DE3922553C2 - Vorrichtung zur Entlastung eines unter hohem Druck stehenden mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten Arbeitsraumes - Google Patents
Vorrichtung zur Entlastung eines unter hohem Druck stehenden mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten ArbeitsraumesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entlastung eines
unter hohem Druck stehenden, mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten
Arbeitsraumes, insbesondere eines Hydraulikzylinders.
Bei einer bekannten Vorrichtung erfolgt die Druckentlastung mit
Hilfe eines vorgesteuerten 2/2-Wegeventils (Logik), wobei zur
Vermeidung von Entlastungsschlägen die Öffnungsbewegung des
Schließkörpers des 2/2-Wegeventils möglichst langsam erfolgt.
Dazu wird das Steueröl zur Betätigung des Schließkörpers mit
tels des Steuerkolbens des Hauptventils über eine entsprechend
klein dimensionierte feste Drossel aus dem Steuerraum des Wege
ventils abgeführt. Diese Art der Druckentlastung erfordert ver
hältnismäßig viel Zeit, bis sich das Tankdruckniveau im Arbeitsraum
einstellt.
Es sind schon Vorrichtungen bekannt, bei denen die Entlastung
des unter hohem Druck stehenden Arbeitsraumes bei Vermeidung
von Entlastungsschlägen unter Verwendung von 2/2-Wegeventilen
angestrebt wird.
Bei einer aus der DE 27 17 577 A1 bekannten Vorrichtung wird
der Schließkörper eines als Entlastungsventil dienenden 2/2-
Wege-Sitzventils, das zur Entlastung des Arbeitsraumes eines
Preßzylinders dient, ausschließlich von einer Feder in Schließ
richtung belastet. In Öffnungsrichtung wirkt auf den Schließ
körper ein von einem auf einer Betätigungsseite herrschenden
Steuerdruck beaufschlagter Aufsteuerkolben, dessen Steuerfläche
größer ist als die von der kreisförmigen Dichtkante zwischen
dem Schließkörper und einem Ventilsitz umschlossene Sitzfläche.
Zwischen der Betätigungsseite und einer Tankleitung ist eine
Drossel angeordnet. Die Betätigungsseite des Aufsteuerkolbens
ist während einer Entlastung des Arbeitsraumes bei noch hohem
Druck über eine zweite Drossel und nach einem Abfall des Druc
kes im Arbeitsraum auf einen bestimmten Wert direkt mit dem Ar
beitsraum verbunden. Der Druck auf der Betätigungsseite des
Aufsteuerkolbens steigt an, und dieser öffnet das Entlastungs
ventil.
Aus der DE 25 42 665 C2 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der
der Arbeitsraum eines Preßzylinders über ein vorgesteuertes
2/2-Wege-Sitzventil entlastet wird, dem zum Arbeitsraum hin ei
ne Drossel vorgeschaltet ist, deren Durchflußquerschnitt vom
Druck im Arbeitsraum derart gesteuert wird, daß er bei maxima
lem Druck minimal ist und mit fallendem Druck zunimmt.
Um eine möglichst kurze Taktzeit zu erzielen, wird bei der be
kannten Vorrichtung außerdem ein Saugventil geöffnet, schon be
vor der Druck im Arbeitsraum des Preßzylinders auf null abge
fallen ist. Dazu ist eine besondere Steuerung des Saugventils
erforderlich.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so weiterzuentwickeln, daß die
Druckentlastungszeit bis zur Erzielung des Tankdruckniveaus für
einen unter hohem Druck stehenden Arbeitsraum möglichst kurz
gehalten wird, ohne befürchten zu müssen, daß Entlastungsschlä
ge hierbei auftreten. Dabei sollen Komponenten verwendet werden
können, die auch für andere Anwendungsgebiete eingesetzt wer
den.
Dies wird bei einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
mit Hilfe der Merkmale nach dem kennzeichnenden Teil
des Anspruches 1 erreicht. Durch die zusätzliche Verbindung des
Arbeitsraumes mit einem Druckbegrenzungsventil entspannt sich
beim Schalten des Vorsteuerventils der Arbeitsraum zunächst auf
den am Druckbegrenzungsventil eingestellten Druck, wobei die
hierbei über das Druckbegrenzungsventil strömende Arbeitsflüs
sigkeit weiter über die erste Drossel und das Vorsteuerventil
zum Tank strömt. Während dieser ersten Entspannungsphase bleibt
das Hauptventil durch den in der Verbindung zum Vorsteuerventil
infolge der über das Druckbegrenzungsventil zuströmenden Ar
beitsflüssigkeit sich aufbauenden Steuerdruck noch geschlos
sen, da die von diesem Staudruck beaufschlagte Steuerfläche des
Steuerkolbens für den Schließkörper größer ist als die vom Ar
beitsdruck des Verbrauchers beaufschlagte Fläche des Steuerkol
bens. Sobald der Staudruck einen Wert erreicht hat, der nicht
mehr ausreicht, den Schließkörper in seiner Schließlage zu hal
ten, öffnet für eine zweite Entspannungsphase der Schließkörper
die Verbindung des Arbeitsraumes zum Tank. Die Öffnungsge
schwindigkeit des Schließkörpers wird von den hydraulischen Wi
derständen zwischen dem Steuerraum des Steuerkolbens und dem
Vorsteuerventil bestimmt. Bevorzugt ist dazu gemäß Anspruch 2
eine dritte Drossel vorhanden, über die bei der Öffnungsbewe
gung des Steuerkolbens die aus dessen Steuerraum verdrängte
Steuerflüssigkeit strömt. Durch die beiden Entspannungsphasen
läßt sich die Druckentlastungszeit des Verbrauchers auf einen
optimalen Wert bringen, ohne einen Entlastungsschlag befürchten
zu müssen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem An
spruch 3.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der einzigen einen Hydraulikschaltplan darstellenden Abbildung
erläutert.
