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Vorrichtung zum Erfassen und Halten einer Last Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Erfassen und Halten einer Last, die eine etwa waagerecht sich
erstreckende, in sich steife Form aufweist, z. B. ein Formling aus Beton, Kunststoff
od. dgl. von rundem, rechteckigem od. dgl. Querschnitt, wobei an mindestens zwei
gegenüberliegenden Seiten der Last mindestens je eine derartige Vorrichtung angreift,
bestehend aus einer oberen und einer etwa, U-förmigen unteren Greiferklaue, die
mit Auflageflächen versehen und über einen in der oberen Ecke des U-Steges der unteren
Greiferklaue angeordneten Bolzen miteinander drehbar verbunden sind, wobei der Seilzug
an dem oberen Ende der unteren Greiferklaue angreift.
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Es sind bereits Vorrichtungen zum Anheben und Transportieren von derartigen
Formlingen bekannt, die mit Haken oder Traggurten ausgerüstet sind. Diese Vorrichtungen
sind in ihrer Herstellung einfach gehalten und demzufolge billig in der Herstellung.
Die Mängel, die diesen Vorrichtungen aber anhaften, sind einmal darin zu erblicken,
daß bei Verwendung von Haken die Enden der Rohre od. dgl. beschädigt werden. Es
ist demzufolge bekanntgeworden, die Haken mit Gummi- oder Kunststoffeinlagen, durch
welche solche Beschädigungen vermieden werden, zu versehen. Da bei dem hierbei gebräuchlichen
Schrägzug unzulässige Druckstellen auftreten, erfahren aber auch die Einlagen der
Haken mit der Zeit eine Beschädigung und erfüllen dann nicht mehr ihren eigentlichen
Zweck, d. h. die Vermeidung von Beschädigungen des zu transportierenden Gutes.
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Ferner sind Greifvorrichtungen mit horizontal gerichteter Greiföffnung
zum Tragen von Blechen, Platten u. dgl. bekanntgeworden. Bei diesen Greifvorrichtungen,
bei denen die Bleche frei herabhängend zwischen festen Bügeln oder Pratzen und beweglichen
Druckstücken festgeklemmt werden, erfolgt das Rufpressen der beweglichen Druckstücke
unter Einschaltung elastischer Zwischenglieder. Diese haben den Nachteil, daß durch
Abgleiten der Blechplatten Unfälle verursacht werden können oder das Lösen der Zwischenglieder
viel Zeit in Anspruch nimmt.
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Es ist auch eine Greifvorrichtung bekannt, wobei das Maul der Greifvorrichtung,
von der wenigstens zwei Stück zu verwenden sind, aus zangen- oder scherenartig miteinander
verbundenen Teilen besteht, von denen das obere Maulteil einen lotrecht abgebogenen
Tragschenkel aufweist, während das untere Maulteil einen annähernd gleichlangen,
etwa 45° dazu abgebogenen Tragschenkel hat, welcher so lang ausgeführt werden muß,
daß beim Anziehen der Kette sich das Maul schließt. Die Greifbacken können geriffelt
oder gezahnt sein und die obere Anpreßfläche kann gewölbt sein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Vorrichtung
zu schaffen, durch die Rohre oder Plattengut so gehalten werden, daß die auftretenden
Kräfte hauptsächlich eine Druckbelastung ergeben und Biegebeanspruchungen der zu
tragenden Last möglichst klein halten.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe ist bei der eingangs genannten Vorrichtung
darin zu erblicken, daß die obere Greiferklaue außer dem mit Auflageflächen versehenen
waagerechten Teil noch an einem senkrechten Schenkel eine seitlich an der Last (Rohr)
angreifende senkrechte Auflagefläche aufweist, über die, die aus dem Schrägzug des
Seiles entstehenden waagerechten Kräfte durch die obere Greiferklaue auf die Last
(Rohr) übertragen werden und dabei einen Druck der beiden Greiferklauen mit ihren
Auflageflächen gegen die Last bewirken.
