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Vorrichtung zum Vereinzeln und Abfördern von Bogen eines Bogenstapels
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vereinzeln und Abfördern des jeweils
obersten Bogens eines Bogenstapels mit Hilfe einer im Bereich der Stapelvorderseite
angeordneten rotierenden Saugtrommel, in der eine feststehende Saugdüse vorgesehen
ist und der Bogenweiterleitungsmittel nachgeschaltet sind, und ferner mit Mitteln
zum Verstellen des Abstandes des geförderten Bogens zueinander.
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Bei einer bekannten derartigen Vorrichtung geschieht das Vereinzeln
der Blätter durch die Saugtrommel auf eine durch die Konstruktion festgelegte, nicht
beeinflußbare Weise. Um die Überlappung der aufeinanderfolgenden vereinzelten Blätter
einstellen zu können, ist ein besonderes Walzenpaar vorgesehen, durch welches die
Blätter geleitet werden, und welches über ein Verstellgetriebe mit variabler Geschwindigkeit
bewegt werden kann. Diese Vorrichtung ist verhältnismäßig kompliziert aufgebaut.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche auf einfache Weise eine Abstandsverstellung der
aufeinanderfolgenden Blätter ermöglicht.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist im wesentlichen darin zu sehen, daß
die feststehende Saugdüse im Innern der Saugtrommel in deren Umfangsrichtung verstellbare
Trennwände aufweist. Um die Uberlappung der aufeinanderfolgenden Blätter zu variieren,
braucht man lediglich die Trennwände zu verstellen, und es ist kein zusätzliches
Walzenpaar und auch kein Verstellgetriebe erforderlich, wie bei der bekannten Vorrichtung.
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Es ist günstig, wenn eine Blasdüse am Vorderrand des Blattstapels
derart angeordnet ist, daß die Ausblasströmung nach oben gerichtet ist. Dadurch
läßt sich eine präzisere Vereinzelung der Blätter erreichen.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung eignet sich besonders zum Kaschieren
von Blättern.
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel ergänzend beschrieben.
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F i g. 1 ist eine teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht
einer Vorrichtung nach der Erfindung; Fig. 2 zeigt den mit der Oberseite eines Blattstapels
in Berührung stehenden Bereich der Vorrichtung nach Fig. 1; Fig. 3 ist eine Seitenansicht,
welche die gegenseitige Lage aufeinanderfolgender Blätter zeigt, und F i g. 4 ist
eine Seitenansicht einer Maschine zum beidseitigen Ilberziehen von Blättern, die
mit einer Vorrichtung nach der Erfindung zum sich überlappenden Vereinzeln von Blättern
gespeist wird.
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Die F i g. 1 veranschaulicht die Blätter, welche einzeln von der
Stapeloberseite 10 entnommen werden, um entweder ein- oder beidseitig überzogen
zu werden. Die Anordnung nach der F i g. 1 zeigt eine Überzugsvorrichtung, mit welcher
nur die untere Seite der Blätter überzogen wird, und in Fig. 4 ist eine Anordnung
zum Überziehen von beiden Blattseiten gezeigt. In jeder Anordnung wird die gleiche
Zuführungsvorrichtung gebraucht, und deshalb wird diese Vorrichtung nur ausführlich
in den Fig. 1 und 4 gezeigt.
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In der F i g. 1 ist ein erstes Blatt S-1 dargestellt, welches zwischen
den Überzugsrollen 12 und 13 durchgeführt wird. Die obere Rolle 12 ist eine Stützrolle,
und die untere Rolle 13 trägt auf ihrer Oberfläche eine Schicht des Überzugsmaterials,
welches aus einem Behälter 14 entnommen wird, der ein Überzugsmaterial 15 enthält.
