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Steuerung einer hydraulischen Freiformschmiedepresse Die Erfindung
geht aus von einer hydraulischen Freiformschmiedepresse mit Vorfüllung und Preßwasserzufluß
aus einem pumpengespeisten Hochdruckspeicher sowie mit einer Hauptsteuerung. Bei
dieser Schmiedepresse werden durch Betätigung der Ventile der Hauptsteuerung Vorfüllung
und Preßwasserzufluß und somit der Hub des Laufholmes gesteuert.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Freiformschmiedepresse der genannten
Art zu schaffen, die sowohl zum Grobschmieden mit niedriger als auch zum Schnellschmieden
mit hoher Hubzahl zu betreiben ist und unabhängig von der Hubzahl eine Hublagenveränderung
und eine Hubhöhenveränderung zuläßt.
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Es ist durch die deutsche Patentschrift 951849 bekannt, bei
einer hydraulischen Freiformschmiedepresse mit Vorfüllung, Preßwasserzufluß und
einer Hauptsteuerung eine Hubzahländerung, eine Hublagenveränderung sowie eine Hubhöhenveränderung
vorzusehen. Die derart ausgebildete, bekannte Freiformschmiedepresse besitzt einen
Preßwasserzufluß aus einem Treibapparat, der zur Hubzahländerung von einem Motor
veränderlicher Drehzahl getrieben ist und zur Hublagenveränderung ein veränderbares
Flüssigkeitsgestänge zwischen dem Treibapparat und der Hauptsteuerung. Mit jeder
Hubzahländerung ist eine reziproke Hubhöhenveränderung verbunden. Diese bekannte
Freiformschmiedepresse weist jedoch, was die Hublagenveränderung betrifft, statt
eines Preßwasserzuflusses aus einem pumpengespeisten Hochdruckspeicher einen Preßwasserzufluß
aus dem Treibapparat auf. Auch ist es bei dieser bekannten Freiformschmiedepresse
nötig, für die Hublagenveränderung zwecks Änderung des Flüssigkeitsgestänges eine
zusätzliche Pumpe vorzusehen.
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Dies ist nicht der Fall bei einer durch die deutsche Patentschrift
647433 bekannten hydraulischen Presse mit Vorfüllung, Preßwasserzufluß und einer
Hauptsteuerung, bei der eine Hublagen- und Hubhöhenveränderung durch Drosselung
des Preßwasserzuflusses zum Preßzylinder oder den Rückzugszylindern vorgesehen ist.
Diese bekannte Presse weist sowohl zur Hublagenveränderung als auch zur Hubhöhenveränderung
einen Nockenantrieb mit Nockenveränderung der Ventile der Hauptsteuerung auf. Die
Nockenveränderung dieser bekannten Presse erfordert einen aufwendigen Aufbau der
Nocken, insbesondere wenn eine Hublagenveränderung bei hoher Hubzahl vorzunehmen
ist. Auch bereitet es Schwierigkeiten, durch eine Nockenveränderung bei gleichbleibender
Hubhöhe und Hubzahl die Hublage zu ändern.
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Eine Änderung der Hubverhältnisse ohne Nockenveränderung weist eine
durch die deutsche Patentschrift 972 091 bekannte, hydraulische Presse mit
Preßwasserzufluß zum Preßzylinder und einer Ventilsteuerung auf. Bei dieser bekannten
Presse ist zur Hubzahländerung eine Änderung der Antriebsdrehzahl der Ventilsteuerung
vorgesehen, wobei das Presseneinlaßventil und das Pressenauslaßventil gekoppelt
sind und gegensinnig betätigt werden. Diese bekannte Presse arbeitet aber nicht
nur ohne Vorfüllung, sondern läßt auch durch Verstellen des Presseneinlaßventils
eine genaue Hublagenveränderung nicht zu.
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Schließlich ist durch die deutsche Patentschrift 698 847 eine hydraulische
Blechziehpresse mit Vorfüllung, Preßwasserzufluß und einer Hauptsteuerung bekannt,
bei der ein Nockenantrieb mit Gestängeveränderung der Ventile der Hauptsteuerung
vorgesehen ist. Mittels der Gestängeveränderung werden einzelne der Ventile oder
die gesamte Blechziehpresse in Gang bzw. stillgesetzt, wobei der Nockenantrieb stetig
durchläuft. Eine Hublagenveränderung oder eine Hubhöhenveränderung ist bei dieser
Blechziehpresse jedoch nicht vorgesehen.
