DE19530131C1 - Fluidisch betätigbare Spannvorrichtung - Google Patents
Fluidisch betätigbare SpannvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine fluidisch betätigbare Spannvor
richtung, insbesondere zum Einspannen eines Werkstücks oder
Werkzeugs, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Hierbei wird unter einer fluidisch betätigbaren Spannvor
richtung eine pneumatisch oder hydraulisch betätigbare
Spannvorrichtung verstanden.
Fluidisch betätigbare Spannvorrichtungen
werden beispielsweise von der Patentinhaberin herge
stellt und vertrieben. Aufbau und Funktion dieser
Spannvorrichtung sollen im folgenden anhand der Fig. 7
und 8 am Beispiel einer hydraulischen Spannvorrichtung für
eine Drehmaschine näher erläutert werden:
Die Drehmaschine 10 umfaßt ein beispielsweise auf einem Ma schinengestell 12 befestigtes Spindelgehäuse 14, in welchem eine Drehspindel 16. über Drehlager 18 drehbar gelagert ist. Eine Spannvorrichtung 20 der Drehspindel 16 umfaßt einen Werkzeughalter 22, der drehfest mit der Spindel 16 verbun den ist. An dem Werkstückhalter 22 sind bezüglich der Rota tionsachse Z in radialer Richtung bewegbare Spannelemente 24 zum Einspannen eines Werkstücks 26 angeordnet. Die Ver stellung der Spannelemente 24 in radialer Richtung erfolgt vermittels eines nicht näher dargestellten Mechanismus 30 in Abhängigkeit einer Bewegung einer Kolbenstange 28 in Längsrichtung der Rotationsachse Z. Im folgenden sei ange nommen, daß sich die Spannelemente 24 bei Bewegung der Kol benstange 28 in Fig. 7 nach links (Richtung des Pfeils I) nach radial außen (Richtung des Pfeils R) verstellen und bei Bewegung der Kolbenstange 28 in Fig. 7 nach rechts (Richtung des Pfeils I′) nach radial innen verstellen (Richtung des Pfeils R′).
Die Drehmaschine 10 umfaßt ein beispielsweise auf einem Ma schinengestell 12 befestigtes Spindelgehäuse 14, in welchem eine Drehspindel 16. über Drehlager 18 drehbar gelagert ist. Eine Spannvorrichtung 20 der Drehspindel 16 umfaßt einen Werkzeughalter 22, der drehfest mit der Spindel 16 verbun den ist. An dem Werkstückhalter 22 sind bezüglich der Rota tionsachse Z in radialer Richtung bewegbare Spannelemente 24 zum Einspannen eines Werkstücks 26 angeordnet. Die Ver stellung der Spannelemente 24 in radialer Richtung erfolgt vermittels eines nicht näher dargestellten Mechanismus 30 in Abhängigkeit einer Bewegung einer Kolbenstange 28 in Längsrichtung der Rotationsachse Z. Im folgenden sei ange nommen, daß sich die Spannelemente 24 bei Bewegung der Kol benstange 28 in Fig. 7 nach links (Richtung des Pfeils I) nach radial außen (Richtung des Pfeils R) verstellen und bei Bewegung der Kolbenstange 28 in Fig. 7 nach rechts (Richtung des Pfeils I′) nach radial innen verstellen (Richtung des Pfeils R′).
An dem in Fig. 7 rechten Ende der Spindel 16 ist ein mit
der Spindel 16 mitrotierender Spannzylinder 32 angeordnet,
der von der Kolbenstange 28 durchsetzt ist. Zwischen dem
Innenumfang des Spannzylinders 32 und dem Außenumfang der
Kolbenstange 28 ist ein Arbeitsraum 34 festgelegt, der von
einem mit der Kolbenstange 28 verbundenen Kolben 36 in zwei
Fluidkammern 38a und 38b unterteilt ist. Eine gestellfeste
Fluidenzuführung 40 ist auf einem Axialflansch 32a des
Spannzylinders 32 drehbar gelagert.
Die Stellung eines in Fig. 8 dargestellten, elektromagne
tisch betätigbaren Schaltventils 44, das im vorliegenden
Fall als rastendes 4/2-Wegeventil ausgeführt ist, entschei
det darüber, welcher der beiden Fluidkammern 38a und 38b
das von der Pumpe 42 der Fluidversorgung 43 bereitgestellte
Druckfluid über einen Anschluß 40a bzw. 40b der Fluidenzu
führung 40 zugeführt wird, und welche der beiden Fluidkam
mern 38a, 38b mit der Niederdruckseite 46 der Fluidversor
gung 43 verbunden wird. Das 4/2-Wegeventil 44 kann hierbei
nur in zwei Stellungen eingestellt werden, entweder in die
in Fig. 8 dargestellte "parallele" Stellung oder in eine
"gekreuzte" Stellung.
In der in Fig. 8 dargestellten "parallelen" Stellung des
Schaltventils 44 wird das von der Pumpe 42 bereitgestellte
Druckfluid über den Anschluß 40b der Fluidenzuführung 40
und einen im Spannzylinder 32 ausgebildeten Fluidkanal 48b
der Fluidkammer 38b zugeführt. Infolge des in der Fluidkam
mer 38b herrschenden Hochdrucks bewegt sich die Kolben
stange 28 in Richtung des Pfeils I und bewirkt somit eine
Bewegung der Spannelemente 24 nach radial außen (Richtung
des Pfeils R) . Ein Rückschlagventil 50a wird durch den über
eine Stichleitung 52b anstehenden, in der Fluidkammer 38b
herrschenden Rochdruck geöffnet, so daß das aus der Fluid
kammer 38a verdrängte, sich auf einem niedrigeren Druckwert
befindende Fluid über den Fluidkanal 48a zum Anschluß 40a
und von dort weiter zur Niederdruckseite 46 entweichen
kann.
Befindet sich das Schaltventil 44 hingegen in seiner "ge
kreuzten" Stellung, so wird das von der Pumpe 42 bereit
gestellte Druckfluid über den Anschluß 40a zur Fluidkammer
38a geführt, was eine Bewegung der Kolbenstange in Richtung
des Pfeils I′ und somit eine Bewegung der Spannelemente 24
nach radial innen (Richtung des Pfeils R′) bewirkt, wobei
das Fluid aus der Kammer 38b durch das vermittels der
Stichleitung 52a geöffnete Rückschlagventil 50b zum An
schluß 40b der Fluidenzuführung 40 und von dort weiter zur
Niederdruckseite 46 entweicht.
Der Wert des auf der Hochdruckseite 54 der Fluidversorgung
43 anstehenden Drucks wird über einen von Hand einstellba
ren Druckminderer 56 von einer Bedienungsperson eingestellt
und dieser Bedienungsperson über ein Manometer 58 ange
zeigt. Ferner werden die an den Anschlüssen 40a und 40b an
stehenden Drücke von Druckschaltern 60a und 60b überwacht.
Diese Druckschalter sind üblicherweise von Hand auf einen
Druckwert eingestellt, der zwischen den Druckwerten der
Hochdruckseite 54 und der Niederdruckseite 46 liegt. Bei
normalem störungsfreien Betrieb gibt derjenige der Druck
schalter, dessen Schaltwert überschritten ist, an eine
nicht näher dargestellte Steuereinheit 62 ein "Hoch"-Signal
aus (in Fig. 8 ist dies der Druckschalter 60b), während
der andere Druckschalter ein "Tief"-Signal an die Steuer
einheit 62 ausgibt (in Fig. 8 ist dies der Druckschalter
60a).
Die jeweils gewünschte Stellung des Schaltventils 44 wird
unter dem Einfluß von entsprechenden Steuersignalen von der
Steuereinheit 62 mittels der beiden elektromagnetisch betä
tigbaren Stellglieder 44a und 44b herbeigeführt.
Gemäß Fig. 7 wirkt ein Radialflansch 28a der Kolbenstange
28 mit zwei von Hand verstellbaren Begrenzungsanschlägen
64a und 64b zusammen, welche den maximal zulässigen Hub der
Kolbenstange 28 festlegen. Die Bewegung der Kolbenstange 28
wird für jede Hubrichtung durch jeweils einen Näherungs
schalter 66a bzw. 66b bestimmt, deren Ausgangssignale der
Steuereinheit 62 zugeführt werden.
Soll bei der Spannvorrichtung 20 ein anderer
Spannradius der Spannelemente 24 eingestellt werden, bei
spielsweise um Material mit einem geringeren Durchmesser
auf der Drehmaschine 10 bearbeiten zu können, so müssen
hierfür zum einen die Begrenzungsanschläge 64a und 64b und
zum anderen die Näherungsschalter 66a und 66b von Hand neu
eingestellt werden. Soll hingegen ein anderer Spanndruck
eingestellt werden, so müssen der Druckminderer 56 und die
beiden Druckschalter 60a und 60b neu einjustiert werden.
