Bei
elektrohydraulischen nockenwellenlosen Ventilsteuerungen, wie sie
z. B. aus der
DE 101 27 205 bekannt
sind, können
Hub und Steuerzeiten der Gaswechselventile einer Brennkraftmaschine
prinzipiell frei programmiert werden. Dadurch können das Betriebsverhalten
der Brennkraftmaschine sowie deren spezifischer Kraftstoffverbrauch
und deren Emissionsverhalten verbessert werden.
Allerdings
weisen elektrohydraulische nockenwellenlose Ventilsteuerungen noch
ein Optimierungspotential in Bezug auf Lebensdauer, Stellgenauigkeit
des Hubes sowie den hydraulischen Energiebedarf auf.
So
findet zu Beginn des Hubs eines Gaswechselventils ein hochdynamischer
Zufluss des Hydrauliköls
in den hydraulischen Steller statt, was zu hohen Strömungsgeschwindigkeiten
im Ventilspalt eines dazu benötigten
Steuerventils führt.
In Folge dessen kann dort Kavitation auftreten.
Darüber hinaus
werden durch diesen hochdynamischen Vorgang starke Elastizitätsschwingungen
im Steller ausgelöst.
Da diese Elastizitätsschwingungen
in ihrer Ausprägung
und Wirkung schwankende Anteile aufweisen, sind sie problematisch
in Bezug auf die Reproduzierbarkeit und Genauigkeit der Steuerung
des Ventilhubes.
Schließlich ist
der hydraulische Wirkungsgrad der elektrohydraulischen Ventilsteuerung
noch nicht befriedigend, da das Öl
im Steller vor jedem Öffnungsvorgang
drucklos oder auf sehr niedrigem Standdruckniveau ist und zu Beginn
des Öffnungsvorgangs
auf den Arbeitsdruck gebracht werden muss. Dazu ist eine erhebliche
hydraulische Energie erforderlich. Der Bedarf an hydraulischer Energie steigt
noch weiter an, wenn in dem Öl
Gasblasen vorhanden sind, die bei Umgebungsdruck frei werden. Selbst
ein zu Beginn der Öffnungsbewegung
des Stellers prozentual geringer Volumenanteil der Gasblasen im
Steller kann eine erhebliche Zunahme des hydraulischen Energiebedarfs
verursachen. Zugleich verschlechtern die Gasblasen die Stellgenauigkeit des
Ventilhubes.
Die
geschilderten Probleme können
grundsätzlich
bereits dadurch behoben bzw. verringert werden, dass ein erhöhter Standdruck
im Rücklauf des
hydraulischen Stellers hergestellt wird. Ein wesentlicher Nachteil
einer solchen Anordnung liegt jedoch darin, dass dadurch die Zuhaltekraft
des Gaswechselventils im geschlossenem Zustand verringert wird.
Dies muss bei der Auslegung der Kolbengeometrie und bei der betriebspunktabhängigen Einstellung
des Systemdrucks berücksichtigt
werden. So entstehen Einschränkungen
für die
konstruktive Auslegung und den Wirkungsgrad des Systems.
Vorteile der
Erfindung
Bei
einem erfindungsgemäßen hydraulischen
Steller eines Gaswechselventils einer Brennkraftmaschine, mit einem
das Gaswechselventil betätigenden
hydraulischen Arbeitszylinder, wobei der Arbeitszylinder einen ersten
Arbeitsraum aufweist, mit einer Hochdruck führenden Speiseleitung, mit mindestens
einem den Durchfluss der Speiseleitung steuernden Steuerventil und
mit einer drucklosen oder mit niedrigem Standdruck beaufschlagten
Rücklaufleitung,
wobei Speiseleitung und Rücklaufleitung mit
dem Arbeitszylinder hydraulisch verbunden sind, ist der Arbeitsraum
mit Niederdruck beaufschlagbar. Dadurch, dass vor Beginn der Stellbewegung
des hydraulischen Stellers der Arbeitsraum mit Niederdruck beaufschlagt
wird, werden eventuell in dem Hydrauliköl im Arbeitsraum vorhandene
Gasblasen komprimiert und das Hydrauliköl vorgespannt. Bei vielen Anwendungen
beträgt
der Niederdruck, mit dem der erste Arbeitsraum vorgespannt werden
kann, in vorteilhafter Weise mindestens etwa 5 bar bis 15 bar und maximal
etwa 25% bis 50% des Arbeitsdrucks des hydraulischen Stellers. Die
konkrete Festlegung des Niederdruckniveaus, gegebenenfalls auch
dessen vom Betriebspunkt abhängige
Steuerung, hängt
unter anderem von der geometrischen Auslegung des hydraulischen
Stellers ab.
Durch
das Vorspannen des Hydrauliköls
im Arbeitsraum vor der eigentlichen Stellbewegung werden die hydraulischen
Verluste deutlich verringert, da die Kompression der eventuell vorhandenen
Gasblasen und das Vorspannen des Hydrauliköls mit einem deutlich niedrigeren
Druck als dem Arbeitsdruck des hydraulischen Stellers erfolgt. Infolgedessen
muss auch das Volumen des ersten Arbeitsraums nicht minimiert werden,
sondern kann so groß gewählt werden,
wie es z.B. aus konstruktiven Gründen
günstig erscheint.
Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass die
Kavitation am ersten Steuerventil verringert wird, da zum Zeitpunkt
des Öffnens
des ersten Steuerventils auf der Sekundärseite des ersten Steuerventils
bereits ein deutlich über
dem Umgebungsdruck liegender Druck – nämlich der Niederdruck – herrscht.
Weil die Druckschwingungen beim Öffnen
des ersten Steuerventils verringert werden, verringern sich auch
die Schwankungen des Hubs des Gaswechselventils und somit wird die
Steuerung des Ventilhubs vereinfacht und außerdem genauer.
Da
die eventuell vorhandenen Gasblasen bereits vor dem Beginn der Stellbewegung
des hydraulischen Stellers durch den Niederdruck komprimiert wurden,
verursachen die komprimierten bzw. in Lösung befindlichen Gasanteile
keine oder nur noch vernachlässigbar
geringe Hubfehler oder Hubschwankungen.
Wenn
der erste Arbeitsraum bis zum Ende einer Hubbewegung mit einer Niederdruckquelle,
insbesondere einem Niederdruckspeicher, hydraulisch in Verbindung
bleibt, kann nach dem Schließen
des ersten Steuerventils, das heißt wenn aus dem Hochdruckspeicher
kein Hydraulikfluid mehr in den Arbeitsraum strömen kann, noch Hydraulikfluid
aus dem Niederdruckspeicher in den ersten Arbeitsraum strömen. Dadurch
wird ermöglicht,
dass der Kolben des hydraulischen Stellers und damit auch das mit ihm
gekoppelte Gaswechselventil sanft und – bei geeigneter Auslegung – praktisch
ohne Überschwingen abgebremst
wird, da das am Ende der Hubbewegung aus dem Niederdruckspeicher
in den ersten Arbeitsraum nachfließende Hydrauliköl ein Zurückschwingen
des Kolbens verhindert oder zumindest deutlich verringert: Bei geeigneter
Abstimmung aller Komponenten findet auch bei hohen Stellgeschwindigkeiten am
Ende der Hubbewegung ein im wesentlichen asymptotischer Übergang
des Kolbens und damit auch des Gaswechselventils in den gewünschten Endhub
statt.
