DE3922212A1 - Regelschaltung fuer den hochlauf der druckwange eines ziehapparats - Google Patents
Regelschaltung fuer den hochlauf der druckwange eines ziehapparatsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Regelschaltung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Um werkzeugspezifischen Erfordernissen zu entsprechen, setzt die
Hochlaufregelung der von den Ziehzylindern beaufschlagten Druckwange
mit dem Durchlaufen des unteren Totpunkts durch den Stößel - Ende der
Umformung in der Bearbeitungsstufe - ein. Die Hochlaufregelung sieht
vor, die Druckwange entweder direkt mit dem Stößel anzuheben, oder
die Anhebebewegung der Druckwange verzögert zu der Aufwärtsbewegung
des Stößels einzuleiten. Die Anhebe- oder Hochlaufbewegung der Druck
wange erfolgt vor Erreichen der angehobenen Lage gedämpft, d. h. in
einer verzögerten Bewegung.
Ziehapparate mit Steuerung bzw. Regelung der Hochlaufbewegung der
Druckwange, der Auswerferbewegung des Ziehteils und der gedämpften Be
wegung in den Endanschlag sind bekannt.
In der DE 35 21 698 A1 erfolgt eine Steuerung der Hochlaufbewe
gung in den Phasen vermittels Drosselventil zwischen Ölvorratsbehäl
ter und Sperraum. Hierbei werden die jeweiligen Momentanstellungen
der Druckwange und des Drosselventils abgefragt. Diese Worte, sowie
der Ist-Ziehdruck, werden einem programmgesteuerten Vergleicher zuge
führt und mit entsprechenden Sollwerten verglichen. Der Vergleicher
ist ausgangsseitig mit einer Regeleinrichtung für den Kissendruck und
über eine Vorsteuerung mit einem Stellzylinder des Drosselventils ver
bunden.
Für gleiche Anwendung ist in der DE 35 05 984 A1 die Hochlaufbewe
gung der Druckwange in den einzelnen Bewegungsphasen kurvengeführt.
Hierfür ist die Kolbenstange des Auswerferzylinders bzw. Sperrzylin
ders mit einer Kurve versehen zum Einstellen des Fließquerschnitts ei
nes Vorsteuerventils.
Die Regelschaltung für den Hochlauf gemäß der Erfindung kommt
z. B. bei solchen Ziehapparaten zur Anwendung, bei denen der Ziehdruck
- Blechhalterkraft - in den einzelnen Druckpunkten auf die Ziehver
hältnisse einzustellen ist.
Hierbei ist Aufgabe der Erfindung die Ver
ringerung der Mittel. Insbesondere soll vermittels der Regelschaltung
einerseits ein stufenloser Übergang in die Hochlaufphase und in die
ser erreicht werden, andererseits soll die Dämpfungsphase und der
Übergang in den Anschlag gleichmäßig verzögert und schwingungslos er
folgen. Hierbei sind die verschiedenen Ziehdrücke unterschiedlich zu
formender Blechteile zu berücksichtigen.
Die Aufgabe ist gelöst durch die den Anspruch 1 kennzeichnenden
Merkmale. Die Ansprüche 2 und 3 stellen bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung dar.
Besondere Vorteile ergeben sich aus der gemeinsamen Steuerung al
ler Sperräume vermittels einer Vorsteuereinheit und der Parallelschal
tung in Zeit und Fließquerschnitt unterschiedlich ansteuerbarer Venti
le. Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung im folgenden
näher erläutert. In der Zeichnung ist dargestellt
Fig. 1 ein Bewegungdiagramm von Stößel und Druckwange,
Fig. 2 eine steuerungstechnisch vereinfachte Darstellung des Ge
samtaufbaues der Regelschaltung und
Fig. 3 die Regelschaltung im Detail.
