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Vorrichtung zum Zentrieren der Schreibspitze beim Einhämmern der Schreibkugel
in den Kugelsitz einer Kugelschreibermine Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Zentrieren der Schreibspitzen von mittels eines vertikalen Drehtellers taktweise
in Umlauf gesetzten Kugelschreiberminen beim Einhämmern der Schreibkugel in den
Kugelsitz nach Einfüllen der Schreibpaste.
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Bei der Herstellung von Kugelschreibern .bildet bekanntlich der Sitz
und die damit zusammenhängende, einwandfreie Rotationsfähigkeit der Kugel an der
Minenspitze die wichtigste Voraussetzung für die Brauchbarkeit einer Mine überhaupt
und damit des gesamten Schreibgerätes. Aus diesem Grunde ist es auch erforderlich,
gerade die Vereinigung der Kugel mit der Minenspitze mit einer besonderen Präzision
bzw. mit besonders genau arbeitenden Werkzeugen mit Zuführungs- und Haltevorrichtungen
zu bewerkstelligen. Diese Präzision ist nicht zuletzt auch deshalb besonders vordringlich,
da es sich bei Schreibminen für Kugelschreiber um Massenartikel handelt, wobei schon
die geringste Abweichung der aufeinander abgestimmten und zusammenwirkenden Werkzeugteile
in kürzester Zeit des Fertigungsprozesses außergewöhnlich viel Ausschuß nach sich
ziehen kann.
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Die Methode des Einbringens einer Schreibkugel auf das an sich fertige
und bereits mit Schreibpaste angefüllte Minenröhrchen ist seit längerer Zeit bereits
Allgemeingut der einschlägigen Technik, und es sind zu diesem Zweck verschiedene
Vorrichtungseinheiten, meist unter Benutzung eines Rundläufers, bekannt und im Betrieb.
So gibt es z. B. ein Maschinenaggregat, welches senkrecht oder waagerecht die Schreibkugel
auf die Minenspitze aufsetzt und dann diese Kugel in den Kugelsitz oder in die Kugelpfanne
einbördelt. Hierbei werden die Minen über eine halb-oder vollautomatisch arbeitende
Ladestation in eine Führungsbuchse eingeschoben. Im Vorderteil dieser Führungsbuchse
ist eine Minenführung vorgesehen, die das Minenrohr erfaßt. Diese Führung hat aber
im allgemeinen nur eine Länge von etwa 30 mm.
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Damit nun die Mine leicht in diese Führung einbringbar und ebenso
leicht wieder ausstoßbar ist. kann sie natürlich nicht fest sitzen, vielmehr ist
eine gewisse Toleranz erforderlich. Allerdings neigt dabei das Minenröhrchen am
Spitzenteil, also an der für den bevorstehenden Arbeitsvorgang, des Einschlagens
der Kugel in den Kugelsitz entscheidenden Stelle zum seitlichen Ausweichen, insbesondere,
bedingt durch das Eigengewicht der gefüllten Mine, zwangläufig zum Kippen nach unten.
Trifft nämlich der horizontal ausgeführte, zentrisch wirkende Hammerschlag auf die
am Minenende aufgesetzte Kugel, so ist nur dann eine einwandfreie Minenfertigung
erzielbar, wenn die Mine in der Zentriervorrichtung genau arretiert ist, d. h. wenn
das Minenröhrchen präzise axial zum Hammer fluchtet. Hat dagegen das Minenröhrchen
mit der aufgesetzten Schreibspitze auch nur die geringste waagerechte oder senkrechte
Neigung oder Abweichung von der Werkzeugachse, so schlägt das Hämmeraggregat mehr
oder weniger schräg, was zu einer Deformierung des Kugelbettes und daher zur Unbrauchbarkeit
der Schreibmine überhaupt führt.
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Diesem Zustand wurde bereits durch verschiedene Vorrichtungen abzuhelfen
versucht, z. B. durch die Anordnung von Spannzangen, welche das Werkzeug beim Bearbeitungsvorgang
festhalten. Dabei ist zwar eine einwandfreie Arretierung einer Mine erzielbar, jedoch
nicht deren mit letzter Genauigkeit erforderliche, auf das Hammerwerkzeug bezogene
Zentrierung. Auch die Möglichkeit einer vertikalen Arbeitsfolge unter Verwendung
von Schlagstößeln ist bekannt, wobei dieser Arbeitsgang mittels eines mit einer
zentrischen Bohrung versehenen Zapfens durchgeführt wird. Das ständige Aufeinanderschlagen
von Stößeln mit dem zentrisch eingelassenen Schreibröhrchen bewirkt jedoch eine
verhältnismäßig rasche Abnutzung des Werkzeuges mit der sehr schnell eintretenden
Wirkung der vorzeitigen Abnutzung der Werkzeugteile.
