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Die
Erfindung betrifft eine hydraulische Umformanlage mit einem mehrteiligen
Werkzeug gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Eine
derartige Umformanlage kann beispielsweise als Presse zur Massivumformung,
zum Tiefziehen oder zur Innenhochdruckumformung ausgeführt sein.
Derartige Umformanlagen sind beispielsweise im Handbuch der Umformtechnik,
Springer Verlag 1966 beschrieben. Bei diesen bekannten Umformanlagen
ist jeweils ein mehrteiliges Werkzeug vorgesehen, das zum Einlegen
und Entnehmen des Formteils geöffnet
werden kann. Zumindest ein bewegliches Werkzeugteil ist dabei an
einer Werkzeugaufspannplatte oder dergleichen abgestützt oder
befestigt, die mittels zumindest zwei an einem Gestell der Umformanlage
abgestützten
Zylindern verfahrbar ist. Dabei ist jedem Zylinder ein eigenes Regelventil
zugeordnet, über
das die Druckräume des
Zylinders mit dem Tank oder einer Pumpe verbindbar sind. Die Ansteuerung
der Zylinder erfolgt derart, dass die Parallelstellung der Platte
mit Bezug zum feststehenden Werkzeugteil gewährleistet ist.
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In
der
DE 198 22 436
A1 ist eine hydraulische Presse gezeigt, bei der das bewegliche
Werkzeugteil – dort
Oberwerkzeug genannt – an
einem Pressbalken befestigt ist, der über drei Hydrozylinder verfahrbar
ist.
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Beim
Innenhochdruckumformen von Großbehältern wird
zunächst
ein Rohling ausgeformt und in eine vorbestimmte Grundform gebracht.
Das Werkzeug der Umformanlage kann beispielsweise mehrere Matrizen
aufweisen, über
die Seitenwände des
Werkstücks
ausgebildet werden, wobei die Oberseite des Werkzeugs durch eine
weitere Matrize ausgebildet wird, die an einem sogenannten Deckel
befestigt ist, der über
die Zylinder zum Schließen
des Umformraums aufgesetzt und dann mechanisch verriegelt wird.
In einem anschließenden
Arbeitsschritt wird der Innenraum des Werkzeugs mit Druckmittel befällt und
mit einem Flüssigkeitsdruck
von beispielsweise 1500 bar beaufschlagt, so dass während einer Vorformphase
und einer Kalibrierungsphase das eigentliche Formteil ausgebildet
wird. Auch hier ist es wichtig, dass zum Absetzen des Deckels des
vom Werkzeug begrenzten Umformraums die diesen abstützenden
Zylinder exakt parallel angesteuert werden, um eine Beschädigung des
Werkzeugs zu vermeiden.
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Zur
Minimierung der Taktzeiten erfolgt bei derartigen Umformanlagen
das Öffnen
und Schließen
des Werkstücks
im Eilgang, wobei aufgrund der großen bewegten Massen und der
relativ hohen Verfahrgeschwindigkeiten hohe Anforderungen an die Regelung
der Zylinderaus- und einfahrbewegungen gestellt werden. Während des
normalen Betriebes werden diese Beschleunigungen sehr gut beherrscht,
so dass eine exakte Parallelführung
gewährleistet
ist.
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Es
zeigte sich jedoch, dass beispielsweise bei einem Notaus die Parallelstellung
nicht gewährleistet
werden kann, da die Hydrozylinder über die Regelventile nicht
derart angesteuert werden können,
dass sie in kurzer Zeit in exakt der gleichen Relativposition zueinander
anhalten, so dass der Deckel in eine Schieflage gelangen kann. Dies
liegt daran, dass die Regelventile nicht gleich schnell schließen, da
beispielsweise die Überdeckung
der Steuerkanten am Steuerschieber und am Ventilgehäuse bei den
einzelnen Regelventilen geringfügig
unterschiedlich ausfällt
und somit die Regelventile entsprechend zu unterschiedlichen Zeitpunkten
die Druckmittelzufuhr und -abfuhr zum bzw. vom zugeordneten Zylinder
absperren, so dass sich bei großen Anlagen
Schiefstellungen bis zu 50 mm einstellen können.
