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Vorrichtung zum Vergleichmäßigen von Fasergut in einer Schlagmaschine
oder einem Regulierstreckwerk für Spinnereimaschinen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Vergleichmäßigen von Fasergut in einer
Schlagmaschine oder einem Regulierstreckwerk für Spinnereimaschinen, wobei die kurzperiodischen
Nummerschwankungen des Fasergutes am Einlauf in die Maschine oder Regulierstrecke
direkt oder indirekt gemessen und die Meßwerte zum Regeln des Verzuges verwendet
und ferner gleichzeitig am Auslauf Nummerschwankungen gemessen werden, die zum Beeinflussen
der Regelung des Verzuges herangezogen werden.
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Es sind Vorrichtungen an Schlagmaschinen zum Steuern von Nummerschwankungen
des Fasergutes bekannt. Bei diesen bekannten Vorrichtungen sind sogenannte Steuerketten
vorgesehen, d. h., die Dicke des Fasergutes wird hier durch in einem offenen Wirkungsablauf
arbeitende Steuerungsglieder beeinflußt. Die Fasernummer bzw. deren Schwankung wird
dabei am Eingang des Fasergutes in die Maschine abgefühlt, wobei Vorrichtungen bekannt
sind, bei denen ein oder mehrere Meßwerte bzw. Mittelwerte aus mehreren Meßwerten
gebildet werden. Auf Grund der von einem Fühler ermittelten Meßwerte bzw. der festgestellten
Mittelwerte wird dann auf eine der folgenden Behandlungsstufen innerhalb der Schlagmaschine
so eingewirkt, daß die gemessenen Nummerschwankungen möglichst ausgeglichen werden.
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Diese bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, daß sie nur kurzperiodische
Nummerschwankungen anzeigen und diese auch nur mangelhaft durch entsprechendes Beeinflussen
der Maschine auszugleichen vermögen, da eine solche Steuerkette - und dies gilt
allgemein für jede bloße Steuerung, die bekanntlich durch das Fehlen jeglicher Rückwirkung
bzw. Rückkopplung gekennzeichnet ist - lediglich auf den eingangs gemessenen Werten
für kurzfristige Nummerschwankungen basiert, wobei - und dies ist ein erheblicher
zusätzlicher Nachteil - andere Nummerschwankungen verursachende Störgrößen nicht
berücksicht werden.
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Ein weiterer Nachteil solcher bekannten Steuerungen an Schlagmaschinen
besteht darin, daß die gesteuerte Maschine infolge der üblicherweise kurzzeitig
und energisch durchgreifenden Steuersignale aus dem Takt geraten und dabei einen
instabilen Zustand erreichen kann, ohne daß die Steuerung von sich aus in der Lage
wäre, die stets mit einer gewissen Verzögerung auf die Steuersignale reagierende
Maschine wieder auf einen normalen Lauf einzupendeln.
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Ferner ist eine Vorrichtung bekannt, bei der die Materialdicke beim
Durchlauf des Faserbandes durch ein Streckwerk einer Regulierstrecke an zwei Stellen,
nämlich vor der Streckzone und vor den Ausgangswalzen, gemessen wird. Das die Maschine
beeinflussende Steuersignal wird bei dieser bekannten Vorrichtung durch Addition
und darauffolgende Integration der beiden Meßwerte über der Zeit gebildet.
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Die bekannte Vorrichtung weist den Mangel auf, daß hauptsächlich langzeitige
Nummerschwankungen unter weitgehender Vernachlässigung kurzzeitiger Änderungen der
Dicke des Fasergutes zur Beeinflussung der zu steuernden Maschine herangezogen werden.
Die nach dieser bekannten Vorrichtung ermittelte Stellgröße ist ein theoretischer
Wert, gebildet durch Kombination zweier Messungen, und sein korrigierender Einfluß
auf den Funktionsablauf der Maschine läßt sich nur durch Erfahrung, z. B. durch
Eichung, feststellen.
