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Hand-Tragvorrichtung zum im wesentlichen lotrechten Tragen von großen
plattenförmigen Werkstücken Die Erfindung betrifft eine Hand-Tragvorrichtung zum
im wesentlichen lotrechten Tragen von großen plattenförmigen Werkstücken, die einen
rechteckigen Rahmen mit einer durchgehenden Durchtrittsöffnung für das Werkstück,
eine im Rahmen gelagerte Klemmeinrichtung und einen sich nach der entgegengesetzten
Seite der Klemmvorrichtung erstreckenden Handgriff aufweist.
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Große Holz-, Holzfaser- und Sperrholzplatten, Blechtafeln u. dgl.
müssen wegen des handelsüblichen großen Formats von beispielsweise 2 X 3 m und größer
und wegen des meist fehlenden Platzes im wesentlichen lotrecht getragen werden,
was aber wegen der Schwere der Platten und der Gefahr des Rutschens in den Händen
der tragenden Personen sehr schwierig ist. Es besteht deshalb ein Bedürfnis nach
einer Vorrichtung, die das Tragen derartiger Platten und Tafeln erleichtert.
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Zum Hochheben von plattenförmigen Werkstücken mittels Hebevorrichtungen
od. dgl. ist es bereits bekanntgeworden, an einer Tragvorrichtung mindestens ein
Klemmstück mit einer konvex gekrümmten Fläche vorzusehen, die sich unter der Wirkung
der Schwerkraft oder von Federn gegen die eine Seite der Platte legt, während die
andere Seite der Platte an einer festen Ebene oder einem zweiten Klemmstück mit
entgegengesetzt gekrümmter Fläche anliegt. Die Klemmstücke waren in diesen Fällen
in einem Rahmen angeordnet, der oberhalb der Klemmflächen geschlossen war. Man war
also darauf angewiesen, entweder mechanische Hebevorrichtungen zum Hochheben der
Platten anzuordnen oder man hätte, wenn man die bekannten Vorrichtungen zum Tragen
der Platten mit der Hand anwenden wollte, sich auf das Tragen von Platten mit einer
Höhe von etwa 80 cm und weniger beschränken müssen.
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Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1 811388 ist eine Vorrichtung zum
Tragen von Platten bekannt, die einen zweiarmigen Hebel und einen gelenkig mit ihm
verbundenen Teil zum Festklemmen der Platte sowie einen Traggriff aufweist, wobei
der Traggriff an den genannten Teil schwenkbar befestigt ist und der zweiarmige
Hebel durch Schwenken des Traggriffes in Klemmstellung gebracht wird. In dem deutschen
Gebrauchsmuster 1 843 184 ist eine Tragvorrichtung beschrieben, die aus mindestens
zwei in einem Gehäuse oder Gestell gelagerten, miteinander korrespondierenden Klemmbacken
besteht, die durch bewegbare Keilstücke gegeneinanderpreßbar sind.
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Beide genannten Vorrichtungen weisen komplizierte Kraftübertragungssysteme
auf und erfüllen nicht das Bedürfnis nach einer einfach zu handhabenden und sicher
funktionierenden Hand-Tragvorrichtung.
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Erfindungsgemäß ist eine Hand-Tragvorrichtung der eingangs beschriebenen
Art gekennzeichnet durch mindestens ein in dem Rahmen gelagertes Klemmstück, das
eine konvex gekrümmte, stark reibende Klemmfläche aufweist und derart gelagert ist,
daß der Krümmungsmittelpunkt der Klemmfläche unter der Wirkung der Schwerkraft undloder
einer Federkraft bestrebt ist, sich nach unten und in Richtung gegen die Durchtrittsöffnung
zu verlagern, ein aus einer Anschlagfläche des Rahmens oder einem zweiten im Rahmen
gelagerten Klemmstück mit gekrümmter Klemmfläche bestehendes Widerlager und einen
sich vorzugsweise parallel zu der oder den Schwenkachsen des oder der Klemmstücke
erstrekkenden Handgriff.
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Durch die Öffnung in dem Rahmen ist es möglich, die Tragvorrichtung
von einer Stirnseite her schräg auf die Platten aufzuschieben, wobei das oder die
Klemmstücke nach oben angehoben werden. Wird sodann an dem Traggriff angehoben,
der sich nach der entgegengesetzten Seite erstreckt und deshalb das Aufschieben
auf die Platten nicht mehr hindert, so tritt wegen der Mitnahme des oder der Klemmstücke
durch das Gewicht des Werkstückes eine Verklemmung ein, so daß das plattenförmige
Werkstück ohne Schwierigkeit getragen werden kann. Nach der Abstellung des plattenförmigen
Werkstücks kann die Tragvorrichtung leicht erneut unter einer gewissen
Schrägstellung
nach unten abgezogen werden, weil hierbei die Klemmstücke wieder hochgedrückt werden.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
das oder die Klemmstücke außerhalb ihrer Krümmungsachse schwenkbar gelagert.