Die Stößelkurve in Fig. 1 ist durch die Antriebsmittel der Presse
vorgegeben. Der Weg der Druckwange (3 in Fig. 3) ist mit ZE-Weg ange
deutet. Die Regelschaltung sieht im unteren Totpunkt UT, nach Beendi
gung des Ziehvorgangs, wahlweise das direkte Hochbringen der Druck
wange 3 mit dem der Hochlaufbewegung des Stößels vor oder ein zu die
ser verzögertes Hochbringen. Der Zeitpunkt des Beginns des Hochlaufs
kann z. B. vermittels elektrischer/elektronischer Schaltmittel be
stimmt werden und die Öffnung eines Ventils, bzw. der 2-Wegeventile
26 (Fig. 2 + 3) bewirken. Die angedeutete Dämpfungsphase wird durch
Querschnittsverringerung im Auslauf aus den Sperräumen 9 zu dem Reser
voir 12 bewirkt, so durch Schließen der Ventile 26 und der Ventile 17
der Parallelschaltung 16. Der Einlauf gegen Anschlag, dargestellt
durch die ZE-OT Linie, erfolgt durch weitere Querschnittsverringe
rung, wie es im einzelnen noch ausgeführt wird.
Fig. 2 läßt die Funktionsgruppen der Regelung des Ziehapparats 1
erkennen. Mit 4 sind einfachwirkende Druckzylinder - Luftzylinder -
angedeutet mit den diesen zugeordneten Sperrzylindern 7. Durch diese
Zylinder wird einerseits die Druckwange 3 abgestützt, andererseits
die Hochlaufbewegung dieser bewirkt. Mit 16 wird auf die Parallel
schaltung von mehreren Ventilen bzw. Ventilgruppen hingewiesen zur
Fließregelung der aus den Sperrzylindern 7 infolge Hochbringens der
Kolben in den Druckzylindern durch den während des Ziehens aufgebau
ten Druck austretenden Hydraulikflüssigkeit.
Parallel zu jeder der Parallelschaltungen 16 ist jeweils ein
2-Wegeventil 26, z. B. ein 2-Wege-Einbauventil geschaltet, das aus
einer allen 2-Wegeventilen gemeinsamen Vorsteuereinheit 31 ange
steuert wird. Die Steuerleitungen 37, 37′ gehen von einem gemeinsamen
Ausgang der Vorsteuereinheit 31 aus. Die weiteren und nicht genannten
Positionen werden nachfolgend zu Fig. 3 erläutert.
In Fig. 3 wird die angedeutete Druckwange 3 durch Druckzylinder 4
abgestützt. Die Kolbenstangen 8 sind nach unten durch die Sperrzylin
der 7 hindurch geführt und tragen Kolben. Zumindest eine der Kolben
stangen 8 trägt weiterhin an dem unteren Endbereich eine Gruppe von
wegeinstellbaren Schaltern 11.
Die Parallelschaltung 16 umfaßt eine Anzahl von 2-Wegeventilen 17,
hier drei in einem Steuerblock untergebrachte 2-Wege-Einbauventile.
Die Steuerstromanschlüsse 18 dieser Ventile sind über schaltbare Wege
ventile 19 an den Sperraum 9 des Sperrzylinders 7 angeschlossen. Der
Arbeitsanschluß 21 ist jeweils über die Ablaßleitung 20 an das Reser
voir 12 angeschlossen. Der Arbeitsanschluß 22 steht in direkter Ver
bindung mit dem Sperraum 9. Jedem der Sperräume 9 ist weiterhin das
2-Wegeventil 26 bzw. ein 2-Wege-Einbauventil zugeschaltet. Der Ar
beitsanschluß 28 ist direkt an den Sperraum 9 geschaltet. Der Ar
beitsanschluß 27 ist über die Ablaßleitung 29 direkt mit dem Reser
voir 12 fließverbunden. Der Steuerstromanschluß 30 ist von der Vor
steuereinheit 31 druckbeaufschlagbar.
Die Vorsteuereinheit 31 ist durch die Druckleitung 39 mit einem
der Sperräume 9 fließverbunden. Der Druck in dem Sperraum 9 ist über
ein Wegeventil 38 an den Steuerstromanschluß 33 eines 2-Wegeventils
32, das ein Einbauwegeventil sein kann, gelegt.
Der Arbeitsanschluß 35 ist an die zu dem Reservoir 12 führende Ab
laßleitung 20 angeschlossen. Der Arbeitsanschluß 34 ist über die
Steuerleitungen 37, 37′ mit den Steuerstromanschlüssen 30 aller
2-Wegeventile 26 fließverbunden.