Wie man leicht einsieht, können diese Einstellungen aus Si
cherheitsgründen nur bei stehender Drehspindel 16 vorgenom
men werden. Es kann daher im Bearbeitungsprozeß ein und
desselben Werkstücks nur mit einem Spanndruck und nur mit
einem Spannradius gearbeitet werden. Die fest vorgegebene
Druckdifferenz zwischen Hochdruckseite 54 und Niederdruck
seite 46 legt zusammen mit den Durchlaßquerschnitten des
Schaltventils 44 und der verschiedenen Fluidenzuführleitun
gen zu den Fluidkammern 38a und 38b die Geschwindigkeit
fest, mit welcher sich die Spannvorrichtung 20 öffnen bzw.
schließen kann.
Im Hinblick auf einen raschen Werkstückwechsel ist eine
hohe Bewegungsgeschwindigkeit der Spannelemente 24 und
somit ein hoher Druckwert erwünscht. Eine hohe Bewegungs
geschwindigkeit der Spannelemente 24 ist jedoch insofern
unerwünscht, als der Aufprall der Spannelemente 24 auf das
Werkstück 26 und somit die Beschädigungsgefahr für Werk
stück 26 und Spannelemente 24 umso größer ist, je höher die
Bewegungsgeschwindigkeit der Spannelemente 24 ist. Weiter
hin besteht bei einem für eine hohe Bewegungsgeschwindig
keit erforderlichen hohen Druck die Gefahr einer Deforma
tion empfindlicher Werkstücke. Der bei der vorstehend beschriebenen Spann
vorrichtung 20 verwendete Druckwert muß daher stets ein
Kompromiß zwischen den beiden vorstehend genannten, einan
der widerstrebenden Forderungen nach schneller Bewegung der
Spannelemente 24 und sicherem Halt des Werkstücks 26 einer
seits und der Vermeidung einer Beschädigung des Werkstückes
26 andererseits sein.
Ein bei der Konstruktion einer Spannvorrichtung stets zu beach
tender Aspekt ist die Betriebssicherheit der Spannvorrich
tung bei Auftreten von Störungen, insbesondere wenn die
Spannvorrichtung bei sich schnell drehenden Maschinen,
beispielsweise Drehmaschinen, eingesetzt werden soll. Die
gravierendsten Störfälle, die im Betrieb einer derartigen
Maschine auftreten können, sind der Bruch einer Fluidenzu-
bzw. -abführleitung sowie ein vollständiger Stromausfall.
Während Lageregelung der Spannelemente sollen diese sich
bei Auftreten eines derartigen Störfall nicht in unkontrol
lierter Art und Weise weiterbewegen, sondern in der zum
Zeitpunkt des Auftretens der Störung eingenommenen Stellung
zumindest solange verharren, bis die Werkzeugmaschine zum
Stillstand gekommen ist. Im Falle der Druckregelung soll
eine gerade auf das Werkstück ausgeübte Spannkraft zumin
dest solange aufrechterhalten bleibt, bis die Werkzeugma
schine zum Stillstand gekommen ist. Bei der Druckregelung
ist ferner zu beachten, daß es sowohl möglich ist, ein
Werkstück durch eine Druckkraft, d. h. durch eine nach ra
dial innen gerichtete Kraft, einzuspannen, als auch möglich
ist, ein Werkstück durch eine Zugkraft, d. h. durch eine
nach radial außen gerichtete Kraft, einzuspannen. Auch die
se Einspannrichtung muß im Störungsfall aufrechterhalten
bleiben, bis die Werkzeugmaschine zum Stillstand gekommen
ist. Die zum vollständigen Abbremsen der Werkzeugmaschine
üblicherweise erforderliche Zeit liegt in der Größenordnung
von einigen Sekunden.
Aus der gattungsbildenden Druckschrift DE 37 19 102 A1 ist
ein umlaufender Spannzylinder für ein Kraftspannfutter be
kannt, bei welchem die Druckmittelzufuhr zu Fluidkammern
des Spannzylinders mittels eines nicht näher beschriebenen
Steuergeräts beeinflußt wird. Die Problematik der Betriebs
sicherheit ist in der DE 37 19 102 A1 nicht angesprochen.
Die aus der DE 22 45 796 A1 bekannte Spannvorrichtung mit
einem doppeltwirkenden Druckmittelzylinder umfaßt einen
Fluidraum, der durch den Zylinder in eine Hochdruck-Fluid
kammer und eine Niederdruck-Fluidkammer unterteilt ist und
eine Steuerventilanordnung mit zwei in den Druckmittel
zufuhrleitungen zu den beiden Fluidkammern des Zylinders
angeordneten Rückschlagventilen. Die Steuerventilanordnung
ist derart ausgebildet, daß im Falle eines Druckabfalls in
den Druckmittelzufuhrleitungen, bspw. infolge Leitungs
bruchs, der Druck in der Hochdruck-Zufuhrleitung und somit
auch in der Hochdruck-Fluidkammer sofort auf einen durch
die Feder-Schließkraft des jeweiligen Rückschlagventils
vorbestimmten Wert abnimmt. Entsprechend nimmt auch die
Spannkraft der Spannvorrichtung ab, bevor die Drehspindel
der Spannvorrichtung vollständig zum Stillstand gekommen
ist.
Aus der DE 38 36 453 A1 ist eine fluidisch betätigbare
Spannvorrichtung bekannt, bei welcher das Steuerventil mit
tels eines elektrischen Schrittmotors und eines Gewinde
triebs verstellt wird. Bei einem Ausfall der Versorgungs
spannung hält diese selbstsperrende Ausbildung des Antriebs
das Steuerventil in der aktuellen Stellung, so daß sich
sein Öffnungsquerschnitt nicht ändert Ferner ist ein
Fluidspeicher vorgesehen, der die aktuelle Spannkraft der
Spannvorrichtung zumindest vorübergehend aufrechterhält.
Einem von einem Leitungsbruch der Fluidzufuhrleitungen
herrührenden Druckabfall in der Spannvorrichtung kann mit
der bekannten Vorrichtung nicht begegnet werden.
Die aus der DE 24 58 958 A1 und der US 4,513,979 bekannten
Spannvorrichtungen können mittels einer Steuerventilanord
nung mit unterschiedlicher Spannkraft betrieben werden. Ge
mäß der DE 24 58 958 A1 wird beim Übergang von einem Wert
der Spannkraft auf einen anderen zur Überwindung reibungs
bedingter Störeinflüsse kurzzeitig ein externer Fluidspei
cher zugeschaltet. Gemäß der US 4,513,979 werden beim Über
gang von einem Wert der Spannkraft auf einen anderen die
Drücke in den Hochdruck- und Niederdruck-Fluidkammern der
Spannvorrichtung gemäß einer vorbestimmten Strategie ver
ändert. Mit dem Problem der Ausfallsicherheit der Spann
vorrichtung befaßt sich keine der beiden Druckschriften.
Das Lehr- und Informationsbuch über die Hydraulik "Der
Hydraulik-Trainer" (G. L. Rexroth GmbH Lohr am Main, 2.
Auflage 11.80) offenbart auf den Seiten 91 bis 108 eine
Vielzahl von in unterschiedlichster Art und Weise betä
tigter Wege-Ventile.
Demgegenüber ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Spannvorrichtung der gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, daß
die Bewegungsgeschwindigkeit der Spannelemente und der von
den Spannelementen auf das Werkstück ausgeübte Haltedruck
unabhängig voneinander beliebig einstellbar sind, und dies
unter Berücksichtigung der Sicherheitsvorschriften.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Spannvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der veränderbare Durchlaßquerschnitt des Steuerelements
wirkt als Drossel, welche die der Hochdruck-Fluid
kammer zugeführte Fluidmenge und somit die Bewegungsge
schwindigkeit der Spannelemente beeinflußt. Durch Erhöhen
des Durchlaßquerschnitts des Steuerelements ist es daher
möglich, die Spannelemente in großer Entfernung vom Außen
durchmesser des einzuspannenden Werkstücks mit großer Ge
schwindigkeit zu bewegen. Nähern sich die Spannelemente
dann dem Außendurchmesser des Werkstücks an, was durch den
Positionssensor erfaßt wird, so kann der Durchlaßquer
schnitt des Steuerelements erniedrigt werden, so daß die
Geschwindigkeit der Spannelemente abnimmt und sie sanft auf
den Außenumfang des Werkstücks aufsetzen.
