DE1274471B - Verfahren zum Erzielen eines richtigen Vorhalts beim Schiessen auf ein bewegliches Ziel sowie Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Erzielen eines richtigen Vorhalts beim Schiessen auf ein bewegliches Ziel sowie Vorrichtung zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. Cl.:
F41g
Deutsche KL: 72 f-15/02
Nummer: 1274471
Aktenzeichen: P 12 74 471.7-15 (A 53413)
Anmeldetag: 2. September 1966
Auslegetag: 1. August 1968
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Erzielen eines richtigen Vorhalts beim Schießen auf
ein bewegliches Ziel sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Dieses Verfahren ist
besonders für in Fahrzeugen mit Kettenantrieb montiertc Waffen geeignet und kann mit Vorteil auch bei
solchen Fahrzeugen mit Kettenantrieb angewendet werden, bei denen die Waffe fest am Fahrzeug montiert
ist und deren Richten mithin durch das Richten des ganzen Fahrzeugs erfolgt.
Es ist bekannt, zum Erzielen des Vorhalts beim Schießen auf ein bewegliches Ziel dem im Visier enthaltenen
Fadenkreuz eine momentane Verschiebung zu geben, deren Größe von der Geschwindigkeit des
Zieles und der Flugzeit des Geschosses abhängig ist. Ein derartiges Verfahren zum Erzielen eines geeigneten
Vorhalts beim Schießen auf ein bewegliches Ziel hat jedoch gewisse wesentliche Nachteile, unter
anderem deshalb, weil das Richten der Waffe durch die plötzliche Verschiebung des Fadenkreuzes stark
erschwert wird und man, um einen korrekten Vorhalt erreichen zu können, darauf angewiesen ist, schnell
zufriedenstellende Daten bezüglich der Bewegungsgeschwindigkeit des Zieles und der Flugzeit des
Geschosses zu erhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend genannten Nachteile zu beseitigen und den
Vorhalt zu erzielen, ohne daß das Fadenkreuz eine plötzliche Verschiebung erhält, unter den einzigen
Vorbedingungen der Verfolgung des Zieles und der Einstellung der ermittelten Entfernung des Zieles.
Diese Aufgabe wird für das Verfahren zum Erzielen eines richtigen Vorhalts beim Schießen auf ein bewegliches
Ziel, wobei sich das bei der Schußabgabe verwendete Geschützrohr üblicherweise gleichförmig
mit der Ziellinie bewegt, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem Zeitpunkt, in dem sowohl das
Geschützrohr als auch die Ziellinie direkt auf das Ziel gerichtet sind, der Ziellinie zwecks Auskompensierung
durch den Richtschützen eine zur Zielfolgebewegung des Geschützrohrs entgegengesetzt gerichtete,
gesonderte Bewegungskomponete während einer Zeitdauer « · fs gegeben wird, die das Produkt
aus einer Konstanten α mit der Flugzeit is des Geschosses
ist, wobei die relativ zur Zielfolgebewegung des Geschützrohrs entgegengesetzt gerichtete Bewegungskomponenten
so groß sind, daß die reduzierte
Winkelgeschwindigkeit der Ziellinie einen Wert
mal der Winkelgeschwindigkeit des Geschützrohrs erhält, und daß die Ziellinie nach der genannten Zeitdauer
a ■ ts zwecks erneuter Auskompensierung durch
Verfahren zum Erzielen eines richtigen Vorhalts
beim Schießen auf ein bewegliches Ziel sowie
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
beim Schießen auf ein bewegliches Ziel sowie
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Anmelder:
Aktiebolaget Bofors, Bofors (Schweden)
Vertreter:
Dr. W. Koch, Dr. R. Glawe
und Dipl.-Ing. K. Delfs, Patentanwälte,
2000 Hamburg 52, Waitzstr. 12
Als Erfinder benannt:
Erik Wilhelm Sundström, Karlskoga (Schweden)
Beanspruchte Priorität:
Schweden vom 6. September 1965 (11560)
den Richtschützen wieder eine mit dem Geschützrohr gleichförmige Bewegung erhält. Der Konstanten α
kann zweckmäßigerweise ein zwischen 0,5 und 3 liegender Wert gegeben werden. Eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung enthält zweckmäßigerweise ein in einem
Visier vorhandenes Fadenkreuz verschiebbar relativ zum Visier, und zwar während einer einstellbaren
Zeitdauer α · is in Abhängigkeit von der Zielfolgebewegung
des Geschützrohrs relativ zu dem Visier mittels eines Ubertragungssystems verschiebbar, wobei
die Bewegung des Fadenkreuzes relativ zum
Visier eine um den Faktor -7—,— reduzierte Winkel-
1 +α
geschwindigkeit relativ zur Bewegung des Geschützrohrs hat und dieser entgegengesetzt gerichtet ist.
