DE19853355C1 - Hydraulisch steuerbares Hubventil - Google Patents
Hydraulisch steuerbares HubventilInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein hydraulisch steuerbares Hubventil mit einem Schaftkolben, der von einem mit einer Druckquelle verbindbaren hydraulischen Federmittel druckbeaufschlagbar und von einer ersten Endstellung in Richtung einer zweiten Endstellung bewegbar ist. DOLLAR A Erfindungsgemäß sind Drucksteuermittel vorgesehen, die den Druck des hydraulischen Federmittels auf den Schaftkolben während dessen Bewegen von der ersten in Richtung der zweiten Endstellung durch Verbinden des hydraulischen Federmittels mit der Druckquelle über einen variabel festlegbaren Teil des Ventilhubes konstant halten. DOLLAR A Verwendung beispielsweise als Gaswechselventil eines Hubkolbenmotors.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein hydraulisch steuerbares Hub
ventil, insbesondere ein Gaswechselventil einer Brennkraftma
schine, mit einem Schaftkolben, der von einem mit einer Druck
quelle verbindbaren hydraulischen Federmittel druckbeaufschlag
bar und von einer ersten Endstellung in Richtung einer zweiten
Endstellung bewegbar ist.
Aus der Patentschrift DE 38 36 725 C1 ist eine hydraulische
Stelleinrichtung für ein Hubventil in einer Brennkraftmaschine
bekannt, die einen in einem zylindrischen Arbeitsraum geführten,
mit dem Ventilschaft verbundenen Kolben aufweist, der derart
beidseitig federbelastet ist, daß der Kolben im Ruhezustand in
eine Mittellage, in der das Hubventil teilweise geöffnet ist,
gezwungen wird. Zum Bewegen des Hubventils in eine Öffnungs-
bzw. Schließposition ist der Kolben durch eine Druckquelle al
ternierend mit Hydraulikdruck beaufschlagbar. Dazu sind eine als
Druckquelle dienende Förderpumpe und ein schaltbares Mehrwege
ventil vorgesehen.
Aus der Patentschrift DE 195 01 495 C1 ist eine hydraulische
Ventilsteuerung für ein Hubventil in einer Brennkraftmaschine
bekannt, die eine Schraubendruckfeder, die das Hubventil in
Schließrichtung belastet, sowie mittels eines schaltbaren Mehr
wegeventils abwechselnd mit einer Druckquelle und einer Druck
senke verbindbare hydraulische Federmittel umfaßt, die über ei
nen mit dem Hubventil bewegbaren Schaftkolben das Hubventil in
Öffnungsrichtung bewegen können.
Aus den Patentschriften DE 196 21 951 C1 und DE 196 21 719 C1
sind hydraulische Steuervorrichtungen für ein Gaswechsel-Hub
ventil in einer Brennkraftmaschine bekannt, bei denen dem Hub
ventil erste, das Ventil in Schließrichtung belastende Federmit
tel und zweite, das Ventil über einen Schaftkolben in Öffnungs
richtung belastende Federmittel zugeordnet sind, die eine Rei
henschaltung aus einer mechanischen und einer hydraulischen
Feder umfassen. Die zweiten Federmittel bilden eine Federschal
tung mit progressiver Gesamtfederkennlinie, wobei in Abhängig
keit von der Aufstoßarbeit des Hubventils eine über die maximale
Kraft der Schraubenfeder hinausgehende Vorspannung der Hydrau
likfeder erfolgt. Dazu ist ein entsprechend hoher Versorgungs
druck für die Steuervorrichtung vorgesehen.
Aus der Patentschrift DE 197 16 042 C1 ist eine hydraulische
Steuervorrichtung für ein Hubventil in einer Brennkraftmaschine
bekannt, dem erste Federmittel für eine Beaufschlagung in
Schließrichtung und zweite, hydraulisch regelbare Federmittel
für eine Beaufschlagung in Öffnungsrichtung zugeordnet sind. Die
zweiten, hydraulisch regelbaren Federmittel sind zyklisch mit
Druck beaufschlagbar und wieder entlastbar, wobei ihnen ein
Hilfssteuerglied zugeordnet ist, das bei einer Fehlfunktion des
Hubventils die zweiten, hydraulisch regelbaren Federmittel
druckentlasten kann. Vorzugsweise weist das Hilfssteuerglied ei
ne 2/2-Wegeventilfunktion auf und ist über Steuerleitungen an
eine Druckversorgungsleitung sowie eine Druckentlastungsleitung
angeschlossen, die durch ein zentrales Stellglied mit einem
Schaltventil schaltbar sind. Das Hilfssteuerglied ist ferner
durch eine mechanische Rückstellfeder in seiner geschlossenen
Ruheposition gehalten.
Wie oben angedeutet, besteht bei Gaswechselventilen von Brenn
kraftmaschinen das Problem, daß die Betätigungsenergie, z. B. die
Aufstoßenergie eines Auslaßventils mit dem Brennraumdruck und
daher mit der Motorlast schwankt. Dem wird herkömmlicherweise
durch Einstellung unterschiedlich hoher Öffnungskräfte Rechnung
getragen, wie sie mit dem oben erwähnten Federmittel aus einer
Reihenschaltung einer mechanischen und einer hydraulischen Feder
bewirkt werden kann. Eine Schwierigkeit dieser Anordnung besteht
jedoch darin, daß sich mit beginnender Aufstoßbewegung des Ven
tilschaftkolbens das Arbeitsraumvolumen der hydraulischen Feder
entsprechend vergrößert und dadurch der dort aufgebaute Hydrau
likdruck rasch abfällt. Außerdem muß für eine an den Motorbe
triebszustand angepaßte Hydraulikdruckeinstellung der hydrauli
schen Feder gesorgt werden, um eine jeweils optimale Öffnungs
kraft zum Aufstoßen des Ventils zu erzeugen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Hubventil der eingangs genann
ten Art bereitzustellen, das mit einer variabel einstellbaren,
von den hydraulischen Federmitteln gelieferten Betätigungsener
gie bewegbar ist, ohne hierfür variable Versorgungsdrücke für
das hydraulische Federmittel zu benötigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Druck
steuermittel vorgesehen sind, die den Druck des hydraulischen
Federmittels auf den Schaftkolben während dessen Bewegen von der
ersten in Richtung der zweiten Endstellung durch Verbinden des
hydraulischen Federmittels mit der Druckquelle über einen varia
blen festlegbaren Teil des Ventilhubes konstant halten. Auf die
se Weise kann bei konstant bleibendem hydraulischem Federmittel
druck die während des Ventilhubes in den Schaftkolben eingelei
tete Energie dadurch variabel eingestellt werden, daß der Teil
des Ventilhubes, in dem durch die hydraulischen Federmittel der
Arbeitsdruck der Druckquelle auf den Schaftkolben aufgebracht
wird, länger oder kürzer gewählt wird. So kann ohne eine Ände
rung des Arbeitsdrucks der Druckquelle die Betätigungsenergie
des Hubventils verändert werden.