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Außerdem hat man für die Durchführung solcher Arbeiten auch Halbautomaten
eingesetzt, mittels welchen jeweils nach Betätigung eines Handhebels eine Kugel
auf eine Zuführrinne in den Bereich eines an der Spitze eingekerbten Schlagbolzens
gerät, der die Kugel in die Kugelbettung einschlägt. Damit die Kugel durch die Wirkung
des Schlagbolzens nicht an der gegenüberliegenden Kugelpfanne vorbeischießt, wird
die Kerbung des Schlagbolzens nach Einlage der Kugel mit einer Membrane abgedeckt.
Mit dieser Hilfsanordnung sollte wenigstens eine relative Zuverlässigkeit
der
Zentrierung der Kugel, jedoch nicht der Minenspitze, erreicht werden, sie reicht
aber keineswegs für einen zügigen Fertigungsablauf zur Herstellung von absolut brauchbaren
Minen aus.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine Vorrichtung
zum Zentrieren der Schreibspitzen von mittels eines vertikalen Drehtellers taktweise
in Umlauf gesetzten Kugelschreiberminen beim Einhämmern der Schreibkugel in den
Kugelsitz nach Einfüllen der Paste so auszubilden, daß die Achse der Schreibspitze
genau in Richtung der Schlagbewegung verläuft.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die mit
der an dem Pasteneinfüllrückstand anhaftenden Kugel versehene Schreibspitze einerseits
in einen gekerbten Anschlag eines in vertikaler Richtung nachgiebig gefederten Halteschiebers
einrastet und andererseits von einem ortsfesten, an der Achse des Drehtellers befestigten
Federbügel von oben in den gekerbten Anschlag gedrückt wird. Dabei ist das Spiel
zwischen dem gefederten Halteschieber und dem gegenüberliegenden, von oben her angreifenden,
in bezug auf die Drehachse des Drehtellers konkav gebogenen Federbügel derart ausgebildet,
daß die Schreibspitze mit leichtem Widerstand zwischen dem Federbügel und jeder
von zwei, jeweils nach außen an die Kerbe des Anschlages anschließenden und in deren
Flächen ohne Knick übergehenden Abrundungen des Halteschiebers nach dem Hämmervorgang
hindurchgleitet. Die höchste Stellung des genannten Halteschiebers ist außerdem
durch eine, vorzugsweise seitlich an ihm angeordnete höhenverstellbare Klaue veränderlich
gestaltbar.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht des Drehtellers (Rundläufers)
mit den Zubehörorganen, F i g. 2 eine Ansicht der Einrichtung gemäß F i g. 1, jedoch
seitlich um 90° gedreht, und der Hämmereinrichtung.
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Die als Ausführungsbeispiel gewählte Vorrichtung besteht aus einem
axial gelagerten und entsprechend verschiebbaren, als sogenannten Stellring ausgebildeten
Unterteil l mit einem darauf aufgesetzten Schiebergehäuse 2, aus welchem senkrecht
ein unter Federdruck stehender, nachgiebig angeordneter Halteschieber 3 herausragt.
Am Ende der Schreibspitze 4 einer herkömmlichen Kugelschreibermine ist die an dem
Pasteneinfüllrückstand anhaftende Schreibkugel 4 a aufgesetzt. Der Halteschieber
3 trägt stirnseitig einen zentrischen, zwischen zwei seitlichen Abrundungen 3 a,
3 b als Kerbe ausgeformten Anschlag 11, in welchen je eine Schreibspitze
der über den vertikal rotierenden Rundläufer oder Drehteller 7 kreisförmig, horizontal
herangebrachten Minen gegen den Druck eines an der Achse 12 des Drehtellers 7 befestigten
Federbügels 5 für den Hämmervorgang einrastet und gemäß der Erfindung fest arretiert
und genau zentriert wird.
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Den Hämmervorgang führt das in der Halterung 10 axial gelagerte
Hämmerorgan 9 aus. Eine gewisse Vorzentrierung der Schreibspitze wird jeweils
durch die am Drehteller 7 reigenförmig angeordneten Minenhalterungseinsätze 8 bewerkstelligt,
in denen die Minenspitzen während deren Umlaufes lagern. Schließlich befindet sich
seitlich am Schiebergehäuse 2 eine mittels einer Schraube veränderlich befestigbare
Klaue 6, mittels welcher der erforderliche Höchstanschlag des Halteschiebers 3 einstellbar
ist. Die mit dem Drehteller 7 umlaufende Minenspitze zwängt sich in Vorbereitung
auf den Hämmervorgang zwischen den gegenüberliegenden, unter der nachgiebigen Federwirkung
stehenden, aus Halteschieber 3 und Federbügel 5 bestehenden Aggregateteilen hindurch,
rastet in den Anschlag 11 ein und verläßt diese Halteorgane in einem weiteren Transporttakt
nach Beendigung des Hämmervorganges in der Umlaufrichtung des Drehtellers, wobei
die genannten Arretierungs- bzw. Zentrierungsmittel jeweils um ein geringes nachgeben.
Sobald eine Minenspitze diese Halteorgane verläßt, rückt automatisch eine neue Mine
an die Bearbeitungsstelle nach.
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Nach diesem Vorgang werden die Minen, in gewohnter Weise, einer Endbördelung
zugeführt.