DE1265957B

DE1265957B - Profilstrang zum Abdichten von Bauwerksfugen

Info

Publication number: DE1265957B
Application number: DESCH26921A
Authority: DE
Inventors: Rudolf Hedicke
Original assignee: SCHULTE STEMMERK GES MIT BESCH
Current assignee: SCHULTE STEMMERK GES MIT BESCH
Priority date: 1959-11-05
Filing date: 1959-11-05
Publication date: 1968-04-11

Description

Profilstrang zum Abdichten'von Bauwerksfugen Die Erfindung betrifft einen Profilstrang aus thermoplastischem Kunststoff mit federnder Einlage zum Abdichten von Bauwerksfugen. Bei Bauwerken, insbesondere bei Betonbauten, wie Hochhäuser, Schulen, Krankenhäuser, Brücken usw., werden seit langem horizontale oder senkrechte Fugen zwischen den einzelnen Bauteilen angebracht. Solche sogenannten Dehnungsfugen haben die Aufgabe, Spannungen aus Temperaturdifferenzen und ungleichmäßige Setzungen von Bauteilen risselos auszugleichen. Ferner dienen diese Fugen auch als Trenn-, Schall- und Arbeitsfugen. Zum Schutze gegen Feuchtigkeit, Schmutz, Kälte, Schall usw. müssen diese Fugen abgedichtet werden. Es sind verschiedene Maßnahmen zur Abdichtung bekanntgeworden. Beispielsweise hat man die Fugen mit Asphalt oder anderen Vergußmassen ausgegossen. Es wurden zur Abdichtung Kupfer- oder Stahlprofile eingesetzt und in neuerer Zeit hat man Fugenbänder aus Gummi, Leinwand oder ähnlichem Material in die Fugen unter Druck eingeführt bzw. einbetoniert.
Neuerdings verwendet man in erster Linie Fugenabdichtungen in Form von Profilsträngen aus thermoplastischem Kunststoff, z. B. Weich-PVC. Dieses Material ist zwar unempfindlicher gegen Witterungseinflüsse und alterungsbeständiger als beispielsweise die sonst üblichen Profilstränge aus Kautschuk. PVC weist aber den Nachteil einer ungenügenden Elastizität bei Temperaturen unter +5'C auf. Außerdem hat man bei thermoplastischen Kunststoffen Erscheinungen festgestellt, die mit »Materialermüdung« bezeichnet werden. Bei niederen Temperaturen im Winter werden Profilstränge aus thermoplastischem Kunststoff starr und verlieren ihre Elastizität. Da bei Wintertemperaturen die einzelnen Bauteile ineinanderschrumpfen und sich infolgedessen die Fugen vergrößern, kann es vorkommen, daß die unter Druck eingeführten Profilstränge nicht mehr feuchtigkeitsdicht abschließen oder sich gar aus der Fuge lösen und herausfallen.
Es ist bereits bekanntgeworden, bei Profilsträngen aus Kautschuk od. dgl. einen vorgesehenen mittleren Hohlraum mit einem Zell- oder Schaumkautschukstreifen vollständig auszufüllen. Diese Maßnahme kann zwar den harten Kautschukkörper des Profilstranges geschmeidiger machen. Sie gewährleistet aber nicht die Elastizität, die erforderlich ist, um bei extremen Fugenvergrößerungen eine einwandfreie Abdichtung zu erhalten. Außerdem sind derartige Profilstränge außerordentlich schwer in die Fuge einzuführen.
Es ist weiterhin der Vorschlag bekanntgeworden, einen federnden Kern aus Schaumgummi mit einer rohrförmigen Hülle aus Kunststoff zu ummanteln. Dabei dient die Kunststoffhülle nur zum Schutz des Schaumgummiteils.
Bei tiefen Temperaturen ist die Federungswirkung der bekanntgewordenen Profilstränge, sofern sie aus thermoplastischem Kunststoff bestehen, wegen der Erstarrung des Kunststoffes zu gering. Die Fugenabdichtung wird unzureichend. Bei starker Kälte kann sich die Fuge so weit verbreitern, daß der Profilstrang sich aus der Fuge löst.
Die Erfindung überwindet diesen Nachteil. Es wird ein V- oder U-ähnliches Spreizprofil des Kunststoffteils vorgeschlagen, der die federnde Einlage umgibt. Unter dem die Fuge überbrückenden Profilteil ist zweckmäßig ein Ausdehnungshohlraum für die Einlage frei gelassen. Wenn der Profilstrang zum Einführen in vorhandene Fugen dienen soll, empfiehlt es sich, ihn so auszubilden, daß die freien Enden der Profilschenkel die Einlage überragen. Das ermöglicht ein unschweres Einführen des Profilstranges in die Fuge. Zugleich wird beim Eindrücken in die Fuge die federnde Einlage und ihre Verbindung mit den Profilschenkeln geschützt. Der die Fuge überbrückende Profilteil kann zu einer schirmartigen Fugenabdeckleiste verbreitert sein, wie dies an sich bekannt ist.
