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Als Hohlkörper ausgebildeter Rolladenstab aus Kunststoff Die Erfindung
bezieht sich auf einen Rolladenstab, der als Hohlkörper ausgebildet ist und aus
Kunststoff besteht.
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Rollädenstäbe aus Kunststoff, insbesondere Kunststoff-Hohlprofile
haben die Eigenschaft, sich bei einseitiger Erwärmung, z. B. durch Sonnenbestrahlung,
zu verbiegen. Auf Grund der relativ schlechten Wärmeleitfähigkeit des Kunststoffes
erfährt die äußere Wandung die größte Ausdehnung. Die ungleiche Ausdehnung des Rolladenstabes
bleibt praktisch während der ganzen Dauer der Wärmeeinstrahlung erhalten, weil die
dem Raum zugewandte Rolladenseite in der Regel eine bessere Abkühlung bzw. geringere
Erwärmung erfährt als die Außenseite des Rolladens. Dieser Nachteil kann das Funktionieren
des Rolladens beeinträchtigen. Ein Aufwickeln des gekrümmten Rolladens kann eine
Beschädigung des Rolladenstabes oder des Einzugschlitzes am Rolladenkasten zur Folge
haben. Wenn eine relativ schnelle Abkühlung der äußeren Stabwandung eintritt, z.
B. bei Gewitter, Regen, ist es möglich, daß die nunmehr relativ wärmere, dem Fenster
zugewandte Rolladenwandung den gegenteiligen Effekt hervorruft, nämlich, daß der
Rolladen sich zum Raum hin verbiegt.
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Man hat schon versucht, diesem Übelstand auf verschiedene Weise abzuhelfen.
Es sind Kunststoff-Hohlprofile für Rolläden bekannt, deren Außen- und Innenwandungen
durch Wärmebrücken aus leitfähigem Material verbunden sind. Diese Wärmebrükken haben
die Aufgabe, die an der Außenseite-also an der der Sonne ausgesetzten Profilseite
- auftretenden Wärmemengen an die Innenseite des Profils abzuleiten und so einen
Wärmeausgleich zu schaffen. Ein solcher Wärmeausgleich tritt jedoch nicht wie gewünscht
ein. Das Auftreten von Ausbiegungen des Stabes ist nicht ausgeschlossen.
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Ferner sind Kunststoff-Hohlprofile für Rolläden bekannt, die eine
Verstärkung der der Wärmequelle zugewandten Profilwandung vorsehen. Hierbei soll
die Dicke der Außenprofilwandung etwa mindestens um ein Drittel stärker als die
Dicke der Innenwandung sein. Ferner hat man vorgeschlagen, daß die Außenwandung
in mehrere Schichten aufgelöst wird, wobei diese Schichten durch Stege miteinander
verbunden sind. Auch hier besteht der Nachteil darin, daß es sich um ein in sich
geschlossenes zusammenhängendes Profil handelt und dieses damit immer noch einer
mehr oder weniger starken Wärmebiegung unterworfen bleibt.
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Aufgabe der Erfindung ist, aus Kunststoff bestehende Rolladenstäbe
zu schaffen, bei denen der Einfluß einer ungleichen Wärmebeanspruchung sich nicht
im Sinn eines Verbiegens des Rolladenstabes auswirken kann. Die Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, daß der Hohlkörper an seiner Außenseite eine vorgesetzte Blende
aufweist, die in mindestens ihrer Längsrichtung frei ausdehnbar gelagert ist.
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Durch die Aufteilung des Stabes in zwei oder mehrere voneinander getrennte
Teile, die sich baukastenmäßig zusammenfügen lassen, wird erreicht, daß den Teilen
des Rolladenstabes unterschiedliche Aufgaben zugewiesen werden können. Dem einen
Teil, dem Hohlkörper, kommt die tragende Funktion zu, während der andere Teil die
Aufgabe hat, den tragenden Teil des Rolladenstabes vor äußeren Einflüssen, z. B.
der Wärme, abzuschirmen oder den tragenden Teil nur gleichmäßig erwärmen zu lassen.
Die die Wärme, z. B. bei Sonnenbestrahlung, aufnehmende Schutzblende kann sich frei
ausdehnen, so daß sich dadurch ergebende Spannungen in dem tragenden Teil des Rolladenstabes
nicht auftreten werden. Es wird erreicht, daß die anfallende Wärme von der Schutzblende
voll aufgenommen werden kann, wobei der dahinterliegende Teil des Rolladenstabes
kaum betroffen wird. Hierbei ist es zweckmäßig, die Schutzblende in der Wandstärke
so dünn zu halten, wie es ihr Herstellungsverfahren erlaubt. Zugleich bilden jedoch
beide Teile einen einheitlich zu handhabenden Rolladenstab.
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Es ist zweckmäßig, daß die Schutzblende mit dem tragenden Teil des
Rolladenstabes nur ein Minimum an Kontaktfläche aufweist. Deshalb ist die Anordnung
von Hohlräumen zwischen der Blende und der der Blende zugekehrten Wandung des Hohlkörpers
vorteilhaft. Um eine gleichmäßige Erwärmung des tragenden Teils zu erreichen - die
keine Nachteile mit sich bringt -,ist es weiterhin zweckmäßig, wenn diese Hohlräume
mit dem Inneren des Hohlkörpers in Verbindung stehen. Hierzu kann die Außenwandung
des tragenden Teils mit Durchbrüchen versehen werden, die es erlauben, daß die praktisch
eingeschlossene Luft im tragenden Teil des Rolladenstabes sowie zwischen diesem
und der Blende in der
Weise zirkuliert, daß der tragende Teil eine
allseitig gleichmäßige Erwärmung bzw. Abkühlung erfährt.