In Ausgestaltung der Erfindung weisen die Drucksteuermittel zum
Verbinden des hydraulischen Federmittels mit der Druckquelle in
einem den Schaftkolben umgebenden Ventilgehäuse einen mit der
Druckquelle verbindbaren ersten Ringraum und einen über einen
Druckkanal mit dem hydraulischen Federmittel verbindbaren weite
ren Ringraum auf, der während des variabel festlegbaren Teils
des Ventilhubs über eine Steuernut in dem Schaftkolben mit dem
ersten Ringraum in Verbindung steht. Dadurch wird das hydrauli
sche Federmittel während des Bewegens des Schaftkolbens von der
ersten in Richtung der zweiten Endstellung selbsttätig mit der
Druckquelle verbunden, sofern der erste Ringraum mit der Druck
quelle verbunden ist. Ferner wird das hydraulische Federmittel
ebenfalls automatisch von der Druckquelle getrennt, sobald die
Steuernut die beiden Ringräume nicht mehr miteinander verbindet.
Solange die beiden Ringräume über die Steuernut verbunden sind,
läßt sich über ein Öffnen und Schließen der Verbindung zwischen
dem ersten Ringraum und der Druckquelle die Beaufschlagung des
hydraulischen Federmittels mit dem Versorgungsdruck der Druck
quelle steuern.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Drucksteu
ermittel zum Verbinden des hydraulischen Federmittels mit der
Druckquelle einen mit der Druckquelle verbindbaren ersten Ring
raum in einem den Schaftkolben umgebenden Gehäuse und eine Steu
ernut in dem Schaftkolben, die über einen in dem Schaftkolben
verlaufenden Druckkanal mit dem hydraulischen Federmittel ver
bindbar ist, wobei die Steuernut während des variabel festlegba
ren Teils des Ventilhubs mit dem Ringraum in Verbindung steht.
Dadurch wird das hydraulische Federmittel während des Bewegens
des Schaftkolbens von der ersten in Richtung der zweiten End
stellung automatisch mit der Druckquelle verbunden, sofern der
erste Ringraum mit der Druckquelle verbunden ist. Dabei ist der
Druckkanal zu dem hydraulischen Federmittel in besonders einfa
cher und raumsparender Weise innerhalb des Schaftkolbens ange
ordnet. Sobald die Steuernut nicht mehr mit dem ersten Ringraum
in Verbindung steht, ist das hydraulische Federmittel von der
Druckquelle getrennt. Solange die Steuernut mit dem ersten Ring
raum in Verbindung steht, läßt sich über ein Öffnen und Schlie
ßen der Verbindung zwischen dem ersten Ringraum und der Druck
quelle die Beaufschlagung des hydraulischen Federmittels mit dem
Versorgungsdruck der Druckquelle steuern.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist in dem Druckkanal
ein Rückschlagventil angeordnet, das einen Druckabbau in dem hy
draulischen Federmittel über den Druckkanal verhindert. Bei ei
ner Verbindung des Druckkanals mit der Druckquelle öffnet das
Rückschlagventil, wenn der Druck in dem hydraulischen Federmit
tel infolge einer Bewegung des Schaftkolbens unter den Versor
gungsdruck der Druckquelle abgesunken ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der erste Ringraum
über ein hydraulisches Stellglied mit der Druckquelle verbind
bar, das zugleich die Bewegung des Schaftkolbens von einer er
sten Endstellung in Richtung einer zweiten Endstellung auslöst.
Dadurch kann auf ein gesondertes Stellglied für die Drucksteuer
mittel verzichtet werden. Der Beginn des variabel festlegbaren
Teils des Ventilhubs wird durch die Verbindung zwischen der
Steuernut in dem Schaftkolben mit dem ersten Ringraum bestimmt.
Das Ende des variabel festlegbaren Teils des Ventilhubs wird
entweder durch die Trennung der Steuernut von dem ersten Ring
raum oder ein Schalten des hydraulischen Stellgliedes bestimmt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weisen die Drucksteuer
mittel zum Verbinden des hydraulischen Federmittels mit der
Druckquelle ein Absperrorgan zum Verschließen des Druckkanals
auf, wobei das Absperrorgan zum Schließen und Öffnen des Druck
kanals auf einer ersten Seite über eine Steuerleitung abwech
selnd mit der Druckquelle und einer Drucksenke hydraulisch ver
bindbar ist und während des variabel festlegbaren Teils des Ven
tilhubs geöffnet gehalten wird. Das Absperrorgan ist dabei
unabhängig vom Druck im Druckkanal hydraulisch ansteuerbar.
