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Vorrichtung zum Anheben von Stückgütern Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zum Anheben von Stückgütern, wie Säcke, Kisten usw., bestehend
aus mindestens einer umlaufenden endlosen Antriebskette und einem mit dieser kraftschlüssig
verbindbaren Gutträger, dessen Wagen in Leitschienen geführt ist und dessen Ladeplattform
im belasteten und unbelasteten Zustand verschiedene Lagen gegenüber dem Wagen einnimmt.
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Es ist bereits eine derartige Vorrichtung bekannt, bei der der Gutträger
durch einen mit der Antriebskette umlaufenden Mitnehmer nur während des Anhebens
mit der Antriebskette verbunden ist. In der oberen Endlage wird der Gutträger durch
einen Riegel gehalten, der durch den sich anschließend im Abwärtstrum der Antriebskette
bewegenden Mitnehmer zurückgezogen wird, so daß der Gutträger in seine untere Ausgangsstellung
frei zurückfallen kann. Die Hubfolge und der Aufenthalt des Gutträgers in der oberen
Endstellung ist hierbei von der Umlaufgeschwindigkeit der Antriebskette, also des
Mitnehmers, abhängig. Soll der Gutträger längere Zeit in der oberen Endlage verharren,
muß der Antrieb ausgeschaltet werden, und zwar dann, wenn sich der Mitnehmer in
dem relativ kleinen Bereich zwischen der Ver- und Entriegelung des Gutträgers befindet.
Außerdem müssen besondere Mittel vorgesehen sein, um die Abwärtsgeschwindigkeit
des frei fallenden Gutträgers abzubremsen (deutsche Auslegeschrift 1118422).
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Weiterhin bekannt ist eine Vorrichtung zum Anheben von Stückgütern,
bei der die Ladeplattform gegenüber dem in den Leitschienen geführten Wagen beweglich
gelagert ist, wodurch der Motor ein- und ausgeschaltet wird. Hierfür dient eine
sich über die ganze Hubhöhe erstreckende drehbare Stange. Ferner ist zur Erzeugung
der auf und ab gehenden Bewegung ein in der Drehrichtung umschaltbarer Motor notwendig,
der außerdem mit einer Bremse ausgestattet ist, um den Gutträger in der oberen Endstellung
zu halten. Zur Auf- und Abbewegung muß somit jeweils der Motor eingeschaltet werden,
wodurch diese Bewegungen ziemlich gleich schnell sind, d. h. für die Abwärtsbewegung
wird verhältnismäßig viel Zeit beansprucht (deutsches Patent 910113).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Vorrichtung
zum Anheben von Stückgütern so auszubilden, daß die Hubbewegung je nach Bedarf ausgeführt
werden und der Gutträger beliebig lange in seiner oberen Endstellung verharren kann.
Die sich anschließende Abwärtsbewegung soll zwar schneller als die Aufwärtsbewegung
sein, jedoch immer noch so, daß keine besonderen Bremsmittel notwendig sind. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sowohl dem aufsteigenden als auch
dem absteigenden Trum der Antriebskörper je ein Klemmkörper zugeordnet ist, die
sich in der oberen Endstellung des Gutträgers beide in Klemmstellung mit der Antriebskette
befinden und von denen der eine Klemmkörper mit der Ladeplattform des Gutträgers,
der andere mit einem Stellhebel verbunden ist, wobei letzterem in der oberen Endstellung
des Gutträgers ein mit einem Schalter zum Ausschalten des Motors verbundener Anschlag
zugeordnet ist.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform ergibt sich nach einer
weiteren Ausbildung der Erfindung dadurch, daß den Klemmkörpern ein zwischen dem
auf- und dem absteigenden Trum der Antriebskette am Wagen des Gutträgers befestigtes
Gegenstück gemeinsam zugeordnet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht der
Vorrichtung, F i g. 2 eine Rückansicht der Vorrichtung gemäß F i g. 1, F i g. 3
eine vergrößerte, teilweise schematische Darstellung der Klemmvorrichtung.
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Die Vorrichtung zum Anheben von Stückgütern, wie Säcke, Kisten od.
dgl. besteht im wesentlichen aus einem etwa vertikalen Rahmen 1, der auf Rollen
2 von Hand verschiebbar ist. Der Rahmen 1 setzt sich aus zwei seitlichen Leitschienen
3 zusammen, die oben und unten durch je einen Querträger 4 miteinander
verbunden
sind. In den aus vorzugsweise C-Profilen gebildeten Leitschienen 3 ist ein Wagen
5 eines Gutträgers 6 auf Rollen 7 geführt. Mit dem Wagen 5 beweglich verbunden ist
eine Ladeplattform B. Die Lagerung dieser Ladeplattform 8 kann z. B. über ein Schwenklager
9 oder auch über eine Längs- oder Parallelführung erfolgen. Die Querträger 4 tragen
Rollen 10, über die eine endlose Antriebskette 11 oder ein ähnliches umlaufendes
Zugmittel führt. Die untere Rolle 10 steht über ein nichtselbsthemmendes
Getriebe mit einem Motor 12 in Antriebsverbindung.