Außerdem kann
durch diesen von einer Niederdruckquelle unterstützten Abbremsvorgang ein gewünschter
Hub des Gaswechselventils energetisch günstiger eingestellt werden,
da die für
den Hubgewinn beim Abbremsen eingesetzte Hilfsenergie der Niederdruckquelle
sehr viel geringer ist als die für
den gleichen Hubzuwachs anderenfalls benötigte Hilfsenergie der Hochdruckquelle.
Durch
die hydraulische Verbindung zu einem Niederdruckspeicher sinkt am
Ende der Stellbewegung des hydraulischen Stellers der Druck im ersten Arbeitsraum
nicht mehr bis auf den Dampfdruck des Öls ab, wie es während starker Überschwinger
ansonsten der Fall wäre.
Es entsteht somit keine makroskopische Blasen- oder Scheibenkavitation.
Außerdem
werden dadurch Druckspitzen im ersten Arbeitsraum vermieden, die
beim Zurückschwingen aus
einem starken Überschwinger
am Ende der Stellbewegung verursacht werden. Infolgedessen wird auch
das Material des erfindungsgemäßen hydraulischen
Stellers weniger stark belastet.
Mit
dem erfindungsgemäßen hydraulischen Steller
kann sowohl das Hydrauliköl
vor Beginn der eigentlichen Stellbewegung vorgespannt werden als auch
die Bewegung des Kolbens am Ende der Stellbewegung verbessert werden.
Beide Vorteile können mit
dem gleichen hydraulischen Steller realisiert werden, wenn dieser
in geeigneter Weise angesteuert wird. Es ist jedoch auch möglich, nur
die Vorspannung des Hydrauliköls
im ersten Arbeitsraum vor Beginn der Stellbewegung zu realisieren
oder nur das Ende der Stellbewegung zu optimieren, indem eine hydraulische
Verbindung zu einem Niederdruckspeicher hergestellt wird.
In
vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen hydraulischen Stellers
ist der hydraulische Arbeitszylinder als doppelt wirkender Arbeitszylinder
ausgebildet, wobei der hydraulische Arbeitszylinder einen ersten
Arbeitsraum, einen zweiten Arbeitsraum und ein zweites Steuerventil
aufweist, wobei der zweite Arbeitsraum mit Hochdruck beaufschlagt
wird, wobei das erste Steuerventil die hydraulische Verbindung zwischen
erstem Arbeitsraum und der Hochdruckquelle steuert, und wobei das
zweite Steuerventil die hydraulische Verbindung zwischen erstem
Arbeitsraum und Rückleitung
steuert.
Bei
diesem Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen hydraulischen
Stellers kann der erste Arbeitsraum dadurch mit Niederdruck beaufschlagt
werden, dass der erste Arbeitsraum mit einer Niederdruckquelle,
insbesondere einem Niederdruckspeicher, hydraulisch verbindbar ist,
und dass ein drittes Steuerventil die hydraulische Verbindung zwischen
erstem Arbeitsraum und Niederdruckquelle steuert.
Mit
diesem Ausführungsbeispiel
ist es ohne Weiteres möglich,
vor Beginn der eigentlichen Stellbewegung den ersten Arbeitsraum
mit der Niederdruckquelle, insbesondere mit dem Niederdruckspeicher,
hydraulisch zu verbinden, so dass infolge des Druckausgleichs der
Druck im ersten Arbeitsraum dem Druck im Niederdruckspeicher entspricht.
Infolgedessen werden eventuell vorhandene Gasblasen komprimiert
und in Lösung
gebracht und das im ersten Arbeitsraum befindliche Hydrauliköl vorgespannt. Wenn
nun, zu Beginn der Stellbewegung, das erste Steuerventil öffnet und
eine hydraulische Verbindung zwischen einer Hochdruckquelle, wie
beispielsweise einem Hochdruckspeicher, und dem ersten Arbeitsraum
herstellt, ist die Druckdifferenz zu beiden Seiten des ersten Steuerventils
deutlich verringert und außerdem
ist die Menge an Hydrauliköl,
welche in den ersten Arbeitsraum einströmt, solange der Druck im ersten
Arbeitsraum noch deutlich niedriger ist als der Druck des Hochdruckspeichers,
sehr gering. Infolgedessen kommt es nicht mehr oder nur noch in
sehr geringem Umfang zu Kavitationserscheinungen am ersten Steuerventil.
Dadurch wird die Lebensdauer des erfindungsgemäßen hydraulischen Stellers
deutlich erhöht
und die Materialbelastung verringert.
Die
Arbeitsweise des erfindungsgemäßen hydraulischen
Stellers wird weiter verbessert, wenn in der Speiseleitung ein erstes
Rückschlagventil und/oder
zwischen der Niederdruckquelle und erstem Arbeitsraum ein zweites
Rückschlagventil
vorhanden ist. Das letztgenannte Rückschlagventil kommt insbesondere
dann zum Einsatz, wenn, wie weiter vorne beschrieben, der erste
Arbeitsraum noch mindestens bis zum Ende einer Hubbewegung mit der
Niederdruckquelle hydraulisch in Verbindung bleibt. In diesem Falle
verhindert das Rückschlagventil,
dass Öl
von der Hochdruckquelle durch den ersten Arbeitsraum hindurch zur
Niederdruckquelle strömt.
Um
die Lebensdauer des Gaswechselventils (1), sowie des hydraulischen
Stellers (3) zu erhöhen und
außerdem
die Geräuschbildung
beim Auftreffen des Gaswechselventils (1) auf dem Ventilsitz
zu verringern, kann eine hydraulische Bremseinrichtung vorgesehen
sein. Diese hydraulische Bremseinrichtung ist vorteilhafter Weise
in einem Bypass eines Teils der Rücklaufleitung vorgesehen, wobei
dieser Teil der Rücklaufleitung
kurz vor dem Auftreffen des Gaswechselventils durch den Kolben des
Arbeitszylinders, bzw. Stellers (3) verschlossen wird.
Dadurch wird die hydraulische Bremseinrichtung ohne zusätzlichen
Aufwand durch den Kolben (5) aktiviert. Durch das hydraulische
Abbremsen der Bewegung des Gaswechselventils (1) vor dessen
Auftreffen auf den Ventilsitz (2) werden die Beanspruchungen
des Gaswechselventils (1), des Ventilsitzes (2),
sowie des Arbeitszylinders (3) erheblich reduziert, was
deren Lebensdauer verlängert.
Außerdem
verringert sich die Geräuschentwicklung
während
des Auftreffens des Gaswechselventils (1) auf den Ventilsitz
(2), was der Laufkultur der Brennkraftmaschine zugute kommt.
