DE1272206B - Tiegel-Keramikmaterial auf BeO- und LaO-Basis zum Schmelzen von spaltbaren Metallen und Legierungen und Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung - Google Patents
Tiegel-Keramikmaterial auf BeO- und LaO-Basis zum Schmelzen von spaltbaren Metallen und Legierungen und Verfahren zur Herstellung dieser VerbindungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C04b
Deutsche KL: 80 b- 8/139 b
Nummer: 1272 206
Aktenzeichen: P 12 72 206.4-45 (E 28767)
Anmeldetag: 25. Februar 1965
Auslegetag: 4. Juli 1968
Die Erfindung betrifft eine Tiegel-Keramik auf BeO- und La2O3-Basis zum Schmelzen von spaltbaren
Metallen und Legierungen sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines gegen geschmolzene spaltbare Kernmetalle beständigen
Werkstoffs, insbesondere eines Tiegelmaterials zum Schmelzen von Uran.
Ein solches Tiegelmaterial zum Schmelzen von spaltbaren Kernmetallen muß den nachstehend aufgeführten
Bedingungen entsprechen:
absolut chemisch neutrales Verhalten gegenüber dem mit ihm in Berührung kommenden geschmolzenen
Metall,
minimale Benetzung durch das geschmolzene Metall (Metallschmelze),
hohe Dichte bei einem Mindestmaß an offener Porosität,
hohe Dichte bei einem Mindestmaß an offener Porosität,
ausgezeichnete Reinheit und Homogenität,
Wärmebeständigkeit, gute mechanische Eigenschaften, gute Wärmeleitfähigkeit, gute elektrische Isolierfähigkeit,
Schmelz- und Sintertemperatur möglichst unter 2000° C,
Wärmebeständigkeit, gute mechanische Eigenschaften, gute Wärmeleitfähigkeit, gute elektrische Isolierfähigkeit,
Schmelz- und Sintertemperatur möglichst unter 2000° C,
gute Beständigkeit gegen Luft und Wasser.
Bisher weist keiner der für das Schmelzen von Uran gebräuchlichen Tiegelwerkstoffe, wie beispielsweise
CaO, CaF2, BeO, ThO2, dieses angestrebte
Optimum auf. Der schwerwiegendste Mangel besteht darin, daß bei den meisten dieser Werkstoffe die
Verunreinigung der Metallschmelze die zulässige Grenze überschreitet. In zweiter Linie ist auf die
schlechten mechanischen Eigenschaften bestimmter Werkstoffe und auf die Schwierigkeiten ihrer Herstellung
sowie ihrer Anwendung hinzuweisen.
Die diesbezüglich betriebenen Forschungen waren auf die Untersuchung der entweder in festen Lösungen
oder in binären oder ternären Verbindungen thermodynamisch stabilsten Oxydgemische gerichtet.
Es ist nämlich bekannt, daß Verbindungen aus feuerfesten Oxyden eine höhere Korrosionsbeständigkeit
aufweisen als die aus einfachen Oxyden, beispielsweise Aluminiumoxyden. Auf diese Weise wurden
zwei Verbindungen ermittelt, die die vorerwähnten Bedingungen einwandfrei erfüllen. Eine dieser Verbindungen
ist erfindungsgemäß durch die La2BeO4-Verbindung
aus BeO und La2O3 gekennzeichnet.
Diese Verbindung läßt sich entweder in reiner Form oder als Hauptbestandteil eines einen Überschuß des
einen oder des anderen Oxyds enthaltenden Gemisches, das als Verbindung in Form von La2Be2O5
vorliegt, verwenden.