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Zur Erläuterung der Erfindung wird ein in der Zeichnung dargestelltes
Ausführungsbeispiel beschrieben. Die Figuren zeigen: F i g. 1 eine Seitenansicht
einer Vorrichtung gemäß der Erfindung und F i g. 2 eine Rückenansicht.
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Gemäß den F i g. 1 und 2 hängt die Vorrichtung an einem Seil 1, dessen
Zugrichtung schräg aufwärts verläuft. An Stelle des Seils 1 kann auch eine Kette
od. dgl. Verwendung finden. An dem unteren Ende des Seils 1 ist die aus Greiferklauen
3 und 5 bestehende Vorrichtung angelenkt. Die Greiferklauen 3 und 5 sind dabei über
einen Bolzen 6 miteinander verbunden. Die untere Greiferklaue 3 weist eine Auflagefläche
2 auf. Die obere Greiferklaue 5 weist Auflageflächen 4, 8 auf. Die Auflagefläche
8 der Greiferklaue 5 ist rechtwinklig ausgebildet. Die Auflageflächen 2, 4, 8 können
mit ihren Greiferklauen 3 bzw. 5 fest oder lösbar verbunden sein und sind mit einem
abriebfesten Belag 9 wie Gummi, Hartholz od. dgl.
versehen, dessen
Oberfläche plan, konkav oder konvex ausgebildet sein kann.
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Der Arbeitseinsatz der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung ist
wie folgt: Zum Heben bzw. Transportieren einer Last muß an mindestens zwei gegenüberliegenden
Seiten der Last mindestens je eine derartige Vorrichtung angreifen, dabei wird die
untere Greiferklaue 3 beispielsweise in das Innere eines als Last angenommenen Rohres
7 eingeführt. Die obere Greiferklaue 5 legt sich mit ihrer Auflagefläche 4 von oben
auf das zu transportierende Rohr 7 auf. Beim Anziehen des Seiles 1 in Pfeilrichtung
(vgl. F i g. 1) wird das Rohr 7, da das Seil 1 bezüglich seiner Zugkraft schräg
geführt ist, an den Auflageflächen 2, 4 und 8 festgeklemmt. Die rechtwinklige
Auflagefläche 8 der oberen Greiferklaue 5 nimmt hierbei den Großteil der aus dem
Schrägzug auftretenden Kräfte auf und bewirkt gleichzeitig, daß sich die aus den
Greiferklauen 3, 5 bestehende Vorrichtung in horizontaler Lage auf dem Rohr 7 nicht
verschieben kann. Infolge der Reaktionskraft aus dem Seil 1 erfolgt über den Bolzen
6 eine Kraftwirkung auf die Beläge 9 der Aufnahmeflächen 4, 8, so daß einerseits
eine zangenartige Wirkung und andererseits eine Kraftwirkung und Führung des Rohres
7 erfolgt. An Stelle eines Rohres 7 kann auch Plattengut od. dgl. angehoben und
transportiert werden.
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Durch den schrägen Zug des Seiles 1 an der Greiferklaue 3 tritt ein
Drehmoment am Bolzen 6 auf. Diese Kraft wird über die untere Auflagefläche 2 entsprechend
dem Gewicht des zu tragenden Rohres 7 auf die Auflageflächen 4, 8 übertragen. Die
über die Auflagefläche 2 und dem Seilzug auf den Bolzen 6 wirkende Reaktionskraft
wirkt sich in Richtung der Auflagefläche 4 der Greiferklaue 5 aus. Durch die konstruktive
Gestaltung der erfindungsgemäß ausgebildeten Greifervorrichtung ergibt es sich,
daß die an der Auflagefläche 4 wirkende Kraft einen Bruchteil der Kraft an der Auflagefläche
2 beträgt. Die Hauptkraft wird von dem senkrechten Schenkel der Auflagefläche 8
aufgenommen. Die beste Wirkung wird bei sehr flachem Schrägzug, d. h. beim Transport
von langen Rohren oder Platten erreicht.