Haben die Spannelemente einmal auf dem Werkstück aufgesetzt
und kann sich somit das Volumen der Hochdruck-Fluidkammer
nicht mehr erhöhen, so geht die vorstehend beschriebene
lageabhängige Geschwindigkeitsregelung der Spannelemente
(im folgenden kurz als "Lageregelung" bezeichnet) selbsttä
tig in eine Druckregelung über, bei welcher das Werkstück
unabhängig vom Durchlaßquerschnitt des Steuerelements
- solange nur ein gewisser Durchlaßquerschnitt vorhanden
ist - vermittels der zwischen Hochdruckteil und Nieder
druckteil herrschenden Druckdifferenz gehalten wird.
Insbesondere im Hinblick auf die vorstehenden Ausführungen zur Betriebs
sicherheit weist
das Steuerelement neben einer die stufenlose Ver
stellung seines Durchlaßquerschnitts ermöglichenden ersten
Stellvorrichtung, welche von einer ersten Energiequelle ge
speist ist, eine zusätzliche zweite Stellvorrichtung auf,
die von einer von der ersten Energiequelle unabhän
gigen zweiten Energiequelle gespeist ist.
In Weiterbildung der Erfindung kann die zusätzliche Stellvorrichtung wenigstens
ein elektromagnetisch betätigbares Stellglied umfassen,
wobei das elektromagnetisch betätigbare Stellglied vorzugs
weise von einer unabhängigen Stromquelle, vorzugsweise ei
ner Batterie, gespeist ist. Diese Ausführungsform zeichnet
sich durch besonders einfachen Aufbau des Sicherheits
steuerelements aus. Ein Vorteil des Einsatzes elektromagne
tisch betätigbarer Stellglieder ist darin zu sehen, daß die
Haltekraft dann, wenn bei Druckregelung eine Störung auf
tritt, in einfacher Weise auf einen gewünschten Wert ge
steuert werden kann, vorzugsweise den Wert, der im Augen
blick des Auftretens der Störung am Werkstück vorgelegen
hat. In diesem Zusammenhang ist festzuhalten, daß die in
der Realität stets vorhandenen Leckagen der Fluidzuführung
für die Funktion der Drucksteuerung im Störungsfall von
hoher Bedeutung sind. Hierauf wird weiter unten noch
ausführlich eingegangen werden.
Es ist jedoch auch möglich, daß die zusätzliche Stellvor
richtung wenigstens ein fluidisch betätigbares Stellglied
umfaßt, wobei das wenigstens eine fluidisch betätigbare
Stellglied bevorzugt von einem Fluidspeicher gespeist ist,
der von dem Hochdruckteil der Fluidversorgung mit Fluid ge
füllt wird. Der Fluidspeicher ist hierbei so zu bemessen,
daß er bei einem Leitungsbruch oder einem Ausfall der Pumpe
der Fluidversorgung den Druck im Hochdruckteil solange auf
rechterhalten kann, bis die Werkzeugmaschine, an der die
Spannvorrichtung eingesetzt ist, vollständig zum Stillstand
gekommen ist. Hohe Sicherheit kann dabei dadurch gewährlei
stet werden, daß der Druckfluidspeicher im normalen, stö
rungsfreien Betrieb von der Versorgungseinrichtung stets
auf maximalem Betriebsdruck gehalten wird. Ein weiterer
Vorteil des Druckspeichers liegt darin, daß mit seiner
Hilfe Druckschwankungen, die im normalen Betrieb der Fluid
versorgung auftreten können, in einfacher Weise effektiv
ausgeglichen werden können.
In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die
zusätzliche Stellvorrichtung zwei, gegebenenfalls baulich
zusammengefaßte, Stellglieder umfaßt, von denen eines das
Steuerelement im Sinne der Verbindung der einen Fluidkammer
mit dem Hochdruckteil und der Verbindung der anderen Fluid
kammer mit dem Niederdruckteil beaufschlagt und von denen
das jeweils andere das Steuerelement im Sinne einer Verbin
dung der anderen Fluidkammer mit dem Hochdruckteil und der
Verbindung der einen Fluidkammer mit dem Niederdruckteil
beaufschlagt. Diese Weiterbildung zeichnet sich durch ein
fache Ansteuerbarkeit der zusätzlichen Stellvorrichtung
aus, da jedem der beiden Stellglieder eine von dem jeweils
anderen Stellglied klar zu trennende Funktion zugeschrieben
ist.
Bei Ausführung der zusätzlichen Stellvorrichtung mit flui
disch betätigbaren Stellgliedern können hierbei von dem
Hochdruckteil der Fluidversorgung zwei Teilstrecken abge
zweigt sein, wobei in einer dieser Teilstrecken ein höherer
Druck herrscht als in der jeweils anderen Teilstrecke. Zur
Gewährleistung der gewünschten Betriebssicherheit kann je
des der Stellglieder mit Hilfe von Schaltelementen wahl
weise mit der Teilstrecke höheren Drucks oder der Teil
strecke niedrigeren Drucks verbunden werden. Insbesondere
ist es auch möglich, beide Stellglieder mit ein und dersel
ben Teilstrecke zu verbinden.
Der Druck in der Teilstrecke höheren Drucks weist bevorzugt
einen Wert auf, der kleiner ist als der Wert des in dem
Hochdruckteil der Fluidversorgung herrschenden Drucks.
Durch diese Maßnahme kann die von der zusätzlichen Stell
vorrichtung auf das Steuerelement ausgeübte Kraft unabhän
gig von dem Druck der Fluidversorgung eingestellt werden.
Die beiden Schaltelemente können bei Druckregelung des
wenigstens einen Spannelements derart eingestellt sein, daß
eines der Stellglieder mit der Teilstrecke höheren Drucks
und das jeweils andere Stellglied mit der Teilstrecke nied
rigeren Drucks verbunden ist. Hierdurch kann sichergestellt
werden, daß das Steuerelement im Falle einer während Druck
regelung auftretenden Störung derart ausgelenkt bleibt, daß
das Werkstück bis zum vollständigen Stillstand der Werk
zeugmaschine mittels der gerade vorliegenden Druck- bzw.
Zugkraft gehalten bleibt.
Bei Lageregelung des wenigstens einen Spannelements können
die beiden Schaltelemente hingegen derart eingestellt sein,
daß eine der beiden Teilstrecken, vorzugsweise die Teil
strecke höheren Drucks, mit beiden Stellgliedern der zwei
ten Stellvorrichtung des Steuerelements verbunden ist. Wie
vorstehend erläutert wurde, ist es dann, wenn während Lage
regelung der Spannelemente eine Störung auftritt, er
wünscht, daß die Spannelemente in der Stellung verharren,
die sie zum Zeitpunkt des Auftretens der Störung eingenom
men haben. Werden nun erfindungsgemäß beide Stellglieder
der zusätzlichen Stellvorrichtung mit dem gleichen Druck
wert beaufschlagt, so heben sich die von ihnen erzeugten
Druckkräfte gegenseitig auf, so daß das Steuerelement von
der zusätzlichen Stellvorrichtung nicht im Sinne einer
Überführung in eine Stellung beaufschlagt wird, in welcher
eine der Fluidkammern mit dem Hochdruckteil der Fluidver
sorgung verbunden ist.
Ist das Steuerelement in eine Sperrstellung federvorge
spannt, in welcher die Verbindung zwischen den Fluidkammern
und der Fluidversorgung unterbrochen ist, so kann es unter
dem Einfluß dieser Federkraft insbesondere auch in dem vor
stehend beschriebenen Fall des Auftretens einer Störung bei
Lageregelung des Spannelements in diese Sperrstellung
übergeführt werden.
Zur Überwachung der für den vorstehend geschilderten Si
cherheitsbetrieb erforderlichen Drücke können wenigstens
ein Drucksensor zur Erfassung des Drucks in dem Hochdruck
teil der Fluidversorgung oder/und wenigstens ein Drucksen
sor zur Erfassung des Drucks in der Teilstrecke höheren
Drucks oder/und wenigstens ein Drucksensor zur Erfassung
des Drucks in der Teilstrecke niedrigeren Drucks oder/und
wenigstens ein Drucksensor zur Erfassung des Drucks in we
nigstens einer der zwischen dem Steuerelement und den
Fluidkammern vorgesehenen Fluidverbindungen vorgesehen
sein.
Zur Automatisierung der Spannvorrichtung kann eine Steuer
einrichtung vorgesehen sein, welche die Ausgangssignale des
Positionssensors oder/und wenigstens eines Teils der vor
stehend genannten Drucksensoren empfängt und unter Verwen
dung wenigstens eines Teils dieser Signale bestimmte Steu
ersignale an die erste Stelleinrichtung des Steuerelements
oder/und die Stelleinrichtung der Schaltventile ausgibt.
