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Bei Zangenkranen, wie sie in Hüttenwerken zum Zangenkran, z. B. Tiefofen-
oder Stripperkran Transportieren von Blöcken verwendet werden, ist im allgemeinen
ein rohrförmiger Zangenbaum einerseits drehbar auf einer Hubtraverse gelagert die
in einem Schacht oder zwischen Holmen geführt ist, während er in seinem unteren
Bereich zur Aufnahme von Horizontalkräften durch eine weitere Traverse
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führt wird, die entweder fest am unteren Ende des Schachtes sitzt oder
gegenüber diesem aus einer unteren Endstellung heraus nach oben verschlebbar ist.
Im Innern des Zangenbaumes ist eine Steuerstange geführt, die unten an den Zangenhälften
angreift und oben mit dem Zangenschließwerk verbunden ist. Dieses bildet sowohl
bei der Ausführung für mechanische Kraftühertragung als auch bei einer solchen Kir
hydraulische Kraftübertragung einen schweren Kopf, der sich - unter Vermittlung
von Spannfedern - auf das obere Ende des Zangenbaumes stützt. Hiermit ist
einmal der Nachteil verbunden. daß das Zangenschließwerk die Spannb#ewegungen beim
Schließen der Zange mitmachen muß und überdies allen Stößen ausgesetzt ist, die
von dem Zangenbaum aufgenommen werden, so daß die Triebwerksteile einer schwingungsartigen
Beanspruchung unterworfen sind. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß wesentliche
Bauteile des Zangenschließwerkes, insbesondere solche, die dem Verschleiß unterworfen
sind, sich innerhalb des Zangenbaumes befinden, so daß deren Wartung und Instandsetzung
sehr schwierig sind. Eine überprüfung und Ausweclislung, dieser Teile ist mit einer
vollständigen Demontage des Zangenbaumes und des Zangenschließwerkes verbunden.
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Die gleichen Nachteile treten auf bei dem Zangenkran nach der britischen
Patentschrift 900 293. Der rohrförmige Zangenbaum dieses Kranes trägt auf
einer Plattform das Zangenschließwerk, und die Steuerstange sowie die zum Heben
und Senken dieser Stange dienenden Kraftübertragungsglieder sind schwer zugänglich
innerhalb des Zangenbaumrohres untergebracht.
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Mit der Erfindung wird bezweckt, die genannten Nachteile zu vermeiden.
Die Erfindung geht aus von einem Zangenkran, z. B. Tiefäfen- oder Stripperkran,
mit einem an wenigstens einer Hubtravers-- gelagerten Zangenbaum, der eine. an den
Zangenhälften angreifende Steuerstange enthält, die durch ein Zangenschließwerk
in der Höhenrichtung verstellt werden kann; und die Erfindung besteht in erster
Linie darin, daß die Hubtraverse als ein Rahmen mit einer oberen und einer unteren
Bühne ausgebildet"das obere Ende des Zangenbaumes auf der unteren Bühne drehbar
abgestützt, das Zangenschließwerk von der oberen Bühne getragen und innerhalb der
Rahmenöffnung der Hubtraverse das aus der unteren Bühne herausragende Ende der Steuerstange
mit der von der oberen Bühne, nach unten ragenden Gewindespindel des Zangenschließwerkes
lösbar gekuppelt ist. Dabei ist derjenige Teil des Schließwerkes, der die Übertragung
der Verstellkraft auf die mit der Steuerstange gekuppelte Gewindespindel vermittelt,
in der oberen Bühne höhenverschiebbar geführt und unterhalb dieser Bühne auf Spannfedern
abgestützt, die sich ihrerseits auf Hänger stützen, welche von der oberen Bühne
in die Rahmenöffnung hineintragen. Bei einer Ausführung des Zangenschließwerkes
nüt einer die Betätigungsstange bildenden Gewindespindel ist diese zweckmäßig mit
einem nach oben ragenden Fortsatz höhenverschiebbar und undrehbar in einem auf der
oberen Bühne angeordneten Gehäuse geführt, das die Antriebsmittel des Zangenschließwerkes
enthält, wobei die mit der Gewindespindel zusammenarbeitende Mutter in dem sich
auf die Spannfedern stützenden Teil drehbar gelagert und mit den Antriebsmitteln
so gekuppelt ist, daß sie sich gegenüber diesen in der Höhenrichtung bewegen kann.
Innerhalb der Rahmenöffnung der erfindungsgemäß, ausgebildeten Hubtraverse kann
auch das Antriebsaggregat für den Drehwerkantrieb des Zangenbaumes untergebracht
werden. Es sind daher alle Teile, die einer Wartung bedürfen und unter Umständen
ausgewechselt werden müssen, nicht von dem Zangenbaum umschlossen und innerhalb
der Rahmenöffnung der Hubtraverse. leicht zugänglich.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt
F i g. 1 die Hubtraverse mit
dem Zangenbaum und dem Zangenschließwerk eines Tiefofenkranes in einem lotrechten
Mittelschnitt, F i g. 2 die Draufsicht und F i g. 3 den Schnitt nach
der Linie III-Hl in F i g. 1.
Die Hubtraverse,- besteht aus einer oberen Bühne
1,
einer unteren Bühne 2 und aus zwei torsionssteifen Holmen 3, die
mit den beiden Bühnen zu einem Rahmen verbunden sind. Auf der Oberseite der oberen
Bühne 1 sind über den Holmen 3 Seilrollen 4 gelagert, unter welchen
die Seile des auf der Krankatze befindlichen Hubwerkes hindurchlaufen. Die Hubtraverse
ist an den Außenseiten der Holme 3 mit Hilfe von Leisten 5 in einem
an der Katze sitzenden Schacht geführt.