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Dem
gegenüber
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Umformanlage
zu schaffen, bei der eine Schiefstellung eines beweglichen Werkzeugteils
bei einem Notaus verhindert ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine hydraulische Umformanlage mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße hydraulische
Umformanlage hat ein an einer Platte (Deckel) abgestütztes oder
befestigtes bewegliches Werkzeugteil, das mittels zumindest zwei
Zylindern verfahrbar ist. Die Druckräume dieser Zylinder können über jeweils
ein Regelventil über
eine Druckleitung mit einer Druckmittelquelle oder eine Tankleitung
mit einem Tank verbunden werden. Erfindungsgemäß ist die Umformanlage mit
einem Notausventil ausgeführt,
das in einer Sperrposition die Verbindung des sich verkleinernden
Druckraumes zu der allen Zylindern gemeinsamen Tankleitung absperrt.
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Durch
das zentrale Absperren dieser gemeinsamen Tankleitung werden alle
Zylinder zeitgleich blockiert, so dass diese stehenbleiben und das bewegliche
Werkzeugteil in seiner vorbestimmten Parallellage gehalten ist.
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Demzufolge
besteht der Unterschied des erfindungsgemäßen Konzepts zu der eingangs
beschriebenen Lösung
darin, dass nicht alle vier Zylinder individuell über die
Regelventile angehalten werden, sondern dass über ein einziges Notausventil
die Verbindung der Zylinder zum Tank gesperrt wird.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
ist in der Sperrposition des Notausventils die allen Zylindern gemeinsame
Tankleitung mit der Druckleitung verbunden und die Verbindung des
sich vergrößernden Druckraums
zur Druckleitung abgesperrt, so dass alle Hydrozylinder hydraulisch
eingespannt sind.
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Erfindungsgemäß wird es
bevorzugt, wenn die Abstützung
der Platte über
vier Zylinder mit jeweils einem Regelventil erfolgt, wobei die Zylinder vorzugsweise
als Differentialzylinder ausgeführt
sind.
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Die
Notausbetätigung
ist besonders zuverlässig,
wenn das Notausventil in seine vorbeschriebene Sperrposition vorgespannt
ist und elektrisch oder hydraulisch in eine Schaltposition umschaltbar ist,
in der die Druckleitung über
Zulaufleitungen mit jeweils einem Druckanschluss und die Tankleitung über Ablaufleitungen
mit dem Tankanschluss jeweils eines Regelventils verbunden sind.
Die beiden Arbeitsanschlüsse
des Regelventils sind dann jeweils über eine Vorlaufleitung mit
einem bodenseitigen Zylinderraum bzw. über eine Rücklaufleitung mit einem Ringraum
des Zylinders verbunden.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung werden die Zylinder in Differentialschaltung betrieben,
wobei das aus dem Ringraum verdrängte
Druckmittel über
eine Bypassleitung in die Zulaufleitung geführt ist.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist in der Vorlaufleitung ein in Zuströmrichtung zum Zylinder öffnendes
Vorlaufrückschlagventil
angeordnet, dem ein elektrisch oder hydraulisch verstellbares Druckbegrenzungsventil
zugeordnet ist, über
das ein Abströmen
des Druckmittels aus dem Zylinderraum in Richtung zum Regelventil
ermöglicht
wird.
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In
einem sich von der Abzweigung der Bypassleitung zum zugeordneten
Arbeitsanschluss des Regelventils erstreckenden Teil der Rücklaufleitung kann
ein Rücklaufrückschlagventil
vorgesehen sein, das das Abströmen
des Druckmittels vom Ringraum hin zum Arbeitsanschluss des Regelventils
verhindert.
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In
jeder Ablaufleitung kann zur Vermeidung von Rückströmungen aus dem Tank ein Vorspann- oder
Ablaufrückschlagventil
angeordnet sein. Entsprechend kann in jeder Zulaufleitung ein in
Zulaufrichtung öffnendes
Zulaufrückschlagventil
vorgesehen werden.
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Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
nimmt das Regelventil in seiner Grundposition eine Schwimmstellung
ein, in der alle Anschlüsse
miteinander verbunden sind.
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Das
Regelventil ist vorzugsweise batteriegepuffert ausgebildet, so dass
es auch bei einem kurzfristigen Stromausfall eine vorbestimmte Position
behalten kann.
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Sonstige
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
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Im
folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen
schematisierten Hydraulikschaltplan einer Vorschubeinrichtung zur
Betätigung eines
Deckels einer Hochdruckumformanlage mittels vier Zylindern;
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2 eine
vereinfachte Schaltung zur Ansteuerung eines Zylinders einer Vorschubeinrichtung gemäß 1 und
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3 eine 1 entsprechende
Schaltung zur Ansteuerung eines Zylinders.