Bei einem Spannvorgang kann die Steuereinrichtung zunächst
einerseits der ersten Stelleinrichtung des Steuerelements
ein Steuersignal zur Auslenkung dieses Steuerelements in
eine die gewünschte Bewegung der Spannelemente hervorrufen
den Richtung übermitteln und andererseits den Stelleinrich
tungen der beiden Schaltelemente den Befehl erteilen, bei
den zusätzlichen Stellgliedern den gleichen Druckwert zuzu
führen (Lageregelung). Wird dann aus dem Ausgangssignal des
Positionssensors erfaßt, daß sich die Spannelemente nicht
mehr weiterbewegen, da sie an dem Außenumfang des Werk
stücks anliegen, so erteilt die Steuervorrichtung einem der
beiden Schaltelemente den Befehl, dem ihm zugeordneten zu
sätzlichen Stellglied den jeweils anderen Druckwert zuzu
führen (Druckregelung) . Welchem der beiden Schaltelemente
dieser Befehl erteilt wird, bestimmt sich danach, ob das
Werkstück mittels einer Druckkraft oder mittels einer Zug
kraft eingespannt ist und ob den beiden zusätzlichen Stell
gliedern bislang der in der Teilstrecke höheren Drucks
herrschende Druck oder der in der Teilstrecke niedrigeren
Drucks herrschende Druck zugeführt worden ist.
Die Schaltventile können bevorzugt Wegeventile, insbeson
dere rastende 4/2-Wegeventile sein. Die Ausführung dieser
Ventile als rastende Ventile hat den Vorteil, daß sie auch
bei Stromausfall in der einmal eingenommenen Stellung ver
harren und so die Sicherheitsfunktion zuverlässig erfüllen
können, bis die Werkzeugmaschine vollständig zum Stillstand
gekommen ist.
Das Steuerelement kann bevorzugt ein Wegeventil sein, ins
besondere ein 4/3-Proportional-Wegeventil.
Nach einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung
ein Sicherheits-Steuerelement, insbesondere zum Einspannen
eines Werkstücks oder Werkzeugs gemäß den Ansprüchen 19 bis 26. Hinsichtlich der Vorteile der verschie
denen Ausführungsvarianten dieses Sicherheits-Steuerele
ments sei auf die vorstehende
Beschreibung der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung verwie
sen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten
Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher erläutert wer
den. Es stellt dar:
Fig. 1 eine Werkzeugmaschine, bei der die erfindungsgemäße
Spannvorrichtung zum Spannen eines Werkstücks zum
Einsatz kommt, sowie das Steuerventil und die zuge
hörige Steuereinrichtung;
Fig. 2 die Fluidversorgung für die Spannvorrichtung der in
Fig. 1 dargestellten Werkzeugmaschine, sowie die
Fluidversorgung für die zusätzliche Stelleinrich
tung des in Fig. 1 dargestellten Steuerventils,
wobei Schaltventile für diese zusätzliche Stellein
richtung in einer der Lageregelung der Spannvor
richtung entsprechenden Stellung angeordnet sind;
Fig. 3 eine Ansicht ähnlich Fig. 2, wobei die Schaltven
tile jedoch in einer Stellung angeordnet sind, in
folge derer auf das Werkstück eine Druckkraft aus
geübt wird;
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich Fig. 2, wobei die Schaltven
tile jedoch in einer Stellung angeordnet sind, in
folge derer auf das Werkstück eine Zugkraft aus
geübt wird;
Fig. 5 eine erste Ausführungsform des Steuerventils;
Fig. 6 eine zweite Ausführungsform des Steuerventils;
Fig. 7 eine Werkzeugmaschine mit fluidisch betätigbarer
Spanneinrichtung gemäß dem Stand der Technik; und
Fig. 8 einen Hydraulikkreis zum Betreiben der fluidisch
betätigbaren Spannvorrichtung der Werkzeugmaschine
gemäß Fig. 7.
Die in Fig. 1 bis 4 dargestellte Werkzeugmaschine mit
der erfindungsgemäßen fluidisch betätigbaren Spannvorrich
tung entspricht in ihrem Aufbau im wesentlichen der mit
Bezug auf die Fig. 7 und 8 vorstehend geschilderten Werk
zeugmaschine 10. Daher sind analoge Teile mit gleichen Be
zugszeichen versehen wie in Fig. 7 und 8, jedoch vermehrt
um die Zahl 100. Die Werkzeugmaschine 110 und ihre Spann
einrichtung 120 werden im folgenden daher nur insoweit be
schrieben werden, als sie sich von der mit der bekannten
Spanneinrichtung 20 ausgestatteten Werkzeugmaschine 10 un
terscheiden, auf deren Beschreibung ansonsten hiermit aus
drücklich verwiesen sei.
Der Arbeitsraum 134 des mit der Spindel 116 drehfest ver
bundenen Spannzylinders 132 ist von einem mit der Kolben
stange 128 einstückigen Kolben 136 in zwei Fluidkammern
138a und 138b unterteilt. Diesen Fluidkammern 138a und 138b
wird über Fluidleitungen 152a bzw. 152b von Anschlüssen
140a bzw. 140b einer mit dem Maschinengehäuse 114 fest ver
bundenen Fluidzuführung 140 unter Druck stehendes Arbeits
fluid, beispielsweise Hydrauliköl, zugeführt. Je nachdem,
welche der Fluidkammern 138a, 138b über die Anschlüsse
140a, 140b mit dem Hochdruckteil 154 (siehe Fig. 2) der
Fluidversorgung 143 verbunden ist und welche mit dem Nie
derdruckteil 146, bewegt sich der Kolben 136 und mit ihm
die Kolbenstange 128 in Fig. 1 nach links (Richtung des
Pfeils I) bzw. in Fig. 1 nach rechts (Richtung des Pfeils
I′).
Wie bei der in Fig. 7 dargestellten bekannten Werkzeugma
schine 10 weist der mit der Spindel 116 verbundene Werk
stückhalter 122 einen Übertragungsmechanismus 130 auf, der
derart ausgebildet ist, daß sich die Spannelemente 124 bei
einer Bewegung der Kolbenstange in Richtung des Pfeils I
nach radial außen (Richtung des Pfeils R) und bei einer
Bewegung der Kolbenstange in Richtung des Pfeils I′ nach
radial innen (Richtung des Pfeils R′) bewegen.
Die jeweilige Stellung der Kolbenstange 128 bzw. des Kol
bens 136 längs des Verstellwegs des Kolbens 136 wird von
einem Positionssensor 166 erfaßt. Der Positionssensor 166
umfaßt ein auf der Kolbenstange drehbar, jedoch in Richtung
der Rotationsachse Z nicht verschiebbar gelagertes Entkopp
lungselement 166c, das mit einem bewegbaren Stift 166d des
Positionssensors 166 zusammenwirkt. Der Positionssensor 166
ist derart ausgelegt, daß er die Stellung des Kolbens 136
im wesentlichen längs dessen gesamten Verstellwegs in dem
Arbeitsraum 134 im wesentlichen stufenlos erfassen kann.
Somit kann der Positionssensor 166 der Steuereinheit 162
stets ein der jeweiligen Stellung des Kolbens 136 und somit
dem von den Spannelementen 124 eingenommenen Spannradius
entsprechendes Lagesignal L zuführen.
Nachzutragen ist noch, daß die Fluidzuführung 140 mittels
eines Kühlkreislaufs 168 gekühlt werden kann.
Welcher der Fluidkammern 138a und 138b Druckfluid vom Hoch
druckteil 154 der Fluidversorgung 143 zugeführt wird, und
welche dieser Fluidkammern 138a, 138b mit dem Niederdruck
teil 146 verbunden ist, wird von der Steuereinheit 162 über
ein einem Steuerventil 144 zugeführtes Stellsignal S vorge
geben. Das Steuerelement 144 ist in der Ausführungsform ge
mäß Fig. 1 von einem 4/3-Proportional-Wegeventil gebildet,
welches unter dem Einfluß von Federn, insbesondere Schrau
bendruckfedern 144c, in eine gesperrte Mittelstellung vor
gespannt ist, in welcher keiner der Fluidkammern 138a und
138b Druckfluid zugeführt werden kann und aus keiner dieser
Kammern Fluid entweichen kann. Bei dieser Betrachtung sind
selbstverständlich, wie im übrigen im nachfolgenden auch,
stets Leckagen vernachlässigt. Dort, wo das Auftreten von
Leckagen für die Funktion der erfindungsgemäßen Spannvor
richtung von Bedeutung ist, wird diese Leckagen ausdrück
lich angesprochen werden.
Der Durchflußquerschnitt des Steuerelements 144 kann durch
mehr oder weniger starke Auslenkung eines Ventilkörpers
144g des Steuerelements 144 (siehe beispielsweise Fig. 5)
aus der gesperrten Mittelstellung verändert werden. Auf
grund dieser Tatsache kann auf einen dem Druckminderer 56
der Ausführungsform gemäß Fig. 7 und 8 entsprechenden
Druckminderer verzichtet werden.