Vorteilhafterweise sind im übertragungssystem eine oder mehrere Kupplungen vorgesehen, die von einer
einstellbaren Zeituhr durch einen Impuls gesteuert werden, dessen Länge α · rs proportional zur Flugzeit
is des Geschosses ist und die Größe der Verschiebung
des Fadenkreuzes relativ zum Visier bestimmt. Für den Fall, daß die Zielfolgebewegung des
Geschützrohrs nicht direkt relativ zu einer festen Unterlage registriert werden kann, können zweckmäßigerweise
während der zur Flugzeit fs des Geschosses proportionalen, eingestellten Zeitdauer a · ts
S09 5M/135
3 4
die Winkellagenveränderungen des Geschützrohrs Anzahl Friktionsbelägen 31 versehen, die unter Einkontinuierlich
relativ zu -einem Gyroskop gemessen wirkung eines Elektromagneten 32 zum Anliegen
werden, und es kann gleichzeitig ein Servomechanis- gegen das Zahnrad 29 gebracht werden können. Der
mus dem Fadenkreuz eine Bewegung relativ zum Elektromagnet 32 erhält seinen Strom durch die
Visier mit einer Größe der Winkelgeschwindigkeit 5 Leitungen 33 und 34, die durch die Leitung 13 mit
1 j i\r it u · j· 1 ■*. λ η λ.·· 4. der Zeituhr 14 in Verbindung stehen,
von J^ der Winkelgeschwindigkeit des Geschütz- Jn entsprechender Weise jfann φε Zahnstange22
rohrs und der letztgenannten Bewegung entgegen- vom Zahnrad 35 beeinflußt werden, das fest an der
gesetzter Richtjung geben. Welle 36 montiert ist und an der auch das Zahnrad 37 Die Erfindung wird nun näher an einer in den I0 und der Knopf 38 fest angeordnet sind. Das Zahnrad 39
Zeichnungen dargestellten Ausführungsform erläutert. kann mit Hilfe der aus der verschiebbaren Platte 40
F i g. 1 veranschaulicht schematisch und in der mit den Belägen 41 sowie mit den Elektromagneten 42
Perspektive ein Fahrzeug mit Kettenantrieb, bei dem bestehenden Kupplung von der biegsamen Welle 12
eine in einem drehbaren Turm montierte Kanone mit beeinflußt werden, die mit dem Motor 7 verbunden
einer Vorrichtung gemäß der Erfindung versehen ist; i5 ist. Der Elektromagnet42 ist über die Leitungen43
F i g. 2 zeigt gleichfalls schematisch und in der und 44 sowie die Leitung 13 ebenfalls mit der Zeit-Perspektive
ausführlicher die in F i g. 1 angedeutete uhr 14 verbunden.
Vorrichtung; Die Zeituhr 14 ist mit einem einstellbaren Zeiger 45 F i g. 3 enthält ein Diagramm, in das gewisse versehen und über die Leitung 15 mit einem von
Winkelgeschwindigkeiten als Funktion der Zeit ein- 20 dem Fußhebel 16 beeinflußbaren Schalter 46 vergetragen
sind, und bunden.