Tiegel-Keramikmaterial auf BeO-
und La2O3-BaSiS
zum Schmelzen von spaltbaren Metallen
und Legierungen und Verfahren
zur Herstellung dieser Verbindung
und Legierungen und Verfahren
zur Herstellung dieser Verbindung
Anmelder:
Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM),
Brüssel
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. Müller-Börner
und Dipl.-Ing. H.-H. Wey, Patentanwälte,
1000 Berlin 33, Podbielskiallee 68
Als Erfinder benannt:
Alain Auriol, Veyrier, Genf;
Pierre Lanaspeze, Carouge, Genf (Schweiz);
Joseph-Gerard Wurm, Varese (Italien)
Beanspruchte Priorität:
Belgien vom 24. März 1964 (518 272)
Das Verfahren zur Herstellung des La2BeO4-Keramikmaterials
besteht im wesentlichen aus den folgenden vier Stufen: Herstellung des Gemisches aus
den pulverigen Oxyden, Formbarmachen des Gemisches, sein Pressen und seine Sinterung.
Das erfindungsgemäß in Vorschlag gebrachte Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man auf
feuchtem Wege, vorzugsweise durch Zermahlen, ein Gemisch aus feinen Oxyden herstellt, worauf das
Gemisch mit einem Bindemittel, vorzugsweise einer Lösung aus Stearinsäure in Tetrachlorkohlenstoff,
behandelt wird, worauf das Pressen ohne vorherige Wärmebehandlung durchgeführt wird und schließlich
durch Erwärmung über eine Dauer von mehreren
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3 4
Stunden, beispielsweise von 8 Stunden, auf Tempera- bei der Wiederaufbereitung bestrahlter Brennstoffe,
türen zwischen 1200. und.1300° C, vorzugsweise auf von besonderem Interesse.
1250° C, die chemische Reaktion und das Sintern Zum Bewerten der Beständigkeit gegenüber einem
zugleich erfolgen. Wärmestoß wurden Tabletten mit einem Durchmesser
So erhält man, ausgehend vom Rohprodukt, auf 5 von 15 mm und einer Dicke von 2,18 oder 2,80 mm
sicherste und einfachste Weise das gewünschte plötzlich in einen vorher auf 800° C aufgeheizten
Keramikmaterial mit guter Oberflächenbeschaffenheit Ofen eingebracht. Nach 5 Minuten wurden diese
sowie guten Struktur- und Dichteeigenschaften. Tabletten plötzlich aus dem Ofen entnommen. Dieser
Die Eigenschaften des La2BeO4-Kerainikmaterials Vorgang wurde dreimal wiederholt, wobei die
sind weitgehend von der Wahl des Mischverfahrens io Tabletten, ohne zu zerfallen, den Wärmestößen
der Oxyde abhängig. Dies ist der Grund dafür, standhielten.
weshalb andere Herstellungsverfahren für das Pulver Weitere Versuche haben gezeigt, daß das La2BeO4-
als das vorstehend angegebene, beispielsweise das Keramikmaterial auch gegen Korrosion durch NiCl
Dispergieren der Oxyde von Beryllium und Lanthan beständig ist und daß es auch von SiO2 bei 1300° C
durch Sieden, die Herstellung des Gemisches durch 15 nicht angegriffen wird. Daher kann glasartiges
mechanisches Trockenmahlen usw., weniger vorteil- Siliziumoxyd für die in dem Ofen zu sinternden Teile
haft sind, obwohl man in bestimmten spezifischen als Träger dienen. Das La2BeO4-Keramikmaterial
Fällen durch diese Verfahren interessierende kera- geht bei 1250° C mit gesintertem Aluminiumoxyd
mische Eigenschaften erhält. Der durch Eintauchen leicht eine chemische Reaktion ein, wobei im Verlauf
gemessene höchste Wert der spezifischen Masse be- 20 des Erkaltens die beiden Keramiksubstanzen fest
trug 6,28 g/cm3. Das gemäß der bevorzugten Her- aneinander haften. Diese letztere Erscheinung ist für
stellung nach der Erfindung erzielte Produkt näherte die Herstellung von Verkleidungen oder Belägen aus
sich dem Wert 6 g/cm3. Die Schrumpfung während La2BeO4 auf Keramikwerkstoffen auf der Basis von
des Sinterns ist recht erheblich (durchschnittlich Aluminiumoxyd von Interesse. Es gibt grundsätzlich
13%). 25 drei Möglichkeiten: Verkleidung oder Auskleidung
Was die kristallographische Reinheit betrifft, so durch Bepinseln mit angefeuchtetem Pulver, Verenthält
das gemäß dem bevorzugten Verfahren nach kleidung oder Auskleidung durch Aufbringen des
der Erfindung erzielte La2BeO4-Keramikmaterial Pulvers mit Hufe einer Spritzpistole und Verkleidung
noch 18% der La2Be2O5-Phase. Dies ist für das Ver- oder Auskleidung mittels »slip casting«. Der aufgehalten
des Keramikmaterials nicht schädlich. Der 30 brachte Belag wird anschließend auf dem zu verangegebene
Wert läßt sich bei Verwendung des kleidenden oder auszukleidenden Körper gesintert.