Aus Sicherheitsgründen ist der Hochdruckteil der Fluidver
sorgung 143 mit zwei redundanten Fluidleitungen 172a und
172b und diese mit Rückschlagventilen 174a1, 174a2 und
174b1, 174b2 versehen. Hierdurch kann in dem Fall, daß ein
die Anschlußstellen N2 bzw. N3 aufseiten der Werkzeugma
schine 110 und die Anschlußstellen M2 bzw. M3 aufseiten der
Fluidversorgung 143 verbindender (nicht dargestellter)
Schlauch platzt, sichergestellt werden, daß die Werkzeug
maschine 110 und insbesondere deren Spannvorrichtung 120
weiterhin unbeeinträchtigt weiterarbeiten kann. In Fig. 1
und 2 sind ferner Anschlußstellen N4 und M4 für einen
(nicht dargestellten) Schlauch gezeigt, der Teil des Nie
derdruckteils der Fluidversorgung ist. Ferner sind An
schlußstellen N1 und N5 bzw. M1 und M5 für (ebenfalls nicht
dargestellte) Schläuche in Leitungen dargestellt, auf deren
Funktion nachstehend noch eingegangen werden wird.
Vom Hochdruckteil 154 zweigen Zweigleitungen 176a und 176b
ab. Der in diesen Zweigleitungen 176a und 176b herrschende
Druck p₁ bzw. p₂ kann über manuell verstellbare Druckminde
rer 178a bzw. 178b von einer Bedienungsperson vorbestimmt
werden. Mittels von Hand verstellbarer Druckschalter 180a
und 180b kann überprüft werden, ob an den Druckminderern
178a und 178b eingangsseitig der im Hochdruckteil 154 herr
schende Druck p₀ anliegt. Aufbau und Funktion der Druck
schalter 180a und 180b entsprechen jenen der mit Bezug auf
Fig. 8 erläuterten Druckschalter 60a und 60b. Der in der
Leitung 176a herrschende Druck p₁ weist einen höheren Wert
auf als der in der Leitung 176b herrschende Druck p₂ (p₁<
p₂). Die Leitungen 176a und 176b führen jeweils beide zur
Eingangsseite zweier Schaltventile 182a und 182b. Ein Aus
gang 182a1 bzw. 182b1 der Schaltventile 182a bzw. 182b
führt über die Anschlußstellen M1, N1 bzw. M5, N5 zum
Schaltelement 144 und dort zu fluidisch betätigbaren Stell
gliedern 144d bzw. 144e (siehe Fig. 5). Der jeweils andere
Ausgang 182a2 bzw. 182b2 der Schaltventile 182a bzw. 182b
sind gesperrt.
Die Schaltventile 182a und 182b sind in der in Fig. 2 dar
gestellten Ausführungsform rastende 4/2-Wegeventile, deren
Aufbau und Funktion jenen des Schaltventils 44 gemäß Fig.
8 entspricht, auf dessen Beschreibung hiermit verwiesen
sei.
Druckschalter 184a bzw. 184b überwachen, ob an der Aus
gangsseite der Schaltventile 182a bzw. 182b der in der Lei
tung 176a herrschende Druck p₁ oder der in der Leitung 176b
herrschende Druck p₂ anliegt. In der in Fig. 2 dargestell
ten Stellung erfassen beide Druckschalter 184a und 184b den
Druckwert p₁. Aufbau und Funktion der Schaltventile 184a
und 184b entsprechen jenen der mit Bezug auf Fig. 8 be
schriebenen Druckschalter 60a und 60b, auf deren Beschrei
bung hiermit verwiesen sei.
Die Steuereinrichtung 162 empfängt von den Druckschaltern
184a, 184b, 180a und 180b die von diesen ausgegebenen
Drucksignale A, B, C und D. Die Steuereinheit 162 empfängt
darüberhinaus von Drucksensoren 186a, 186b ausgegebene
Drucksignale P und Q. Diese Drucksignale P und Q geben die
Drücke an, welche in zu den Anschlußstellen 140a und 140b
führenden Leitungen 170a und 170b herrschen.
Auf Grundlage der ihr zugeführten Drucksignale A, B, C, D,
P und Q sowie des Lagesignals L bestimmt die Steuereinheit
162 Ausgangssignale E, F, G und H für die - üblicherweise
elektromagnetischen - Stellglieder 182a3, 182a4 des Schalt
ventils 182a und 182b3, 182b4 des Schaltventils 182b, sowie
das Steuersignal S für das Steuerventil 144.
Gemäß Fig. 5 wird dieses Steuersignal S von einem Regel
verstärker 144f des Steuerventils 144 empfangen. Das Vor
zeichen des Steuersignals S gibt diesem Regler 144f an, ob
der Ventilkörper 144g des Steuerelements 144 in die linke
"gekreuzte" Stellung oder die rechte "parallele" Stellung
übergeführt werden soll. Der Betrag des Signals S gibt an,
auf welchen Durchlaßquerschnitt das Steuerelement in der
jeweiligen Auslenkungsrichtung eingestellt werden soll.
Entsprechend diesen Angaben erregt der Regelverstärker 144f
die elektromagnetischen Stellglieder 144h und 144i für den
Ventilkörper 144g. Die sich ergebende Stellung des Ventil
körpers 144g wird von einem Stellungssensor 144k erfaßt und
an den Regler 144f zurückgemeldet. Somit kann der Regler
144f gegebenenfalls seine Ausgangssignale für die Stell
glieder 144h und 144i korrigieren, bis die dem Steuersignal
S entsprechende Stellung erreicht ist. Entregt der Regler
144f die Stellglieder 144h und 144i, so wird der Ventilkör
per 144g durch die Federkraft der beiden Schraubendruckfe
dern 144c in die gesperrte Mittelstellung übergeführt.
Die Stellglieder 144h und 144i bilden zusammen eine im nor
malen, störungsfreien Betrieb des Steuerelements 144 wirk
same erste Stelleinrichtung des Steuerelements 144. Auf den
Ventilkörper 144g wirkt jedoch noch eine zweite, zusätzli
che Stelleinrichtung, deren Energieversorgung jedoch von
der Energieversorgung der ersten Stelleinrichtung unabhän
gig ist. Diese zusätzliche Stelleinrichtung wird in dem in
Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel von den fluidisch
betätigbaren Stellgliedern 144d und 144e gebildet, welche
bevorzugt vermittels der Schraubendruckfedern 144c auf den
Ventilkörper 144g einwirken.
Die von der Energieversorgung für die erste Stelleinrich
tung des Stellelements 144 unabhängige Energieversorgung
für die Stellglieder 144d und 144e der zusätzlichen Stell
einrichtung des Steuerelements 144 ist gemäß Fig. 2 von
zwei Druckspeichern 188a und 188b gebildet. Die Druckspei
cher 188a und 188b werden im normalen störungsfreien Be
trieb von der zentralen Fluidversorgung 143 mit Druckfluid
gefüllt, so daß sie stets auf dem im Hochdruckteil 154
herrschenden Druck p₀ gehalten sind.
Befindet sich das Steuerelement 144 im normalen störungs
freien Betrieb der Spannvorrichtung 120 infolge der Steue
rung durch die Steuereinheit 162 in der "parallelen" Stel
lung, so wird das von der Pumpe 142 bereitgestellte Druck
fluid der Fluidkammer 138b zugeführt. Während Lageregelung
bewegt sich somit die Kolbenstange 128 in Richtung des
Pfeils 1 und bewirkt eine Bewegung der Spannelemente 124
nach radial außen (Richtung des Pfeils R). Das aus der
Fluidkammer 138a verdrängte Fluid entweicht zur Nieder
druckseite 146. Während Druckregelung üben die Spannele
mente 124 eine Zugkraft auf das Werkstück 126 aus.
Befindet sich das Steuerventil 144 hingegen in der "ge
kreuzten" Stellung, so wird das von der Pumpe 142 bereit
gestellte Druckfluid der Fluidkammer 138a geführt, was wäh
rend Lageregelung eine Bewegung der Kolbenstange 128 in
Richtung des Pfeils I′ und somit eine Bewegung der Spann
elemente 124 nach radial innen (Richtung des Pfeils R′)
bewirkt. Während Druckregelung üben die Spannelemente 124
eine Druckkraft auf das Werkstück 126 aus.