Die
Funktionen des dritten Steuerventils können auch in das zweite Steuerventil
integriert werden, beispielsweise dadurch, dass das zweite Steuerventil als
3/2-Wegeventil ausgebildet ist. Dadurch wird die Herstellung des
erfindungsgemäßen hydraulischen Stellers
vereinfacht und das Steuergerät,
welches zur Steuerung der Steuerventile benötigt wird, wird entlastet,
da mit einem Steuersignal sowohl die hydraulische Verbindung von
erstem Arbeitsraum zur Rücklaufleitung
als auch von erstem Arbeitsraum zum Niederdruckspeicher gesteuert
werden kann.
Um
die Befüllung
des ersten Arbeitsraums (7) mit Hydraulikfluid aus dem
Niederdruckspeicher (13) rasch und mit geringem Energieaufwand
bewerkstelligen zu können,
ist in weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung
ein parallel zu der hydraulischen Bremseinrichtung angeordneter
zusätzlicher Bypass
mit drittem Rückschlagventil
vorgesehen. Durch dieses dritte Rückschlagventil kann an der
hydraulischen Bremseinrichtung und dem in dieser Position des Kolbens
verschlossenen Teil der Rücklaufleitung
vorbei die notwendige Menge an Hydraulikfluid in den ersten Arbeitsraum 7 fließen.
In
weiterer Ergänzung
des erfindungsgemäßen Stellers
ist vorgesehen, dass das zweite Steuerventil als 4/2-Wegeventil ausgebildet
ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel
kann auf ein drittes Rückschlagventil
verzichtet werden, so dass die Herstellungskosten minimiert werden
und gleichzeitig die Zuverlässigkeit
und Lebensdauer des erfindungsgemäßen Stellers maximiert wird.
Bei
einem erfindungsgemäßen hydraulischen
Steller kann das erste Steuerventil, das zweite Steuerventil und/oder
das dritte Steuerventil als Magnetventil, als Piezoventil oder in
anderer Weise ausgeführt
werden. Der erfindungsgemäße hydraulische Steller
ist nicht auf eine bestimmte Bauart von Steuerventilen beschränkt.
So
ist es denkbar und möglich,
das erste Steuerventil, das zweite Steuerventil und/oder das dritte
Steuerventil als Sitzventil oder als Schieberventil auszubilden.
Die
erfindungsgemäßen Vorteile
können auch
realisiert werden mit einem Verfahren zum Steuern eines hydraulischen
Stellers, insbesondere für
ein Gaswechselventil einer Brennkraftmaschine, bei welchem das Hydrauliköl in einem
ersten Arbeitsraum des hydraulischen Stellers durch Beaufschlagen
mit Niederdruck vorgespannt wird, anschließend die eigentliche Stellbewegung
ausgeführt
wird, indem der erste Arbeitsraum mit Hochdruck beaufschlagt wird
und schließlich
die Ausgangsposition des hydraulischen Stellers dadurch wieder erreicht wird,
dass eine Druckentlastung des ersten Arbeitsraums stattfindet. Dabei
muss keine vollständige Druckentlastung
des ersten Arbeitsraums stattfinden. Es kann vielmehr in einem ersten
Schritt die Druckentlastung des ersten Arbeitsraums nur bis zu dem Druckniveau
stattfinden, mit welchem das im ersten Arbeitsraum befindliche Hydrauliköl vorgespannt wurde.
Erst wenn dann anschließend
der hydraulische Steller seine Ausgangsposition erreicht hat, empfiehlt
es sich, den ersten Arbeitsraum 7 vollständig Druck
zu entlasten, um die Schließkraft
des hydraulischen Stellers zu maximieren.
Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Zeichnungen
Es
zeigen:
1 ein erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen hydraulischen
Stellers;
2 und 3 das erste Ausführungsbeispiel in zwei verschiedenen
Schaltstellungen;
4 bis 6 Hub-Zeit-Diagramme;
7 ein zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen hydraulischen
Stellers;
8 und 9 das zweite Ausführungsbeispiel in verschiedenen
Schaltstellungen;
10 ein weiteres Hub-Zeit-Diagramm
11 ein drittes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen hydraulischen
Stellers; und
12 und 13 das dritte Ausführungsbeispiel in verschiedenen
Schaltstellungen.
Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
In 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Steuerung
eines Gaswechselventils 1 als Blockschaltbild dargestellt.
Das Gaswechselventil 1 kann sowohl als Einlassventil als auch
als Auslassventil ausgeführt
sein. Wenn das Gaswechselventil 1 geschlossen ist, liegt
es auf einem Ventilsitz 2 einer Brennkraftmaschine auf.
Betätigt wird
das Gaswechselventil 1 durch einen hydraulischen Steller 3.
Der Steller 3 ist als Differentialzylinder mit einem Kolben 5 mit
einseitiger Kolbenstange ausgebildet. Der Steller 3 kann
jedoch auch mit beidseitiger Kolbenstange (nicht dargestellt) ausgeführt werden.
Der
Kolben 5 hat eine größere obere
Wirkfläche
Aob und eine kleinere untere Wirkfläche Aunt. Die obere Wirkfläche Aob begrenzt
einen ersten Arbeitsraum 7 des Stellers 3. Die
untere Wirkfläche
Aunt begrenzt einen zweiten Arbeitsraum 9.
Beide Arbeitsräume 7 und 9 werden
von einer Speiseleitung 11, welche sich aus den Abschnitten 11a, 11b und 11c zusammensetzt,
mit unter Druck stehendem Hydraulikfluid, wie zum Beispiel Hydrauliköl, versorgt.
Zu diesem Zweck ist der Steller 3 hochdruckseitig über die
Speiseleitung 11 mit einem Hochdruckspeicher 13 hydraulisch
verbunden, der die hydraulische Energie für den Stellvorgang bereitstellt.
Wenn
der erste Arbeitsraum 7 über die Speiseleitung 11b mit
unter Druck stehendem Hydraulikfluid beaufschlagt wird, bewegt sich
das Gaswechselventil 1 in Richtung eines Pfeils 15 und
hebt somit vom Ventilsitz 2 ab, weil die obere Wirkfläche Aob größer als
die untere Wirkfläche
Aunt ist. In dem Abschnitt 11b der
Speiseleitung 11, welcher den zweiten Steuerraum 9 und
den ersten Steuerraum 7 verbindet, ist ein erstes Steuerventil
MV1 angeordnet.
Das
Hydraulikfluid im ersten Arbeitsraum 7 kann über eine
vorzugsweise drucklose oder mit niedrigem Standdruck beaufschlagte
Rücklaufleitung 19,
welche sich aus den Abschnitten 19a, 19b und 19c zusammensetzt,
abgeführt
werden. In der Rücklaufleitung 19 ist
ein zweites Steuerventil MV2 angeordnet, welches in 1 geöffnet
dargestellt ist.
Im
zweiten Arbeitsraum 9 kann eine Schließfeder 27 vorgesehen
sein, die das Gaswechselventil 1 bei drucklosem Arbeitszylinder 3 in
die Schließstellung
bringt bzw. in dieser Stellung hält.
In
einer ebenfalls vorteilhaften alternativen Ausführung des hydraulischen Stellers
kann der Arbeitszylinder 3 auch als einfach wirkender Arbeitszylinder
ausgebildet sein. In diesem Fall bleibt der Arbeitsraum 9 im
wesentlichen drucklos, wobei die Verbindungsleitung 11c entfällt und
die Schließfeder 27 so
ausgelegt wird, daß sie
die beim Betrieb des hydraulischen Stellers für den Schließvorgang
benötigte
Kraft aufbringt. In einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführung wird
die Feder progressiv ausgelegt, das heißt mit einer über dem
Stellweg des Kolbens 5 anwachsenden Federkraft.