Das Überzugsmaterial kann durch verschiedene passende Anordnungen auf die Oberzugsrollel3
aufgetragen werden. Obschon die Blattzuführvorrichtung, welche hier beschrieben
und gezeigt ist, unter verschiedenen Bedingungen, wo die Zuführung von leicht überdeckten
Blättern rasch erfolgt, gebraucht werden kann, eignet sie sich besonders gut zur
Anwendung mit einer Papierüberzugsvorrichtung, und sie wird hier in diesem Zusammenhang
beschrieben. Verschiedene Vorrichtungen sind bekannt, mit denen Blätter ein- oder
beidseitig mit einem Überzug versehen werden, und in einer
Anordnung,
welche bis jetzt angewandt wurde, müssen die Überzugsrollen bei jeder Blattzuführung
getrennt werden. Erfolgt die Blattzuführung in Abständen, welche zwischen den Blättern
vorkommen, und sind die Rollen nicht getrennt, so wird das tSberzugsmaterial der
unteren Rolle auf die Oberfläche der oberen Rolle übertragen, und die obere Rolle
muß trocken gehalten werden, um einen zufriedenstellenden Überzug zu erhalten und
um zu vermeiden, daß das Überzugsmaterial auf die obere Seite des Blattes übertragen
wird und daß das Blatt an der oberen Rolle anhaftet.
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Gemäß der Erfindung werden die Blätter schnell und aufeinanderfolgend
von der Oberseite des Stapels weggezogen, wobei die Vorder- und Hinterränder der
Blätter sich leicht überdecken und jeden Kontakt zwischen den Überzugsrollen vermeiden,
weil ein dauernder Strom von Blättern zwischen die Rollen geführt wird. Dies beseitigt
die Notwendigkeit der Rollentrennung und erlaubt ein Umlaufen und Festhalten der
Rollen an festen Mittellinien.
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Die Beziehung zwischen aufeinanderfolgenden Blättern ist in der Fig.
3 gezeigt, in welcher ein erstes Blatt1 dicht von einem zweiten BlattS-2 gefolgt
wird. Der Hinterrand 35 des ersten Blattes S-1 überdeckt leicht den Vorderrand 36
des zweiten Blattes S-2. Ähnlich überdeckt der Hinterrand 37 des zweiten Blattes
S-2 leicht den Vorderrand 38 des dritten BlattesS-3. Das Ausmaß der Überdeckung
kann stark herabgesetzt werden, und dies wird durch die Notwendigkeit bestimmt,
das Überzugsmaterial so nahe als möglich-an den Blattrand zu bringen. In der dargestellten
Anordnung wird nur ein kleiner Teil des Hinterrandes eines jeden Blattes nicht überzogen.
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Die einzelnen Blätter werden von der Oberseite des Stapels 10 von
einer angetriebenen Rollenschale 16, welche radiale Durchlöcherungen aufweist, weggenommen.
Innerhalb der Rollenschale ist eine Saugdüse 18, welche einen bestimmten Bogen der
inneren Fläche der Schale bedeckt, so daß ein bestimmter Bereich am Vorderrand der
Blätter vom Stapel 10 einem Vakuum ausgesetzt ist. Der Blätterstapel 10 wird fortwährend
und stufenweise durch eine bekannte Halte- und Hebevorrichtung emporgehoben, welche
schematisch durch die Pfeillinien 11 gekennzeichnet ist.
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Beim Antrieb der Rollenschale 16 nach vorn, wie durch die Pfeillinie
an der Schalenfläche in den F i g. 1 und 2 angedeutet ist, werden die Blätter nach
vorn weiterbefördert und an die tÇberzugsanpreßstelle N zwischen den Überzugsrollen
12 und 13 übergeben, und dieser Vorgang kann noch durch ein Paar Zugrollen 33 und
34 unterstützt werden. Mehrere Sätze Zugrollen können je nach der Länge der zu behandelnden
Blätter vorgesehen werden, und in einigen Fällen, wenn es sich um kürzere oder steifere
Blätter handelt, können die Zugrollen weggelassen werden.