In der Figur ist mit 1 ein Hydrozylinder bezeichnet, dessen Ar
beitsraum 2 über eine Arbeitsleitung 3 mit Rückschlagventil 4
mit der Druckseite der Pumpe 5 in Verbindung steht. Von der Ar
beitsleitung 3 zweigt eine Leitung 6 zum Einlaß eines 2/2-
Wegeventils 7 ab. Bei dem 2-Wegeventil mit zwei Schaltstellun
gen, nämlich einer offenen und geschlossenen, handelt es sich
um ein sogenanntes Logikelement, das über ein Vorsteuerventil 8 hy
draulisch gesteuert wird, wobei der Steuerraum 9 über eine
dritte Drossel 10 sowie eine Drossel 11, die die erste Drossel
im Sinne des Anspruchs 1 ist, mit dem P-Anschluß des Vorsteuer
ventils 8 in Verbindung steht, und zwar mittels der Steuerlei
tung 12, die die beiden Drosseln 10 und 11 aufweist. Die Steu
erflüssigkeit wird von der Arbeitsleitung 3 mittels der Steuer
leitung 13 abgezapft und über eine Drossel 14, deren Durch
flußquerschnitt kleiner als der Durchflußquerschnitt der Dros
sel 11 ist und die die zweite Drossel im Sinne des Anspruchs 1
ist, der Steuerleitung 12 zugeführt. Von dort gelangt die Steu
erflüssigkeit über die Drossel 10 zum Steuerraum 9. Von der
Steuerleitung 13 führt ein Steuerleitungsabschnitt 15 zu einem
Druckbegrenzungsventil 16, dessen Ausgang 17 mit einer Steuer
leitung 18 verbunden ist, die in die Steuerleitung 12 mündet.
In der gezeigten vom erregten Magneten M geschlossenen Schalt
stellung a des Vorsteuerventils 8 wird durch den im Steuerraum
9 herrschenden und auf den Steuerkolben 20 wirkenden Steuer
druck zuzüglich der Kraft einer Schließfeder 19 der Schließkör
per 28 in seiner Schließstellung gehalten und damit die Verbin
dung der Leitung 6 zur Tankleitung 21 unterbrochen. Das Druck
begrenzungsventil 16 bleibt solange in seiner Schließstellung,
bis der Arbeitsdruck, der über den Steuerleitungsabschnitt 26
gegen die Kraft der Schließfeder 22 wirkt, den an dieser einge
stellten Wert erreicht. Sobald dies der Fall ist und der Ar
beitsdruck den an der Schließfeder 22 des Druckbegrenzungsventils 16
eingestellten Druckwert übersteigt, öffnet das Druckbegren
zungsventil 16 und verbindet damit seinen Eingang 27 mit seinem
Ausgang 17. Wird das Vorsteuerventil nach Entregen des Magneten
M mittels der Druckfeder 29 von seiner gezeigten Schließstel
lung a in seine Durchgangsstellung b verschoben und damit
über den Anschluß A und die Steuerleitung 23 eine Ver
bindung zum Tank 24 hergestellt, strömt vom Arbeitsraum 2
über die Arbeitsleitung 3, die Steuerleitung
13, das Druckbegrenzungsventil 16, die Steuerleitung 18,
die Drossel 11 in der Steuerleitung 12, sowie über das Vorsteuerven
til 8 und die Steuerleitung 23 Arbeitsflüssigkeit zum Tank 24.