Durch Verwenden des Absperrorgans entfällt die Notwendigkeit,
das zum hydraulischen Federmittel strömende Hydraulikmedium
durch ein Schaltventil mit ausreichend großem Öffnungsquer
schnitt hindurchführen zu müssen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem Absperrorgan zum
Schließen des Druckkanals eine in Schließrichtung des Absperror
gans wirkende Rückstellfeder zugeordnet, und das Absperrorgan
ist zum Öffnen des Druckkanals entgegen der Rückstellfederkraft
druckbeaufschlagbar mit dem hydraulischen Federmittel verbunden.
Dadurch läßt sich das Absperrorgan in Abhängigkeit von der Diffe
renz des Drucks in dem hydraulischen Federmittel und des Steuerlei
tungsdrucks öffnen und schließen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuerleitung
über ein hydraulisches Stellglied mit der Druckquelle und der
Drucksenke verbindbar, das zugleich die Bewegung des Schaftkol
bens von der ersten Endstellung in Richtung der zweiten Endstel
lung auslöst. Das hydraulische Stellglied steuert damit sowohl
den Schaftkolben als auch das Absperrorgan an. In einer alterna
tiven Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuerleitung über ei
ne Drossel mit der Druckquelle und über ein Schaltventil mit der
Drucksenke verbunden. Vorzugsweise ist die Steuerleitung derart
an die Druckquelle und die Drucksenke angekoppelt, daß auch das
Absperrorgan geöffnet wird, wenn der Schaftkolben von seiner er
sten Endstellung, in der sich das Ventil in der geschlossenen
Position befindet, in Öffnungsrichtung bewegt wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung legen die Drucksteuer
mittel den variabel festlegbaren Teil des Ventilhubes und damit
die Ventilbetätigungsenergie in Abhängigkeit von einem auf das
Ventil einwirkenden Gegendruck variabel fest, im Fall eines Gas
wechselventils einer Brennkraftmaschine insbesondere in Abhän
gigkeit vom Brennraumdruck und damit von der Motorlast.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeich
nungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Hierzu
zeigen:
Fig. 1 in einer schematischen Längsschnittansicht eine erste
Ausführungsform eines hydraulisch steuerbaren Hubventils
einer Brennkraftmaschine mit einem druckbeaufschlagbaren
Schaftkolben und mit Drucksteuermitteln, die über eine
Steuernut in dem Schaftkolben mit einer Druckquelle ver
bindbar sind,
Fig. 2 eine Ansicht entsprechend Fig. 1, jedoch für eine zweite
Ausführungsform des hydraulisch steuerbaren Hubventils
mit Drucksteuermitteln, die vollständig in den Schaftkol
ben integriert sind,
Fig. 3 eine Ansicht entsprechend Fig. 1, jedoch für eine dritte
Ausführungsform des hydraulisch steuerbaren Hubventils
mit als Absperrorgan für einen verschließbaren Druckkanal
gestalteten Drucksteuermitteln und
Fig. 4 eine Ansicht entsprechend Fig. 1, jedoch für eine vierte
Ausführungsform des hydraulisch steuerbaren Hubventils
mit einem hydraulischen Stellglied und einer Drossel als
Drucksteuermittel.
Eine Brennkraftmaschine, insbesondere ein Hubkolbenmotor für ein
Kraftfahrzeug weist in an sich bekannter Weise mehrere Arbeits
zylinder auf, deren Brennräume mit jeweils wenigstens einem Hub
ventil 1 zur Zufuhr von Verbrennungsluft (Einlaßventil) bzw. zur
Abfuhr der Verbrennungsabgase (Auslaßventil) versehen sind. Zur
Ansteuerung jedes Hubventiles 1 ist eine hydraulische Steuervor
richtung 30, 40, 50, 60 vorgesehen, die gemäß den Fig. 1 bis 4
in verschiedenen Ausführungsformen gestaltet sein kann. Die hy
draulischen Steuervorrichtungen 30, 40, 50, 60 der Hubventile 1
aller Arbeitszylinder der Brennkraftmaschine sind vorzugsweise
über eine als zentrale Steuereinheit gestaltete Motorelektronik
ansteuerbar. In allen Fig. 1 bis 4 ist das Ventil jeweils in
seiner Schließstellung gezeigt.
Unabhängig von der Gestaltung der Ausführungsform der hydrauli
schen Steuervorrichtung weist das Hubventil 1 einen Ventilschaft
2 und eine damit fest verbundene Federaufnahme 3 auf. Der Ven
tilschaft 2 ist über die Federaufnahme 3 durch eine Schrauben
druckfeder 4 mit einer in Ventilschließrichtung wirkenden Feder
kraft beaufschlagbar.
Der Ventilschaft 2 ist in der jeweiligen hydraulischen Steuer
vorrichtung 30, 40, 50, 60 gemeinsam mit einem Schaftkolben 5
linear verschiebbar gelagert, wobei der Schaftkolben 5 in einer
Zylinderführung 6a eines Ventilgehäuses 6 geführt ist. Die Zy
linderführung 6a ist an einer Stelle zu einem Arbeitsraum 7 auf
geweitet, der von dem Schaftkolben 5 durchsetzt wird. In dem Ar
beitsraum 7 ist ein einstückig mit dem Schaftkolben 5 ausgeführ
ter Steuerkolben 8 aufgenommen. Der Steuerkolben 8 umfaßt einen
oberen und einen unteren Tauchkolben 8a und 8b, die in zugehöri
ge Druckräume 7a und 7b des Arbeitsraumes 7 eintauchen. Die
Druckräume 7a und 7b sind so ausgeführt, daß sie jeweils in den
Endstellungen des Schaftkolbens 5 durch die Tauchkolben 8a und
8b hydraulisch vom übrigen Volumen des Arbeitsraumes 7 abge
trennt sind.
Bezugnehmend auf Fig. 1 wird nachfolgend eine erste Ausführungs
form des erfindungsgemäßen Hubventils mit der hydraulischen
Steuervorrichtung 30 beschrieben. Bei dieser Steuervorrichtung
30 ist auf der der Schraubendruckfeder 4 abgewandten Seite des
Schaftkolbens 5 in dem Ventilgehäuse 6 ein Arbeitsraum 9 vorge
sehen, in den der Schaftkolben 5 mit einem Stirnende eintaucht.