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Es ist nun gemäß dem älteren deutschen Patent 1112 380 bereits der
Vorschlag gemacht worden, bei einer Freiformschmiedepresse der anfangs genannten
Art nicht nur eine Hubzahländerung durch Änderung der Antriebsdrehzahl einer Ventilsteuerung,
sondern auch eine Hublagen- und Hubhöhenveränderung durch Drosselung des Preßwasserzuflusses
zum Preßzylinder und den Rückzugszylindern vorzusehen. Diese vorgeschlagene Freiformschmiedepresse
besitzt zur Hublagen- und Hubhöhenveränderung im zum Preßzylinder und den Rückzugszylindern
verlaufenden Preßwasserzufluß einer zusätzlich
zur Hauptsteuerung
vorgesehenen Schlicht-Ventilsteuerung eine gegensinnig betätigbare Drosseleinrichtung.
Nachteiligerweise ist bei der vorgeschlagenen Freiformschrniedepresse die Drosseleinrichtung
beim Grobschmieden mit geringer Hubzahl nicht verwendbar. Auch wird die Drosseleinrichtung
sowohl zur Änderung der Hubhöhe als auch der Hublage verwendet, so daß sich eine
Drosselung zur Hublagenveränderung der der eingestellten Hubhöhe entsprechenden
Drosselung überlagert.
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Die Erfindung schafft nun eine Freiformschmiedepresse der anfangs
genannten Art mit einer Hubzahländerung durch Änderung der Antriebsdrehzahl einer
Ventilsteuerung und mit einer Hublagen- und Hubhöhenveränderung durch Drosselung
des Preßwasserzuflusses zum Preßzylinder und/oder den Rückzugszylindern, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß zur Hublagenveränderung eine gegensinnig betätigte Drosseleinrichtung
im Zufluß zum Presseneinlaß- und Rückzugeinlaßventil der Hauptsteuerung und zur
Hubhöhenveränderung ein Nockenantrieb mit an sich bekannter Gestängeveränderung
der Ventile der Hauptsteuerung vorgesehen ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Freiformschmiedepresse ist die Hublagenveränderung
unabhängig von der Hubhöhenveränderung und der Hubzahländerung durchführbar. Andererseits
ist mittels der Gestängeveränderung eine von der Hubzahl unabhängige Hubhöhenveränderung
durchführbar. Die Hubhöhenveränderung ist dabei ohne Änderung des Preßwasserdruckes
im Preßzylinder erreichbar.
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Bei der erfindungsgemäßen Freiformschmiedepresse läßt sich die Hubzahl
durch Vergrößerung der Antriebsdrehzahl des Nockenantriebes vergrößern, wobei einer
Hubzahlvergrößerung eine Hubhöhenverkleinerung entspricht. Eine weitere Vergrößerung
der Hubzahl läßt sich erreichen, indem mittels der Gestängeveränderung einzelne
Ventile, z. B. die die Vorfüllung steuernden Ventile, in der Hauptsteuerung stillgesetzt
werden.
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Wegen der mit der erfindungsgemäßen Freiformschmiedepresse erreichbaren
hohen Hubzahl ist es vorteilhaft, bei der erfindungsgemäßen Freiformschmiedepresse
neben einer Handbetätigung eine selbsttätige Betätigung der Drosseleinrichtung vorzusehen.
Hierzu ist die erfindungsgemäße Freiformschmiedepresse derart weitergebildet, daß
am Betätigungshebel der gegensinnig bewegten Drosseleinrichtung Verstellkolben angreifen,
wobei zur Erzielung des Steuerdruckmittelflusses verstellbare Anschläge am Laufholm
vorgesehen sind, die über Hebel auf einen Steuerblock aus Steuerzylinder und Steuerkolben
einwirken können, und daß ferner für eine Verschiebung des Steuerzylinders gegenüber
dem Steuerkolben Verschiebeplunger und ein von Hand betätigbares Ventil vorgesehen
sind.
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Neben der Hubhöhenveränderung durch Hubzahlveränderung ist bei der
erfindungsgemäßen Freiformschmiedepresse eine Hubhöhenveränderung durch die Gestängeveränderung
erreichbar. Hierzu ist es vorteilhaft, wenn als Gestängeveränderung zwischen den
Nocken des Nockenantriebes und den Ventilstößeln schwenkbar wahlweise außer Eingriff
bringbare Keilstücke vorgesehen sind.