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Ein wichtiges Merkmal der Erfindung besteht im einer Beförderung
des jeweils obersten Blattes, derart, daß eine Überdeckung zwischen dem Hinterrand
des vorhergehenden Blattes und dem Vorderrand des folgenden Blattes entsteht. Da
der Hinterrand 37 des Blattes S-2, wie aus der F i g. 2 hervorgeht, unter die Saugdüse
18 gleitet, wird die Oberfläche des folgenden Blattes S-3, welches zur selben Zeit
hinter seinem Vorderrand liegt, derart der Saugwirkung aus-
gesetzt, welche durch
die Saugdüse 18 hervorgerufen wird, daß es an die äußere Fläche der saugenden Rollenschale
16 gezogen wird. Diese saugt es unter den Hinterrand 37 des Blattes S-2 an, so daß
es sofort dem Blatt S-2 folgt.
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Die Saugdüse 18 ist mit Wänden versehen, welche einen Saugraum 19
bilden, welcher an eine passende Vakuumquelle V, wie etwa eine Pumpe, angeschlossen
ist. Die Saugdüse hat zwischen den Düsenwänden und der Innenfläche der Rollenschale
16 eine vordere Dichtung 20 und eine hintere Dichtung 21.
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Die Stellung der Dichtungen 20 und 21 ist durch eine geeignete Vorrichtung
regelbar, welche schematisch durch die Pfeillinien 42 und 43 veranschaulicht ist.
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Die vordere Dichtung 20 wird vorzugsh alb er gegenüber dem Vorderrand
22 des Blattstapels 10 ein wenig nach außen versetzt, und die hintere Dichtung 21
wird vorzugshalber etwas nach hinten gegenüber dem Vorderrand 22 des Blätterstapels
10 versetzt.
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Der Abstand, um welchen die hintere Dichtung 21 gegenüber dem Vorderrand
des Stapels versetzt wird, bestimmt das Überdeckungsausmaß der Blätter.
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Der Vorderrand 38 des folgenden Blattes 8-3 wird durch einen Luftstrahl
31 vom Stapel 10 abgehoben, welcher so gerichtet ist, daß er unter das Blatt aufwärts
bläst. Dies verhindert ebenfalls ein durch Reibung bedingtes Vorwärtsziehen eines
darunterliegenden Blattes. Die Blätter werden weiterhin durch tiefer liegende Führungen
40 und 41 getragen, welche im Raum zwischen dem Stapel und den Zugrollen 33 und
34 und zwischen den Zugrollen und den Überzugsrollen 12 und 13 angebracht sind.
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Wie in der Fig. 4 veranschaulicht ist, werden beide Flächen der Blätter
S-1 und S-2 zwischen einer oberen Überzugsrolle 23 und einer unteren Oberzugsrolle27
überzogen. Das Überzugsmaterial wird an die obere Rolle 23 durch die Obertragungsrolle
24 übertragen, welche mit der Materialaufnahmerolle 25 in Berührung ist, die in
einem Überzugsmaterial innerhalb eines Behälters 26 umläuft. Das tXberzugsmaterial
wird in ähnlicher Weise auf die untere Rolle 27 durch eine Materialübertragungsrolle
28 aufgetragen, welche das Überzugsmaterial von einer Materialaufnahmerolle 29 abnimmt,
die in einem Überzugsmäterial im Überzugsbehälter 30 umläuft. Die Blätter werden
durch ein Paar Zugrollen 31 und 32 nach vorn an die - Überzugsrollen übertragen,
zwischen welche die Blätter durch die in den Fig. 1 und 2 gezeigten Vorrichtungen
befördert werden.
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Die Vorrichtung der Erfindung eignet sich besonders gut für Überzugsverfahren
bei hohen Geschwindigkeiten, welche den in den herkömmlichen Vorrichtungen erforderlichen
Aufwand an Einzelteilen heruntersetzt und geeignet ist, in zufriedenstellender Weise
bei höheren als früher möglichen Geschwindigkeiten zu arbeiten, und schafft ein
besseres einheitlich überzogenes Produkt. Die überzogenen Blätter werden von der
in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung an eine Stapelvorrichtung befördert und
können vorher durch eine tJberzugs- und Trockenanlage geleitet werden.