Der Arbeitsraum 9 bildet zusammen mit einem Druckzylinder 10,
mit dem er über eine Leitung 11 in Verbindung steht, ein hydrau
lisches Federmittel, das mit einem mechanischen Federmittel in
Form einer Druckfeder 12 in Reihe geschaltet ist. Derartige Fe
deranordnungen sind aus den zitierten Patentschriften DE 196 21 951 C1
und DE 197 16 042 C1 vorbekannt und darin detailliert be
schrieben.
In der dargestellten ersten Endstellung (Ruheposition) des
Schaftkolbens 5 steht der Arbeitsraum 9 über einen Kanal 13 und
eine Nut 14 in dem Schaftkolben 5 sowie über eine gehäuseseitige
Ringnut 15 mit einer Versorgungsleitung 16 in Verbindung. An der
Versorgungsleitung 16 liegt der von einer nicht dargestellten
Druckquelle erzeugte Arbeitsdruck der hydraulischen Steuervor
richtung 30 an, und das Hydraulikmedium kann über diese Versor
gungsleitung 16 in die Steuervorrichtung 30 strömen. In der Ru
heposition des Schaftkolbens 5 liegt demnach in dem hydrauli
schen Federmittel 9, 10, 11 der maximale Arbeitsdruck vor, so
daß auf eine obere Stirnfläche 5a des Schaftkolbens 5 eine maxi
male Druckkraft in Öffnungsrichtung des Hubventils 1 ausgeübt
wird. Zugleich ist der obere Druckraum 7a über eine Nut 18 in
dem Schaftkolben 5 und einen gehäuseseitigen Ringraum 19 mit ei
ner Steuerleitung 20 verbunden, die über ein entsprechend ge
schaltetes Steuerventil 31 druckentlastet ist. Der Arbeitsraum 7
ist über eine Versorgungsleitung 17 ständig mit der Druckquelle
verbunden, so daß auf den Steuerkolben 8 in dieser Position des
Schaftkolbens 5 eine Kraft in Ventilschließrichtung ausgeübt
wird, die gemeinsam mit der Kraft der Schraubendruckfeder 4 aus
reicht, um den Schaftkolben 5 und das Hubventil 1 gegen die
Kraft des vorgespannten hydraulischen Federmittels 9, 10, 11 in
der Ruheposition zu halten.
Eine Bewegung des Schaftkolbens 5 aus seiner Ruheposition heraus
wird durch ein Umschalten des Steuerventils 31 ausgelöst, durch
das die Steuerleitung 20 mit der Versorgungsleitung 21 verbunden
und somit der obere Druckraum 7a unter Arbeitsdruck gesetzt
wird. Die auf das Schaftkolben-Stirnende 5a und den oberen
Tauchkolben 8a einwirkenden Druckkräfte überwiegen die auf den
unteren Tauchkolben 8b einwirkenden Druckkräfte sowie die Feder
kräfte der Schraubendruckfeder 4, so daß sich der Schaftkolben 5
zusammen mit dem Hubventil 1 aus der dargestellten Ruheposition
in Richtung der Öffnungsposition des Hubventils bewegt.
Bei der Ausfahrbewegung des Schaftkolbens 5 verläßt die Nut 14
den Ringraum 15, so daß diese Verbindung des hydraulischen Fe
dermittels 9, 10, 11 mit der Versorgungsleitung 16 getrennt
wird. Mit weiterem Ausfahren des Schaftkolbens 5 droht daher der
Druck in dem hydraulischen Federmittel 9, 10, 11 zu sinken und
die Kraft auf den Schaftkolben 5 nachzulassen. Zur Vermeidung
dieses Druckverlustes sind in dem Ventilgehäuse 6 Drucksteuer
mittel 22 bis 25 zum variablen Verbinden des hydraulischen Fe
dermittels 9, 10, 11 mit der Druckquelle vorgesehen. Die Druck
steuermittel 22 bis 25 umfassen einen von einem Rückschlagventil
23 absperrbaren Druckkanal 22 zwischen dem Arbeitsraum 9 und ei
nem Ringraum 24. Ferner ist in den Schaftkolben 5 eine Steuernut
25 eingedreht, die bei entsprechender Positionierung des
Schaftkolbens 5 den Ringraum 24 mit dem Ringraum 19 und somit
mit der Steuerleitung 20 verbindet.
Wenn sich daher der Schaftkolben 5 aus seiner ersten Endstellung
(Ruheposition) herausbewegt, wird zunächst die Verbindung zwi
schen der Nut 14 und dem Ringraum 15 und gleichzeitig oder un
mittelbar nachfolgend eine Verbindung zwischen den Ringräumen 19
und 24 über die Steuernut 25 hergestellt. Durch die Verbindung
der beiden Ringräume 19 und 24 gelangt der in der Steuerleitung
20 vorliegende Arbeitsdruck in den Druckkanal 22 und bewirkt ge
gen die Kraft einer Feder des Rückschlagventils 23 sowie den
Druck im Arbeitsraum 9 ein Öffnen des Rückschlagventils 23, so
daß die hydraulischen Federmittel 9, 10, 11 mit dem Arbeitsdruck
beaufschlagt bleiben. Dieser Zustand wird dadurch beendet, daß
entweder durch ein Zurückstellen des Steuerventils 31 in die in
Fig. 1 dargestellte Position die Steuerleitung 20 druckentlastet
oder die Verbindung zwischen dem Ringraum 24 und der Steuernut
25 durch die Ausfahrbewegung des Schaftkolbens 5 unterbrochen
wird. In beiden Fällen wird ein Nachströmen des Hydraulikmediums
in den Arbeitsraum 9 beendet, und das Rückschlagventil 23 sperrt
den Druckkanal 22 wieder ab. In dem Teil des Ventilhubs, in dem
die beiden Ringräume 19 und 24 über die Steuernut 25 in Verbin
dung stehen, lassen sich die hydraulischen Federmittel 9, 10, 11
weitgehend frei wählbar über das Steuerventil 31 mit der Druck
quelle oder einer Drucksenke verbinden. Dadurch läßt sich ein
vom Herausbewegen des Schaftkolbens 5 aus dem Arbeitsraum 9 ver
ursachter Druckabfall in dem hydraulischen Federmittel 9, 10, 11
ausgleichen oder von vornherein weitgehend vermeiden.