F i g. 4 abschließend ein Diagramm für die ent- Die vorstehend beschriebene Vorrichtung wirkt in
sprechenden Winkellagen als Funktion der Zeit. folgender Weise: Beim Richten auf ein bewegliches
Das in F i g. 1 gezeigte Fahrzeug mit Ketten- Ziel wird der Zeituhrzeiger 45 so eingestellt, daß die
antrieb 1 ist mit einem drehbaren Turm 2 versehen, 25 Zeituhr 14 einen Zeitimpuls gibt, der proportional zur
in dem das Geschützrohr 3 montiert ist. Die Bewegung Flugzeit ts eines Geschosses vom Geschützrohr zum
des Turmes 2 wird von einem im Turm fest montierten Ziel ist. Die auf der 'Zeituhr 14 eingestellte Zeit α · ts
Motor 4 veranlaßt, der ein Zahnrad 5 antreibt, das ist teilweise von dem gewählten Wert fur die Konin
einen im Fahrzeug 1 fest montierten Zahnkranz 6 stante u und teilweise von der Entfernung zum Ziel
eingreift. In entsprechender Weise wird die Erhöhungs- 30 sowie der Fluggeschwindigkeit des abgegebenen
bewegung beim Geschützrohr 3 von dem im Turm 2 Schusses abhängig. Nachdem der Richtschütze in
fest montierten Motor 7 gesteuert, der über das Abhängigkeit auch vom Geschoßtyp einen geeigneten
Zahnrad 8 in einen am Geschützrohr fest montierten Wert für die Konstante α gewählt hat (welcher Wert
Zahnbogen 9 eingreift. Die Bewegungen werden von zweckmäßigerweise zwischen 0,5 und 3 liegen sollte),
den Motoren 4 und 7 mittels der biegsamen Wellen 11 35 braucht nur die Entfernung vom Geschützrohr zum
und 12 zu dem beim Visier 10 angeordneten Vorhalt- Ziel bestimmt zu werden. Die Skala für die Einstellung
organ 10 A übertragen. An das Vorhaltorgan 10 Λ des Zeigers 45 an der Zeituhr 14 kann deshalb für eine
ist weiterhin eine Leitung 13 angeschlossen, die mit direkte Einstellung auf genannte Entfernungen geteilt
der Zeituhr 14 verbunden ist, die ihrerseits über die sein.
Leitung 15 in Verbindung mit dem Fußhebel 16 steht, 40 Nachdem die Zeituhr 14 auf die geeignete Entder
vom Richtschützen beim Richten des Geschütz- fernung eingestellt worden ist, kann der Richtschütze,
rohrs 3 betätigt werden kann. nachdem das Fadenkreuz und damit auch das Ge-Der nähere Aufbau des Vorhaltorgans 10 A wird schutzrohr direkt auf das Ziel gerichtet worden sind,
in F i g. 2 veranschaulicht. In dem Visier 10 mit durch Herunterdrücken des Fußhebels 16 und dem
seinem Okular 17 ist eine Glasscheibe 18 angeordnet, 45 daraus folgenden Einschalten des Schalters 46 die
die mit einem Fadenkreuz versehen ist. Die Glas- Zeituhr 14 karten. Von dieser Zeituhr gehen dann
scheibe 18 ist in ihrer eigenen Ebene in sowohl Stromimpiuse durch die Leitungen 13, 33, 34, 43 und
horizontaler als auch vertikaler Richtung verschieb- 44 zu den Wicklungen an den Elektromagneten 32
bar. Die horizontale Verschiebung wird von der Zahn- und 42. Die Dauer dieser Stromimpulse ist abhängig
stange 19 erreicht, die über die gleitbare Halterung 20 50 von der Einstellung des Zeigers 45 und soll den
die an der Glasscheibe 18 fest angeordnete Leiste 21 Wert α mal der Flugzeit des Geschosses vom Gebeeinflußt.
In entsprechender Weise wird die ver- schutzrohr zum Ziel, d. h. « · is, haben,
tikale Verschiebung der Glasscheibe 18 mittels der Während der Zeitdauer α · ts, in der die Elektro-Zahnstange
22 erreicht, die über die gleitbare Halte- magneten 32 und 42 Strom von der Zeituhr 14
rung 23 die mit der Glasscheibe 18 fest verbundene 55 erhalten, sind die Scheiben 30 und 40 in Richtung
Leiste 24 beeinflußt. Die Bewegung an der Zahn- gegen die Zahnräder 29 bzw. 39 verschoben, und
stange 19 wird vom Zahnrad 25 erreicht, das fest an unter der Einwirkung der Friktionsbeläge 31 bzw. 41
der Welle 26 montiert ist. An der Welle 26 sind erhalten die Zahnräder 29 und 39 die gleichen Geaußerdem
das Zahnrad 27 und der Knopf 28 fest schwindigkeiten wie die Wellen 11 bzw. 12 während
angeordnet. Im weiteren ist ein Zahnrad 29 mit 60 der genannten Zeitdauer α · is. Diese Bewegung bei
festem Eingriff im Zahnrad 27 angeordnet, wobei das ' den Zahnrädern 29 und 39 wird über die Zahnräder 27
Zahnrad 29 über eine Kupplung von der vom Motor 4 und 37 zu den Wellen 26 bzw. 36 übertragen und von
ausgehenden biegsamen Welle 11 betätigt werden dort aus über die Zahnräder 25 und 35 zu den entkann.