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An Hand der Zeichnungen werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der
erfindungsgemäßen Freiformschmiedepresse näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 eine Freiformschmiedepresse mit einer Hauptsteuerung und einer von Hand
betätigbaren Drosseleinrichtung, F i g. 2 eine Freiformschmiedepresse mit verstellbaren
Anschlägen und einer hydraulisch betätigbaren Drosseleinrichtung und F i g. 3 ein
zur Gestängeveränderung zwischen einem der Nocken eines Nockenantriebes und einem
der Ventilstößel einer Hauptsteuerung angeordnetes Keilstück mit einer hydraulischen
Betätigungseinrichtung.
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In F i g. 1 wird aus einem Hochbehälter 1 einer Pumpe 2 über eine
Leitung 3 Wasser zugeführt. Die Pumpe 2 speist über eine Druckleitung 4 eine Wasserflasche
5 eines aus Luftflaschen 6 druckluftbelesteten Hochdruckspeichers. Die Druckleitung
4 endet ^bei einem Verteiler 7, von dem eine weitere Druckleitung 4a zu der Wasserflasche
5 führt. Von dem Verteiler 7 führt eine Druckleitung 4b zu einer von Hand einstellbaren
Drossel 8, von der eine Druckleitung 4c einem Verteiler 9 zugeführt ist.
Am Verteiler 9 verzweigt sich die Druckleitung 4 c in zwei Teilleitungen
4 d und 4 e. Die Teilleitungen 4 d und 4 e führen zu einer weiter
unten näher beschriebenen Drosseleinrichtung 10. Der Preßwasserzu.fiuß .von
dem pumpengespeisten Hochdruckspeieher"Nhrt somit über die Drosseleinrichtung 10.
Von der Drosseleinrichtung 10 ist die Druckleitung in zwei weren Teilleitungen
4 f und 4 g einer Hauptsteuerung 1@1 zugeführt. In eine von der Hauptsteuerung 11
zu dem Hochbehälter 1 führende Abwasserleitung 30 ist ein Stoßdämpfer 29 zwischengeschaltet.
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In der Hauptsteuerung 11 sind die folgenden 'Ventile angeordnet: ein
Füllventil 12, ein Presseneitls.ßventil 13, ein Pressenauslaßventil 14 sowie ein
Rückzugeinlaßventil15 und ein Rückzugauslaßventi116. Das Füllventil 12 steht über
eine Leitung 117 mit einem Niederdruckspeicher 18 für die Vorfüllung in Verbindung.
An dem Niederdruckspeicher 18 sind als Sicherheitseinrichtungen ein Überströmventil
19 und ein Sicherheitsventil 20 angeordnet. Die Betäti gung der Ventile 12 bis 16
erfolgt von einer Nockenwelle 21, auf der Nocken 22, 23, 24, 25 und 26 sitzen. Als
kraftübertragende Elemente zwischen jeweils einem Nocken und einem Ventilstößel
dienen Keilstücke 27, deren Anordnung in F i g. 3 näher dargestellt ist. Die Nockenwelle
21 wird von einem durchlaufenden, drehzahlveränderlichen Motor 28 angetrieben.
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Die vorher beschriebene Steuerung ist einer Freiformschmiedepresseeinrichtung
31 zugeordnet. Die für den Steuerungsablauf wichtigen Teile der Schmiedepresseeinrichtung
31 sind: ein Preßzylinder 32, ein Laufholm 33 und ein an diesem befestigter
oberer Schmiedesattel 34, an dem Laufholm angeordnete Rückzugplunger 35 und dazugehörige
Rückzugzylinder 36.
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Von den Rückzugzylindern 36 führen Zweigleitungen 37a und 37b zu einem
Verteiler 38, von dem aus eine gemeinsame Rückzugsleitung 37 zu der Hauptsteuerung
11 führt. Der Preßzylinder 32 steht über eine Leitung 39 mit der Hauptsteuerung
11 in Verbindung.
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In der Drosseleinrichtung 10 sind jeweils ein Zylinder 40 mit Kolben
41 und ein Zylinder 42 mit Kolben 43 einander gegenüber angeordnet. Die Kolbenstangen
der Kolben 41 und 43 sind mit einem von Hand betätigbaren Betätigungshebel
44 verbunden.