Vor dem Verzweigungspunkt zu den Steuerstromanschlüssen 30 der
2-Wegeventile 26 ist in die Vorsteuereinheit 31 ein Drosselrückschlag
ventil 36 eingeschaltet. Zwischen der von dem Sperraum 9 zu dem Wege
ventil 38 führenden Druckleitung 39 und der von dem Arbeitsanschluß
34 des 2-Wegeventils 32 zu dem Drosselrückschlagventil 36 führenden
Leitung besteht eine Fließverbindung durch die Verbindungsleitung 40,
das Rückschlagventil 41 und die Drossel 42. Das Rückschlagventil 41
ist in Richtung Sperraum 9 sperrend eingeschaltet.
In der Ziehphase setzen Stößel und Werkzeugoberteil auf dem einge
legten Blech, Blechhalter und Werkzeugunterteil auf. Die Druckwange 3
wird mit dieser Bewegung abwärts bewegt, und es baut sich in den
Druckzylindern 4 ein diskret einstellbarer Druck auf. Dieser Druck
führt über die Druckleitung 6 in Druckspeichern zu Druckanstiegen.
Dieser Druckanstieg kann wiederum zum Hochbringen der Druckwange 3 in
den ZE-OT Punkt (Fig. 1) genutzt werden. Während der Abwärtsbewegung
der Druckwange 3 und somit auch jeder Kolbenstange 8 und der Kolben
vergrößert sich jeder Sperraum 9. Diese füllen sich über Rückschlag
ventile 10 und die Leitung 13 aus dem Reservoir 12 auf. Die
2-Wegeventile 17 und 26 sind vermittels eingebauter Federn geschlos
sen, ebenso die Ventile 19. Mit dem Hochlaufen des Stößels ist das
Werkstück auszuwerden. Dieses kann direkt mit der Stößelhochlaufbewe
gung oder verzögert auf diese Bewegung erfolgen. Solange die
2-Wegeventile 26 und 17 geschlossen sind, verbleibt die Druckwange 3
in der unteren Lage. Die Aufwärtsbewegung der Druckwange 3 unter dem
Druck in den Druckspeichern und der Leitung 6 erfolgt mit dem Öffnen
zunächst der 2-Wegeventile 26. Hierzu ist es erforderlich, das Wege
ventil 38 in dem Vorsteuerblock 31 aus der gezeigten Stellung in die
zweite mögliche Stellung umzuschalten. Demzufolge wird der Steuer
stromanschluß 33 des 2-Wegeventils 32 drucklos und es wird der Druck
in den Leitungen 37, 37′ über den Arbeitsanschluß 34 und den Arbeits
anschluß 35 auf die Ablaßleitung 20 geschaltet. Die 2-Wegeventile 26
öffnen und es fließt Hydrauliköl aus den Sperräumen 9 ab. Mit der nun
einsetzenden Aufwärtsbewegung der Kolbenstangen 8 in den Ziehzylin
dern 4 können vermittels Nockensteuerung die Schalter 11 betätigt und
somit Wegeventile 19 in der Parallelschaltung 16 geschaltet werden.
Die Umschaltung dieser Wegeventile 19 aus der gezeigten in die mög
liche Schaltstellung bewirkt das Öffnen der 2-Wegeventile 17 der Pa
rallelschaltung 16 und somit einer Vergrößerung des Fließquerschnitts
aus dem Sperraum 9 über die Ablaßleitung 20. Der Hochlauf der Druck
wange 3 ist somit frei regelbar, insbesondere kann auf die in den ein
zelnen Ziehzylindern 4 diskret auf die Zieherfordernisse eingestell
ten Drücke eingegangen werden. Geringe Ziehkräfte erfordern größere
Fließquerschnitte und umgekehrt.
