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Ein- und Ausrückvorrichtung für eine druckflüssigkeitsbetätigte Reibungskupplung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Ein- und Ausrückvorrichtung für eine druckflüssigkeitsbetätigte
Reibungskupplung mit einem auf der getriebenen Welle fest angeordneten Ringkolben
sowie einem diesen umgebenden Zylinder, welcher mit dem Kolben auf der einen Seite
eine Einrückkammcr und auf der anderen Seite eine Ausrückkammer bildet.
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Es ist bekannt, das Ein- und Ausrücken derartiger Reibungskupplungen
dadurch zu bewirken, daß den Kammern von außen Flüssigkeit mit unterschiedlichen
Drücken zugeführt wird. Derartige Vorrichtungen erfordern jedoch eine genaue Druckregelung
und weisen durch den zwischen den Regelorganen und den Kammern vorhandenen verhältnismäßig
langen Leitungsweg den Nachteil auf, daß sowohl beim Einrücken als auch beim Ausrücken
der Kupplung erhebliche Verzögerungen eintreten.
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Derartige Verzögerungen können dadurch herabgemindert werden, daß
zum Betätigen des Zylinders die Fliehkraft der Steuerflüssigkeit ausgenutzt und
zum Einrücken der Kupplung durch ein Leitorgan ein Teil der in der einen Kammer
befindlichen Flüssigkeit abgeschöpft wird, wodurch in dieser Kammer eine Druckerniedrigung
eintritt und durch den Überdruck in der anderen Kammer die Kupplung betätigt wird.
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Eine durch die Fliehkraft der Steuerflüssigkeit betätigte bekannte
Einrückvorrichtung für Kupplungen weist den Nachteil auf, daß sie mit nur einer
Kammer versehen ist und dieser die Flüssigkeit erst beim Einrücken der Kupplung
zugeführt wird, wodurch naturgemäß ebenfalls eine große Verzögerung eintritt.
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Dieser Nachteil wird durch die Erfindung dadurch behoben, daß beide
Kammern mit derselben Leitung für die während des Betriebes laufend unter niederem
Druck zugeführte Flüssigkeit verbunden sind und in der Ausrückkammer ein an sich
bekanntes schwenkbares Schöpfrohr angeordnet ist.
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Bei einer derart ausgebildeten Ein- und Ausrückvorrichtung tritt beim
Schwenken des Schöpfrohres ohne jede Verzögerung unmittelbar die gewünschte Wirkung
ein, der Kupplungsdruck kann in feinster Abstufung geregelt werden, und auch das
Auskuppeln kann schnell erfolgen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Ein- und Ausrückvorrichtung
gemäß der Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch die
Vorrichtung und F i g. 2 einen Querschnitt gemäß der Linie 2-2 in Fig. 1.
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Mit 1 ist die Antriebswelle bezeichnet, auf der, mit dieser fest verbunden,
eine Kupplungstrommel 2 angeordnet ist, welche an ihrer Innenwand Keilnuten 3 aufweist.
Auf der zur Antriebswelle 1 konzentrischen Abtriebswelle 4 ist eine Kupplungsnabe
5 mittels einer Gegenmutter 6 und einer Keilverbindung 7 drehfest angeordnet. Die
beiden Wellen 1 und 4 sind in einem Gehäuse 8 in Wälzlagern 9 und
10 drehbar angeordnet. Darüber hinaus wird die Abtriebswelle 4 noch von einem
in der Kupplungstrommel 2 vorgesehenen Wälzlager 11 getragen.
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Zwischen dem treibenden und dem getriebenen Teil ist die Reibungskupplung
C angeordnet, welche in üblicher Weise mit axial verschiebbaren Kupplungsscheiben
14 und 15 versehen ist. Die Kupplungsscheiben 14 sind an ihrem Außenrand und die
Kupplungsscheiben 15 an ihrem Innenrand mit Keilnuten versehen, die in die Keilnuten
3 der Kupplungstrommel 2 bzw. in die auf der Kupplungsnabe 5 vorgesehenen Keilnuten
eingreifen und so eine drehfeste, dabei aber axial verschiebbare Verbindung der
Kupplungsscheiben bewirken.