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Durch die erfindungsgemäße Aufteilung des Rolladenstabes in der Weise,
daß die Blende sich relativ zu dem tragenden Teil des Stabes, dem Hohlkörper, in
Längs- und gegebenenfalls auch in Querrichtung frei ausdehnen oder zusammenziehen
kann, kann man sich bei der Wahl des Materials für die Blende speziell auf deren
Aufgabe einstellen, indem man z. B. einen guten Licht- und/oder wärmereflektierenden
Werkstoff für- die Blende verwendet. Ferner läßt die Art der Ausführung gemäß der
Erfindung auch das andere Extrem zu, nämlich, daß die Blende z. B. relativ dunkle
Einfärbungen erhält, die zwar starke wärmeaufnehmende Eigenschaften haben,. aber
durch die Besonderheit der Bauart diese Wärme nicht unmittelbar an den tragenden
Teil des Rolladenstabes weitergeben können.
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Die erfindungsgemäße Unterteilung des Rolladenstabes ermöglicht es
weiterhin, daß man sich bei der Auswahl des Werkstoffes für den tragenden Teil in
der Hauptsache auf die mechanischen Festigkeitswerte des Kunststoffes konzentriert
und weniger auf die sonst noch zu berücksichtigenden Eigenschaften, wie z. B. Witterungsbeständigkeit
oder das Verhalten zu der Ultraviolett-Strahlung. Außerdem ergibt sich noch der
Vorteil, daß der tragende Teil aus einem Werkstoff mit einer der nur wenigen neutralen
Grundfarben hergestellt werden kann, während der Blende die Aufgabe zugeordnet wird,
daß man den Ansprächen an farbliche Kombinationen entsprechen kann. Dadurch würden
auch die Kosten in bezug auf Fertigung, Lagerung u. dgl. günstiger werden. Schließlich
wird auch ein einfaches Austauschen, z. B. bei Beschädigung oder später gewünschter
Farbänderung eines der Rolladenteile, möglich.
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Die Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
nachstehend erläutert.
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Die Darstellung zeigt einen Rolladenstab 1 im Schnitt, der
einen kastenförmigen Hohlkörper 2 mit einem Steg 2 a aufweist, wobei der Steg eines
benachbarten Stabes in einen Hohlraum des kastenförmigen Hohlkörpers hakenartig
eingreift.
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Der Rolladenstab 1 setzt sich aus zwei getrennten, eine Stabeinheit
bildenden Teilen zusammen, und zwar dem kastenförmigen Hohlkörper 2 und einer vorgesetzten
Blende 3. Hierbei ist die Blende 3 an dem Hohlkörper 2 so gelagert, daß die Blende
sichin der Längsrichtung des Hohlkörpers 2 ausdehnen kann, ohne die Ausdehnung auf
den Hohlkörper zu übertragen. Weiterhin ist es auch möglich, daß die Blende 3 sich
in Querrichtung ausdehnen kann, ohne daß der Eingriff mit dem Hohlkörper verlorengeht.
In beiden Fällen werden, die Ausdehnungskräfte nicht auf den Hohlkörper 2 des Rolladenstabes2
übgr___. tragen. Die Blende 3 weist im Querschnitt Ü=@örm auf und übergreift mit
ihren Schenkeln 3 a und 3 b mehr oder weniger den kastenförmigen Hohlkörper 2. Die
Ränder der Schenkel 3 a und 3 b der Blende 3 weisen abgewinkelte Teile 3 c und 3
e auf, die in entsprechende Nuten 4 und 5 des Hohlkörpers 2 eingreifen. Diese Art
des Eingriffes der Blende in den Hohlkörper ergibt, daß die Blende bei Wärmeeinwirkung
sich in axialer Richtung und quer dazu frei ausdehnen kann. _ An der Außenwandung
8 des tragenden Hohlkörpers 2 sind mehrere als Abstandshalter dienende Rippen 6
derart angeordnet, daß ein Wärmeaustausch zwischen der Blende 3 und der Wandung
8 durch einen flächigen Auflagekontakt vermieden ist. Die Abstandshalter 6 können
aber auch selbständige Teile oder auch der Blende 3 selbst zugeordnet sein. Auf
diese Weise ergibt sich zwischen der Blende 3 und der Außenwandung 8 des Hohlkörpers
2 ein Hohlraum 7, durch den eine unmittelbare Wärmeübertragung verhindert wird.
In der Außenwandung 8 befinden sich eine oder mehrere Durchbrechungen 9, so daß
der Innenraum 10 des Hohlkörpers 2 durch eine Luftzirkulation gleichmäßig erwärmt
bzw. abgekühlt werden kann. In der Zeichnung ist die Luftbewegung bei wärmerer Blende
durch die Pfeile 11 angedeutet, wobei die im Hohlkörper 2 befindliche Luft sich
durch die untere Durchbrechung 9 und dann aufsteigend in dem Raum 7 bewegt, sich
an der wärmeren Blende 1 erwärmt und durch die obere Durchbrechung 9 in den Hohlraum
10 wieder eintritt und dadurch den kastenförmigen Hohlkörper 2 allseitig temperiert.
Der kastenförmige Hohlkrörper 2 ist durch einen Verbindungssteg 12 ausgesteift.
Auch dieser Verbindungssteg 12 sowie die Außenwandung 8 unterhalb des Verbindungssteges
12 können mit entsprechenden Durchbreehungen versehen sein. Es ist ferner möglich,
daß auch in den oberen Stirnflächen des kastenförmigen Hohlkörpers 2 geeignete Durehbrechungen
angebracht werden.