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1 zeigt
den vereinfachten Schaltplan einer Vorschubeinrichtung eines strichpunktiert
angedeuteten Deckels 2 einer Hochdruckumformanlage, mit
der großvolumige
Behälter
ausgeformt werden können.
Der Deckel 2 trägt
eine Matrize, über
die eine Wandung eines derartigen Behälters ausgebildet wird. Wie
eingangs beschrieben, erfolgt die Ausbildung der Seitenwände dieses
Behälters über weitere
Matrizen des Umformwerkzeugs. Auf den konkreten Aufbau eines derartigen
Umformwerkzeuges soll hier nicht eingegangen werden, da dies für die Erfindung
von untergeordneter Bedeutung ist. Hinsichtlich weiterer Details
zu derartigen Werkzeugen sei auf den eingangs genannten Stand der
Technik verwiesen.
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Das
Verfahren des Deckels 2 erfolgt bei einer derartigen Hochdruckumformanlage über beispielsweise
vier Zylinder, von denen in 1 lediglich
die Zylinder 4, 6 dargestellt sind. Jedem dieser
Zylinder 4, 6 ist ein Regelventil 8, 10 zugeordnet, über das
die Druckräume
der als Differentialzylinder ausgeführten Zylinder 4, 6 entweder
mit Druckmittel beaufschlagbar oder mit einem Tank verbindbar sind.
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Zwei
Eingangsanschlüsse
P, T jedes Regelventils 8, 10 sind über eine
Zulaufleitung 12, 14 bzw. eine Ablaufleitung 16, 18 mit
einer Zulaufsammelleitung 20 bzw. einer Ablaufsammelleitung 22 verbunden.
Die Zulaufsammelleitung 20 ist an einen Arbeitsanschluss
A und die Ablaufsammelleitung 22 an einen Arbeitsanschluss
B eines Notausventils 24 angeschlossen. Dieses ist in eine
Grundstellung vorgespannt, in der die Verbindung zwischen den beiden Arbeitsanschlüssen A,
B zu einem Druckanschluss P und einem Tankanschluss T des Notausventils 24 abgesperrt
ist. An den Tankanschluss T des Notausventils 24 ist eine
zu einem Tank T führende
Tankleitung und an den Druckanschluss P eine zu einer Verstellpumpe 28 führende Druckleitung 30 angeschlossen. Das
Notausventil 24 ist als Schaltventil ausgeführt und
lässt sich
in eine im Folgenden näher
beschriebene Schaltposition umschalten, in der der Druckanschluss
P mit dem Arbeitsanschluss A und der Tankanschluss T mit dem Arbeitsanschluss
B verbunden sind. Wie 1 entnehmbar ist, kann durch
Umschalten des Notausventils 24 in seine dargestellte Grundposition
die Verbindung zwischen der Tankleitung 26 und der Ablaufsammelleitung 22 sowie
zwischen der Zulaufsammelleitung 20 und der Druckleitung 30 abgesperrt
werden, so dass die Zylinder 4, 6 praktisch hydraulisch
eingespannt sind und mit Umschalten des Notausventils 24 stehen
bleiben.
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Der
maximale Druck in der Druckleitung 30 ist über ein
Pumpenbypassventil 32 beschränkt, das in einer Verbindungsleitung 34 zwischen
der Druckleitung 30 und der Tankleitung 26 angeordnet
ist In der Druckleitung 30 ist des weiteren ein eine Rückströmung zur
Verstellpumpe 28 verhinderndes Pumpenrückschlagventil 36 vorgesehen.
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Der
Druck in der Tanksammelleitung 22 ist gemäß 1 über ein
in einer Leitung 38 angeordnetes Tankdruckbegrenzungsventil 40 begrenzt,
die sich von der Tanksammelleitung 22 zur Tankleitung 26 erstreckt.
In dieser ist des Weiteren ein eine Rückströmung vom Tank T in Richtung
zum Notausventil 24 verhinderndes Tankrückschlagventil 42 angeordnet.
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Weitere
Einzelheiten zur Ansteuerung des Zylinders 4 werden anhand
der vereinfachten Darstellung in 2 erläutert. Die
Ansteuerung der weiteren Zylinder kann auf gleiche Weise erfolgen,
so dass nicht getrennt auf diese eingegangen werden muss.