Die von der Pumpe 2 bzw. der Wasserflasche 5 zu der
Drosseleinrichtung 10 führende Druckleitung 4 c verzweigt sich an der Drosseleinrichtung
10 so, daß zu dem Zylinder 40 als Zufluß die Teilleitung 4 d und als Abfluß die
Teilleitung 4 f und zu dem Zylinder 42 als Zufluß die Teilleitung 4 e und
als Abfluß die Teilleitung 4g gehören. Durch Schwenken des Betätigungshebels 44
in die durch strichpunktierte Linien dargestellten Stellungen sind wahlweise die
Kolben 41 oder 43 verschiebbar, wobei entweder die Teilleitung 4 f oder die Teilleitung
4g gedrosselt oder abgesperrt wird. In der Mittelstellung des Betätigungshebels
44, wie dargestellt, sind die beiden Teilleitungen 4 f und 4 g freigegeben.
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F i g. 3 zeigt ein Keilstück 27 in seiner Anordnung beispielsweise
zwischen dem Nocken 22 und dem Ventilstößel des Füllventils 12. Das Keilstück 27
ist an seinem einen Ende schwenkbar um eine Achse 50 in einem Führungsstück 51 befestigt.
An diesem Ende ist eine Kolbenstange 52 eines Kolbens 53 angelenkt, der in einem
Zylinder 54 geführt ist. Zwischen Keilstück 27 und Nocken 22 ist eine Druckrolle
55 um eine Achse 56 ebenfalls schwenkbar in einer Lasche 57 befestigt. Durch die
Druckrolle 55 wird eine gleitende Reibung zwischen Keilstück 27 und Nocken 22 und
damit ein schneller Verschleiß des Nockens 22 vermieden. Die nebeneinanderliegenden
Keilstücke 27 der einzelnen Nocken 22 bis 26 sind über die Achse 50 gemeinsam mit
der Kolbenstange 52 des Kolbens 53 verbunden. Dadurch ist es möglich, sämtliche
Keilstücke 27 gleichzeitig außer Eingriff der Nocken und Ventilstößel zu bringen.
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Im folgenden ist der Steuerungsablauf für das Ausführungsbeispiel
nach F i g. 1 beschrieben. Der Preßhub des Laufholmes 33 wird bei geöffnetem Füllventil
12 über die Leitungen 17 und 39 mit Füllwasser aus dem Niederdruckspeicher 18 gefahren.
Gleichzeitig ist das Rückzugauslaßventil 16 offen und das Rückzugsabwasser fließt
über die Abwasserleitung 30 und den Stoßdämpfer 29 zurück in den Hochbehälter 1.
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Durch die stetig umlaufende Nockenwelle 21 - in Abhängigkeit von der
Form der Nocken 22 bis 26 -werden die Ventile der Hauptsteuerung 11 in einem
festen Rhythmus betätigt. Eine Verriegelung des Füllventils 12 gegen das Presseneinlaßventil
13 erübrigt sich daher, wodurch die Steuerung vereinfacht wird und Zeitverluste
ausgeschaltet sind. öffnet nun nach diesem Rhythmus das Presseneinlaßventil 13 und
schließt das Füllventil 12 bei geöffnetem Rückzugauslaßventil 16, so wird dem Preßzylinder
32 über die Leitung 39 Preßwasser aus der Druckleitung 4 zugeführt. Selbstverständlich
sind bei den beschriebenen Arbeitsgängen die entsprechenden Gegenventile der Rückzugzylinder
36 und das Pressenauslaßventil 14 geschlossen. Der Rückzug des Laufholmes 33 wird
bei geöffnetem Rückzugeinlaßventil 15 über die Rückzugsleitung 37 und die Zweigleitungen
37 a und 37 b aus der Druckleitung 4 gefahren. Das hierbei aus dem Preßzylinder
32 verdrängte Abwasser fließt über die Leitung 39 über das offene Pressenauslaßventil
14 in die Abwasserleitung 30 und damit in den Hochbehälter 1. Das Füllventil 12
bleibt während des Rückzuges geschlossen. Durch die gesteuerten Rückzüge treten
während der dem Rückzug entgegengesetzten Bewegungen keine Energieverluste ein.