Diese Kupplung besteht aus einer auf der sprechenden Zahnstangen 19 und 22. Welle 12 verschiebbar angeordneten Scheibe 30, die 65 Durch den von der Zeituhr 14 ausgehenden Impuls
durch Ansätze, die in die in der Welle 11 aufgenom- erhält deshalb die Glasscheibe 18 mit ihrem Fadenmenen
Nuten gleiten können, ständig bei Umdrehung kreuz während der Zeitdauer a ■ ts eine von den
der Welle II mitfolgt. Die Scheibe 30 ist mit einer Bewegungen der Wellen 11 bzw. 12 abhängige Ver-
5 6
Schiebung. Durch zweckmäßige Ausbildung der ver- 32 und 42 abgeschaltet, und die Verschiebung bei der
schiedenen Zahnräder wird erreicht, daß diese Ver- Glasscheibe 18 mit deren Fadenkreuz relativ dem
Schiebung der Glasscheibe 18 proportional zur Ziel- Visier 10 hört auf, weshalb sich im Zeitpunkt T2 die
folgegeschwindigkeit des Geschützrohrs, aber mit Winkelgeschwindigkeit des Fadenkreuzes plötzlich
entgegengesetzter Richtung zur letztgenannten Be- 5 vom Bet auf den Bet „,Ji+L) erhöht,
wegung wird und dabei eine Winkelgeschwindigkeit V «/
, , ^ ..„ 1 , j „ ..„ , „,. . . Dadurch, daß der Richtschütze weiterhin dem Ziel
hat, deren Große nur -^ mal der Große der Winkel- mit dem Fadenkreuz zu folgen sucht5 werden nach
geschwindigkeit des Geschützrohrs beträgt. Der Glas- dem Zeitpunkt T2 die Geschwindigkeiten des Fadenscheibe
18 mit ihrem Fadenkreuz wird in dieser Weise ΐυ kreuzes und damit auch die des Geschützrohrs auf
eine Verschiebung im Verhältnis zum Visier 10 ge- die Winkelgeschwindigkeit des Zieles <om vermindert
geben, die entgegengesetzt der Zielfolgebewegung des und fallen alsbald ganz mit dieser Geschwindigkeit
Geschützrohrs ist, und das Visier erhält auf diese Art zusammen.
eine reduzierte Winkelgeschwindigkeit, deren Größe Wie die in F i g. 3 gezeigten Veränderungen der
α ij^-nj ^ . · .· is Winkelgeschwindigkeit für das Fadenkreuz und das
nur j^ mal der Große der genannten Geschwindig- Geschüfzrohr die winkellagen beeinflussen, geht aus
keit der Zielfolgebewegung beträgt. Diese Verschie- F i g. 4 hervor. In dieser Figur sind die Winkellage φ
bung der Glasscheibe 18 mit ihrem Fadenkreuz relativ relativ zu einer festen Unterlage als Ordinate und die
zu dem Visier 10 erfolgt nur während der eingestellten Zeit Tals Abszisse abgesetzt. Da die Winkelgeschwin-
Zeit α · ts, und nach genanntem Zeitpunkt bewegen 20 digkeit des Zieles als konstant vorausgesetzt wird,
sich Fadenkreuz und Visier nicht mehr relativ zu- erhöht sich deren Winkellage gleichmäßig während
einander, sondern beide folgen exakt der Zielfolge- der ganzen Zeit und folgt der in F i g. 4 mit 51 be-
bewegung des Geschützrohrs. zeichneten geraden Doppellinie. Bis zum Zeitpunkt T1
Nach der Schußabgabe mit dem gewünschten Vor- haben sowohl das Geschützrohr als auch das Fadenhalt
kann die Lage des Fadenkreuzes relativ zum 25 kreuz die gleiche Winkelgeschwindigkeit wie das Ziel,
Visier unter Zuhilfenahme der Knöpfe 28 und 38 und deren Winkellagen folgen deshalb der Linie 51
wieder hergestellt werden. bis zu diesem Zeitpunkt. Im Zeitpunkt T1 wird die
Die vorstehend beschriebene Wirkungsweise kann Winkelgeschwindigkeit des Fadenkreuzes auf den