Es
ist ebenfalls vorteilhaft, die Möglichkeiten der
hydraulischen und mechanischen Krafterzeugung, wie vorangehend beschrieben,
zu kombinieren, um die schließende
Kraft des hydraulischen Stellers bereitzustellen.
Es
ist des weiteren möglich
und vorteilhaft, den Kolben 5 zweiteilig gestuft auszuführen (nicht
gezeigt), wobei eine erste Stufe, die sich nur auf einem ersten
Wegabschnitt beim Öffnen
des Gaswechselventils 1 mitbewegt, eine zusätzliche
Wirkfläche
für den
Druck im ersten Arbeitsraum 7 bereitstellt. In dieser Ausführung des
hydraulischen Stellers ist also die obere Wirkfläche Aob und
damit die Öffnungskraft
des Stellers während
eines ersten Wegabschnitts beim Öffnen
des Gaswechselventils 1 vergrößert, mit dem Vorteil, dass
das Gaswechselventil 1 gegen höhere Gaskräfte und auch schneller geöffnet werden
kann.
Der
Hochdruckspeicher 13 wird über eine Hochdruckpumpe 17 mit
unter hohem Druck stehendem Hydrauliköl (nicht dargestellt) versorgt.
In dem Abschnitt 11a der Speiseleitung, welche den Hochdruckspeicher 13 mit
dem Steller 3 verbindet, ist ein erstes Rückschlagventil
RV1 vorgesehen, so dass ein Rückströmen von
Hydraulikfluid aus dem zweiten Arbeitsraum 9 in den Hochdruckspeicher 13 verhindert
wird. In dem in 1 dargestellten
Schaltzustand ist das erste Steuerventil geschlossen und stromlos.
Der
erste Arbeitsraum 7 ist über eine Verbindungsleitung 21 mit
einem Niederdruckspeicher 23 verbunden. Der Niederdruckspeicher 23 wird
von einer Niederdruckpumpe 25 mit Hydrauliköl versorgt. Der
Druck pnd im Niederdruckspeicher 23 liegt
in einer typischen Systemauslegung beispielsweise zwischen 5 und
20 bar, mindestens jedoch oberhalb des Drucks prl in
der Rücklaufleitung
und unterhalb eines Druckniveaus podr im
Arbeitsraum 7, bei dem der Steller gegen den im Arbeitsraum 9 anliegenden
Druck öffnet.
Der Druck pnd im Niederdruckspeicher ist
bei einem typischen Flächenverhältnis Aob zu Aunt von 2:1 also
maximal halb so groß wie
der Druck im Hochdruckspeicher 13.
In
der Verbindungsleitung 21 sind ein zweites Rückschlagventil
RV2 und ein drittes Steuerventil MV3 angeordnet. Über das
dritte Steuerventil MV3 kann die hydraulische Verbindung zwischen
Niederdruckspeicher 23 und erstem Arbeitsraum 7 unterbrochen
oder hergestellt werden. Das zweite Rückschlagventil verhindert das
Rückströmen von
Hydrauliköl
aus dem ersten Arbeitsraum 7 in den Niederdruckspeicher 23.
Zwischen
dem ersten Arbeitsraum 7 und dem zweiten Steuerventil MV2
ist eine hydraulische Bremseinrichtung 29 vorgesehen. Diese
hydraulische Bremseinrichtung 29 arbeitet wie folgt: Wenn sich
der Kolben 5 nach oben bewegt und infolgedessen das Volumen
des ersten Arbeitsraums 7 verkleinert wird, strömt das Hydraulikfluid
aus dem ersten Arbeitsraum 7 durch den Abschnitt 19a der
Rücklaufleitung 19 ab,
so lange bis die Oberkante des Kolbens 5 den Abschnitt 19a der
Rücklaufleitung 19 verschließt. Danach
kann das Hydraulikfluid aus dem ersten Arbeitsraum 7 nur
noch über
die hydraulische Bremseinrichtung 29, welche im Wesentlichen
aus einer Drossel besteht, abfließen, da der Abgang der hydraulischen
Bremseinrichtung 29 am oberen Ende des Arbeitsraums 7 angeordnet
ist. Durch den im Vergleich zu dem Strömungswiderstand des Abschnitts 19a der
Rücklaufleitung
erhöhten
Strömungswiderstand
der hydraulischen Bremseinrichtung 29 wird der Kolben 5 abgebremst,
bevor das Gaswechselventil 1 auf dem Ventilsitz 2 aufliegt.
Im
Hochdruckspeicher 13 sind Temperatursensoren TRail und
Drucksensoren pRail angeordnet, welche über Signalleitungen
mit einem Steuergerät 31 verbunden
sind. Die Hochdruckpumpe 17, das erste Steuerventil MV1,
das zweite Steuerventil MV2 sowie das dritte Steuerventil MV3 sind
ebenfalls über Signalleitungen
mit dem Steuergerät 31 verbunden und
werden von diesem angesteuert. Die Signalleitungen sind in 1 als gestrichelte Linien
dargestellt.
Selbstverständlich ist
es möglich,
auch die Niederdruckpumpe 25 über eine nicht dargestellte
Signalleitung vom Steuergerät 31 aus
anzusteuern. Dies ist dann vorteilhaft, wenn der Druck im Niederdruckspeicher 23 in
Abhängigkeit
vom Betriebszustand der Brennkraftmaschine oder sonstiger Parameter
variabel verändert
werden soll. Auch der Druck Prail des Hochdruckspeichers 13 kann
in Abhängigkeit der
gewünschten
Stellbewegung des Gaswechselventils 1 geregelt werden.
Des
weiteren ist es auch möglich
und vorteilhaft, den Druck pnd im Niederdruckspeicher 23 durch einen
nicht dargestellten Sensor zu erfassen. Dies ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn der Druck pnd in Abhängigkeit
vom Betriebszustand verändert
wird. Durch die Rückmeldung
des aktuellen Drucks pnd ist das Steuergerät 31 in
der Lage, die Veränderung
des Drucks pnd bzw. die Einstellung eines
gewünschten Drucks
pnd präzise
zu steuern bzw. zu regeln. Darüber
hinaus kann die Steuerung des Hubs eines Gaswechselventils 1 durch
das Steuergerät 31 bei
Kenntnis des aktuellen Drucks einfacher und zugleich genauer bewerkstelligt
werden.
Die
Steuerung eines Gaswechselventils 1, das durch den erfindungsgemäßen hydraulischen Steller 3 verstellt
wird, kann weiter dadurch verbessert werden, dass auch die Temperatur
und/oder die Viskosität
des Hydraulikfluids im Niederdruckspeicher 23 mittels Sensoren
bestimmt wird (nicht dargestellt). So kann durch Messung der Viskosität unter anderem
festgestellt werden, ob sich die Fließeigenschaften des Hydraulikfluids
im Laufe der Zeit verändern,
beispielsweise durch Alterung oder Verschmutzung. Eine solche Messung
kann alternativ auch an anderer Stelle im hydraulischen Kreislauf
erfolgen, beispielsweise am Hochdruckspeicher 13. In vorteilhaften
Ausführungen
können
mehrere der genannten Sensorfunktionen, beispielsweise die Messung
von Druck und Temperatur und/oder die Messung von Temperatur und
Viskosität,
in einem einzigen Sensor integriert sein.