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Gemäß der Darstellung
in 2 ist der Zylinder 4 als Differentialzylinder
ausgeführt,
dessen Kolben 44 mit seiner Kolbenstange 46 den
strichpunktiert angedeuteten Deckel des Umformwerkzeuges abstützt. Der
Kolben 44 unterteilt den Zylinder 4 in einen Ringraum 48 und
einen bodenseitigen Zylinderraum 50, wobei letzterer über eine
Vorlaufleitung 52 mit einem Arbeitsanschluss A des Regelventils 8 und der
Zylinderraum 48 über
eine Rücklaufleitung 54 mit einem
Arbeitsanschluss B des Regelventils 8 verbunden ist. Der
Hub des Kolben 44 kann über
einen Wegaufnehmer 56 erfasst und in einer nicht dargestellten
Regeleinheit der Umformanlage ausgewertet werden.
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Das
Regelventil 8 ist als stetig verstellbares Ventil mit einer
elektromechanisch betätigbaren
Vorsteuerung ausgeführt
und nimmt in einer federvorgespannten Grundposition 0 eine
Schwimmstellung ein, in der alle Anschlüsse A, B, P, T miteinander
verbunden sind. Durch entsprechende Ansteuerung der Vorsteuerung
kann ein Ventilschieber des Regelventils 8 nach rechts
in eine seiner mit (a) gekennzeichneten Positionen verschoben werden,
in der der Druckanschluss P mit dem Arbeitsanschluss B und der Arbeitsanschluss
A mit dem Tankanschluss T verbunden ist. Bei Verschieben des Ventilschiebers nach
links in eine der mit (b) gekennzeichneten Positionen ist der Druckanschluss
P mit dem Arbeitsanschluss A und der Arbeitsanschluss B mit dem
Tankanschluss T verbunden.
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Wie
eingangs erwähnt,
münden
sämtliche Zulaufleitungen 12, 14 der
vier Zylinder in die mit einem Arbeitsanschluss A des Notausventils 24 verbundene
Zulaufsammelleitung 20 ein, während die Ablaufleitungen 16, 18 der
Zylinder in die Ablaufsammelleitung 22 einmünden, die
ihrerseits mit dem weiteren Arbeitsanschluss B des Notausventils 24 verbunden
ist. Wie insbesondere 2 entnehmbar ist, wird in der
federvorgespannten Grundposition des Notausventils 24 der
Druckanschluss P mit dem Tankanschluss T verbunden, so dass entsprechend die
Druckleitung 30 mit der Tankleitung 26 verbunden ist
und entsprechend das von der Pumpe 28 geförderte Druckmittel
nahezu drucklos umläuft.
Gleichzeitig sind die beiden Arbeitsanschlüsse A, B gesperrt. Durch den
gleichzeitigen Druckmittelumlauf (Verbindung Druckaufbau und Pumpenumlauf)
und Sperrung der abfließenden
Volumenströme
aus den Regelventilen 8, 10 ist die sichere und
schnelle Blockierung aller Regelventile gleichzeitig und ein Stoppen
der gefährlichen
Abwärtsbewegung
einer großen Masse
in Parallelität
gewährleistet.
Damit ist ein Schutz der Werkzeugteile gewährleistet. Die Steuerung ist
erweiterbar auf Kategorie 4 bei gefährlichen Maschinen.
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Durch
Ansteuerung eines elektromechanisch betätigten Vorsteuerventils wird
das Notausventil 24 in eine Schaltposition umgeschaltet,
in der der Druckanschluss P mit dem Arbeitsanschluss A und der Arbeitsanschluss
B mit dem Tankanschluss T verbunden ist – das Druckmittel wird dann
entsprechend der Einstellung des Regelventils 8 einem der Druckräume 50, 48 zugeführt und
aus dem jeweils anderen Druckraum zum Tank T hin verdrängt. Im normalen
Betrieb der Anlage befindet sich das Notausventil 24 in seiner
vorbeschriebenen Schaltposition. Die Sperrposition (A, B gesperrt,
P, T verbunden) wird beim dargestellten Notausventil 24 überwacht.
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Zum
Ausfahren der Kolbenstange 46 und damit zum Anheben des
Deckels 2 werden die Regelventile in Abhängigkeit
von der gewünschten
Ausfahrgeschwindigkeit (beispielsweise bis zu 500 mm/s) in eine
der mit (b) gekennzeichneten Positionen verstellt, so dass das Druckmittel
von der Verstellpumpe 28 über die Druckleitung 30,
das Notausventil 24, die Zulaufsammelleitung 20,
die Zulaufleitung 12, das Regelventil 8 und die
Vorlaufleitung 52 zum Zylinderraum 50 strömt und aus
dem sich verkleinernden Ringraum 48 über die Rücklaufleitung 54,
das Regelventil 8, die Ablaufleitung 16, die Ablaufsammelleitung 22,
das Notausventil 24 und die Tankleitung 26 zum
Tank T hin verdrängt
wird. Die Ansteuerung der anderen Zylinder erfolgt entsprechend.