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Der Wagen 5 besteht aus zwei die Rollen 7 tragenden Rahmen od. dgl.,
an denen die Ladeplattform 8 gelagert ist und die durch ein Verbindungsstück 13
starr miteinander verbunden sind. An diesem ist zwischen dem auf- und absteigenden
Tram der Antriebskette 11 ein Gegenhalter 14 befestigt, während auf der jeweils
gegenüberliegenden Seite der Antriebskette 11 je ein keilförmiger Klemmkörper 15
und 16 verschiebbar gelagert ist, um mit seiner mit Mitnehmerzähnen oder einer anderen
entsprechenden Oberflächenprofilierung ausgestatteten Fläche an die Antriebskette
11 gedrückt zu werden, so daß diese zwischen dem jeweiligen Klemmkörper 15 bzw.16
und dem Gegenhalter 14 festgehalten wird. Zur Führung des Klemmkörpers 15 dient
eine Schrägführung 17, während am Klemmkörper 16 ein weiterer keilförmiger Druckkörper
18 anliegt, die zusammen in einem Führungsrahmen 19 gelagert sind. Der Druckkörper
18 steht über eine Stange 20 und einen Hebel 21 mit der Ladeplattform
8 in Verbindung, so daß bei deren Belastung der Druckkörper 18 verschoben und dadurch
der Klemmkörper 16 gegen die Antriebskette 11 gedrückt wird. Eine nicht dargestellte
Feder sorgt dafür, daß die Ladeplattform 8 bei Entlastung wieder in ihre Ausgangsstellung
zurückschwenkt. Der Klemmkörper 15 ist an einen Stellhebel 22 od. dgl. angeschlossen,
der in der jeweils oberen Endstellung des Gutträgers 6 an einem an einer Leitschiene
3 vorzugsweise in der Höhe verstellbaren Anschlag 23 anschlägt und dadurch den Klemmkörper
15 in Klemmstellung bringt. Der Anschlag 23 steht mit einem Schalter zum Ausschalten
des Motors 12 in Verbindung.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist derart, daß nach Einschalten
des Motors 12 die Antriebskette 11 zunächst leer umläuft. Wird eine Last
24 auf die Ladeplattform 8 aufgesetzt, verschwenkt diese und bringt dadurch
den Klemmkörper 16 in die Klemmstellung, d. h. der Gutträger 6 wird kraftschlüssig
mit der Antriebskette 11 verbunden. Die Last 24 wird angehoben. In der voreingestellten
oberen Endstellung trifft der Stellhebel 22 auf den Anschlag 23 und der Motor 12
wird ausgeschaltet. Der Stellhebel 22 wird dabei im Uhrzeigersinn verschwenkt, wodurch
der Klemmkörper 15 ebenfalls in Klemmstellung verschoben wird. Sowohl das absteigende
als auch das aufsteigende Trum der Antriebskette 11 ist auf diese Weise blockiert;
der Gutträger 6 verharrt in seiner oberen Endstellung, bis die Last 24 abgenommen
wird. Dadurch löst sich die Klemmverbindung zwischen dem Klemmkörper 16 und der
Antriebskette 11. Der Gutträger 6 senkt sich mit in Klemmstellung befindlichem Klemmkörper
15 nach unten in seine Ausgangsstellung, wobei die Antriebskette 11 einschließlich
des Motors 12 durchgedreht werden. Der auf diese Weise erhaltene Widerstand ist
so groß, daß sich der Gutträger 6 zwar schneller nach unten bewegt als nach oben,
die Abwärtsbewegung jedoch so gehalten ist, daß keine besonderen Bremsmittel benötigt
werden. Während der Abwärtsbewegung wird der Klemmkörper 15 durch das Gewicht des
Gutträgers 6 in Klemmstellung gehalten, die bei Entlastung ebenfalls gelöst wird.
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Selbstverständlich können die Klemmkörper 15 und 16 auch als Schwenkkörper
ausgebildet und/oder in der Höhe zueinander versetzt angeordnet sein. Durch die
Zuordnung eines gemeinsamen Gegenhalters 14 für beide Klemmkörper 15 und 16 ergibt
sich jedoch eine einfache und raumsparende Anordnung. In weiterer Ausgestaltung
des Erfindungsgegenstandes läßt sich auch ein weiterer Schalter anbringen, durch
den der Motor 12 bei Erreichen der unteren Ausgangsstellung durch den Gutträger
6 selbsttätig wieder eingeschaltet wird.
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Die Klemmkörper 15 und 16 können schließlich mit beliebigen Profilen
ausgestattet sein, die mehr oder weniger tief in die Glieder der Antriebskette 11
eingreifen. So kann auch mindestens der eine der Klemmkörper 15 oder 16; vorzugsweise
der Klemmkörper 16, im wesentlichen aus Stiften bestehen, die in Klemmstellung in
die Antriebskette 11 ragen. Diese Stifte können z. B. an einem an Stelle der keilförmigen
Klemm- und Druckkörper 16 und 18 vorgesehenen, vorzugsweise als Winkelhebel ausgebildeten
Betätigungshebel angeordnet sein, der am Verbindungsstück 13 schwenkbar gelagert
und mit der Stange 20 oder unmittelbar mit der in einer Parallelführung geführten
Ladeplattform 8 verbunden ist.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß die Aufwärts- und Abwärtsbewegungen des Gutträgers zeitlich der jeweiligen Arbeitsweise
angepaßt werden können. Der Motor wird ferner nur zur Aufwärtsbewegung mit dem Netz
verbunden, während er während der Abwärtsbewegung im Leerlauf gleichzeitig als Bremse
wirkt. Die Klemmvorrichtungen sind schließlich einfach im Aufbau und daher leicht
zu kontrollieren sowie robust und für rauhen Betrieb geeignet. Das Gerät weist bei
hoher Hubkraft relativ kleine Abmessungen auf und läßt sich daher leicht von einer
Person an den jeweiligen Einsatzort bewegen.