
34 und 35 gegeneinander, und die für die sprunghafte Schaltung des
Datumrings 1 notwendige Schaltung des Impulsorgans wird, wie Versuche zeigen, bei
sonst gleichen Verhältnissen durch einen kürzeren Verschwenkweg erreicht als im
ersten Beispiel.
-
Auch hier schnellt, wie im ersten Beispiel, das gespannte Impulsorgan
von der gestrichelten in die vollausgezogene Lage der F i g. 3, sobald der Treiber
8 die Nase 40 verläßt; so daß die Nase 14 den Datumring 1 um einen Zahn vorwärts
schleudert. Die Wirkungsweise der Nase 14 ist also gleich, wie im ersten Beispiel.
Im weiteren tritt auch hier im Impulsorgan nur molekulare, also keine gleitende
Reibung auf.
-
Von besonderer Bedeutung ist die Gestaltung und Funktionsweise der
Nase 40 des Impulsorgans. Die Nase ragt vom freien Ende des Teils 39 etwa radial
nach innen in den Pfad des Treibers 8, während alle übrigen Teile des Impulsorgans
außerhalb des Pfades des Treibers liegen. Das wird erreicht durch die gebogene Gestaltung
des Teils 39 und des daran anschließenden äußeren Endes des Hebels 34, welche zusammen
eine etwa konzentrisch zum Mitnehmerrad 2 außerhalb des Pfades des Treibers 8 liegende
Partie bilden. Damit wird nicht nur erreicht, daß der Treiber 8 ausschließlich mit
der Nase 40 des Impulsorgans zusammenarbeitet und sonst, insbesondere unmittelbar
nach jeder Schaltung, das Impulsorgan völlig freigibt und in die ausgezogen dargestellte
ungespannte Ruhelage zurückgehen läßt, sondern daß der Treiber in beiden Richtungen
unter der Nase vorbeibewegt werden kann. Diese Möglichkeit ist weiterhinn erreicht
durch die symmetrische Ausbildung der Nase und durch die Verformbarkeit des Impulsorgans
nach beiden Seiten. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß sich bei einer Bewegung
des Treibers 8 im Gegenuhrzeigersinn, z. B. beim Rückwärtsrichten der Zeiger, das
Impulsorgan in F i g. 2 nach links verformt, wobei der Hebel 35 eher gestreckt wird.
Es ist daher nie möglich, daß entweder beim Zeigerstellen oder beim Verstellen des
Anzeigerings 1 Verklemmungen und Beschädigungen auftreten können. Es ist auch möglich,
durch Hin-und Herbewegen des Treibers 8 im Bereich der Nase 40 den Ring 1 schrittweise
nachzustellen.