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Der rohrförmige Zangenbaum 6 ist mit seinem oberen Ende innerhalb
einer Öffnung in der unteren Bühne 2 drehbar gelagert. Er stützt sich mit seinem
in die Rahmenöffnung der Hubtraverse hineinragenden Teil über ein Axial-Pendelrollenlager
7 auf eine in die Bühne 2 eingesetzte Hülse 8. Zur Aufnahme von nach
oben auf den Zangenbaum wirkenden Kräften dient ein weiteres Axial-Pendelrollenlager
9,
das sich im Innern der Bühne 2 von unten her gegen die Hülse
8 legt. Zur Aufnahme von in waagerechter Richtung auf den Zangenbaum
6 wirkenden Kräften ist dieser mittels einer Zylinderfläche 10 am
unteren Ende der Öffnung der Bühne 2 in einer Manschette 11 geführt.
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Das in die Rahmenöffnung der Hubtraverse hineinragende obere Ende
des Zangenbaumes trägt ein Zahnrad 12 eines Drehwerkantriebes, dessen Motor
13 auf der oberen Bühne 1 sitzt und über eine lotrechte Welle 14 ein
mit dem Zahnrad 12 kämmendes Ritzel antreibt.
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Innerhalb des Zangenbaumes 6 befindet sich die Steuerstange
15, die in an sich bekannter Weise mit ihrem unteren Ende an den kurzen Schenkeln
der beiden Zangenhälften angreift und zum Schließen der Zange nach oben gezogen
wird. Das obere Ende der Steuerstange 15, das aus dem Zangenbaum
6 nach oben hin austritt, ist mittels eines Keiles 16 mit einer Muffe
17 verbunden, die zum Anschluß der Steuerstange an das Zangenschließwerk
an eine Kupplungskappe 18 angeschraubt ist. Diese übergreift unter Vermittlung
eines Axial-Drucklagers 19 einen Bund 20, der am anderen Ende der Gewindespindel
21 des Zangenschließwerkes sitzt.
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Der Motor 22 des Zangenschließwerkes und das Gehäuse 23 des
zugehörigen Getriebes sind auf der oberen Bühne 1 montiert. Ein nach oben
ragender Fortsatz 24 der Gewindespindel 21 ist in dem Deckel des Getriebegehäuses
23 gegenüber diesem undrehbar, aber in der Höhenrichtung verschiebbar geführt.
Innerhalb des Gehäuses 23 ist das letzte Zahnrad 25
des Getriebes konzentrisch
zu der Spindel 21 gelagert. Innerhalb der Nabe dieses Zahnrades ist die Mutter
26, mit der die Gewindespindel im Eingriff steht, so geführt, daß sie mit
dem Zahnrad 25 zu gemeinsamer Drehung verbunden, aber gegenüber diesem in
der Höhenrichtung verschiebbar ist.
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Die Mutter 26 ist in einer Hülse 27, die in einer Bohrung
der oberen Bühne in lotrechter Richtung verschiebbar geführt ist, drehbar gelagert.
Nach oben und unten wirkende Kräfte werden zwischen der Mutter 26 und der
Hülse 27 durch zwei Kugellager 28, 29 übertragen. Die Hülse
27 hat an ihrem in die Rahmenöffnung der Hubtraverse hineinragenden Ende
einen Federteller 30. Mit diesem stützt sie sich auf Spannfedern
31 und über diese auf Hängestangen 32, deren obere Enden in der Bühne
1 gelagert sind und die durch Öffnungen in dem Federteller 30 hindurchtreten.
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Wenn die Zange geschlossen werden soll, wird durch den Motor 22 die
Mutter 26 so gedreht, daß die Gewindespindel 21 und damit die Steuerstange
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nach oben gezogen wird. Dabei wirkt auf die Hülse 27 eine Reaktionskraft
nach unten, durch welche die Federn 31 gespannt werden.
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Alle wesentlichen dem Verschleiß unterworfenen Teile sind innerhalb
der Rahmenöffnung der Hubtraverse oder oberhalb der oberen Bühne 1 so angeordnet,
daß sie leicht zugänglich sind. Das gilt insbesondere für die Federn 31,
die Zahnräder, Lager und Führungsteile des Zangenschließwerkes sowie für das Drehwerksaggregat.
Insbesondere sind diese Teile nicht von dem Zangenbaum 6 umschlossen. Die
Verbindung zwischen der Steuerstange 15 und der Gewindespindel 21 kann durch
Trennung der Muffe 17
von der Kappe 18 leicht gelöst werden. Es bereitet
dann auch keine Schwierigkeiten, die Gewindespindel 21, die Federn 31 sowie
die Hülse 27 mit der Mutter 26 nach unten hin auszubauen. Das Getriebe
innerhalb des Gehäuses 23 ist von oben her leicht zugänglich.
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Die Erfindung ist ohne weiteres auch anwendbar, wenn das Zangenschließwerk
für eine hydraulische Betätigung ausgeführt wird. Dann tritt an Stelle der Gewindespindel
21 die Kolbenstange der hydraulischen Einrichtung, während die Hülse 27 als
Hydraulikzylinder ausgebildet ist. Die sonstigen hydraulischen Einrichtungen, insbesondere
die Pumpe, können dann auf der oberen Bühne 1 angeordnet werden.