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Durch diese exzentrische Lagerung läßt sich in besonders einfacher
Weise die Verklemmung erzielen, ohne daß beispielsweise durch eine Führung der Klemmstückachse
in schrägen Schlitzen od. dgl. eine gleitende Reibung erforderlich gemacht würde.
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Zweckmäßig ist dabei der Abstand der Schwenkachse oder Schwenkachsen
der Klemmstücke von dem Auflagepunkt auf den zu tragenden Werkstücken größer als
der Krümmungshalbmesser der gekrümmten Fläche des oder der Klemmstücke. Um eine
Anpassung an verschiedene Plattenstärken zu erreichen, kann zweckmäßig der Abstand
der Schwenkachse oder der Schwenkachsen von dem jeweiligen Auflagepunkt auf dem
Werkstück veränderbar sein.
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Weiter kann in vorteilhafter Ausbildung der Erfindung an der geschlossenen
Rahmenlängsseite eine sich nach oben erstreckende Anschlagleiste vorgesehen sein,
die der Öffnung der anderen Längsseite gegenüberliegt. Die Stirnseite des plattenförmigen
Werkstücks legt sich beim Gebrauch gegen diese Anschlagleiste an, wodurch die waagerechte
Stellung der Schwenkachse jedes Klemmstückes und damit auch des Handgriffes gewährleistet
werden, was wiederum das Tragen des plattenförmigen Werkstücks erleichtert. Nach
einer besonders vorteilhaften weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann der Handgriff
an der Anschlagleiste oberhalb des Klemmstückes oder der Klemmstücke angeordnet
sein. Wenn der Handgriff an dem die Klemmstücke tragenden Rahmen selbst angeordnet
ist, entsteht nämlich ein Drehmoment, das die Gefahr hervorruft, daß die Tragvorrichtung
sich schräg stellt und infolgedessen die Walzen von der Platte od. dgl. abgezogen
werden können. Durch Anordnung des Handgriffes an der Anschlagleiste oberhalb des
Klemmstücks oder der Klemmstücke wird demgegenüber erreicht, daß die Tragvorrichtung
mit der Anschlagleiste immer lotrecht steht, so daß das Drehmoment ausgeschaltet
wird.
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Nach einer weiteren Verbesserung der Erfindung kann ein Federglied
vorgesehen sein, welches das oder die Klemmstücke in Richtung auf ihre Klemmstellung
zu verschwenken sucht. Besonders vorteilhaft ist dabei, wenn das Federglied an der
Stirnseite des oder der Klemmstücke angreift.
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Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung an Hand der Zeichnung
näher erläutert, in der mehrere Ausführungsbeispiele dargestellt sind. In der Zeichnung
zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Hand-Tragvorrichtung mit
zwei gegeneinander beweglichen Klemmstücken, F i g. 2 eine Stirnansicht des Ausführungsbeispiels
nach Fig. 1, F i g. 3 die Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel mit nur
einem beweglichen Klemmstück, Fig. 4 die Stirnansicht zu der Ausführungsform nach
Fig. 3, F i g. 5 die Seitenansicht einer dritten Ausführungsform und Fig. 6 die
Draufsicht zu der Ausführungsform nach Fig. 5.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 ist ein Rahmen 1 aus starkem
Profileisen vorgesehen, der im wesentlichen die Form eines in der Mitte 2 seiner
Rückseite offenen Rechtecks hat. An seiner Vorderseite ist in der Mitte ein waagerecht
liegender Handgriff 3 angeordnet und der Rahmen setzt sich dort in eine nach oben
ragende, im Gebrauch etwa lotrecht stehende Anschlagleiste 4 fort. Zu beiden Seiten
der offenen Mitte 2 sind in dem Rahmen 1 an dessen Rückseite je drei Bohrungen 5
angeordnet, mit denen Gewindebohrungen 6 in der gegenüberliegenden Vorderachse gleichachsig
sind. Durch die Bohrungen 5 kann eine Achse 7 gesteckt werden, die an ihrer Vorderseite
mit Gewinde zum Einschrauben in die Gewindebohrungen 6 versehen ist und an der Rückseite
Flügel 9 trägt. Diese Achse 7 wird durch eine von mehreren exzentrischen Bohrungen
10 in einer Walze 11 hindurchgesteckt, die an ihrem äußeren Umfang mit einem rauhen
Gummibelag 12 versehen ist. Jede der beiden Walzen 11 trägt eine Schraube 13, die
mit der Schraube an der anderen Walze mittels eines Gummizuges 14 verbunden ist,
so daß die beiden Walzen 11 federnd gegeneinander gezogen werden.