Am Ende des Ventilhubes gelangt der Schaftkolben 5 in seine
zweite Endstellung, in der der untere Tauchkolben 8b in den un
teren Druckraum 7b eintaucht und dieser Druckraum über eine Nut
26 und einen Ringraum 27 mit der durch ein zuvor erfolgtes Um
schalten des Steuerventils 31 inzwischen druckentlasteten
Steuerleitung 20 verbunden wird. Gleichzeitig gelangt in dieser
zweiten Endstellung des Schaftkolbens 5 die Nut 14 in Verbindung
mit einem Ringraum 28, der über eine Entlastungsleitung 29
dauernd mit der Drucksenke in Verbindung steht. Folglich wird in
dieser Stellung des Schaftkolbens 5 das hydraulische Federmittel
9, 10, 11 ebenfalls druckentlastet, um eine Rückbewegung des
Hubventils 1 und des Schaftkolbens 5 in die erste Endstellung zu
ermöglichen.
Die erfindungsgemäße hydraulische Steuervorrichtung 30 eignet
sich vorzugsweise zur Ansteuerung der Auslaßventile des eingangs
genannten Verbrennungsmotors, die bei hohen Gasdrücken in den
Brennräumen geöffnet werden müssen. Bei unterschiedlichen Last
zuständen des Motors liegen dabei unterschiedlich hohe und un
terschiedlich lange andauernde Gasdrücke in den Brennräumen vor,
die auf das Hubventil 1 Kräfte in dessen Schließrichtung ausüben
und ein Öffnen erschweren. Die hydraulische Steuervorrichtung 30
zum Öffnen des Hubventils muß daher nicht nur in der Lage sein,
die maximal möglichen einwirkenden Kräfte in Ventilschließrich
tung zu überwinden, sondern auch eine ausreichende Betätigungse
nergie während der Zeitdauer des Hubventils bereitzustellen, die
im übrigen nicht zu lange werden darf. Dies wird vorliegend, wie
beschrieben, durch ein Verbinden des hydraulischen Federmittels
9, 10, 11 mit der Druckquelle der Steuervorrichtung 30 während
eines variabel festlegbaren Teils des Ventilhubs realisiert. Da
bei ist der Arbeitsdruck der Druckquelle an den erforderlichen ma
ximalen Kraftaufwand angepaßt, während die Zeitdauer bzw. der
Wegabschnitt des Ventilhubs, über den der hohe Arbeitsdruck an
das hydraulische Federmittel angelegt wird, in Abhängigkeit vom
Energiebedarf während des Öffnungsvorganges des Hubventils 1,
d. h. insbesondere in Abhängigkeit von der Motorlast, festlegbar
ist. In der vorliegenden Ausführungsform wird der Anfang des va
riabel festlegbaren Teils des Ventilhubs durch das Verbinden der
Ringräume 19 und 24 über die Steuernut 25 bestimmt, während das
Ende des variabel festlegbaren Teils des Ventilhubs durch ein
Entlasten des Druckkanals 22 über ein Umschalten des Steuerven
tils 31 in die in Fig. 1 dargestellte Position oder spätestens
durch ein Trennen der Verbindung zwischen dem Ringraum 24 und
der Steuernut 25 definiert wird.
In einem modifizierten Ausführungsbeispiel der hydraulischen
Steuervorrichtung 30 ist anstelle der Drucksteuermittel 22 bis
25 ein mittels eines zusätzlichen Schaltventils, insbesondere
eines 2/3-Wegeventils, absperrbarer Druckkanal zwischen dem Ar
beitsraum 9 und der Druckquelle vorgesehen.
Gemäß Fig. 2 ist in einer zweiten Ausführungsform 40 der erfin
dungsgemäßen hydraulischen Steuervorrichtung der Druckkanal 22
von Fig. 1 samt zugehörigem Ringraum 24 im Ventilgehäuse 6 durch
einen in dem Schaftkolben 5 verlaufenden Druckkanal 32 ersetzt.
Der Druckkanal 32 ist über Verbindungsbohrungen 33 mit einer
Steuernut 34 gekoppelt, die während des Ausfahrvorgangs des
Schaftkolbens 5 den mit der Steuerleitung 20 verbundenen Ring
raum 19 überfährt. In dem Druckkanal 32 zwischen der Steuernut
34 und der Nut 14 ist ein Rückschlagventil 35 angeordnet, das
dem Rückschlagventil 23 gemäß Fig. 1 entspricht.
Die Funktionsweise der hydraulischen Steuervorrichtung 40 gemäß
Fig. 2 entspricht weitgehend derjenigen der Steuervorrichtung 30
gemäß Fig. 1. Über ein Umschalten des als 3/2-Wegeventil gestal
teten Steuerventils 31 wird die Steuerleitung 20 mit dem Ar
beitsdruck der nicht dargestellten Druckquelle beaufschlagt und
der Schaftkolben 5 durch das ebenfalls unter dem Arbeitsdruck
stehende hydraulische Federmittel 9, 10, 11 aus seiner darge
stellten ersten Endstellung (Ruheposition) in Richtung einer
zweiten Endstellung (Öffnungsposition) herausbewegt. Dabei wird
die Verbindung zwischen der Nut 14 und dem Ringraum 15 unterbro
chen, gleichzeitig jedoch die Verbindung zwischen der Steuernut
34 und dem Ringraum 19 geschlossen. Dadurch wird sichergestellt,
daß über den Druckkanal 32 und den Kanal 13 der Arbeitsraum 9
bei geöffnetem Rückschlagventil 35 mit dem Arbeitsdruck beauf
schlagt bleibt, solange die Steuerleitung 20 mit der Druckquelle
verbunden ist und die Steuernut 34 den Ringraum 19 nicht über
fahren hat.