Um nun die zum Schnellschmieden notwendige Veränderung der Hubzahl pro Zeiteinheit
zu erreichen, bedarf es lediglich einer Veränderung der Drehzahl des die Nockenwelle
21 durchlaufend antreibenden Motors 28. Dadurch ist die Möglichkeit einer einfachen
und vor allem schnell reagierenden Regelung der Hubzahl gegeben, ohne Verwendung
aufwendiger und störanfälliger elektronischer Regelorgane. Zum Stillstand der Freiformschmiedepresse
werden bei In-Betrieb-bleiben des Motors 28 die Keilstücke 27 aus der Verbindung
von Nocken zu Ventilstößeln, beispielsweise mittels der in F i g. 3 dargestellten
die Kolbenstange 52, den Kolben 53 und den Zylinder 54 aufweisenden Hubeinrichtung,
herausgezogen. Die mit nicht dargestellten, im Schließsinne wirkenden Federn versehenen
Ventile bleiben hierbei trotz durchlaufender Nockenwelle 21 geschlossen. Das Wiedereinrücken
der Keilstücke 27 wird in Abhängigkeit von dem Drehwinkel der Nokkenwelle 21 so
vorgenommen, daß mit dem Wiedereinsetzen der Kraftübertragung von den Nocken über
die Keilstücke auf die Ventilstößel ein Rückzug des Laufholmes 33 erfolgt. Beispielsweise
ist dazu auf dem dem Rückzug zugehörigen Drehwinkel der Nockenwelle 21 ein Kontaktnocken
vorgesehen, der das von einem Schalter gegebene auf »In-Eingriffbringen der Keilstücke«
lautende Kommando erst bei entsprechender Nockenwellenstellung an die Betätigungseinrichtung
für die Keilstücke weitergibt. Durch diese Vorkehrung wird erreicht, daß der Laufholm
33 beim Wiederanfahren seinen ersten Hub als Rückzug ausführt, wodurch eine ungewollte
Verlagerung des Arbeitsniveaus, d. h. der Hublage, nach unten vermieden wird.
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Um nun aber mit der Veränderung der Hubzahl pro Zeiteinheit, wobei
sich die Hubhöhe in umgekehrtem Verhältnis ändert, zum Schnellschmieden auch die
Hublage des Laufholmes 33 regeln zu können, ist die Drosseleinrichtung 10 vorgesehen.
Werden durch Schwenken des Betätigungshebels 44 über den Kolben 41 oder über den
Kolben 43 die Teilleitungen 4 f oder 4 g gedrosselt, so verringert sich entweder
die Preßgeschwindigkeit oder die Rückzuggeschwindigkeit. Wird nun beispielsweise
die Rückzuggeschwindigkeit durch Drosselung der Teilleitung 4g verringert, wobei
die Teilleitung 4 f zum Presseneinlaßventil13 offen und damit die volle Preßgeschwindigkeit
erhalten bleibt, so bewegt sich der Laufholm 33 entsprechend dem festen Rhythmus
der Nocken 22 bis 26 während einer bestimmten, auch bei ungedrosselter Teilleitung
4g gleichbleibender Zeit aufwärts, erreicht dabei aber infolge der verringerten
Geschwindigkeit nicht seinen vollen oberen Totpunkt. Die Hublage ist damit nach
unten verlagert worden. Umgekehrt läßt sich durch Drosselung der zum Presseneinlaßventil
13 führenden Teilleitung 4 f die Hublage nach oben verlagern. Sperrt man die zum
Rückzugeinlaßventil 15 führende Teilleitung 4g völlig ab, so verharrt der Laufholm
33 in der durch den Preßhub erreichten unteren Totpunktlage und entsprechend dem
Rhythmus der Nockensteuerung, der seinerseits wiederum drehzahlabhängig von dem
Motor 28 ist, werden sogenannte Additionshübe gefahren. Die oben beschriebene Drosseleinrichtung
10 läßt also eine besonders feinfühlige Anpassung der Hublage zu.
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Das Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 zeigt eine Freiformschmiedepresseeinrichtung
31 und eine Drosseleinrichtung
10, die denen der F i g.1 entsprechen
und daher mit denselben Bezugszeichen versehen sind. An dem Laufholm 33 ist hier
eine Stange 60 angeordnet, die einen oberen Anschlag 61 und einen unteren Anschlag
62 trägt. Die beiden Anschläge 62 und 61 sind mittels eines Getriebemotors 63 und
einer Spindel 64 gegeneinander verstellbar. In den von der Freiformschmiedepresseeinrichtung
31 abgewandten Bereich der beiden Anschläge 61 und 62 ragt ein um eine Achse 65
schwenkbarer Hebel 66, an dessen den Anschlägen 61 und 62 abgewandtem Ende 67 eine
Schiebestange 68 aasgelenkt ist. Die Schiebestange 68 ist mit einem in einem Steuerzylinder
69 geführten Steuerkolben 70 verbunden. An dem Steuerzylinder 69 ist eine Platte
71 angebracht, gegen die sich eine in den Hebel 66 eingehängte Feder 72 abstützt.