Die zum Tank 24 abströmende Arbeitsflüssigkeitsmenge wird durch
den freien Querschnitt der Drossel 11 begrenzt. Damit baut sich
gleichzeitig in der Steuerleitung 12 stromauf der Drossel 11
ein Staudruck auf, der über die Drossel 10 auch im Steuerraum 9
wirkt und zunächst den Schließkörper 28 in seiner gezeigten
Schließstellung hält. Sobald der Druck im Arbeitsraum 2 soweit
abgefallen ist, daß sich das Druckbegrenzungsventil 16 entspre
chend seiner Druckeinstellung schließt und damit
keine Arbeitsflüssigkeit mehr in die
Steuerleitung 12 nachströmt, fällt auch der Staudruck in der
Steuerleitung 12 und damit auch im Steuerraum 9 ab, so daß der
auf die Ringfläche 30 des Steuerkolbens 20 wirkende Arbeits
druck den Schließkörper 28 entgegen der geringen Kraft der
Schließfeder 19 in Öffnungsrichtung bewegt und damit unmittel
bar eine Verbindung des Arbeitsraumes 2 mit der Tankleitung 21
herstellt, so daß die Restentlastung des Arbeitsraumes 2
erfolgt. Die Geschwindigkeit der Öffnungsbewegung des
Schließkörpers 28 wird durch den freien Querschnitt der Drossel
10 oder, falls diese nicht vorhanden ist, durch die Drossel 11
festgelegt, da die aus dem Steuerraum 9 während der Öffnungsbe
wegung des Schließkörpers 28 verdrängte Steuerflüssigkeit über
diese Drosseln zum Tank 24 geführt werden muß. Durch das Druckbe
grenzungsventil 16 wird zunächst der hohe Druck im Arbeitsraum 2
auf einen Zwischendruck abgebaut, wobei die Entlastungsge
schwindigkeit auf diesen Zwischendruck durch den inneren Wider
stand des Druckbegrenzungsventils 16 festgelegt ist. Der Abbau des
Restdruckes über das 2/2-Wegeventil 7 kann rasch erfolgen, da
ein Entlastungsschlag im unteren Druckbereich nicht mehr zu be
fürchten ist. Deshalb kann entgegen dem bisherigen Stand der
Technik die Drossel 10, die die Öffnungsgeschwindigkeit des
Schließkörpers 28 des 2/2-Wegeventils 7 bestimmt, verhältnismä
ßig groß ausgebildet werden oder auch ganz entfallen und damit
die Öffnungsgeschwindigkeit des 2/2-Wegeventils entsprechend
erhöht werden. Dadurch läßt sich die Gesamtzeit für die Entla
stung des Arbeitsraumes 2 auf einen kleinen Zeitraum begrenzen.
Die Entlastungsvorrichtung wird von drei Platten I, II und III
gebildet, wobei die Platte I das 2/2-Wegeventil, die Platte II das
Druckbegrenzungsventil 16 mit den beiden Drosseln 14, 11 und die
Platte III das Vorsteuerventil 8 aufnimmt. Der Durchflußquer
schnitt der zweiten Drossel 14 ist kleiner
als der Durchflußquerschnitt der ersten Drossel 11. Dadurch ist
gewährleistet, daß bei geöffnetem Druckbegrenzungsventil 16 ein ausreichender
Staudruck in der Steuerleitung 12 auftritt, um den Schließkörper 20 in seiner
Schließlage zu halten, und daß außerdem im geschlosse
nen Zustand des Vorsteuerventils 8 über die Drossel 14 Steuer
flüssigkeit zum Schließen des Schließkörpers 20 vom Verbraucher
bzw. von der Pumpe in den Steuerraum 9 einströmen. Auf die
Drossel 10 kann auch verzichtet werden, wenn die zweite Ent
spannungsphase besonders schnell erfolgen soll.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Entlastung eines unter hohem Druck ste
henden, mit Hydraulikflüssigkeit gefüllten Arbeitsraumes (2)
mit Hilfe eines vorgesteuerten 2/2-Wegeventils (7), wobei zwi
schen einem Steuerraum (9) des 2/2-Wegeventils (7) und dem Vor
steuerventil (8) eine erste Drossel (11) angeordnet ist, und die
vom Steuerdruck beaufschlagte Fläche des Steuerkolbens (20) für
den Schließkörper (28) größer ist als die vom Verbraucherdruck
beaufschlagte Fläche des Steuerkolbens (20), und der Steuerdruck in
Schließrichtung und der Verbraucherdruck in Öffnungsrichtung
des Steuerkolbens (20) wirken und bei geöffnetem Vorsteuerven
til (8) der Steuerdruck zum Tank (24) entlastbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arbeitsraum (2) mit dem Eingang (27)
eines Druckbegrenzungsventils (16) in Verbindung steht, dessen
Ausgang (17) mit der Steuerverbindung (12) zwischen dem Steuer
raum (9) des 2/2-Wegeventils (7) und dem Vorsteuerventil (8)
verbunden ist, und daß die erste Drossel (11) zwischen der Verbin
dungsstelle des Ausgangs (17) des Druckbegrenzungsventils (16)
mit der Steuerverbindung (12) und dem Vorsteuerventil (8) ange
ordnet ist und daß der Arbeitsraum (2) mit dem Steuerraum (9)
des 2/2-Wegeventils (7) über eine zweite Drossel (14) verbunden
ist, deren Durchflußquerschnitt kleiner als der Durchflußquer
schnitt der ersten Drossel (11) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Drossel (14) über eine dritte Drossel (10) mit
dem Steuerraum (9) des 2/2-Wegeventils (7) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckbegrenzungsventil (16) mit der ersten Drossel (11)
und der zweiten Drossel (14) als Zwischenplatte (II) mit ent
sprechenden Steuerkanälen ausgebildet ist und daß das 2/2-
Wegeventil (7) mit der dritten Drossel (10) in Plattenbauweise
(I) und das Vorsteuerventil (8) in Plattenbauweise (III) ausge
bildet sind.
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