In Fig. 3 ist eine gegenüber den in den Fig. 1 und 2 dargestell
ten Ausführungsformen modifizierte Ausführungsform eines erfin
dungsgemäßen Hubventils 1 mit einer hydraulischen Steuervorrich
tung 50 dargestellt. Dem Hubventil 1 ist wie in den anderen Aus
führungsformen eine Schraubendruckfeder 4 zugeordnet, die über
eine Federaufnahme 3 auf den Ventilschaft 2 einwirkt und eine
Kraft in Schließrichtung des Hubventils 1 ausübt. Zur Betätigung
des Hubventils 1 ist ein in einer Zylinderführung 6a eines Ven
tilgehäuses 6 geführter Schaftkolben 5 vorgesehen, dem ein in
einem Arbeitsraum 7 geführter Steuerkolben 8 zugeordnet ist. An
beiden Seiten des Steuerkolbens 8 sind Tauchkolben 8a und 8b
vorgesehen, die in Druckräume 7a und 7b derart eintauchen, daß
in den Ventilendstellungen jeweils ein Druckraum von dem Ar
beitsraum 7 abgetrennt ist.
Der Schaftkolben 5 ist an seinem oberen Stirnende 5a über ein
hydraulisches Federmittel 9, 10, 11 in Öffnungsrichtung des Hub
ventils 1 mit einer Druckkraft beaufschlagbar, die in der Lage
ist, den Schaftkolben 5 samt Hubventil 1 gegen die Kraft der
Schraubendruckfeder 4 und die auf das Hubventil 1 einwirkenden
sonstigen Kräfte zu bewegen. Die hydraulische Steuervorrichtung
50 läßt sich über ein als 3/2-Wegeventil gestaltetes Steuerven
til 31 schalten, das die Steuerleitung 41 wahlweise entweder
über eine Versorgungsleitung 42 mit einer nicht dargestellten
Druckquelle oder über eine Entlastungsleitung 43 mit einer nicht
dargestellten Drucksenke verbindet. Die Steuerleitung 41 mündet
in den Arbeitsraum 7, mit dem eine weitere Steuerleitung 44 ver
bunden ist. Die Steuerleitung 44 ermöglicht ein hydraulisches
Ansteuern eines Absperrorgans 46 eines Druckkanals 48. Der
Druckkanal 48 verbindet den Arbeitsraum 9 über den Ringraum 14
und die Versorgungsleitung 42 mit der Druckquelle und ist durch
das Absperrorgan 46 absperrbar. Das Absperrorgan 46 ist als
Sperrschieber ausgeführt, der von einer Druckfeder 45 und vom
Steuerleitungsdruck in einen kegeligen Dichtsitz 47 gedrückt
wird. Der Sperrschieber 46 ist in Öffnungsrichtung mit dem Druck
im den Arbeitsraum 9 belastbar.
Die Funktion der hydraulischen Steuervorrichtung 50 läßt sich
wie folgt beschreiben. In der in Fig. 3 dargestellten ersten
Endstellung (Ruheposition) des Hubventils 1 sind sowohl der Ar
beitsraum 7 als auch das hydraulische Federmittel 9, 10, 11 mit
dem maximalen Arbeitsdruck beaufschlagt. Da der obere Druckraum
7a druckentlastet ist, reicht die Summe der Kräfte auf den
Steuerkolben 8 und der Kraft der Schraubendruckfeder 4 aus, um
das Hubventil 1 entgegen der Druckkraft des hydraulischen Feder
mittels 9, 10, 11 in der gezeigten Ruheposition zu halten. Durch
ein Umschalten des Steuerventils 31 läßt sich die Steuerleitung
41 mit der Entlastungsleitung 43 verbinden, wodurch der Arbeits
raum 7 druckentlastet wird. Dadurch wird die Bewegung des
Schaftkolbens 5 von der gezeigten Endstellung in Richtung einer
zweiten Endstellung (Öffnungsposition) ausgelöst, in der das
Hubventil 1 geöffnet ist. Gleichzeitig wird durch das Umschalten
des Steuerventils 31 auch die Steuerleitung 44 druckentlastet,
so daß der Sperrschieber 46 durch den Druck im Arbeitsraum 9 ge
gen die Druckfeder 45 verschoben und der Druckkanal 48 geöffnet
wird. Durch den geöffneten Druckkanal 48 wird das hydraulische
Federmittel mit der Versorgungsleitung 42 und somit mit der
Druckquelle verbunden.
Durch die Bewegung des Schaftkolbens 5 in Richtung der zweiten
Endstellung wird die Nut 14 von dem Ringraum 15 getrennt, jedoch
bleibt die Verbindung zwischen dem Arbeitsraum 9 und der Druck
quelle über den Druckkanal 48 und den Ringraum 15 erhalten. So
bald der Tauchkolben 8a aus dem zugehörigen Druckraum 7a ausge
treten ist und der Ringraum 19 nicht mehr mit der Nut 18 in Ver
bindung steht, beeinflußt die Schaltstellung des Steuerventils
31 die Bewegung des Schaftkolbens 5 nicht mehr, da sich die
Kräfte auf den Steuerkolben 8 gegenseitig aufheben. Damit kann
zu einem beliebigen Zeitpunkt während der Bewegung des Schaft
kolbens von der ersten Endstellung in die zweite Endstellung
bzw. bei einer beliebigen Lage des Hubventils 1 zwischen seiner
geschlossenen Ruheposition und seiner Öffnungsposition das Steu
erventil 31 in die gezeigte Position zurückgeschaltet werden.