Wenn,
wie in 1 dargestellt,
das erste Steuerventil MV1 geschlossen und das zweite Steuerventil
MV2 geöffnet
ist, bewirkt der Druck pudr im zweiten Arbeitsraum 9,
dass sich das Gaswechselventil 1 entgegen der Richtung
des Pfeils 15 bewegt und somit geschlossen wird.
Die
dazu erforderliche Kraft wird dadurch bereitgestellt, dass der zweite
Arbeitsraum 9 mit unter hohem Druck stehendem Hydraulikfluid
von der Speiseleitung 11 versorgt wird, während der
Druck podr im ersten Arbeitsraum 7 aufgrund
der hydraulischen Verbindung zur Rücklaufleitung 19c schnell abfällt und
sich letztlich dem sehr niedrigen Druck prl in
der Rücklaufleitung 19c angleicht.
Zum Öffnen des
Gaswechselventils 1 werden das zweite Steuerventil MV2
geschlossen und das erste Steuerventil MV1 geöffnet. In dieser Schaltstellung öffnet das
Gaswechselventil 1, weil die vom ersten Arbeitsraum 7 mit
Druck beaufschlagte Stirnfläche
Aob des Kolbens 5 größer ist
als die vom zweiten Arbeitsraum mit Druck beaufschlagte Ringfläche Aunt des Kolbens 5.
Die
Wirkungsweise der erfindungsgemäßen hydraulischen
Vorspannung des ersten Arbeitsraums 7 wird nachfolgend
anhand der 2 und 3 erläutert. In diesen Figuren ist
der hydraulische Steller aus Gründen
der Vereinfachung nicht vollständig
dargestellt. Der hydraulische Steller 3 ist jedoch gleich
aufgebaut wie bei dem Ausführungsbeispiel 1, auf das hiermit Bezug
genommen wird. Auch die Bezugszeichen aus der 1 werden bei den 2 und 3,
sowie bei den später
erläuterten 7, 8, 9 und 11 bis 13 übernommen
und es gilt das betreffend 1 Gesagte
entsprechend.
In
dem in 2 gezeigten Schaltzustand sind
die Steuerventile MV2 und MV3 stromlos. Dies bedeutet, dass das
dritte Steuerventil MV3 geschlossen ist und das zweite MV2 Steuerventil
geöffnet
ist. In diesem Zustand, der bei geschlossenem Gaswechselventil 1 und
auch während
des Schließvorgangs
vorliegt, fließt
kein Hydrauliköl
vom Niederdruckspeicher 23 in den ersten Arbeitsraum 7. Über die
Rücklaufleitung 19 wird
der erste Arbeitsraum 7 auf einen Druck Prl,
der im typischen Fall bei 1 bar oder wenig darüber liegt, entlastet. Dadurch
kann das Gaswechselventil 1 mit großer Kraft gegen den Ventilsitz 2 (siehe 1) gepresst werden. Die
dazu erforderliche Kraft wird von dem unter hohem Druck stehenden
Hydrauliköl
im zweiten Arbeitsraum 9, der auf die Fläche Aunt des Kolbens 5 wirkt, aufgebracht.
Bevor
nun das Gaswechselventil 1 geöffnet werden soll, wird erst
das zweite Steuerventil MV2 geschlossen und dann das dritte Steuerventil
MV3 geöffnet.
Der so erreichte Schaltzustand ist in 3 dargestellt.
Dadurch kann Hydraulikfluid vom Niederdruckspeicher 23 in
den ersten Arbeitsraum 7 einströmen, solange der Druck Pnd im Niederdruckspeicher 23 größer ist
als der Druck Podr im ersten Arbeitsraum 7.
Mit dem Anstieg des Drucks im Arbeitsraum 7 werden eventuell
dort vorhandene Gasblasen komprimiert oder in Lösung gebracht und das im ersten Arbeitsraum 7 befindliche
Hydrauliköl
(nicht dargestellt) vorgespannt.
Wenn
der erste Arbeitsraum 7 gespült werden soll, zum Beispiel
um große
Gasblasen oder überhitztes
Hydraulikfluid zu entfernen, kann auch das zweite Steuerventil 2 geöffnet werden,
während das
dritte Steuerventil 3 geöffnet ist.
Die Öffnungsbewegung
des Gaswechselventils 1 wird nun dadurch eingeleitet, dass
das erste Steuerventil MV1 geöffnet
wird, während
das zweite Steuerventil MV2 geschlossen bleibt. Dadurch findet ein
Druckausgleich zwischen dem ersten Arbeitsraum 7 und der
Zulaufleitung 11 statt, die wie in 1 dargestellt vom Hochdruckspeicher 13 gespeist
wird. Das zweite Rückschlagventil
RV2 verhindert ein Rückströmen des
Hydrauliköls
aus dem ersten Arbeitsraum 7 in den Niederdruckspeicher 23.
Da
die obere Wirkfläche
Aob des Kolbens 5 größer ist
als die untere Wirkfläche
Aunt des Kolbens 5, bewegt sich
der Kolben 5 in den 1 bis 3 nach unten, sobald durch
den Zufluß von Öl genügend Druck
im oberen Arbeitsraum 7 aufgebaut ist.
Indem
das erste Steuerventil 1 zum richtigen Zeitpunkt wieder
geschlossen wird, stellt sich der gewünschte. Ventilhub des Gaswechselventils
ein.
Anhand
der 4 und 5 sind die erfindungsgemäße Ansteuerung
der Steuerventile MV1, MV2 und MV3 über der Zeit t zusammen mit
dem daraus resultierenden Ventilhub h aufgetragen. In den 4 und 5 sind zwei Ventilhubkurven dargestellt.
Die Kurve 33 zeigt den Ventilhub h über der Zeit, wenn das Hydrauliköl im ersten
Arbeitsraum 7 nicht durch den Niederdruckspeicher 23 vorgespannt
wird. Dieses Verhalten kann dadurch erreicht werden, dass das dritte
Steuerventil MV3 immer geschlossen bleibt.
Die
Linie 35 zeigt den zeitlichen Verlauf des Ventilhubs h,
wenn in erfindungsgemäßer Weise
eine Vorspannung des im ersten Arbeitsraum 7 befindlichen
Hydraulikfluids vor dem Beginn der Öffnungsbewegung, das heißt bevor
das erste Steuerventil MV1 geöffnet
wird, erfolgt. Aus dem Vergleich der Linien 33 und 35 ist
zu erkennen, dass durch das Vorspannen des Hydraulikfluids im ersten
Arbeitsraum 7 ein schnelleres Öffnen des Gaswechselventils 1 erreicht
wird, und ein größerer Ventilhub
h in der gleichen Zeit erreicht wird.
