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Form zum Herstellen einer mehrschichtigen, insbesondere zweifarbigen
Sohle aus elastischem Werkstoff, insbesondere Kunststoff Die Erfindung bezieht sich
auf eine Form zum Herstellen einer mehrschichtigen, insbesondere zweifarbigen Sohle
aus elastischem Werkstoff, insbesondere Kunststoff, vorzugsweise unter gleichzeitigem
Anspritzen an Schuhschäfte, bestehend aus von einem Maschinengestell getragener
Unterform mit einem vorzugsweise geteilten Rahmen und einem verschiebbaren Bodenstempel
sowie Oberform, beispielsweise Schuhleisten, wobei der Rahmen mindestens zwei und
der verschiebbare Bodenstempel mindestens einen Einspritzkanal aufweisen.
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Es ist bereits bekannt, Schuhe mit mehrschichtigen Kunststoffsohlen
auszustatten, Die einzelnen Sohlenschichten bestehen dabei aus verschiedenartigem
und/ oder verschiedenfarbigem Material. Diese Maßnahme hat neben ästhetischen Gesichtspunkten
vor allem den Zweck, je nach der Beanspruchung der Sohle das entsprechende Material
zu verwenden, d. h. für die unter Umständen verhältnismäßig dünne Laufsohle und
den Absatz ein hochwertiges, widerstandsfähiges Material, während eine Zwischensohle
aus einem weniger widerstandsfähigen Material gebildet wird. Bekannterweise wurden
diese einzelnen Sohlenschichten bisher auf die Schuhschäfte aufgeklebt.
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Es ist bereits bekannt (deutsches Gebrauchsmuster 1 879 741), zum
Herstellen mehrschichtiger Schuhe in einer Spritzform den Bodenstempel relativ zum
Leisten in zwei Abschnitten abzusenken und in die so gebildeten Hohlräume die beiden
Sohlenschichten aufeinanderfolgend aufzuspritzen. Die untere, zuletzt gespritzte
Laufsohle erstreckt sich dabei über die gesamte Fläche oder annähernd über die gesamte
Fläche der Zwischensohle.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dazu bestimmt, das Herstellen,
insbesondere das Anspritzen, von mehrschichtigen Sohlen an einem Schuhschaft zu
ermöglichen, bei der nicht nur übereinander mehrere Schichten, sondern auch nebeneinander
Bereiche aus verschiedenem Material erscheinen. Beispielsweise kann es wünschenswert
und erforderlich sein, Laufsohle und Absatz aus einem bestimmten Material herzustellen,
während der Bereich des Gelenks zwischen Absatz und Laufsohle aus einem anderen,
beispielsweise nicht so abriebfesten Material bestehen kann. Weiterhin kann es unter
Umständen zweckmäßig sein, Laufsohle und Absatz aus unterschiedlichem Material auszubilden.
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Die Erfindung ist gekennzeichnet durch ein in einer Ausnehmung des
verschiebbaren Bodenstempels vorgesehenes Bodenstück, das bei den unterschiedlichen
Stellungen des Bodenstempels relativ zur Oberform zum Spritzen der einzelnen Sohlenschichten
der Höhe
nach gegenüber der Oberform feststeht. Das der Höhe nach feststehende Bodenstück
hat die Wirkung, daß beim Spritzen der Sohlenschicht, in der sich das Bodenstück
befindet, der Bereich des Bodenstücks nicht mit Material ausgefüllt wird.
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Das Bodenstück kann auf verschiedene Weise befestigt sein. Nach einem
Vorschlag der Erfindung ist das Bodenstück am Rahmen befestigt. Statt dessen kann
aber erfindungsgemäß das Bodenstück U-förmig ausgebildet sein und den verschiebbaren
Bodenstempel von oben umgreifen. Dabei ist das Bodenstück auf dem Maschinengestell
abgestützt, so daß es sich bei der Abwärtsbewegung des Bodenstempels nicht mitbewegt.
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Das Bodenstück kann nach der Erfindung ungeteilt oder geteilt ausgebildet
sein. Im letzteren Fall ist nach einem weiteren Merkmal je ein Teil des Bodenstücks
an einer Hälfte des geteilten Rahmens befestigt.
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Das Bodenstück kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Formung
des Sohlengelenks dienen.