Bei Einleitung in die Dämpfungsphase werden über Schalter der
Schaltergruppe 11 das Wegeventil 38 und nach Bedarf die Wegeventile
19 in die gezeigten Stellungen geschaltet. Die 2-Wegeventile 17 und
26 schließen. Das 2-Wege-Ventil 26 ist mit Dämpfungszapfen 25 verse
hen und bestimmt zusammen mit der Vorsteuereinheit 31 und den in die
ser eingebauten Blenden 42 und dem Drosselrückschlagventil 36 einen
stufenlosen, schwingungslos sich verzögernden Bremsvorgang in den An
schlag ZE-OT.
Claims (3)
1. Regelschaltung für den Hochlauf der Druckwange eines Ziehappa
rats nach dem Ziehen in einer Ziehpresse oder Presse mit zumindest ei
ner Ziehstufe, mit auf die Druckwange und über diese auf Blechhalter
im Werkzeug wirkenden Druckzylindern für die Blechhalterkraft beim
Ziehen und mit Sperrzylindern mit Kolben und Sperräumen, die über ein
Nachfüllventil während des Ziehvorgangs aus einem Reservoir nachge
füllt werden, und mit jedem der Sperräume vorgeschalteten, den Fließ
querschnitt aus jedem Sperraum während des Hochlaufs der Druckwange
verändernden Ventilen, die zeitlich ansteuerbar sind, wodurch die
Druckwange zum einen zugleich mit dem Stößelhochlauf, zum anderen ver
zögert zu dem Stößelhochlauf angehoben wird und durch weiteres Verän
dern des Fließquerschnitts ein verzögertes Anhalten der Druckwange im
oberen Haltepunkt erreicht wird, gekennzeichnet durch eine je
dem der Sperräume (9) zugeschaltete Anordnung von zumindest zwei
2-Wege-Einbauventilen (17) in einer Parallelschaltung (16), wobei je
des der 2-Wege-Einbauventile (17) mit dem Steuerstromanschluß (18)
über ein Wegeventil (19) mit dem Sperraum (9) des Sperrzylinders (7)
fließverbindbar ist und mit einem ersten Arbeitsanschluß (21) mit ei
nem Reservoir (12) und mit einem zweiten Arbeitsanschluß (22) mit dem
gleichen Sperraum (9) des Sperrzylinders (7) direkt fließverbunden
ist, und durch die Anordnung weiterer jeder Parallelschaltung (16) zu
schaltbarer 2-Wege-Einbauventile (26), die mit einem ersten Arbeitsan
schluß (28) an den Sperraum (9) eines der Sperrzylinder (7) und mit
einem zweiten Arbeitsanschluß (27) mit dem Reservoir (12) fließverbun
den sind und deren Steuerstromanschlüsse (30) an eine gemeinsame Vor
steuereinheit (31) angeschlossen sind, und die Wegeventile (19) in
den Leitungen (23) zu den Steuerstromanschlüssen (18) und ein Wegeven
til (38) der Vorsteuereinheit (31) in Abhängigkeit von dem Stößelhoch
lauf zeitlich unabhängig voneinander steuerbar sind.
2. Regelschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsteuereinheit (31) ein 2-Wege-Einbauventil (32) auf
weist, dessen Steuerstromanschluß (33) über das Wegeventil (38) mit
dem Sperraum (9) eines der Sperrzylinder (7) fließverbindbar ist, des
sen einer Arbeitsanschluß (35) mit dem Reservoir (12) und dessen ande
rer Arbeitsanschluß (34) über ein Drossel-Rückschlagventil (36) an
die Steuerstromanschlüsse (30) jedes der 2-Wege-Einbauventile (26) ge
schaltet ist und wobei zwischen der von dem Sperraum (9) kommenden
Druckleitung (39) und der von dem einen Arbeitsanschluß (34) des
2-Wege-Einbauventils (32) zu den Steuerstromanschlüssen (30) der
2-Wege-Einbauventile (26) führenden Steuerleitung (37, 37′) vor dem
Drossel-Rückschlagventil (36) eine Verbindungsleitung (40) einge
bracht ist mit einem Rückschlagventil (41) in Richtung Sperraum (9)
sperrend und mit einem Fließwiderstand (Drossel 42).
3. Regelschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die von der Steuereinheit (31) angesteuerten
2-Wege-Einbauventile (26) solche mit Dämpfungszapfen (25) sind.
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