am besten näher an Hand der beiden Diagramme in «^^ / α \ a ■ ~t α a·^^ u.,t ,„.. c^i™^
,-,. -, , . ,... . , τι-· -f-jj· Wert ω,,.!-. μ reduziert, und dieses hat zur rolge,
Fig. 3 und 4 erklart werden. In Fig. 3 wird die 30 m\l+aJ
Winkelgeschwindigkeit ω relativ zu einer festen Unter- daß das Fadenkreuz unmittelbar nach dem Zeitlage
für sowohl das Ziel als auch das Geschützrohr punkt T1 Winkellagen einnimmt, die die für die ent-
und Fadenkreuz als Funktion der Zeit T gezeigt.. sprechenden Zeitpunkte erreichten Winkellagen beim
Die Winkelgeschwindigkeit ω ist als Ordinate auf- Ziel (gemäß der Doppellinie 51) unterschreiten. Diese
getragen und die Zeit als Abszisse. Auf der Zeitachse 35 abweichenden Winkellagen sind in F i g. 4 mit der
sind T1 der Zeitpunkt, in dem der Richtschütze durch gestrichelten Linie 52 bezeichnet. Der Richtschütze
das Heruntertreten des Fußhebels 16 die Zeituhr 14 strebt jedoch danach, das Fadenkreuz so nahe wie
startet, und T2 der Zeitpunkt, in dem die Zeituhr den möglich mit dem Ziel zusammenfallen zu lassen, und
abgegebenen Impuls nach der Zeitdauer α · ts ab- dieses hat zur Folge, daß das Geschützrohr eine
bricht. Die Winkelgeschwindigkeit des Zieles a>m wird 40 relativ zum Ziel erhöhte Geschwindigkeit erhält, und
als konstant angenommen und in F i g. 3 durch die Winkellage des Geschützrohrs wird deshalb nach
die gerade Doppellinie 48 bezeichnet. Es wird an- dem Zeitpunkt T1 etwas größer als die entsprechenden
genommen, daß sich bis zum Zeitpunkt T1 sowohl Winkellagen für das Ziel (gemäß der Doppellinie 51);
das Geschützrohr als auch das Fadenkreuz mit diese relativ zum Ziel größeren Winkellagen werden
gleicher Winkelgeschwindigkeit wie das Ziel bewegen, 45 in F i g. 4 durch die dickgezogene Kurve 53 darweshalb
deren Bewegungen mit der Linie 48 bis zum gestellt Im Zeitpunkt T2 (a- ts nach dem Zeitpunkt T1)
Zeitpunkt T1 zusammenfallen. Im Zeitpunkt T1 erhält ist es dem Richtschützen geglückt, daß die Winkel-—
wie vorstehend erwähnt worden ist — das Faden- lage des Fadenkreuzes mit der Winkellage des Zieles
kreuz eine gegen die Zielfolgebewegung des Geschütz- übereinstimmt, und während des Zeitintervalls zwirohrs
entgegengesetzt gerichtete besondere Bewe- 50 sehen den Zeitpunkten T1 und T2 (= a-ts) bewegen
gungskomponente, und daraus ergibt sich, daß die sich deshalb sowohl das Fadenkreuz als auch das
Winkelgeschwindigkeit relativ zu der festen Unter- Ziel um den Winkel ats-mm. Zwischen den Zeitlage
während der ersten Zeit nach dem Zeitpunkt T1 punkten T1 und T2 hat das Geschützrohr ständig
etwas niedriger als die Geschwindigkeit des Zieles eine Winkelgeschwindigkeit, die um den Faktor
bleibt, was in Fig. 3 durch die gestrichelte Linie49 55 /, + i_\ ößer ak die des FadenkreUzes ist, und
gezeigt wird. Der Richtschütze strebt jedoch danach, \ « /
das Fadenkreuz dem beweglichen Ziel folgen zu daraus ergibt sich, daß die Winkellage für das Gelassen,
und hierdurch erhält das Geschützrohr eine schutzrohr im Zeitpunkt T2 um den Faktor
höhere Winkelgeschwindigkeit als das Ziel. Die Ge- . Z1 . 1\ ..„ , ,. „,. , „ - 7 ..