Außerdem sind
in den 4 und 5 Bandbreiten 37 und 39 eingetragen,
innerhalb derer der Ventilhub bei gleicher Ansteuerung des hydraulischen Stellers
streut. Die Bandbreite 37. zeigt die Streuung des Ventilhubs,
wenn keine Vorspannung des Hydrauliköls im ersten Arbeitsraum 7 erfolgt,
während die
Bandbreite 39 die Streuung des Ventilhubs mit Vorspannung
des Hydraulikfluids im ersten Arbeitsraum 7 zeigt. Durch
den Vergleich der Bandbreiten 37 und 39 wird deutlich,
dass die Präzision
und die Wiederholgenauigkeit des Ventilhubs durch die Vorspannung
des Hydraulikfluids im ersten Arbeitsraum 7 deutlich verbessert
wird.
Bei
der Ansteuerung gemäß 4 wird das zweite Steuerventil
MV2 zuerst geschlossen. Unmittelbar darauf wird das dritte Steuerventil
MV3 geöffnet,
so dass das im ersten Arbeitsraum 7 befindliche Hydrauliköl vorgespannt
wird. Als letztes wird nun das erste Steuerventil MV1 geöffnet und
somit die Stellbewegung des hydraulischen Stellers beziehungsweise
das Öffnen
des Gaswechselventils 1 ausgelöst. Wie aus 4 ersichtlich, muss das dritte Steuerventil
MV3 nicht geschlossen werden, bevor das erste Steuerventil MV1 geöffnet wird.
Dies ist deswegen möglich,
weil ein Rückströmen von
Hydraulikfluid aus dem oberen Arbeitsraum 7 in den Niederdruckspeicher 23 durch
das zweite Rückschlagventil
RV2 verhindert wird.
Wenn
auf das zweite Rückschlagventil
RV2 verzichtet werden soll, dann müsste das dritte Steuerventil
geschlossen werden, bevor das erste Steuerventil geöffnet wird.
Aus der 4 ist auch ersichtlich,
dass das zweite Steuerventil MV2 so lange geschlossen ist, wie die Öffnungsbewegung
des Gaswechselventils und die Offenstellung des Gaswechselventils 1 andauern.
Mit dem Ende der Bestromung und dadurch bewirkten Öffnen des
Steuerventils MV2 wird der Schließvorgang des Stellers eingeleitet (nicht
gezeigt).
Aus
der 4 ist des weiteren
ersichtlich, dass das Steuerventil MV3 noch vor dem Ende der Öffnungsbewegung
geschlossen wird, das heißt
bevor der Steller in seine Endlage einschwingt, die dem Ventilhub
h entspricht.
Bei
der Ansteuerung, die der 5 zugrunde liegt,
bleibt dem gegenüber
das dritte Steuerventil MV3 mindestens so lange geöffnet, bis
das Gaswechselventil 1 seinen Öffnungshub erreicht hat. Dadurch
wird folgender vorteilhafte Effekt erzielt:
Wenn das erste
Steuerventil MV1 wieder geschlossen wird, was bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 5 bei ca. t = 5 ms geschieht,
dann ist das dritte Steuerventil MV3 noch geöffnet, während sich der Kolben 5,
der zunächst
noch eine erhebliche Geschwindigkeit und damit auch kinetische Energie
hat, vermöge
seiner Trägheit
weiterbewegt. Sobald das erste Steuerventil MV1 geschlossen ist,
saugt daher der Kolben 5, wegen seiner Trägheitskräfte, noch
Hydraulikfluid aus dem Niederdruckspeicher 23 in den ersten
Arbeitsraum 7. Infolgedessen vergrößert sich der Ventilhub h des
Gaswechselventils 1 noch, nachdem das erste Steuerventil
MV1 bereits geschlossen wurde, und nähert sich quasi asymptotisch
einem Endwert, in 5 etwa
10,5 mm, an. Im Ergebnis wird somit die kinetische Energie des Kolbens 5 und des
Gaswechselventils 1 mindestens zum Teil in einen Ventilhub
h umgesetzt, so dass die erforderliche hydraulische Antriebsleistung
verringert wird. Bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 5 wird dabei angenommen,
daß der
Druck pnd im Niederdruckspeicher genügend hoch
und der Strömungswiderstand
der Leitung 21 (siehe 1)
einschließlich Rückschlagventil
RV2 und Steuerventil MV3 genügend
klein ist.
Wenn
also, wie im Beispiel der 5 gezeigt,
das Steuerventil MV3 auch nach dem Schließen des Steuerventils MV1 noch
geöffnet
ist, dann wird unter den genannten Voraussetzungen ein quasi asymptotisches
Annähern
des Gaswechselventils 1 an den gewünschten Ventilhub (hier 10,5
mm) erreicht, ohne dass es zu nennenswerten Überschwingern und sonstigen
unerwünschten
dynamischen Vorgängen
kommt. Bei der Ansteuerung gemäß 4 und der Linie 33 in 5, bei der das dritte Steuerventil
MV3 immer geschlossen bleibt, ist ein solches Überschwingen deutlich sichtbar.
Dieses Überschwingen
ist unerwünscht,
da es die Präzision der
Ventilsteuerung beeinträchtigt
und zu hohen dynamischen Belastungen des hydraulischen Stellers führt. Außerdem ist,
wie aus 5 ersichtlich,
die Schwankungsbreite 39 des Ventilhubs mit der oben beschriebenen
Steuerung des dritten Steuerventils MV3 deutlich kleiner als die
Schwankungsbreite 37, die sich einstellt, wenn das Gaswechselventil 1 ohne die
Ansteuerung des dritten Steuerventils MV3 geöffnet und geschlossen wird.
Das
anhand der Linie 35 aus 5 erläuterte Ansaugen
von Hydrauliköl
aus dem Niederdruckspeicher 23 in den ersten Arbeitsraum 7 bei
geschlossenem ersten Steuerventil MV1, kann als hydraulischer Freilauf
aufgefasst werden. Dieser sogenannte hydraulische Freilauf kann
auch genutzt werden, wenn das dritte Steuerventil MV3 erst nach
dem ersten Steuerventil MV1 öffnet.
Allerdings ist dann das hydraulische Vorspannen des Hydrauliköls im ersten
Arbeitsraum 7 nicht möglich
(siehe 6). Wie aus 6 ersichtlich, ist die Schwankungsbreite 39 des
Ventilhubs durch die Nutzung des hydraulischen Freilaufs auch ohne
das Vorspannen des ersten Arbeitsraums 7 bereits deutlich
kleiner als die Schwankungsbreite 37, die sich einstellt,
wenn das Gaswechselventil 1 ohne die Ansteuerung des dritten Steuerventils
MV3 geöffnet
und geschlossen wird (Kurve 33).
Aus
dem Gesagten ergibt sich, dass das hydraulische Vorspannen und der
hydraulische Freilauf unabhängig
voneinander durch eine geeignete Steuerung, insbesondere des dritten
Steuerventils MV3, erreicht werden können. Selbstverständlich ist
es, wie anhand der 5 erläutert, auch
möglich,
sowohl das hydraulische Vorspannen als auch den hydraulischen Freilauf
bei einer Öffnungsbewegung
eines Gaswechselventils zu realisieren.