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Die Kupplungsscheiben 14 und 15 werden stirnseitig von Druckstücken
17 und 18 eingefaßt, welche an ihrem Innendurchmesser mit Keilnuten versehen sind,
die ebenfalls in die auf der Kupplungsnabe 5 angeordneten Keilnuten eingreifen.
Das Druckstück 17 steht mit einem an der Kupplungsnabe 5 vorgesehenen Flansch 16
und das Druckstück 18 mit einem Druckteil 31 der einen Stirnwand des Zylinders
20 in Berührung.
Auf der Abtriebswelle 4 ist ein durch
die Gegenmutter 6 und die Nabe 5 gegen einen Bund 22- gepreßter Kolben 21 axial
unverschiebbar sowie drehfest angeordnet. Der Kolben 21 ist abgestuft ausgebildet
und weist einen inneren Teil 21 a sowie einen äußeren Teil 21 b auf. Er ist von
einem seiner Form angepaßten Zylinder. 20 umgeben, der auf seiner offenen Seite
durch eine Scheibe 23 abgeschlossen ist, welche von einem Sprengring 23 a in_ ihrer
Läge gehalten wird.
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Der Zylinder 20 bildet mit dem Kolben 21 auf der einen Seite eine
Einrückkammer CA und auf der anderen Seite eine Ausrückkammer CR. Durch eine
im Gehäuse 8 vorgesehene Einlaßöffnung 24 und einen Längskanal 24 a in der
Abtriebswelle 4 sowie Querbohrungen 25, 35 und 26 wird beiden Kammern die Steuerflüssigk6it
gleichzeitig: zugeführt: Zwischen dem :axial versehiebbaien Zylinder 20
und
dem mit der Abtriebswelle 4 fest verbundenen Kolben 21 sind Dichtungsringe
27, 28 und 29 angeordnet. In der Nabe 5 sind Bohrungen vorgesehen für die Aufnahme
von Druckfedern 32 zum Zurückschieben des Zylinders 20 in seine Ausgangsstellung,
wenn dieser nicht betätigt wird.
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In die Ausrückkammer CR ragt ein über einen Schneckentrieb 46, 47,
48 drehbares Schöpfrohr T, das ein Mundstück 40, einen gebogenen Teil 44 sowie einen
sich in der Achsrichtung erstreckenden Teil 45 aufweist, der von einem in einer
Zwischenwand 42 des Gehäuses 8 angeordneten Nadellager 41 getragen und durch Drucklager
43 in seiner axialen Lage gehalten wird.
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Durch das drehbare Schaufelrohr T kann in der Ausrückkammer die jeweilige
Flüssigkeitsmenge und damit der in, dieser Kammer herrschende Druck beliebig verändert
werden. Je weiter die Mündung 40 des Schöpfrohres T nach außen bewegt wird, desto
niedriger wird der Druck in der Ausrückkammer CR sein. Unterschreitet er den in
der ständig mit Flüssigkeit gefüllten Einrückkammer CA herrschenden Druck,
so beginnt die Einrückkammer sich auszudehnen, über den Druckteil 31 gegen das Druckstück
18 der Kupplung C zu drücken und die Kupplungs= scheiben 14 und 15 gegen das am
Flansch 16 der Kupplungsnabe anliegende Druckstück 17 zu pressen. Je weiter das
Schöpfrohr nach außen geschwenkt ist, um so größer ist der Überdruck in der Einrückkammer
CA und um so größer der Anpreßdruck zwischen den Kupplungsscheiben.
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Durch Einschwenken des Schöpfrohres T in Richtung zur Achsmitte steigt
der Druck in der Ausrückkämmer CR wieder an, in gleichem Maß sinkt der Überdruck
in der Einrückkammer und, sobald zwischen beiden Kammern der Druck ausgeglichen
ist, drücken die Federn 32 den Zylinder 20 in seine Ausgangsstellung und lösen dadurch
die Kupplung C vollständig.
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Durch die Erfindung ist'eine einfache, schnell und sicher wirkende
Ein- und Ausrückvorrichtung für eine druckflüssigkeitsbetätigte Reibungskupplung
geschaffen worden, die ohne eine besondere Pumpenanlage betrieben werden kann, denn
es genügt der Druck einer Wasserleitung von 1,5 bis 3,5 atü, um die Druckflüssigkeit
den Kammern zuzuführen.