,..t , u · 1· 1 ·Γ · j · r·· 1 λ uv, «f, ·ΡΛΐιί 1 H 1 großer als die Winkellage im Zeit-
schutzrohrgeschwindigkeit wird in F1 g. 3 durch die 60 s '"\ a) & 6
dickgezogene Kurve 50 dargestellt. Im Zeitpunkt T2 punkt T1 ist. Die Unterschiede zwischen der Winkelist
es dem Richtschützen geglückt, das Fadenkreuz lage des Geschützrohrs und der Winkellage des
so einzustellen, daß es vollkommen hinsichtlich Lage Fadenkreuzes und des Zieles um Zeitpunkt T2 gehen
und Winkelgeschwindigkeit mit dem Ziel korrespon- deshalb bis zum Wert fs · «>m hinauf, was den andiert.
Das Geschützrohr erhält dadurch beim Zeit- 65 gestrebten richtigen Vorhalt ausmacht. Unmittelbar
. . _, . „ , . ,. . .. /1 , 1 \ r r, .. nach dem Zeitpunkt T2 erhält das Fadenkreuz — wie
punkt T2 eine Geschwindigkeit ,„,„ (l + -J. Im Zeit- aus p . g 3 her F vorgeht 2 _ dne größere qeschwindig-
punkt T2 wird der Strom durch die Elektromagneten keit als die des Zieles, was jedoch vom Richtschützen
verhältnismäßig schnell reduziert wird, so daß kurz nach dem Zeitpunkt T2 die Geschwindigkeiten für
sowohl das Ziel als auch das Fadenkreuz und Geschützrohr zusammenfallen. Dieses Verhältnis spiegelt
sich in F i g. 4 durch die unmittelbar nach dem Zeitpunkt T2 erhöhte Winkellage beim Fadenkreuz (gestrichelte
Linie 52 A) und durch einen entsprechenden Aufwärtsbogen der Linie 53 wieder. Nachdem die
Geschwindigkeiten des Fadenkreuzes und des Geschützrohrs vom Richtschützen zum Zusammenfallen
mit der Zielbewegung gebracht worden sind, stimmt die Winkellage des Fadenkreuzes mit der des Zieles
überein, d. h. folgt der Doppellinie 51, während die Winkellage des Geschützrohrs gemäß einem parallel
mit der Doppellinie 51 laufenden Teil der Linie 53 in der Entfernung ts ■ mm von derselben verändert
wird.
Zusammenfassend kann mithin festgestellt werden, daß dadurch, daß dem Fadenkreuz innerhalb des Zeitintervalls
T1 — T2 = a ■ ts eine reduzierte Geschwin-
digkeit gegeben worden ist, die nur
der Geschwindigkeit des Geschützrohrs beträgt, und dadurch, daß der Richtschütze versucht, das Fadenkreuz
mit dem Zielbild in Deckung zu halten, kurz nach dem Zeitpunkt T2 ein gewünschter Vorhalt is · o>m
beim Geschützrohr automatisch erhalten wird.
In dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist.die zur Zielfolgebewegung des Geschützrohrs
entgegengesetzt gerichtete besondere Bewegungskomponente bei der Ziellinie dadurch erreicht worden,
daß das Fadenkreuz relativ zum Visier verschoben worden ist. Die gleiche Wirkung kann auch beispielsweise
dadurch erreicht werden, daß der im Visier enthaltene Kopfspiegel gedreht wird. Man kann sich
auch vorstellen, daß sich das ganze Visier in vorgesehener Weise im Verhältnis zum Geschützrohr
bewegt. Die festgestellte Zeitspanne a · ts kann auch .
in anderer Weise als mittels einer gemäß der Entfernung zum Ziel geteilten Zeituhr erhalten werden.
Diese Zeitfunktion kann somit auch direkt aus einem Entfernungsmeßinstrument erhalten werden, dessen
Einstellungsanordnung gegebenenfalls mit einem Zeituhrzeiger mechanisch gekoppelt sein kann. Die Bewegung
des Fadenkreuzes kann ferner in einer solchen Weise ergänzt werden, daß der Richtschütze vor der
Entnahme des Vorhalts mit den Knöpfen 28 und 38 auch den gewünschten Aufsatz sowie Verbesserungen,
z. B. für Windeinwirkung, Pulvertemperatur u. a. m. einstellt. Außerdem können die beiden Knöpfe 28
und 38 durch Motoren ersetzt sein, so daß ein automatisches Rückführen des Fadenkreuzes erfolgt und
die Motoren die vorstehend genannte Einstellung der Verbesserungen ausführen.