Im folgenden wird erläutert werden, wie die erfindungs
gemäße fluidisch betätigbare Spannvorrichtung 120 in ver
schiedenen Störungssituationen auf die jeweils auftretende
Störung reagiert. Die gravierendsten Störungen, die auftre
ten können, sind ein Bruch einer der Zuführungsleitungen
172a und 172b sowie ein allgemeiner Energieausfall, der
insbesondere zum Ausfall der Pumpe 142 der Fluidversorgung
143 und zum Ausfall der Steuereinrichtung 162 führt.
Im Betrieb der Spannvorrichtung 120 sind zwei Betriebszu
stände grundlegend voneinander zu unterscheiden, nämlich
zum einen die Lageregelung, bei welcher sich die Spann
elemente positions- und geschwindigkeitsgeregelt auf ein
Werkstück 126 zu oder von diesem weg bewegen, und zum ande
ren die Druckregelung, bei welcher das Werkstück 126 von
den Spannelementen 124 entweder mittels einer radial aus
wärts gerichteten Zugkraft oder mittels einer radial ein
wärts gerichteten Druckkraft gehalten ist. Im Betriebszu
stand "Lageregelung" darf eine Störung nicht zu einer un
kontrollierten Änderung der Stellung der Spannelemente 124
und somit nicht zu einer unkontrollierten Bewegung des Kol
bens 136 im Arbeitsraum 134 führen. Vielmehr sollen die
Spannelemente 124 bzw. der Kolben 136 in der zum Zeitpunkt
des Eintritts der Störung vorliegenden Stellung verharren.
Im Betriebszustand "Druckregelung" darf die auf das Werk
stück ausgeübte Haltekraft nicht von einer Druckkraft in
eine Zugkraft übergehen und umgekehrt bzw. darf die Halte
kraft nicht unter einen für die Gewährleistung des sicheren
Halts des Werkstücks 126 in der Spannvorrichtung 120 erfor
derlichen Mindestwert absinken.
Befindet sich die Spannvorrichtung 120 im Betriebszustand
"Lageregelung", so werden die Schaltventile 182a und 182b
von der Steuereinrichtung 162 beide in die in Fig. 2 dar
gestellte "parallele" Stellung gebracht. In dieser Stellung
wird beiden zusätzlichen Stellelementen 144d und 144e (sie
he Fig. 5) der zusätzlichen Stelleinrichtung des Steuer
elements 144 der gleiche Druckwert zugeführt, nämlich der
in der Leitung 176a herrschende Druck p₁. Die zusätzliche
Stelleinrichtung 144d/144e übt somit aufgrund der identi
schen Ausbildung der Stellelemente 144d und 144e auf den
Ventilkörper 144g keine Kraft aus.
Wird in diesem Betriebszustand "Lageregelung" von der
Steuereinheit 162 anhand der Drucksignale C bzw. D der
Druckschalter 180a bzw. 180b ein Bruch in einer der Leitun
gen 172a bzw. 172b erfaßt, so schaltet die Steuereinrich
tung 162 die Stellelemente 144h und 144i des Steuerventils
144 stromlos, so daß der Ventilkörper 144g unter dem Ein
fluß der Schraubendruckfedern 144c in die gesperrte Mittel
stellung übergeführt wird. Zumindest solange, bis das Steu
erventil 144 in die gesperrte Mittelstellung übergeführt
worden ist, wird der Druck p₀ im Hochdruckteil 154 durch
den Druckspeicher 188b bzw. 188a der jeweils anderen, d. h.
nicht gebrochenen Leitung 172b bzw. 172a aufrechterhalten.
Die Pumpe 142 kann aufgrund des Leitungsbruchs den Druck
in der nicht gebrochenen Leitung 172b bzw. 172a nicht auf
rechterhalten. Es kann sogar vorgesehen sein, daß die Pumpe
142 bei Leitungsbruch von der Steuereinheit 162 abgeschal
tet wird.
Infolge der gesperrten Mittelstellung des Steuerventils 144
wird weder der Fluidkammer 138a noch der Fluidkammer 138b
Druckfluid zugeführt. Es kann auch kein Druckfluid aus ei
ner dieser Kammern entweichen. Somit verharrt der Kolben
136 im Arbeitsraum 134 in seiner jeweiligen Stellung, und
auch die Spannelemente 124 verharren in ihrer bei Eintritt
des Leitungsbruchs vorliegenden Stellung. Es kommt zu kei
ner die Sicherheit des Bedienungspersonals gefährdenden un
kontrollierten Bewegung der Spannelemente 124.
Fällt im Betriebszustand "Lageregelung" der Strom aus, so
ist auch das Steuerelement 144 sofort stromlos, wodurch der
Ventilkörper 144 vermittels der Federn 144c in die gesperr
te Mittelstellung übergeführt wird. Es sei in diesem Zusam
menhang daran erinnert, daß bei Lageregelung die zusätzli
chen Stellelemente 144d und 144e beide mit dem gleichen
Druckwert beaufschlagt sind, so daß sie netto keine Kraft
auf den Ventilkörper 144g ausüben. Die Druckspeicher 188a
und 188b sorgen gemeinsam dafür, daß der Systemdruck p₀
solange aufrechterhalten bleibt, bis die Werkzeugmaschine
110 vollständig zum Stillstand gekommen ist bzw. bis der
Ventilkörper 144g die gesperrte Mittelstellung eingenommen
hat. Auch bei dieser Störung ist somit eine unkontrollierte
Bewegung der Spannelemente 124 zuverlässig verhindert.
Im folgenden wird der Fall betrachtet, daß eine Störung
auftritt, während sich die Spanneinrichtung 120 im Be
triebszustand "Druckregelung" befindet, und zwar in einer
Druckregelung, während der der Kolben 136 in Richtung des
Pfeils I′, d. h. in Fig. 1 nach rechts, beaufschlagt wird,
so daß die Spannelemente 124 das Werkstück 126 durch eine
radial einwärts gerichtete Druckkraft (Richtung des Pfeils
R′) halten. Die Schaltventile 182a und 182b nehmen in die
sem Fall unter der Steuerung der Steuereinheit 162 die in
Fig. 3 dargestellte Stellung ein, d. h. das Schaltventil
182b wird in die "gekreuzte" Stellung übergeführt, während
das Schaltventil 182a in der "parallelen" Stellung ver
bleibt.
Infolge dieser Einstellung der Schaltventile 182a und 182b
wird nunmehr der in der Leitung 176a herrschende Druck p₁
über das Schaltventil 182a dem zusätzlichen Stellglied 144d
(siehe Fig. 5) zugeführt, während der niedrigere Druck p₂
in der Leitung 176b über das Schaltventil 182b dem zusätz
lichen Stellelement 144e zugeführt wird. Die zusätzlichen
Stellelemente 144d und 144e üben zusammen somit auf den
Ventilkörper 144g netto eine Kraft aus, die diesen in
Richtung seiner "gekreuzten" Stellung zu verschieben sucht.
Diese Kraft unterstützt die von den elektromagnetischen
Stellgliedern 144h und 144i auf den Ventilkörper 144g im
gleichen Sinne ausgeübte Kraft im normalen störungsfreien
Betrieb.
Kommt es nun in diesem zustand zu einem Leitungsbruch einer
der Versorgungsleitungen 172a bzw. 172b, so werden die
elektromagnetischen Stellglieder 144h und 144i des Steuer
elements 144 von der Steuereinrichtung 162 stromlos ge
schaltet. Der Ventilkörper 144g kann jedoch nicht infolge
der Federkraft der Federn 144c in seine gesperrte Mittel
stellung übergeführt werden, da die zusätzlichen Stellele
mente 144d und 144e ihn in der "gekreuzten" Stellung hal
ten. Der hierfür erforderliche Hydraulikdruck wird durch
einen der Druckspeicher 188b bzw. 188a bereitgestellt. Die
Druckspeicher sind hierzu so bemessen, daß der für die
Sicherheitsfunktion erforderliche Druck zumindest solange
aufrechterhalten bleibt, bis die Werkzeugmaschine 110 voll
ständig zum Stillstand gekommen ist. Da das Steuerelement
144 somit auch bei Leitungsbruch unter dem Einfluß der
Stellelemente 144d und 144e in seiner "gekreuzten" Stellung
verharrt, wird der Kolben 136 weiterhin in Richtung des
Pfeils I′ mit Hydraulikdruck beaufschlagt, so daß die
Spannelemente 124 weiterhin auf das Werkstück 126 eine
radial einwärts gerichtete Druckkraft ausüben. Es kommt
somit nicht zu einer unkontrollierten Freigabe des Werk
stücks 126, die zu einer Gefährdung des Bedienungspersonals
führen könnte.
Auch bei einem totalen Stromausfall, der unter anderem dazu
führt, daß die elektromagnetischen Stellelemente 144h und
144i den Ventilkörper 144g nicht in der gewünschten "ge
kreuzten" Stellung halten können, wird diese "gekreuzte"
Stellung des Steuerelements 144 von den zusätzlichen Stell
elementen 144d und 144e mittels des von den Druckspeichern
188a und 188b bereitgestellten Drucks aufrechterhalten.