Dadurch werden dann der Arbeitsraum 7 und die Steuerleitung 44
wieder mit Druck beaufschlagt, so daß der Sperrschieber 46 wie
der zurück in seinen Dichtsitz 47 gedrückt wird, wodurch die
Verbindung zwischen dem hydraulischen Federmittel 9, 10, 11 und
der Druckquelle unterbrochen wird.
Die darauf folgende weitere Ausfahrbewegung des Schaftkolbens 5
hat sodann einen der Volumenvergrößerung entsprechenden Druck
verlust des hydraulichen Federmittels 9, 10, 11 zur Folge. In
der zweiten Endstellung des Schaftkolbens 5 gelangt die Nut 14
mit dem Ringraum 19 in Verbindung, wodurch das hydraulische Fe
dermittel 9, 10, 11 vollständig druckentlastet wird. Vor dieser
Druckentlastung muß das Steuerventil 31 in die in Fig. 3 darge
stellte Position zurückgeschaltet sein, damit der von oben auf
den Steuerkolben 8 wirkende Arbeitsdruck im Arbeitsraum 7 bei
gleichzeitiger Druckentlastung des durch den unteren Tauchkolben
8b abgetrennten Druckraumes 7b den Schaftkolben 5 gegen die
Kraft der Schraubendruckfeder 4 in der zweiten Endstellung fest
halten kann.
Eine Rückbewegung in die gezeigte erste Endstellung wird durch
ein erneutes Umschalten des Steuerventils 31 und eine entspre
chende Druckentlastung des Arbeitsraumes 7 ausgelöst, was jedoch
aufgrund des druckentlasteten Arbeitsraumes 9 keinen Einfluß auf
den Sperrschieber 46 hat. Dieser wird außerdem von der Druckfe
der 45 in seiner Schließposition gehalten.
Bei der hydraulischen Steuervorrichtung 50 gemäß Fig. 3 läßt
sich aufgrund des beschriebenen Funktionsprinzips der Druck in
dem hydraulischen Federmittel 9, 10, 11 über einen variabel
festlegbaren zeitlichen oder räumlichen Teil des Ventilhubes auf
dem maximalen Arbeitsdruck der Steuervorrichtung halten. Der va
riabel festlegbare Teil des Ventilhubes beginnt mit einer Auslö
sung der Bewegung des Schaftkolbens 5 durch ein Umschalten des
Steuerventils 31 und er endet beliebig wählbar mit einem Zurück
schalten des Steuerventils 31.
Zusätzlich erfüllt der Sperrschieber 46 eine Sicherheitsfunktion
bei einem Ausfall der Druckquelle und einem damit verbundenen
Absinken des Arbeitsdruckes in der Steuervorrichtung 50. Falls
in diesem Fall die hydraulischen Federmittel nicht vollständig
druckentlastet sind, öffnet sich der Sperrschieber 46 automa
tisch durch die Druckdifferenz zwischen dem Arbeitsraum 9 und
dem Druckkanal 48, so daß der Druck in dem Arbeitsraum 9 abge
senkt wird. Da jedoch die Kraft der Druckfeder 45 ein vollstän
diges Absenken des Druckes in dem Arbeitsraum 9 auf das Niveau
des verbliebenen Arbeitsdrucks verhindert, kann zwischen dem
Ringraum 15 und dem Arbeitsraum 9 ein zusätzliches Rückschlag
ventil im Kanal 13 vorgesehen sein, das ein Abfließen von Hy
draulikmedium aus dem Arbeitsraum 9 in den Ringraum 15 erleich
tert, ein Zufließen jedoch verhindert.
Eine vierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hubventils mit
einer zugehörigen hydraulischen Steuervorrichtung 60 ist in Fig. 4
dargestellt. Die hydraulische Steuervorrichtung 60 entspricht im
wesentlichen der in Fig. 3 dargestellten Steuervorrichtung 50,
wobei das dort vorgesehene, als Steuerventil dienende 3/2-Wege
ventil 31 durch ein 2/2-Wegeventil 51 zusammen mit einer Drossel
52 in einer Bypassleitung 53 ersetzt ist. Die Bypassleitung 53
verbindet die Steuerleitung 41 mit der Versorgungsleitung 42.
Eine Bewegung des Schaftkolbens 5 von der dargestellten ersten
Endstellung in Richtung der zweiten Endstellung wird durch ein
Umschalten des als Steuerventil dienenden 2/2-Wegeventils 51 aus
gelöst, wodurch der Arbeitsraum 7 rasch über die Entlastungslei
tung 43 druckentlastet wird. Noch bevor wesentliche Mengen an
Hydraulikmedium von der Versorgungsleitung 42 über die Drossel
52 in die Steuerleitung 41 gelangen können, taucht der obere
Tauchkolben 8a aus dem Druckraum 7a aus, woraufhin das Steuer
ventil 51 sofort wieder in die gezeigte Ausgangsposition zurück
geschaltet werden kann.
Wie bei der Steuervorrichtung 50 gemäß Fig. 3 wird der Sperr
schieber 46 durch den Druck im Arbeitsraum 9 bei entlasteter
Steuerleitung 44 geöffnet und der Arbeitsraum 9 über den Druck
kanal 48 mit der Druckquelle verbunden. Der sich mit zeitlicher
Verzögerung wieder in dem Arbeitsraum 7 und damit auch in der
Steuerleitung 44 aufbauende Arbeitsdruck bewirkt während des
Ventilhubes ein allmähliches Schließen des Sperrschiebers 46.
Das Verhalten des Sperrschiebers 46 wird dabei wesentlich von
der Dimensionierung der Drossel 52 beeinflußt, daher ermöglicht
eine verstellbar ausgeführte Drossel 52 eine Änderung der
Schließgeschwindigkeit des Sperrschiebers 46, beispielsweise in
Abhängigkeit von den Betriebsbedingungen eines mit dem erfin
dungsgmäßen Hubventil ausgerüsteten Verbrennungsmotors.