Eine in entgegengesetzter Richtung wirkende Feder 73 ist ebenfalls in den Hebel
66 eingehängt und stützt sich bei 74 ab.
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Zu dem Steuerzylinder 69 führt eine Zweigleitung 75a einer
Druckmittelleitung 75 und tritt über einen Kanal 76 in den Steuerzylinder
69 ein. Das über die Zweigleitung 75 a und den Kanal 76 dem Steuerzylinder
69 zugeführte Steuerdruckmittel kann je nach Stellung des Steuerkolbens
70 entweder über einen Kanal 77 als unter Druck in eine Leitung 78 eintreten
oder bei 79 über eine Leitung 80 a abfließen. Die Leitung 78 führt
zu einem in einem Zylinder 81 geführten Verstellkolben 82. Diesem gegenüber ist
ein zweiter Verstellkolben 83, jedoch kleinerer Kolbenfläche, mit Zylinder 84 angeordnet,
wobei der Verstellkolben 83 mit einer von der Druckmittelleitung 75 kommenden Zweigleitung
75 b in Verbindung steht.
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Die Kolbenstangen der beiden Verstellkolben 82 und 83 sind an den
Betätigungshebel 44 der Drosseleinrichtung 10 aasgelenkt.
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Die sich an einem Verteiler 85 verzweigende Druckmittelleitung 75
besitzt eine weitere Zweigleitung 75 c, die zu einem von Hand betätigbaren, als
Drehschieber ausgebildeten Ventil 86 führt. Die aus dem Steuerzylinder 69
kommende Leitung 80 a mündet über einen Verteiler 87 mit einer von dem Ventil 86
kommenden Leitung 80 b in eine gemeinsame Abölleitung 80. Die dem Ventil 86 zugeführte
Zweigleitung 75 c verzweigt sich weiter in Leitung 75 d und 75e. Dabei beaufschlagt
die Leitung 75d einen in einem Zylinder 91 geführten Verschiebeplunger 90
und die Leitung 75 e einen in einem Zylinder 93 geführten Verschiebeplunger 92 gleicher
Kolbenfläche.
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Der Steuervorgang erfolgt folgendermaßen: Der Abstand der beiden Anschläge
61 und 62 voneinander ist ein Maß für die Hubhöhe des Laufholmes 33. Bleibt die
Pendelbewegung des Laufholmes 33 innerhalb dieses Bereiches, so steht der Steuerkolben
70 im Steuerzylinder 69 still. Versucht der Laufholm 33 nach unten durchzugehen,
so löst der obere Anschlag 61 über den Hebel 66, die Schieberstange 68 und den Steuerkolben
70 aus der Zweigleitung 75 a
über die Kanäle 76 und 77 und die Leitung 78
eine Beaufschlagung des Verstellkolbens 82 aus, der infolge seiner größeren Kolbenfläche
den auf dem gegenüberliegenden Verstellkolben 83 aus der Zweigleitung
75 b ständig lastenden Druck überwindet und damit den Betätigungshebel 44
verschwenkt, wodurch die im Ausführungsbeispiel 1 ausführlich geschilderte Drosselung
der Teilleitung 4 f bewirkt wird. Will umgekehrt der Laufholm 33 oben durchgehen,
so zieht der Hebel 66 den Steuerkolben 70 abwärts, wodurch die Leitung 78 und damit
der Zylinder 81 drucklos werden und der Verstellkolben 83 den Hebel 44 so verschwenkt,
daß die Teilleitung 4 g gedrosselt wird.
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Die Anschläge 61 und 62 sind durch den Getriebemotor 63 entsprechend
der eingestellten Drehzahl des in F i g.1 dargestellten Motors 28 für die Nokkenwelle
21 verstellbar. Das Ventil 86 bewirkt durch wahlweises Schalten auf Zufluß durch
Zweigleitung 75 c oder Abfluß über Leitung 80 b über die Leitungen
75d und 75e eine Beaufschlagung der Verschiebeplunger 90 oder 92 und
damit eine Verschiebung von Steuerzylinder 69 sowie Betätigungshebe144 und deren
Anpassung an eine veränderte Hublage.