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Das Bodenstück kann aber erfindungsgemäß auch so angeordnet oder ausgestaltet
sein, daß es zur Formung des Absatzes bestimmt ist.
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Die Erfindung besteht nicht nur in den einzelnen beanspruchten Merkmalen,
sondern auch in jeder möglichen Kombination dieser Merkmale.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend
an Hand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt F i g. 1 ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung zum Herstellen und gleichzeitigen Anformen einer mehrschichtigen Sohle
an einem Schuhschaft im Längsschnitt, F i g. 2 einen Horizontalschnitt in der Ebene
II-II der Fig. 1,
F i g. 2 a einen Horizontalschnitt entsprechend
der Fig.2, jedoch bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung, Fig.3 ein
weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem Bodenstück zur Formung eines
Schuhabsatzes im Längsschnitt, F i g. 4 einen Horizontalschnitt in der Ebene IV-IV
der Fig. 3, F i g. 4 a einen Horizontalschnitt entsprechend der F i g. 4 bei einer
modifizierten Ausführungsform der Erfindung, Fig.5 ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung im Längsschnitt mit einem im Querschnitt U-förmigen Bodenstück, F
i g. 6 das Ausführungsbeispiel der F i g. 5 im Querschnitt, F i g. 7 eine Form gemäß
der Erfindung mit einem U-förmigen Bodenstück zur Formung eines Schuhabsatzes im
Längsschnitt, F i g. 8 das Beispiel der F i g. 7 ebenfalls im Längsschnitt, jedoch
bei veränderter Stellung des Bodenstempels, F i g. 9 eine Form zum Herstellen einzelner
mehrschichtiger Sohlen im Grundriß, Fig. 10 die Form nach Fig. 9 im Querschnitt
in der EbeneX-X.
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Die Erfindung kann bevorzugt bei der Herstellung und gleichzeitigen
Anformung von Sohlen aus elastischem Werkstoff, insbesondere aus Kunststoff, Verwendung
finden. In den Fig. 1 bis 8 der Zeichnungen ist diese Verwendungsform in verschiedenen
Ausführungsmöglichkeiten dargestellt.
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F i g. 1 zeigt eine Spritzform für Kunststoffsohlen, bestehend aus
einem zweiteiligen Rahmen 10 den Rahmenhälften 10 a und 10b (F i g. 2 und 2a), einem
höhenverschieblichen Bodenstempel 11 und einem von oben auf den Rand des zusammengesetzten
Rahmens 10 aufsetzbaren Leisten 12 mit dem Schuhschaft 13. Der Rahmen 10 ist ringsherum
mit einer vorzugsweise lösbaren Dichtlippe 14 versehen, auf die der Leisten 12 mit
dem Schuhschaft 13 dichtend aufgesetzt wird.
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Die an den Schuhschaft 13 anzuformende bzw. anzuspritzende zweischichtige
Sohle wird entsprechend den beiden Schichten bei zwei unterschiedlichen Stellungen
des Bodenstempels 11 hergestellt.
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Die Ausgangsstellung ist in F i g. 1 gezeigt. Der Abstand des Bodenstempels
vom Schuhschaft bestimmt die Stärke dieser ersten Sohle (Zwischensohle). Bei dem
gezeigten Beispiel sind im Bereich des Absatzes und im Bereich der Sohlenfiäche
an sich bekannte Einlegestücke 15 und 16 eingefügt. Diese Einlegestücke haben den
Zweck, Sohlenmaterial zu sparen.
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Das Material für die Zwischensohle wird über einen ersten Einspritzkanal
17 im Rahmen 10 in den zwischen Leisten und Bodenstempel gebildeten Raum eingespritzt.
Nach dem Ausgelieren bzw. Erhärten der Zwischensohle wird der Bodenstempel 11 um
einen der Stärke der zweiten Sohle (Laufsohle) entsprechenden Betrag abgesenkt.
Sodann wird der so gebildete neue Hohlraum, der oben durch die Zwischensohle begrenzt
ist, mit dem Material der Laufsohle gefüllt. Zu diesem Zweck ist im Rahmen 10 ein
zweiter Einspritzkanal 18 angeordnet, der bei abgesenkter Stellung des Bodenstempels
11 mit einem Einspritzkanal 19 im Bodenstempel fluchtet. Dieser Einspritzkanal 19
mündet mit mehreren, beispiels-
weise zwei Abzweigungen 20 und 21 in den Formeninnenraum.