Die vorgeschlagene Anordnung ermöglicht während eines variabel
festlegbaren Teils des Ventilhubs eine hinsichtlich ihrer Dauer
einstellbare Beaufschlagung des hydraulischen Federmittels 9,
10, 11 mit dem Arbeitsdruck, so daß die auf das Hubventil 1 aus
geübte Öffnungsenergie entsprechend variabel einstellbar ist.
Das Absperrorgan 46 ist in vorteilhafter Weise so angeordnet,
daß es mit Hilfe einer kleinen Menge an Hydraulikmedium ver
stellbar ist, gleichzeitig aber einen Druckkanal mit vergleichs
weise großem Strömungsquerschnitt schalten kann. Durch einen
Druckkanal mit einem großen Strömungsquerschnitt läßt sich eine
hohe Öffnungsleistung der Steuervorrichtung erzielen.
Es versteht sich, daß ein Absperrorgan 46, wie es in den Steuer
vorrichtungen 50 und 60 gemäß den Fig. 3 und 4 vorgesehen ist,
auch auf andere Weise angesteuert werden kann. Insbesondere läßt
sich in der Steuerleitung 44 ein Element zur Invertierung des
Druckes in der Steuerleitung vorsehen, so daß der Sperrschieber
46 bei in der Steuerleitung 44 anliegendem Arbeitsdruck geöffnet
und bei entlasteter Steuerleitung 44 geschlossen ist.
Claims (10)
1. Hydraulisch steuerbares Hubventil (1), insbesondere Gas
wechselventil einer Brennkraftmaschine, mit einem Schaftkolben
(5), der von einem mit einer Druckquelle verbindbaren hydrauli
schen Federmittel (9, 10, 11) druckbeaufschlagbar und von einer
ersten Endstellung in Richtung einer zweiten Endstellung beweg
bar ist,
gekennzeichnet durch
Drucksteuermittel (19, 22 bis 25, 32 bis 35, 44 bis 48), die den
Druck des hydraulischen Federmittels (9, 10, 11) auf den
Schaftkolben (5) während dessen Bewegen von der ersten in Rich
tung der zweiten Endstellung durch Verbinden des hydraulischen
Federmittels (9, 10, 11) mit der Druckquelle über einen variabel
festlegbaren Teil des Ventilhubes konstant halten.
2. Hubventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Drucksteuermittel (19, 22 bis 25) zum Verbinden des hydrau
lischen Federmittels (9, 10, 11) mit der Druckquelle in einem
den Schaftkolben (5) umgebenden Ventilgehäuse (6) einen mit der
Druckquelle verbindbaren ersten Ringraum (19) und einen über ei
nen Druckkanal (22) mit dem hydraulischen Federmittel verbindba
ren weiteren Ringraum (24) aufweisen, der während des variabel
festlegbaren Teils des Ventilhubs über eine Steuernut (25) in
dem Schaftkolben (5) mit dem ersten Ringraum (19) in Verbindung
steht.
3. Hubventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Drucksteuermittel (19, 32 bis 35) zum Verbinden des hydrau
lischen Federmittels (9, 10, 11) mit der Druckquelle einen mit
der Druckquelle verbindbaren ersten Ringraum (19) in einem den
Schaftkolben (5) umgebenden Ventilgehäuse (6) und eine Steuernut
(34) in dem Schaftkolben (5) umfassen, die über einen in dem
Schaftkolben verlaufenden Druckkanal (13, 32) mit dem hydrauli
schen Federmittel verbindbar ist, wobei die Steuernut (34) wäh
rend des variabel festlegbaren Teils des Ventilhubs mit dem
Ringraum (19) in Verbindung steht.
4. Hubventil nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Druckkanal (22, 32) ein Rückschlagventil (23, 35) ange
ordnet ist, das einen Druckabbau in dem hydraulischen Federmit
tel (9, 10, 11) über den Druckkanal (22, 32) verhindert.
5. Hubventil nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Ringraum (19) über ein hydraulisches Stellglied (31)
mit der Druckquelle verbindbar ist, das zugleich die Bewegung
des Schaftkolbens (5) von einer ersten Endstellung in Richtung
einer zweiten Endstellung auslöst.
6. Hubventil nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Drucksteuermittel (44 bis 48) zum Verbinden des hydrauli
schen Federmittels (9, 10, 11) mit der Druckquelle ein Absperr
organ (46) zum Schließen und Öffnen des Druckkanals (48) aufwei
sen, das auf einer ersten Seite über eine Steuerleitung (44) ab
wechselnd mit der Druckquelle und einer Drucksenke hydraulisch
verbindbar ist und während des variabel festlegbaren Teils des
Ventilhubs geöffnet gehalten wird.
7. Hubventil nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem Absperrorgan (46) eine in Schließrichtung des Absperrorgans
(46) wirkende Rückstellfeder (45) zugeordnet ist und das Ab
sperrorgan zum Öffnen des Druckkanals (48) entgegen der Feder
kraft druckbeaufschlagbar mit dem hydraulischen Federmittel (9,
10, 11) verbunden ist.
8. Hubventil nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerleitung (44) mit der Druckquelle und der Drucksenke
über ein hydraulisches Stellglied (31, 51) verbindbar ist, das
zugleich die Bewegung des Schaftkolbens (5) von der ersten End
stellung in Richtung der zweiten Endstellung auslöst.
9. Hubventil nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerleitung (44) über eine Drossel (52) mit der Druckquel
le und über ein Schaltventil (51) mit der Drucksenke verbunden
ist.
10. Hubventil nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Drucksteuermittel den Teil des Ventilhubes, über den sie den
Druck des hydraulischen Federmittels (9, 10, 11) konstant hal
ten, in Abhängigkeit von einem auf das Hubventil einwirkenden
Gegendruck variabel festlegen.
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