Die Erfindung ist auch in solchen Fällen anwendbar, in denen sich nicht direkt die Zielfolgebewegungen des
Geschützrohrs relativ zu einer festen Unterlage registrieren lassen. So ist es z. B. oft der Fall bei Fahrzeugen
mit Kettenantrieb und fest montierten Schußwaffen, deren Richten durch Bewegungen beim ganzen
Fahrzeug erfolgen muß. In derartigen Fällen werden die Winkellagenveränderungen des Geschützrohrs
relativ zu einem Gyroskop kontinuierlich während der festgestellten Zeitdauer α · ts gemessen, und gleich-,
zeitig gibt ein Servomechanismus der Ziellinie eine zusätzliche Bewegungskomponente, die eine entgegengesetzte
Richtung gegenüber der Bewegung des Geschützrohrs relativ zum Gyroskop bei einer Winkelgeschwindigkeit
hat, die den Betrag der Winkelgeschwindigkeit der zuletzt genannten Bewegung aufweist,
wodurch die Bewegung der Ziellinie relativ Zu einer festen Unterlage im Verhältnis zur Bewegung
des Geschützrohrs reduziert wird und eine Winkelgeschwindigkeit erhält, die nur die Größe
1+a
der Winkelgeschwindigkeit des Geschützrohrs hat.
Claims (5)
1. Verfahren zum Erzielen eines richtigen Vorhalts beim Schießen auf ein bewegliches Ziel, wobei
sich das Geschützrohr üblicherweise gleichförmig mit der Ziellinie bewegt, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Zeitpunkt, in dem sowohl das Geschützrohr als auch die Ziellinie direkt auf das Ziel gerichtet sind, der Ziellinie
zwecks Auskompensierung durch den Richtschützen eine zur Zielfolgebewegung des Geschützrohrs
entgegengesetzt gerichtete, gesonderte Bewegungskomponente während einer bestimmten
Zeitdauer α · ts gegeben wird, die das Produkt
aus einer Konstanten α und der Flugzeit ts des
Geschosses ist, wobei die relativ zu den Zielfolgebewegungen des Geschützrohrs entgegengesetzt
gerichteten Bewegungskomponenten so groß sind, daß die reduzierte Winkelgeschwindigkeit der
Ziellinie einen Wert , " ■ mal der Winkel-
1 +α
geschwindigkeit des Geschützrohrs erhält, und daß die Ziellinie nach der genannten Zeitdauer
u · ts zwecks erneuter Auskompensierung durch
den Richtschützen wieder eine mit dem Geschützrohr gleichförmige Bewegung erhält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Konstanten α ein zwischen 0,5
und 3 liegender Wert gegeben wird. -
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein im Visier (10) vorhandenes Fadenkreuz (auf 18) verschiebbar relativ zum Visier angeordnet
ist, und zwar während einer einstellbaren Zeitdauer a · ts in Abhängigkeit von der Zielfolgebewegung
des Geschützrohrs (3) relativ zum Visier mittels eines Ubertragungssystems verschiebbar,
wobei die Bewegung des Fadenkreuzes relativ zum
Visier eine um den Faktor τ~;— reduzierte Winkel-
1 +α
geschwindigkeit relativ zur Bewegung des Geschützrohrs hat und dieser entgegengesetzt gerichtet
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im übertragungssystem eine
oder mehrere Kupplungen (30 bis 32, 40 bis 42) vorgesehen sind, die von einer einstellbaren Zeituhr
(14) durch einen Impuls gesteuert werden, dessen Länge α · fs proportional zur Flugzeit ts des
Geschosses ist und die Größe der Verschiebung des Fadenkreuzes relativ zum Visier bestimmt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 für Anwendung dann, wenn die Zielfolgebewegung des Geschützrohrs
nicht direkt relativ zu einer festen Unterlage registriert werden kann, gekennzeichnet
durch Ausbildung mittels bekannter Elemente, derart, daß während der zur Flugzeit ts des Ge-
schosses proportional an eingestellten Zeitdauer a · ts die Winkellagenveränderungen des Geschützrohrs
kontinuierlich relativ zu einem Gyroskop gemessen werden und gleichzeitig ein Servomechanismus
dem Fadenkreuz eine Bewegung
relativ zum Visier mit einer Größe der Winkelgeschwindigkeit von yv;; der Winkelgeschwindigkeit
des Geschützrohrs und der letztgenannten Bewegung entgegengesetzter Richtung gibt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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