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Durch die beiden Walzen 11 entsteht ein Schlitz 15 zwischen ihnen,
der dadurch vergrößert bzw. verkleinert oder ganz zum Verschwinden gebracht werden
kann, daß die Achsen 7 durch mehr oder minder nahe aneinanderliegende Bohrungen
5 und 6 bzw. durch entsprechende Bohrungen 10 in den Walzen gesteckt werden.
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Fährt man mit dem erfindungsgemäßen Gerät von oben oder schräg von
oben auf ein Brett od. dgl., das dicker ist als der Schlitz zwischen den beiden
Walzen, dann werden die beiden Walzen 11 auseinandergedrückt. Hebt man sodann das
Gerät samt dem darin befindlichen Brett mittels des Handgriffs 3 an, so pressen
sich die beidenWalzenll infolge ihrer exzentrischen Lagerung gegen das Brett 16,
welches sie infolge der starken Reibung gegenüber dem Belag der Klemmstücke 11 weiter
nach unten zu schwenken versucht und dadurch die Klemmung noch verstärkt. Das Brett
16 kann also an dem Handgriff 3 getragen werden. Wird das Brett oder ein anderes
plattenförmiges Werkstück abgesetzt, so lassen sich die erfindungsgemäßen Hand-Tragvorrichtungen
ohne weiteres nach unten abziehen, weil dabei wieder ein Anheben der Klemmstücke
stattfindet, durch welches diese aus ihrer Klemmstellung herausgeführt werden.
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Die Ausführungsform nach den F i g. 3 und 4 unterscheidet sich von
jener nach Fig. 1 und 2 nur dadurch, daß nur ein walzenförmiges Klemmstück vorgesehen
ist und daß das Brett 16 zwischen dieser Walze 11 und der ihr gegenüberliegenden
Wandl7 des Rahmens 1 festgeklemmt wird. Vorteilhafterweise ist diese Wand 17 auch
mit einem Gummibelag od. dgl. versehen, um ein Durchrutschen des plattenförmigen
Werkstückes zu verhindern.
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Bei der besonders bevorzugten Ausführungsform nach Fig. 5 und 6 ist
im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Ausführungsformen der waagerechte Handgriff
3 nicht am Rahmen 1 angeordnet, sondern etwa in der Mitte der Anschlagleiste 4.
Hierdurch wird eine stets lotrechte Lage der Anschlagleiste4 gesichert und ein unbeabsichtigtes
Abziehen der Vorrichtung von der eingeklemmten Platte verhindert.
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Zweckmäßig kann in einer in der Zeichnung nicht dargestellten Weise
die Anschlagleiste 4 an ihrem
oberen Ende einen T-Querbalken aufweisen,
damit das Werkstück auch bei einer geringfügigen Schrägstellung der Tragvorrichtung
noch sicher abgestützt wird.
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An Stelle von Walzen können auch anders gestaltete Klemmstücke verwendet
werden, welche konvex gekrümmte Reibflächen aufweisen, die um einen Drehpunkt schwenkbar
sind, dessen Abstand von der Auflagestelle größer ist als der Krümmungshalbmesser
der Klemmfläche. Die Anschlagleiste 4 könnte auch entfallen, doch ist sie besonders
zweckmäßig, weil sie eine gute Anlage der Seitenkante des Brettes sichert. Auch
könnten die federnden Organe, die die beiden Walzen gegeneinander oder die eine
Walze gegen ihre Gegenfläche ziehen, anders ausgestaltet werden. Insbesondere könnten
an Stelle der Gummizüge Zugfedern verwendet werden oder es könnten auch Torsionsfedern
in die Walzen eingebaut werden, die sie in der gewünschten Richtung zu verschwenken
suchen. Die Zugfedern haben nur die Bedeutung, ein Anlegen der Walzen gegen die
zu tragenden Platten sicherzustellen und auszuschließen, daß die Klemmwalzen in
einer von dem plattenförmigen Werkstück entfernteren Schwenkstellung verbleiben
können. Für die Verklemmung selbst sind die Federorgane ohne Bedeutung.