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Zum
Einfahren der Kolbenstange 46 (Absenken des Deckels) wird
das Regelventil 8 entsprechend in eine der mit (a) gekennzeichneten
Positionen verstellt, so dass entsprechend das Druckmittel aus dem
Zylinderraum 50 zum Tank T hin verdrängt und von der Pumpe 28 in
den sich vergrößernden Ringraum 48 gefördert wird.
Dabei ist zu beachten, dass die vom Deckel 2 abgestützte Matrize
ein erhebliches Gewicht aufweist, so dass beispielsweise jede Kolbenstange 46 mit
einer Gewichtskraft von bis zu 100t belastet ist. Der Schließhub (Einfahren
der Kolbenstange 46) erfolgt mit hoher Geschwindigkeit (500mm/s).
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Falls
nun während
dieser Schließbewegung der
Notaus betätigt
wird, so muss die sich mit großer Geschwindigkeit
bewegende Masse in kürzester
Zeit abgebremst werden. Dies erfolgt erfindungsgemäß durch Umschalten
des Notausventils 24 in seine dargestellte Grundposition,
in der die Verbindung zwischen den Arbeitsanschlüssen A, B zu den Tankanschlüssen P und
T abgesperrt ist. D. h., die Tanksammelleitung 22 ist zum
Tank T hin abgesperrt, während die
Zulaufsammelleitung 20 von der Druckleitung 30 getrennt
ist. Gleichzeitig wird bei Betätigung
des Notausschalters auch das Regelventil 8 in seine dargestellte
Grundposition gebracht, die einer Schwimmstellung entspricht, in
der die beiden Druckräume 48, 50 miteinander
verbunden sind. Da durch das Absperren der Verbindung zum Tankkanal 26 aus
dem sich während
der Absenkbewegung verkleinernden Druckraum 50 kein Druckmittel
verdrängt
werden kann, bleibt der Zylinder 4 und entsprechend auch die
anderen drei Zylinder der Vorschubeinrichtung des Deckels 2 sofort
nach Umschalten des Notausventils 24 stehen, wobei aufgrund
der aufeinander abgestimmten Leitungslängen und der zentralen Abschaltung
der Verbindung zur Tankleitung 26 die vier Hydrozylinder 4 die
sich mit großer
Geschwindigkeit bewegende Masse sehr schnell abbremsen und zeitgleich
zum Stehen kommen, so dass die Parallellage des Deckels 2 gewährleistet
ist. Das Erreichen der Grundposition des Wegeventils 24 wird
durch einen Aufnehmer erfaßt
und an die Maschinensteuerung gemeldet.
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3 zeigt
den gleichen Grundaufbau der Ansteuerung des Zylinders 4,
wobei jedoch einige die Anlagensicherheit verbessernde hydraulische
Bauelemente hinzugefügt
sind.
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Demgemäß ist in
der Vorlaufleitung 52 ein Vorlaufrückschlagventil 58 ausgebildet,
das eine Druckmittelströmung
vom Arbeitsanschluß A
zum Zylinderraum 50 zuläßt und in
Gegenrichtung absperrt. Die Abströmung des Druckmittels aus dem Zylinderraum 50 wird
durch ein verstellbares Druckbegrenzungsventil 60 ermöglicht,
das in einer das Rückschlagventil 58 umgehenden
Abströmleitung 62 angeordnet
ist. In dieser Abströmleitung 62 ist
ein Druckaufnehmer 64 angeordnet, über den der Druck in der Vorlaufleitung 52 erfaßbar ist.
Dieser Druck läßt sich
mittels des verstellbaren Druckbegrenzungsventils 60 verändern. Durch
geeignete Einstellung des Druckbegrenzungsventils 60 auf
einen hohen Druck kann das Druckmittel im Druckraum 50 ebenfalls
eingespannt werden.
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von
der Rücklaufleitung 54 zweigt
eine das Regelventil 8 umgehende Bypassleitung 64 ab,
die in die Zulaufleitung 12 einmündet. In dieser Bypassleitung 64 ist
ein eine Strömung
zur Zulaufleitung 12 ermöglichendes Bypassrückschlagventil 66 angeordnet.