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Eine auf diese Weise ermittelte Beziehung zwischen Regelgröße und
Stellgröße hat stets einen vorherbestimmten Charakter und berücksichtigt
reale
Schwankungen der Regelgröße nur im Rahmen dieser vorherbestimmten und an der Vorrichtung
voreingestellten Beziehung.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung
aufzuzeigen, die es ermöglicht, sowohl kurzzeitige als auch langzeitige Nummerschwankungen
des Fasergutes in einer Schlagmaschine oder in einem Regulierstreckwerk für Spinnereimaschinen
zu messen und eine Steuerung bzw. Regelung zum Erzielen einer verbesserten Gleichförmigkeit
des von einer solchen Maschine gelieferten Materials vorzusehen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe, indem sie ein Verfahren vorsieht,
welches sich dadurch kennzeichnet, daß die am Auslauf aus der Maschine gemessenen
Nummerschwankungen über bestimmte Längen der Faserbahn bzw. des Faserbandes, die
langperiodischen Nummerschwankungen entsprechen, in eine entsprechende Geschwindigkeit
eines Servomotors umgewandelt werden, wobei die Winkelgröße
d a nach bestimmten
Umdrehungen der Welle des Servomotors den Wert des Integrals der Nummerschwankung
nach der Zeit entspricht, und daß der durch die Fehlersignale der Einlaufmessung
eingestellte Verzug jeweils durch die Zahl der Umdrehungen der Welle des Servomotors
korrigiert wird. Für dieses Integral gilt folgende Beziehung:
da 27rn |
d t 60 |
:z |
d ix = 6ö- rn. dt -f- K; |
rJ, |
n = Drehzahl pro Minute [ 1 |
min ' |
a = Drehwinkel [Grad], |
t = Zeit [sec], |
K = Integrationskonstante. |
Die Erfindung schlägt weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
vor, an deren Einlauf eine die Dickenänderungen des zugeführten Fasergutes kontinuierlich
messende Abtastvorrichtung vorgesehen ist, die über ein stufenloses Getriebe den
Verzug reguliert, wobei an der Auslaufseite eine weitere, relativ langfristige Dickenänderung
des Fasergutes messende Abtastvorrichtung vorgesehen ist, und die sich dadurch kennzeichnet,
daß die Abtastvorrichtung der Auslaufseite eine Einrichtung zum Integrieren der
Dickenwerte nach der Zeit aufweist, die einen Verstärker und einen Servomechanismus
umfaßt, wobei durch den letzteren mittels einer Gewindespindel od. dgl. und eines
an der Spindelmutter schwenkbaren Hebels die Einstellung des stufenlosen Getriebes
korrigierbar ist.
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Gemäß einem Vorschlag der Erfindung erfolgt die übertragung der kurzzeitigen
Nummerschwankungen auf den Regelungsmechanismus derart, daß an der Einlaufseite
die Abtastvorrichtung in an sich bekannter Weise aus einer mit einer Speisewalze
zusammenarbeitenden Muldenhebelanordnung besteht, die über Gelenkhebel mit dem stufenlosen
Getriebe zum Ändern der Umlaufgeschwindigkeit der Speisewalze in Verbindung steht.
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Ein weiterer Vorschlag der Erfindung besteht darin, daß die Abtastvorrichtung
an der Auslaufseite der Maschine aus einem mit einem Tasthebel verbundenen elektrischen
Signal- bzw. Impulsgeber besteht.
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Eine weitere Variante einer Regulierstrecke gemäß der Erfindung besteht
darin, daß an deren Einlaufseite die Abtastvorrichtung aus einem Meßwalzenpaar besteht,
das vor dem Einzugswalzenpaar angeordnet ist und auf der Oberwalze einen elektrischen
Signal- bzw. Impulsgeber aufweist, durch den in an sich bekannter Weise über ein
Verzögerungsrelais und einem Verstärker sowie Umformer und einem Hebelgestänge das
stufenlose Getriebe einstellbar ist.
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Das sowohl dem erfindungsgemäßen Verfahren als auch der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zugrunde liegende Prinzip unterscheidet sich von bekannten Vorrichtungen
dadurch besonders vorteilhaft, daß sowohl kurzzeitige, am Einlauf der Maschine gemessene
Dickenänderungen des Fasergutes als auch langzeitige, an der Auslaufseite gemessene
Dickenänderungen zum Beeinflussen des Verzuges herangezogen werden. Bei der Regelung
bzw. Steuerung des Verzuges gemäß der Erfindung werden also zwei Einflußgrößen,
nämlich die als Meßgröße zu bezeichnende kurzzeitige Nummerschwankung und die als
Regelgröße zu bezeichnende langzeitige Nummerschwankung, entsprechend ihrem realen,
meßbaren Wert und dem Zeitpunkt bzw. der Dauer ihres Auftretens berücksichtigt.