Die beiden Einspritzkanäle 17 und 18 liegen zweckmäßigerweise in der Trennebene
22 (Fig. 2 und 2a) des Rahmens 10.
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Erfindungsgemäß ist in einer passenden Ausnehmung23 des Bodenstempels
ein Bodenstück 24 gelagert, das in den Formeninnenraum hineinragt und der Höhe nach
relativ zum Leisten 12 feststeht. Dieses Bodenstück hat den Zweck, beim Einspritzen
der einzelnen Sohlenschichten, insbesondere der zweiten Sohlenschicht, einen Bereich
des Formeninnenraums auszufüllen, derart, daß in diesem Bereich eine Ausbreitung
der zweiten Sohlenschicht verhindert wird.
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Bei dem fertigen Schuh bzw. bei der fertigen Sohle ist auf diese Weise
im Bereich des Bodenstücks nicht die zuletzt aufgespritzte Sohlenschicht, sondern
die bzw. eine vorhergehende Schicht sichtbar.
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Das Bodenstück kann erfindungsgemäß in verschiedener Weise ausgestaltet
und an verschiedenen Stellen der Form angebracht sein. Bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1, 2 und 2 a ist das Bodenstück 24 an der Stelle des Sohlengelenks zwischen
Absatz und Lauffläche der Sohle angebracht. Befestigt ist das Bodenstück 24 am Rahmens,
der ebenfalls keine Bewegung relativ zum Leisten 12 ausführt.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich, kann das Bodenstück 24 a zweiteilig ausgebildet
sein, wobei je ein Teilstück an einer Rahmenhälfte 10 a bzw. 10 b befestigt ist.
Bei einer Auseinanderbewegung der beiden Rahmenhälften 10a und 10b teilt sich auch
das Bodenstück 24 a.
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F i g. 2 a zeigt ein einteiliges Bodenstück 24 b, das insgesamt mit
der Rahmenhälfte 10 a verbunden ist.
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Eine Trennfuge 25 bildet im Bereich des Bodenstücks 24 b praktisch
die Trennung zwischen den beiden Rahmenhälften 10 a und 10b.
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In den bisher erläuterten Figuren ist noch eine Besonderheit der
Rahmenhälften gezeigt. Zur Bildung eines rings um die Sohle verlaufenden durchgehenden
Randes ist der Rahmen 10 mit einer Ausfräsung 26 versehen, die auch in den Fig.2
und 2 a gezeigt ist.
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In F i g. 3, 4 und 4 a der Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel
dargestellt, das im Prinzip so aufgebaut ist wie das vorangehend beschriebene. In
Abänderung ist jedoch hier ein Bodenstück 27 vorhanden, das zur Formung des Sohlenabsatzes
bestimmt ist. Eine entsprechende Ausnehmung28 ist demgemäß im Absatzbereich des
Bodenstempels 11 vorgesehen. Wie beim vorhergehenden Beispiel ist das Bodenstück
27 mit dem Rahmen 10 verbunden (Fig.4 und 4 a), und zwar kann, wie in Fig.4 gezeigt,
das Bodenstück 27a längsgeteilt sein entsprechend der Trennebene 22 des Rahmens,
oder das Bodenstück 27 b (F i g. 4 a) kann einheitlich mit einer Rahmenhälfte (Rahmenhälfte
10 a) verbunden sein, wobei die Trennebene 22 der Form des Bodenstücks 27b folgt.
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Nach dem Vorschlag der F i g. 5 ist ein im Querschnitt U-förmiges
Bodenstück 29 vorgesehen, das in einer entsprechenden Ausnehmung 30 (F i g. 6) des
Bodenstempels 11 lagert und diesen von oben her umfaßt. Gemäß F i g. 5 ist dieses
Bodenstück 29 wiederum im Bereich des Gelenks zwischen Absatz und Laufffäche angebracht.
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Wie aus F i g. 6 ersichtlich, ist der Rahmen 10 auf einem Führungsrahmen
31 befestigt, der wiederum
auf einem Maschinentisch 32 lagert und
die Seitenverschieblichkeit der beiden Rahmenhälften 10 a und iOb ermöglicht. Das
im Querschnitt U-förmige Bodenstück 29 ist mit den unteren Enden der Schenkel auf
den Maschinentisch abgestützt und lösbar befestigt. Dadurch wird die genaue und
unveränderliche Relativstellung gegenüber dem Rahmen 10 und damit gegenüber dem
Leisten bei der Auf- und Abwärtsbewegung des Bodenstempels 11 eingehalten.