In der Rücklaufleitung 54 ist
im Bereich stromabwärts
der Abzweigung der Bypassleitung 64 ein Rücklaufrückschlagventil 68 vorgesehen,
das eine Druckmittelströmung
von der Rücklaufleitung 54 zum Arbeitsanschluß B hin
verhindert. Das Rückschlagventil 68 verhindert,
dass das Druckmittel über
das Regelventil 8 zum Tank T hin abströmt.
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Durch
die Bypassleitung 64 wird eine Differentialschaltung realisiert,
durch die beim Ausfahren des Kolbens 4 das aus dem Ringraum 48 verdrängte Druckmittel über die
Rücklaufleitung 54,
die Bypassleitung 64 und das sich öffnende Bypassrückschlagventil 66 zusätzlich zum
Pumpenvolumenstrom in die Zulaufleitung 12 eingespeist
wird, so dass die Ausfahrgeschwindigkeit des Kolbens 44 gegenüber der in 2 dargestellten
Lösung
erhöht
werden kann. Bei einer derartigen Differentialschaltung entspricht die
in Ausfahrrichtung wirksame Kraft dem Produkt aus der Fläche der
Kolbenstange und dem in beiden Druckräumen 48, 50 wirksamen
Druck. Die Bypassleitung 64 ist beim Einfahren des Zylinders 4 unwirksam,
da das Bypassrückschlagventil 66 dann
zugehalten wird.
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In
der Zulaufleitung 12 ist desweiteren noch ein in Zulaufrichtung öffnendes
Zulaufrückschlagventil 70 und
in der Ablaufleitung 16 entsprechend ein in Ablaufrichtung öffnendes
Ablaufrückschlagventil
angeordnet.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind
die Regelventile 8, 10 batteriegepuffert ausgeführt, so
dass diese bei einem kurzfristigen Stromausfall ihre voreingestellte
Position beibehalten können.
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Wie
bereits eingangs erwähnt,
ist die Erfindung nicht auf die Anwendung bei Hochdruckumformanlagen
beschränkt,
prinzipiell ist das erfindungsgemäße Notausventil immer dann
einsetzbar, wenn über
eine Vielzahl von Zylindern eine vergleichsweise große Masse
mit hoher Geschwindigkeit bewegt werden soll und diese Bewegung
in kurzer Zeit abgebremst werden muß, wobei alle Zylinder gleichzeitig anhalten
sollen. Die Zylinder können
auch als Plunger-Zylinder ausgeführt
sein, wobei das Einfahren dann durch das Eigengewicht der Matrize
erfolgt.
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Offenbart
ist eine hydraulische Umformanlage mit einem mehrteiligen Werkzeug,
bei dem ein bewegliches Werkzeugteil an einem Stützelement abgestützt oder
befestigt ist, das mittels zumindest zwei Zylindern verfahrbar ist.
Die Druckräume
der Zylinder können über jeweils
ein an einem Zylinder zugeordnetes Regelventil mit einer Druckmittelquelle
oder mit einem Tank verbunden werden. Die Umformanlage hat ein Notausventil,
dass in einer Sperrposition die Verbindung zwischen den sich der
verkleinernden Druckräumen
der Zylinder und dem Tank absperrt.
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- 2
- Deckel
- 4
- Zylinder
- 6
- Zylinder
- 8
- Regelventil
- 10
- Regelventil
- 12
- Zulaufleitung
- 14
- Zulaufleitung
- 16
- Ablaufleitung
- 18
- Ablaufleitung
- 20
- Zulaufsammelleitung
- 22
- Ablaufsammelleitung
- 24
- Notausventil
- 26
- Tankleitung
- 28
- Verstellpumpe
- 30
- Druckleitung
- 32
- Pumpenbypassventil
- 34
- Verbindungsleitung
- 36
- Pumpenrückschlagventil
- 38
- Leitung
- 40
- Tankdruckbegrenzungsventil
- 42
- Tankrückschlagventil
- 44
- Kolben
- 46
- Kolben
- 48
- Ringraum
- 50
- Zylinderraum
- 52
- Vorlaufleitung
- 54
- Rücklaufleitung
- 56
- Wegaufnehmer
- 58
- Vorlaufrückschlagventil
- 60
- Druckbegrenzungsventil
- 62
- Abströmleitung
- 64
- Bypassleitung
- 66
- Bypassrückschlagventil
- 68
- Rücklaufrückschlagventil
- 70
- Zulaufrückschlagventil
- 72
- Ablaufrückschlagventil