Es
ist im allgemeinen vorteilhaft, die Wahl des einen oder des anderen
Verfahrens beim Verstellen eines Gaswechselventils in Abhängigkeit
vom Betriebszustand des Motors und/oder von Betriebsgrößen des
hydraulischen Stellers, wie beispielsweise Druck und Temperatur
des Hydraulikfluids im Hochdruckspeicher 13, zu treffen.
Auch der einzustellende Hub des Gaswechselventils 1 kann
ein Entscheidungskriterium sein. So ist es beispielsweise denkbar,
dass der hydraulische Steller zum besseren Einstellen sehr kleiner
Hübe des
Gaswechselventils 1 ohne den hydraulischen Freilauf betrieben
wird, jedoch bei mittleren und große Hüben mit dem hydraulischem Freilauf arbeitet,
um die mit diesem Verfahren verbundenen Vorteile zu nutzen. Die
analoge Betrachtung gilt für
die Verwendung des hydraulischen Vorspannens und/oder einer Kombination
der beiden Verfahren.
Dabei
kann in einer beispielhaften Ausführung des erfindungsgemäßen Systems
nach 1 auch vorgesehen
sein, dass die beiden Verfahren hydraulisches Vorspannen und hydraulischer
Freilauf generell nur in Kombination verwendet werden. In diesem
Fall kann die Ansteuerung der Steuerventile MV1 und MV3 mittels
einer gemeinsamen Ansteuerleitung erfolgen. Eine solche Ausführung hat
den Vorteil, daß die
benötigte
Zahl von Steuerleitungen und der Aufwand für die Generierung der Ansteuersignale
reduziert wird. Verzichtet wird in diesem Fall auf die Möglichkeit,
das hydraulischen Vorspannen und den hydraulischen Freilauf auch
einzeln nutzen zu können.
Bei
dem zweiten Ausführungsbeispiel
gemäß 7 sind die Funktionen des
dritten Steuerventils MV3 in das zweite Steuerventil MV2 integriert worden.
Um diese Eigenschaft darzustellen, ist das zweite Steuerventil MV2
beispielhaft als sogenanntes 3/2-Wegeventil ausgeführt. Dies
bedeutet, dass die Abschnitte 19b und 19c der
Rücklaufleitung
sowie die Verbindungsleitung 21 an das zweite Steuerventil
MV2 angeschlossen sind.
In
der in 8 dargestellten
Schaltstellung ist das zweite Steuerventil MV2 stromlos geschaltet und
stellt eine Verbindung zwischen den Abschnitten 19b (siehe 7) und 19c der
Rücklaufleitung 19 her,
während
die hydraulische Verbindung zwischen dem oberen, ersten Arbeitsraum 7 und
dem Niederdruckspeicher 23 unterbrochen ist. Da gleichzeitig das
erste Steuerventil MV1 (nicht dargestellt) geschlossen ist, bewegt
sich der Kolben 5 in dieser Schaltstellung der Steuerventile
MV1 und MV2 in 7 nach
oben, bis das Gaswechselventil 1 an seinen Ventilsitz 2 in
Anlage gekommen ist. Kurz bevor das Gaswechselventil 1 in
Anlage an den Dichtsitz gelangt, verschließt der Kolben 5 den
Abschnitt 19a der Rückaufleitung,
so dass die hydraulische Bremseinrichtung 29 in gleicher
Weise, wie anhand der 1 erläutert, zum
Einsatz kommt.
Wenn
nun, wie in 9 dargestellt,
das zweite Steuerventil MV2 bestromt wird, nimmt es seine zweite
Schaltstellung ein und stellt somit eine hydraulische Verbindung
zwischen dem Niederdruckspeicher 23 und dem ersten Arbeitsraum 7 her.
Dadurch können
sowohl das hydraulische Vorspannen als auch der hydraulische Freilauf,
wie er bereits oben anhand der 4 und 5 erläutert wurde, ermöglicht werden.
Vorzugsweise ist das zweite Steuerventil konstruktiv, beispielsweise
mittels einer Gestaltung als Schieber- oder Sitz-Schieberventil,
so ausgelegt, dass beim Schaltvorgang kein Öl vom Niederdruckspeicher 23 in
die Rücklaufleitung 19c fließen kann.
Optional
ist parallel zu dem Abschnitt 19a der Rücklaufleitung und der Drossel 29 der
hydraulischen Bremseinrichtung eine weitere Leitungsverbindung mit
einem drittem Rückschlagventil
RV3 (siehe 7) vorgesehen,
welche einen Bypass zu der hydraulischen Bremseinrichtung 29 darstellt.
Diese Ergänzung
wird beispielsweise dann genutzt, wenn das Zufließen des Öls vom Niederdruckspeicher 23 in den
ersten Arbeitsraum 7 vor dem Öffnen des ersten Steuerventils
MV1 (Vorspannen) nicht schnell genug über die hydraulische Bremseinrichtung 29,
die ja im wesentlichen eine Drosselstelle darstellt, erfolgen kann.
Dabei ist zu berücksichtigen,
dass in dieser Situation das Gaswechselventil 1 auf dem
Dichtsitz aufliegt und der Abschnitt 19a der Rücklaufleitung 19 durch
den Kolben 5 verschlossen ist.
In
der 10 ist der Ventilhub über der
Zeit des Ausführungsbeispiels
gemäß 7 dargestellt. Dabei wird
durch die Ansteuerung des zweiten Steuerventils MV2, welches ja
gemäß dem Ausführungsbeispiel
der 7 als 3/2-Wegeventil
ausgeführt
ist und welches sowohl die hydraulische Verbindung zum Niederdruckspeicher 23 als
auch die Rücklaufleitung 19 schaltet,
sowohl ein hydraulisches Vorspannen als auch ein hydraulischer Freilauf
realisiert.
Wie
aus 10 ersichtlich,
wird das zweite Steuerventil MV2 früher als das erste Steuerventil MV1
angesteuert. Sobald das zweite Steuerventil MV2 angesteuert ist,
besteht eine hydraulische Verbindung zwischen Niederdruckspeicher 23 und
erstem Arbeitsraum 7, so dass das Hydrauliköl im ersten Arbeitsraum 7 vorgespannt
werden kann. Nach etwa 2 ms wird das erste Steuerventil geöffnet und
die Stellbewegung des Kolbens 5 und damit auch der Ventilhub
des Gaswechselventils 1 beginnt.
Zur
Zeit t = 4,8 ms wird das erste Steuerventil wieder geschlossen und
der sogenannte hydraulische Freilauf beginnt zu wirken, weil das
zweite Steuerventil MV2 noch in seiner zweiten, bestromten Schaltstellung
ist. Wenn das Gaswechselventil geschlossen werden soll, wird das
zweite Steuerventil MV2 geschlossen. In dem Ausführungsbeispiel gemäß 10 ist dies nach etwa 11,8
ms der Fall. Wenn das zweite Steuerventil stromlos ist, wird der Druck
im ersten Arbeitsraum 7 abgebaut und die auf die untere
Fläche
Aunt des Kolbens 5 von dem im zweiten
Arbeitsraum 9 befindlichen, unter hohem Druck stehenden
Hydraulikfluid ausgeübte
Kraft schließt
das Gaswechselventil 1 wieder.