Auch bei einem Stromausfall ist somit die Sicherheit des
Bedienungspersonals gewährleistet, da zumindest bis zum
vollständigen Stillstand der Werkzeugmaschine 110 das Werk
stück 126 von den Spannelementen 124 mittels einer radial
einwärts gerichteten (Richtung des Pfeils R′) Druckkraft
gehalten wird.
Befindet sich die Spannvorrichtung 120 hingegen in einem
Betriebszustand "Druckregelung", in dem das Werkstück 126
von den Spannelementen 124 mittels einer radial auswärts
gerichteten (Richtung des Pfeils R) Zugkraft gehalten wird,
so werden die Schaltventile 182a und 182b von der Steuer
einheit 162 in die in Fig. 4 dargestellte Stellung über
geführt. In dieser Stellung befindet sich das Schaltventil
182b in der "parallelen" Stellung, wohingegen sich das
Schaltventil 182a in der "gekreuzten" Stellung befindet.
Somit wird dem zusätzlichen Stellglied 144e über das
Schaltventil 182b der in der Leitung 176a herrschende hö
here Druck p₁ zugeführt, während dem zusätzlichen Stellele
ment 144d über das Schaltventil 182a der in der Leitung
176b herrschende niedrigere Druck p₂ zugeführt wird. In
folge dieser Einstellung üben die zusätzlichen Stellele
mente 144d und 144e auf den Ventilkörper 144g netto eine
Kraft aus, die den Ventilkörper 144g in seine "parallele"
Stellung überzuführen sucht. In dieser "parallelen" Stel
lung des Ventilkörpers 144g wird der Hochdruckteil 154 mit
der Fluidkammer 138b in Verbindung gesetzt, so daß auf den
Kolben 136 und die Kolbenstange 128 eine in Richtung des
Pfeils I gerichtete Kraft ausgeübt wird und somit die
Spannelemente 124 eine nach radial außen (Richtung des
Pfeils R) gerichtete Zugkraft ausüben. Diese Zugkraft
bleibt bei der in Fig. 4 dargestellten Stellung der
Schaltventile 182a und 182b unter dem Einfluß des in den
Druckspeichern 188a oder/und 188b gespeicherten Drucks auch
im Falle eines Leitungsbruchs einer der beiden Leitungen
172a und 172b bzw. im Falle eines totalen Stromausfalls zu
mindest solange aufrechterhalten, bis die Werkzeugmaschine
110 vollständig zum Stillstand gekommen ist. Auch in diesem
Betriebszustand ist somit stets die Sicherheit des Bedie
nungspersonals gewährleistet.
Mit Bezug auf Fig. 6 soll im folgenden eine Ausführungs
variante des Steuerelements erläutert werden. Diese Ausfüh
rungsvariante entspricht im wesentlichen der in Fig. 5
dargestellten Ausführungsform des Steuerelements. Daher
werden analoge Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen
wie in Fig. 5, wobei jedoch an der ersten Stelle die Zif
fer 2 steht. Das Steuerelement 244 wird im folgenden nur
insoweit beschrieben werden, als es sich von dem Steuerele
ment 144 gemäß Fig. 5 unterscheidet, auf dessen Beschrei
bung ansonsten hiermit ausdrücklich verwiesen sei.
Das Steuerelement 244 unterscheidet sich von dem Steuerele
ment 144 gemäß Fig. 5 lediglich dadurch, daß anstatt der
fluidisch, insbesondere hydraulisch, betätigbaren Stell
glieder 144d und 144e gemäß Fig. 5 elektromagnetisch betä
tigbare Stellglieder 244l und 244m vorgesehen sind. Diese
Stellelemente 244l und 244m werden von einer (nicht darge
stellten) Batterie mit Leistung versorgt, so daß sie unab
hängig von der zur Versorgung der im Normalbetrieb aktiven
elektromagnetischen Stellelemente 244h und 244i durch das
Stromleitungsnetz arbeiten können. Die Stellelemente 244l
und 244m werden im normalen störungsfreien Betrieb der
Werkzeugmaschine von der Steuereinrichtung in eine dem
jeweiligen Betriebszustand entsprechende Stellung gebracht
und verharren in dieser Stellung, beispielsweise aufgrund
Verrastung, auch dann, wenn ein totaler Ausfall des norma
len Stromnetzes auftritt. Die zur Versorgung der Stellele
mente 244l und 244m vorgesehene Batterie kann bei normaler
Funktion des Leitungsnetzes von diesem stets auf maximalem
Ladungszustand gehalten werden, so daß bei Ausfall des
Stromnetzes sichergestellt ist, daß die Stellelemente 244l
und 244m die gewünschte Kraft auf den Ventilkörper 244g so
lange ausüben können, bis die Werkzeugmaschine vollständig
zum Stillstand gekommen ist. Somit ist auch bei dieser Aus
führungsvariante die Sicherheit des Bedienungspersonals
auch im Falle eines Leitungsbruchs bzw. Stromausfalls zu
verlässig gewährleistet.
Ein wesentlicher Vorteil des Einsatzes der elektromagne
tisch betätigbaren Stellglieder 244l und 244m ist darin zu
sehen, daß die Haltekraft dann, wenn bei Druckregelung eine
Störung auftritt, in einfacher Weise auf einen gewünschten
Wert gesteuert werden kann, vorzugsweise den Wert, der im
Augenblick des Auftretens der Störung am Werkstück vorgele
gen hat. In diesem Zusammenhang ist festzuhalten, daß die
in der Realität stets vorhandenen Leckagen der Fluidzufüh
rung für die Funktion der Drucksteuerung im Störungsfall
von entscheidender Bedeutung sind, da ohne diese Leckagen
bereits eine geringe Auslenkung des Ventilkörpers 244g dazu
führen würde, daß sich in der Hochdruck-Fluidkammer ein dem
Druck der Druckfluidspeicher entsprechender Druck aufbauen
würde.
Claims (27)
1. Fluidisch betätigbare Spannvorrichtung (120), insbeson
dere zum Einspannen eines Werkstücks (126) oder Werk
zeugs, umfassend:
- - ein Gehäuse (114),
- - wenigstens ein relativ zu dem Gehäuse (114) beweg bares Spannelement (124),
- - eine in dem Gehäuse (114) verschiebbar gelagerte und mit dem wenigstens einen Spannelement (124) betriebs mäßig verbundene Kolbenstange (128), wobei die Kolbenstange (128) innerhalb und außerhalb eines Arbeitsraums (134) verläuft, der zumindest teilweise mit Fluid gefüllt ist,
- - einen mit der Kolbenstange (128) verbundenen Kolben (136), der den Arbeitsraum (134) in zwei Fluidkammern (138a, 138b) unterteilt,
- - eine Fluidversorgung (143),
- - ein Steuerelement (144) zur wahlweisen Verbindung einer (138a bzw. 138b) der Fluidkammern mit einem Hochdruckteil (154) der Fluidversorgung (143) und der jeweils anderen (138b bzw. 138a) der Fluidkammern mit einem Niederdruckteil (146) der Fluidversorgung (143) zur Verlagerung des Kolbens (136) relativ zu dem Ge häuse (114) im Sinne einer Vergrößerung der mit dem Hochdruckteil (154) verbundenen einen Fluidkammer (138a bzw. 138b)
- - einen Positions-Sensor (166) zur Erfassung der Stel lung des Kolbens (136) relativ zu dem Gehäuse (114), wobei dieser Positions-Sensor (166) zur Erfassung der Relativstellung von Kolben (136) und Gehäuse (114) im wesentlichen längs des gesamten Verstellwegs des Kolbens (136) ausgelegt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaßquerschnitt
des Steuerelements (144) im wesentlichen stufenlos
verstellbar ist und daß das Steuerelement (144) neben
einer die stufenlose Verstellung seines Durchlaßquer
schnitts ermöglichenden ersten Stellvorrichtung
(144h/144i), welche von einer ersten Energiequelle
gespeist ist, eine zusätzliche zweite Stellvorrichtung
(144d/144e) aufweist, die von einer von der ersten
Energiequelle unabhängigen zweiten Energiequelle (188a,
188b) gespeist ist.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Stellvor
richtung (244d/244e) wenigstens ein elektromagnetisch
betätigbares Stellglied (244d, 244e) umfaßt.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das elektromagnetisch betä
tigbare Stellglied (244d, 244e) von einer unabhängigen
Stromquelle, vorzugsweise einer Batterie, gespeist ist.
4. Spannvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Stellvor
richtung (144d/144e) wenigstens ein fluidisch betätig
bares Stellglied (144d, 144e) umfaßt.
5. Spannvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine flui
disch betätigbare Stellglied (144d, 144e) von einem
Fluidspeicher (188a, 188b) gespeist ist, der von dem
Hochdruckteil (154) der Fluidversorgung (143) mit Fluid
gefüllt wird.
6. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Stellvor
richtung zwei, gegebenenfalls baulich zusammengefaßte,
Stellglieder (144d, 144e) umfaßt, von denen eines das
Steuerelement (144) im Sinne der Verbindung der einen
Fluidkammer (138a bzw. 138b) mit dem Hochdruckteil
(154) und der Verbindung der anderen Fluidkammer (138b
bzw. 138a) mit dem Niederdruckteil (146) beaufschlagt
und von denen das jeweils andere das Steuerelement
(144) im Sinne einer Verbindung der anderen Fluidkammer
(138b bzw. 138a) mit dem Hochdruckteil (154) und der
Verbindung der einen Fluidkammer (138a bzw. 138b) mit
dem Niederdruckteil (146) beaufschlagt.
7. Spannvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß von dem Hochdruckteil (154)
der Fluidversorgung (143) zwei Teilstrecken (176a,
176b) abgezweigt sind, wobei in einer (176a) der Teil
strecken ein höherer Druck (p₁) herrscht als in der
jeweils anderen Teilstrecke (176b), und daß Schaltele
mente (182a, 182b) vorgesehen sind, um wahlweise eines
der Stellglieder (144d bzw. 144e) mit der Teilstrecke
(176a) höheren Drucks (p₁) und das jeweils andere
Stellglied (144e bzw. 144d) mit der Teilstrecke (176b)
niedrigeren Drucks (p₂) zu verbinden oder beide Stell
glieder (144d und 144e) mit ein und derselben Teil
strecke (176a oder 176b) zu verbinden.
8. Spannvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Druck in der Teil
strecke (176a) höheren Drucks einen Wert (p₁) aufweist,
der kleiner ist als der Wert (p₀) des im Hochdruckteil
(154) der Fluidversorgung (143) herrschenden Drucks.
9. Spannvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schaltelemente
(182a, 182b) bei Druckregelung des wenigstens einen
Spannelements (124) derart eingestellt sind, daß eines
der Stellglieder (182a oder 182b) mit der Teilstrecke
(176a) höheren Drucks und das jeweils andere Stellglied
(182b oder 182a) mit der Teilstrecke (176b) niedrigeren
Drucks verbunden ist.
10. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schaltelemente
(182a, 182b) bei positionsgeregelter Bewegung des we
nigstens einen Spannelements (124) derart eingestellt
sind, daß eine der beiden Teilstrecken (176a oder
176b), vorzugsweise die Teilstrecke (176a) höheren
Drucks (p₁), mit beiden Stellgliedern (144d und 144e)
der zusätzlichen Stellvorrichtung (144d/144e) des
Steuerelements (144) verbunden ist.
11. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerelement (144) in
eine Sperrstellung federvorgespannt (durch 144c) ist,
in welcher die Verbindung zwischen den Fluidkammern
(138a, 138b) und der Fluidversorgung (143) unterbrochen
ist.
12. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Drucksensor
(180a, 180b) vorgesehen ist zur Erfassung des Drucks in
dem Hochdruckteil (154) der Fluidversorgung (143).
13. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Drucksensor
(184a bzw. 184b) vorgesehen ist zur Erfassung des
Drucks in der Teilstrecke (176a) höheren Drucks.
14. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Drucksensor
(184a bzw. 184b) vorgesehen ist zur Erfassung des
Drucks in der Teilstrecke (176b) niedrigeren Drucks.
15. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Drucksensor
(186a, 186b) vorgesehen ist zur Erfassung des Drucks in
wenigstens einer zwischen dem Steuerelement (144) und
den Fluidkammern (138a, 138b) vorgesehenen Fluidverbin
dung (170a, 170b).
16. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung
(162) vorgesehen ist, welche die Ausgangssignale (L, A,
B, C, D, P, Q) des Positionssensors (166) oder/und des
wenigstens einen Drucksensors (180a, 180b) zur Erfas
sung des Drucks in dem Hochdruckteil (154) oder/und des
wenigstens einen der Teilstrecke (176a) höheren Drucks
zugeordneten Drucksensors (184a bzw. 184b) oder/und des
wenigstens einen der Teilstrecke (176b) niedrigeren
Drucks zugeordneten Drucksensors (184a bzw. 184b)
oder/und des wenigstens einen der Fluidverbindung
(170a, 170b) zwischen Steuerelement (144) und den
Fluidkammern (138a, 138b) zugeordneten Drucksensors
(186a, 186b) empfängt und unter Verwendung wenigstens
eines Teils dieser Ausgangssignale bestimmte Steuer
signale (E, F, G, H, S) an die erste Stelleinrichtung
(144h/144i) des Steuerelements (144) oder/und die
Stelleinrichtungen (182a3/182a4, 182b3/182b4) der
Schaltventile (182a, 182b) ausgibt.
17. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltventile (182a,
182b) Wegeventile sind, insbesondere rastende 4/2 -Wege
ventile.
18. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerelement (144) ein
Wegeventil ist, insbesondere ein 4/3-Proportional-Wege
ventil.
19. Sicherheits-Steuerelement (144), insbesondere für eine
fluidisch betätigbare Spanneinrichtung (120) zum Ein
spannen eines Werkstücks (126) oder Werkzeugs, zur
wahlweisen Verbindung einer (170a bzw. 170b) von zwei
Fluidleitungen (170a, 170b) mit einem Hochdruckteil
(154) einer Fluidversorgung (143) und einer anderen
(170b bzw. 170a) der beiden Fluidleitungen (170a, 170b)
mit einem Niederdruckteil (146) der Fluidversorgung
(143), dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaßquer
schnitt des Steuerelements (144) im wesentlichen
stufenlos verstellbar ist und daß das Steuerelement
(144) neben einer die stufenlose Verstellung seines
Durchlaßquerschnitts ermöglichenden ersten Stellvor
richtung (144h/144i), welche von einer ersten Energie
quelle speisbar ist, eine zusätzliche zweite Stellvor
richtung (144d/144e) aufweist, die von einer von der
ersten Energiequelle unabhängigen zweiten Energiequelle
(188a, 188b) speisbar ist.
20. Steuerelement nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Stellvor
richtung (244d/244e) wenigstens ein elektromagnetisch
betätigbares Stellglied (244d, 244e) umfaßt.
21. Steuerelement nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß das elektromagnetisch betä
tigbare Stellglied (244d, 244e) von einer unabhängigen
Stromquelle, vorzugsweise einer Batterie, speisbar ist.
22. Steuerelement nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Stellvor
richtung (144d/144e) wenigstens ein fluidisch betätig
bares Stellglied (144d, 144e) umfaßt.
23. Steuerelement nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine flui
disch betätigbare Stellglied (144d, 144e) von einem
Fluidspeicher (188a, 188b) speisbar ist, der von dem
Hochdruckteil (154) der Fluidversorgung (143) mit Fluid
füllbar ist.
24. Steuerelement nach einem der Ansprüche 19 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Stellvor
richtung zwei, gegebenenfalls baulich zusammengefaßte,
Stellglieder (144d, 144e) umfaßt, von denen eines das
Steuerelement (144) im Sinne der Verbindung einer er
sten (170a bzw. 170b) der beiden Fluidleitungen (170a,
170b) mit dem Hochdruckteil (154) und der Verbindung
einer zweiten (170b bzw. 170a) der beiden Fluidleitun
gen (170a, 170b) mit dem Niederdruckteil (146) beauf
schlagt und von denen das jeweils andere das Steuer
element (144) im Sinne einer Verbindung der zweiten
Fluidleitung (170b bzw. 170a) mit dem Hochdruckteil
(154) und der Verbindung der ersten Fluidleitung (170a
bzw. 170b) mit dem Niederdruckteil (146) beaufschlagt.
25. Steuerelement nach einem der Ansprüche 19 bis 24,
dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerelement (144) in
eine Sperrstellung federvorgespannt (durch 144c) ist,
in welcher die Verbindung zwischen den Fluidleitungen
(170a, 170b) und der Fluidversorgung (143) unterbrochen
ist.
26. Steuerelement nach einem der Ansprüche 19 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerelement (144) ein
Wegeventil ist, insbesondere ein 4/3-Proportional-Wege
ventil.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995130131 DE19530131C1 (de) | 1995-08-16 | 1995-08-16 | Fluidisch betätigbare Spannvorrichtung |
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DE1995130131 DE19530131C1 (de) | 1995-08-16 | 1995-08-16 | Fluidisch betätigbare Spannvorrichtung |
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