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F i g. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel, ähnlich dem der Fig.S und
6. Das im Querschnitt U-förmige Bodenstück 33 ist hier wiederum im Bereich des Absatzes
angeordnet, und zwar auf den Maschinentisch 32 abgestützt bzw. mit diesem verbunden.
Die Ausnehmung34 im Absatzbereich des Bodenstempels ist dementsprechend oben und
seitlich am Bodenstempel vorgesehen.
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F i g. 7 zeigt dabei die Ausgangsstellung des Bodenstempels, in der
die erste Sohle, die Zwischensohle, über den Einspritzkanal 17 gebildet wird. F
i g. 8 zeigt die Lage des Bodenstempels nach der Bildung der Zwischensohle 35. Wie
ersichtlich, sind der Absatz 36 und ein ringsherum laufender Randstreifen 37 beim
ersten Einspritzvorgang bereits endgültig gebildet. Durch das feststehende Bodenstück
33 ergibt sich im Bereich des Absatzes auch bei abgesenktem Bodenstempel gemäß Fig.
8 kein weiterer Hohlraum. Dagegen entsteht unter der Zwischensohle durch das Absenken
des Bodenstempels ein zweiter Formeninnenraum 38, der über die Einspritzkanäle 18
und 19 sowie über die Abzweigung 21 mit dem Laufsohlenmaterial gefüllt wird. Bei
dem fertigen Schuh bzw. bei der fertigen Sohle wird die Unterfläche im Absatzbereich
und längs des Randstreifens 37 durch das Material der Zwischensohle 35 im Laufsohlen-
und Gelenkbereich durch das Laufsohlenmaterial gebildet.
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Bei den bisher beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung wurden
die mehrschichtigen Sohlen mit der Herstellung zugleich an einen Schuhschaft angeformt.
Fig. 9 und 10 zeigt eine Lösung gemäß der Erfindung, bei der lediglich einzelne,
mehrschichtige Sohlen nach der Erfindung hergestellt werden. Diese gesonderten Sohlen
können dann in üblicher Weise an einen Schuhschaft angeklebt werden.
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Die Vorrichtung besteht aus einer Formenplatte 39, in der mehrere
Sohlenformen 40, 41, 42 in den Umrissen einer Sohle ausgebildet sind. Die Sohlenformen
40, 41, 42 erstrecken sich, wie aus F i g. 10 ersichtlich, über die gesamte Höhe
der Formenplatte 39, jedoch mit Ausnahme eines festangebrachten Bodenstückes 43,
das im vorliegenden Fall zur Bildung des Gelenks zwischen Sohle und Absatz bestimmt
ist. Innerhalb der einzelnen Sohlenformen 40, 41, 42 ist jeweils ein Bodenstempel
44 höhenverschiebbar. Dieser Bodenstempel ist mit einer Ausnehmung 45 ausgebildet,
die den Querabmessungen des Bodenstückes 43 entspricht. Der Bodenstempel ist wiederum
- bei der Herstellung einer zweischichtigen Sohle - zwischen zwei Stellungen relativ
zu einer die Sohlenformen 40, 41, 42 oben abdeckenden Platte 46 verschiebbar. Die
erste Stellung des Bodenstempels 44, in der eine Zwischensohle 47 über einen Einspritzkanal
48 der Formenplatte 39 gespritzt wird, ist durch gestrichelte Linie angedeutet.
Durch Absenken des Bodenstempels in die gezeichnete Stellung ergibt sich gegenüber
der Zwischensohle ein Formeninnenraum 49 mit Ausnahme
im Bereich des Bodenstückes
43, der zur Bildung der Laufsohle über einen zweiten Einspritzkanal S0 bestimmt
ist.
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Im Prinzip ist also die Vorrichtung gemäß F i g. 9 und 10 in der
gleichen Weise aufgebaut und in der gleichen Weise anwendbar wie die Vorrichtung
nach den vorangehenden Figuren. Dabei kann das Bodenstück 43 auch in diesem Fall
an einer anderen Stelle, z. B. im Bereich des Absatzes, angeordnet sein.