In
den 11 bis 13 ist ein drittes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen hydraulischen
Stellers dargestellt. Dieses dritte Ausführungsbeispiel stellt eine
alternative Ausführung
zu der Lösung
des zweiten Ausführungsbeispiels
dar, bei der die Funktionen des dritten Steuerventils MV3 in das Steuerventil
MV2 integriert sind. Es weist daher Parallelen zu den ersten beiden
Ausführungsbeispielen auf,
so dass, um Wiederholungen zu vermeiden, hier nur die wesentlichen
Unterschiede erläutert
werden.
Bei
dem dritten Ausführungsbeispiel
gemäß 11 ist das zweite Steuerventil
MV2 als 4/2-Wegeventil ausgebildet. In 11 ist das zweite Steuerventil MV2 so
geschaltet, dass der erste Arbeitsraum 7 hydraulisch mit
der Rücklaufleitung 19c verbunden ist.
In der gleichen Schaltstellung ist die hydraulische Verbindung zwischen
dem Niederdruckspeicher 23 und dem ersten Arbeitsraum 7 durch
das zweite Steuerventil MV2 unterbrochen.
Wie
aus 11 ersichtlich,
ist parallel zu den Abschnitten 19a und 19b der
Rücklaufleitung
sowie der hydraulischen Bremseinrichtung eine weitere Verbindungsleitung 41 vorgesehen,
die den ersten Arbeitsraum 7 mit dem zusätzlichen – gegenüber dem
zweiten Ausführungsbeispiel
neu hinzu kommenden – Anschluß des 4/2-Wegeventils MV2 verbindet.
Diese Verbindung ermöglicht
das Befüllen des
ersten Arbeitsraums 7 mit Hydraulikfluid aus dem Niederdruckspeicher 23 auf
einem direkten Weg, das heißt
unter Umgehung der hydraulischen Bremseinrichtung 29. Im
Vergleich zu dem anhand der 7 bis 9 erläuterten zweiten Ausführungsbeispiel
wird deutlich, dass bei diesem dritten Ausführungsbeispiel keine Bypassleitung
zur hydraulischen Ventilbremseinrichtung 29 und zum Abschnitt 19a der
Rücklaufleitung
benötigt
wird und somit auch das dritte Rückschlagventil
RV3 entfällt.
Dadurch ist das dritte Ausführungsbeispiel
bei sehr guter Funktionalität
trotzdem kostengünstig
herstellbar. Außerdem
sind, da die Zahl der Bauteile relativ gering ist, die Zuverlässigkeit
und Lebensdauer dieses Ausführungsbeispiels
als sehr gut anzusehen.
In 12 ist die gleiche Schaltstellung
wie in 11 nochmals dargestellt.
In dieser Schaltstellung des zweiten Steuerventils MV2 herrscht
im ersten Arbeitsraum 7 nahezu Umgebungsdruck, da der erste Arbeitsraum 7 mit
den beispielhaft als drucklos angenommenen Rücklaufleitungen 19 hydraulisch
verbunden ist. Weil im zweiten Arbeitsraum 9 der gleiche Druck
wie im Hochdruckspeicher 13 herrscht, bewegt sich der Kolben 5 in 11 und 12 nach oben, d.h. das Gaswechselventil 1 führt eine
Schließbewegung aus.
Sobald der Kolben 5 den Abschnitt 19a der Rücklaufleitung 19 verschließt, kann
kein Hydraulikfluid mehr durch diesen Abschnitt 19a aus
dem ersten Arbeitsraum 7 abgeführt werden. Es muss vielmehr
das gesamte abzuführende
Hydraulikfluid über die
hydraulische Bremseinrichtung 29 strömen, was zu einer Verzögerung des
Gaswechselventils 1 führt. In
Folge dessen trifft das Gaswechselventil 1 mit einer sehr
geringen Geschwindigkeit auf den Ventilsitz 2 auf, so dass
erstens die Geräuschentwicklung
bei diesem Auftreffen sehr gering ist und außerdem die mechanischen Beanspruchungen
des Gaswechselventils 1, des Ventilsitzes 2 und
des Arbeitszylinders 3 verringert werden.
In 13 ist der Kolben 5 in
einer Position dargestellt, in der er den Abschnitt 19a der
Rücklaufleitung 19 verschließt und in
Folge dessen das Gaswechselventil 1 auf den Ventilsitz 1 aufliegt.
In diesem Zustand wird erfindungsgemäß vor dem erneuten Öffnen des
Gaswechselventils 1 der Druck im ersten Arbeitsraum 7 auf
das im Niederdruckspeicher 23 herrschenden Druckniveau
erhöht.
Dies geschieht dadurch, dass das zweite Steuerventil MV2 in seine zweite
Schaltstellung gebracht wird. In dieser zweiten Schaltstellung ist
die hydraulische Verbindung zwischen der hydraulischen Bremseinrichtung 29 und
dem Abschnitt 19a mit dem Abschnitt 19c der Rücklaufleitung 19 unterbrochen.
Dies bedeutet, dass aus dem ersten Arbeitsraum 7 kein Hydraulikfluid
in die Rücklaufleitung 19c strömen kann.
In dieser zweiten Schaltstellung wird eine hydraulische Verbindung
des Niederdruckspeichers 23 mit erstem Arbeitsraum 7 hergestellt,
die über
die Zuleitung 21 mit Rückschlagventil
RV2 und die weitere Verbindungsleitung 41 führt. Dadurch
fließt
Hydraulikfluid aus dem Niederdruckspeicher 23 in den ersten
Arbeitsraum 7, bis ein Druckausgleich zwischen dem ersten Arbeitsraum 7 und
dem Niederdruckspeicher 23 stattgefunden hat. In Folge
dessen sind evtl. im ersten Arbeitsraum 7 vorhandene Gasblasen
komprimiert worden und die Druckdifferenz zwischen erstem Arbeitsraum 7 und
zweiten Arbeitsraum 9 ist deutlich verringert worden. Sobald
dieser Zustand erreicht wurde, kann durch Schalten des ersten Steuerventils
MV1 das Gaswechselventil 1 vom Ventilsitz 2 abgehoben
werden. Der erforderliche hydraulische Energiebedarf ist wegen des
bereits im ersten Arbeitsraum 7 herrschenden Drucks verringert.
Außerdem
ist die Belastung des ersten Steuerventils MV1 wegen der geringeren
Druckdifferenz zwischen erstem Arbeitsraum 7 und zweitem
Arbeitsraum 9 reduziert. Neben diesen Vorteilen, die das
erfindungsgemäße Verfahren
des hydraulischen Vorspannens eröffnet,
kommen bei diesem Ausführungsbeispiel ebenso
die bei den ersten beiden Ausführungen
bereits beschriebenen Vorteile des hydraulischen Freilaufs zur Geltung,
da die hydraulische Verbindung des ersten Arbeitsraums 7 mit
der Niederdruckquelle 23 noch besteht, wenn das Steuerventil
MV1 geschlossen wird, um einen Öffnungsvorgang
des Stellers zu beenden.
Alle
in den Zeichnungen, deren Beschreibung und den Patentansprüchen enthaltenen
Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.