Die verwendete federnde Einlage besteht vorteilhaft aus Zellkautschuk oder einem anderen elastischen Werkstoff oder auch aus Metallfedern.
Die Einlage ist durch den die Fuge überbrückenden Kunststoffteil vor Witterungseinflüssen geschützt. Sie wirkt auch bei tiefen Temperaturen federnd und elastisch. Sie drückt die Schenkel des Profilstranges an die Fugenleibung heran. Auch bei Erstarrung des Kunststoffes wird die Spreizwirkung der Schenkel nicht aufgehoben, da diese gelenkförmig mit der Fugenabdeckleiste verbunden sind. Die federnde Ein- Lage kann also die Schenkel auch bei tiefen Temperaturen gegen die Fugenleibung pressen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
A b b. 1 zeigt einen Abschnitt des vorgeschlagenen Profilstranges in perspektivischer Darstellung; A b b. 2 zeigt den in die Fuge eingefügten Profilstrang im Querschnitt.
Bei dem dargestellten Profilstrang aus thermoplastischem Kunststoff ist der die Fuge überbrückende Profilteil 1 in an sich bekannter Ausführungsform zu einer schirmartigen Fugenabdeckleiste verbreitert. Die schirmartige Fugenabdeckleiste 1 greift beiderseits über die Fugenränder 2. Der die Fuge überbrückende Profilteil 1 kann jedoch auch auf der einen Seite in an sich bekannter Weise im Winkel von etwa 90° abgebogen sein zwecks Abdichtung von Eckwandfugen. Die Unterseite der übergreifenden Teile ist zwecks besserer Haftung aufgerauht oder rillenförmig profiliert. Die zur Einfügung in die Fuge bestimmten Schenkel 3 des Profilstranges sind gespreizt und sägezahnförmig profiliert, um eine Haftung an der Fugenleibung zu erreichen. Zwischen den in die Fuge einzuführenden Profilschenkeln 3 ist eine dauerelastische Einlage 4 angebracht, die aus einem hochelastisch aufgeschäumten Zellkautschukstreifen bestehen kann. Die Einlage 4 kann auch aus einem anderen dauerelastischen Stoff bestehen. Die Einlage 4 ist durch geeignete Maßnahmen mit den Innenflächen der Schenkel 3 fest verbunden und so angeordnet, daß unter der Abdeckleiste 1 ein Ausdehnungshohlraum für die Einlage frei bleibt. Die freien Enden der Profilschenkel 3 überragen die Einlage 4.
Wird ein so ausgerüsteter Profilstrang in die Fuge eingeführt, so ist gewährleistet, daß die Außenseite der Profilschenkel 3 stets fest an die Fugenleibung 5 herangepreßt wird. Der Profilstrang gemäß der Erfindung gewährleistet somit eine ständige feuchtigkeits-, schmutz-, kälte- und schallschützende Fugenabdichtung. Auch bei unregelmäßiger Fugenöffnung, beispielsweise durch ungleichmäßige Versetzungen der Bauteile, sorgt die federnde Einlage für sichere Fugenabdichtung. Die Einlage ist gegen Alterung, Witterung oder chemische Einflüsse durch den sie nach außen abschirmenden Profilstrang geschützt.

Claims

Patentansprüche: , " 1. Profilstrang aus thermoplastischem Kunststoff mit federnder Einlage zum Abdichten von Bauwerksfugen, dadurch gekennzeichn e t, daß der die Einlage (4) umgebende Kunststoffteil ein V- oder U-ähnliches Spreizprofil aufweist.
2. Profilstrang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem die Fuge überbrückenden Profilteil (1) ein Ausdehnungshohlraum für die Einlage (4) frei gelassen ist.
3. Profilstrang nach Anspruch 1 oder 2 zum Einführen in vorhandene Fugen, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden der Profilschenkel (3), mit denen der Strang in die Fuge eingedrückt wird, die Einlage (4) überragen.
4. Profilstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der die Fuge überbrückende Profilteil (1) in an sich bekannter Weise zu einer schirmartigen Fugenabdeckleiste verbreitert ist.
5. Profilstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (4) aus Zellkautschuk oder einem anderen elastischen Werkstoff besteht.
6. Profilstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (4) aus Metallfedern besteht. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 661080, 707 212; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1781990; britische Patentschrift Nr. 497 393; USA.-Patentschrift Nr. 2 230 688.