Dispersionsverfahrens durch Sieden zum Mischen der Mittels entsprechender Techniken lassen sich auf
Pulver auf einen Mindestwert von 0,5% herabsetzen. diese Weise auch andere Werkstoffe beschichten.
Der peritektische Schmelzpunkt von La2BeO4 be- Andererseits besitzt das La2BeO4-Keramikmaterial
trägt 1514° C. 35 über 1300° C eine erhebliche Formbarkeit. Bei einem
Das erzielte Keramikmaterial zeichnet sich durch infolge von Wärmestößen gesprungenen oder Risse
seine sehr hohe chemische Neutralität, seine gute aufweisenden Tiegel läßt sich diese Formbarkeit zur
Wärmestabilität (Beständigkeit) und seine geringe Wiederherstellung der Keramikstruktur mit Hufe
offene Porosität aus. Die mikroskopische Analyse der einer Wärmebehandlung bei 1300° C ausnutzen,
verwendeten Proben und die chemische Analyse 40 Diese Formbarkeit erweist sich auch für die Preßzeigen
die hohe chemische Neutralität des neuartigen formgebung von gesinterten Teilen mit komplexer
Werkstoffs. Geometrie, wie beispielsweise Gießformen, als
Auf La2BeO4 geschmolzenes Uran zeigt eindeutig nützlich.
eine Verringerung der Anzahl der Einschlüsse von Das La2BeO4-Keramikmaterial besitzt eine ausge-
Verunreinigungen. Somit trägt also das neuartige 45 gezeichnete Beständigkeit gegenüber Luft und Wasser
Keramikmaterial sogar zur Reinigung des geschmol- (s. »slip casting«). Das Brennen des Keramikmaterials
zenen Urans bei. an der Luft führt zu keiner Zersetzung.
Kontrollanalysen auf Beryllium und Lanthan in Das Keramikmaterial nach der Erfindung ist in
dem auf La2BeO4 geschmolzenen Uran haben gezeigt, kaltem Zustand ein ausgezeichneter elektrischer
daß die Gehalte an Beryllium und an Lanthan unter 50 Isolator. Sein spezifischer Leitungswiderstand nimmt
1 Teil pro Million liegen, während bei einer unter mit ansteigender Temperatur stark ab. Bei 1000° C
den gleichen Bedingungen auf reinem BeO geschmol- beträgt der spezifische Leitungswiderstand nur noch
zenen Probe der Gehalt an Beryllium 48 Teile pro 7 · 10* Ohm · cm.
Million betrug. Nachstehend ist als Ausführungsbeispiel ein Ver-
Der Schmelzversuch mit Uran hat außerdem ge- 55 fahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verzeigt,
daß das Uran von seinem Schmelzen an die bindung beschrieben.
ungestielte Tropfenform annimmt und daß das Bild Berylliumoxyd von der Güte »für keramische
des Tropfens im Verlauf der beiden Versuchsstunden Zwecke« und Lanthanoxyd von der Güte »für
unverändert bleibt. Nach dem Erkalten haftet der optische Zwecke« werden bei 1000° C gesondert
ungestielte Tropfen nicht an dem Keramikmaterial. 60 gebrannt und in äquimolekularem Verhältnis abge-
Die gleichen in Helium durchgeführten Versuche wogen. Das Mischen und das Zermahlen werden mit
ergeben vergleichbare Resultate. mit 100 g in einem Gefäß aus gehärtetem Porzellan
Aus diesen Eigenschaften und Merkmalen kann unter Hinzufügung von 50 ml Äthylacetat vorge-
man die mögliche Verwendung des La2BeO4- nommen. Der Vorgang dauert 4 Stunden und die
Keramikmaterials als Tiegelwerkstoff für das Schmel- 6g Verdampfung des Äthylacetats weniger als 2 Stun-
zen anderer spaltbarer Metalle und Legierungen, wie den. Es ist wesentlich, daß sich das Gemisch nicht
Pu, U-Pu, U-Zn und U-Cd ableiten. Dies ist für lange mit Luft in Berührung befindet, da es leicht
U-Zn- und U-Cd-Legierungen, Zwischenprodukten Feuchtigkeit aufnimmt. Darauf wird das trockene
Pulver erneut mit 80 ml einer Lösung mit 3% Stearinsäure in Tetrachlorkohlenstoff angefeuchtet.
Der Tetrachlorkohlenstoff wird im Vakuum verdampft. Darauf wird das Pulver mit 12 t/cm2 gepreßt.
Das so erhaltene Rohprodukt ist gegenüber Feuchtigkeit noch empfindlicher und wird, so wie es ist, ohne
vorheriges Aufheizen in den kalten Sinterofen eingebracht. Ein Temperaturprogramm steigert die
Temperatur mit einer Geschwindigkeit von 50° C pro Stunde linear bis auf etwa 200° C. Dabei verdampft
das Bindemittel. Danach erfolgt das eigentliche Sintern in Luft. Der Ofen wird rasch in etwa
1 Stunge bis auf 1250° C aufgeheizt, worauf die Temperaturregelvorrichtung für die Zeit des Sinterns,
d. h. für etwa 8 Stunden, eingeschaltet wird.
Was die Herstellung der Tiegel betrifft, so verlangen die Härte und die fehlende Fließfähigkeit des
Pulvers besondere Aufmerksamkeit. Mit halbstarren oder starren, jedoch schwenkbaren Preßmatrizen
oder auch durch hydrostatisches Pressen, und zwar in allen Fällen vorzugsweise im Vakuum, werden
gute Ergebnisse erzielt.
Die mechanischen Eigenschaften des so erhaltenen La2BeO4-Keramikmaterials sind derart, daß das
Schmelzen von Uran, beispielsweise in einem Tiegel, bei 1150° C einwandfrei durchführbar ist.
Zur Erfindung gehört alles dasjenige, was in der Beschreibung enthalten ist, einschließlich dessen, was
abweichend von den konkreten Ausführungsbeispielen für den Fachmann naheliegt.
Claims (3)
1. Verwendung der aus den Oxyden BeO und La2O3 aufgebauten Keramik La2BeO4 in reiner
Form oder in Form eines Gemisches mit einem Überschuß des einen oder des anderen Oxyds als
Tiegelmaterial beim Schmelzen von spaltbaren Metallen und Legierungen.
2. Verfahren zur Herstellung von La2BeO4-Keramikmaterial,
dadurch gekennzeichnet, daß man auf feuchtem Wege, vorzugsweise durch Zermahlen, ein Gemisch aus den feinen Oxyden
herstellt, worauf das Gemisch mit einem Bindemittel, vorzugsweise einer Lösung aus Stearinsäure
in Tetrachlorkohlenstoff, behandelt wird, worauf das Pressen ohne vorherige Wärmebehandlung
durchgeführt wird und schließlich durch Erwärmung über eine Dauer von mehreren Stunden, beispielsweise von 8 Stunden, auf
Temperaturen zwischen 1200 und 1300° C, vorzugsweise von 1250° C, die chemische Reaktion
und das Sintern zugleich erfolgen.
3. Verwendung von Tiegel-Keramikmaterial nach Anspruch 1 zum Auskleiden bzw. Beschichten
von Körpern, insbesondere von Körpern aus Al2O3.
Applications Claiming Priority (1)
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- 1965-02-25 DE DE19651272206 patent/DE1272206B/de active Pending
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Also Published As
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