Dadurch, daß erfindungsgemäß eine Kombination zwischen Regelung (für die langfristigen
Nummerschwankungen) und Steuerung (für die kurzfristigen Nummerschwankungen) vorliegt,
vereinigen sich in der Vorrichtung gemäß der Erfindung die Vorteile beider Korrektursysteme,
nämlich der ohne Verzögerung und besonders wirkungsvoll durchgreifenden Steuerung
und der alle Arten von Nummerschwankungen verursachenden Störgrößen infolge der
Rückkopplung berücksichtigenden Regelung. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt
also einen durch einen geschlossenen Wirkungsablauf gekennzeichneten Regelkreis,
welcher mit einer durch einen offenen Wirkungsablauf gekennzeichneten Steuerkette
derart kombiniert ist, daß eine Meß- oder Störgröße, nämlich hauptsächlich die am
Eingang in die Maschine auftretende Nummerschwankung, auf den Reglerausgang aufgeschaltet
ist; dadurch wirkt der Regler korrigierend und ausgleichend auf die der Kurzzeitsteuerung
anhaftenden Ungenauigkeiten.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in .einigen Varianten dargestellt;
es zeigt F i g. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
angewandt an einer Schlagmaschine, F i g. 2 eine schematische Darstellung einer
Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung, ebenfalls angewandt an einer Schlagmaschine,
F i g. 3 eine schematische Darstellung der Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
angewandt an einem Streckwerk.
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Bei der Vorrichtung nach F i g. 1 wird eine Regelung des Gewichtes
pro Längeneinheit des in einer Schlagmaschine erzeugten Wickels erzielt.
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Die Hauptteile der Schlagmaschine umfassen den Schläger 11, die obere
Siebtrommel 12, die untere Siebtrommel 13, die Kalanderwalzen 14, 15, 16, 17 und
die Wickelrollen 18,19. Dem Schläger 11 wird Baumwolle über ein Förderlattentuch
20 zugeführt,
und zwar über eine Speisewalze 21, welche mit einer
Muldenhebelanordnung 22, 24 auf der Messerschiene 23 gelagert ist, zusammenwirkt.
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Der Muldenhebel 22 ist mittels eines Gelenkhebels 24 an den Gelenkhebel
25 angeschlossen, welcher an einer Spindelmutter 26 schwenkbar gelagert ist. Ein
Ende des Hebels 25 trägt ein Gegengewicht 27, während das andere Ende ein Zwischenglied,
etwa in Art des Winkelhebels 28, trägt, das für die Betätigung des Ventilschiebers
29 eines Ventils 30 dient. Das Ventil 30 bildet einen Teil eines Steuerkreises für
einen drehzahlvariablen hydraulischen Motor 31, wobei die anderen hauptsächlichen
Elemente des hydraulischen Steuerkreises eine Pumpe 32 und ein Behälter 33 für die
Steuerflüssigkeit sind. Der Motor 31 treibt die Speisewalze 21 über eine Schnecke
34 und ein entsprechendes Schneckenzahnrad 35 an.
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Oberhalb der obersten Kalanderwalze 14 ist ein Abtastorgan, z. B.
Tasthebel 36, angeordnet, das auf die vertikale Lage der Kalanderwalze 14 anspricht
und geeignet ist, mittels eines etwa elektromechanischen Systems 37 eine Welle 38
anzutreiben, die ihrerseits eine Schnecke 39 trägt, welche mit einem Schneckenzahnrad
40 kämmt. Das elektromechanische System 37 besteht aus einem Verstärker 37 a, einem
Servomotor 37 b und einem Getriebekasten 37c mit einer Rückkopplung 37d. Das Schneckenzahnrad
40 sitzt unmittelbar auf einer axial festen Gewindespindel 41, auf deren Gewinde
die Spindelmutter 26 angeordnet ist.
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Die Vorrichtung, deren Teile an Hand der F i g. 1 beschrieben wurden,
ist so ausgelegt, daß dann, wenn der Schlagmaschine Baumwolle zugeführt wird, die
Vorrichtung eine Regulierung bzw. Steuerung der Gleichförmigkeit des auftretenden
Wickels, wie im folgenden beschrieben, bewirkt.
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Kurzzeitige Dickenänderungen der Dicke der ankommenden Baumwolle werden
durch den Muldenhebel 22 registriert und verursachen eine Bewegung der Gelenkhebel
24 und 25 und des Winkelhebels 28 und somit des Ventilschiebers
29. Wenn die Dicke der Baumwolle zunimmt, so bewirkt die hierdurch verursachte
Bewegung des Ventilschiebers 29, daß die Drehzahl des hydraulischen Motors 31 abnimmt,
und zwar um einen Betrag, welcher so bemessen ist, daß die Zuführrate von Baumwolle
konstant bleibt.
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Der Tasthebel 36 spricht auf die Dicke des durch die Kalanderwalzen
14, 15, 16, 17 durchlaufenden Wickelbandes an und verursacht mittels der mit ihm
verbundenen Steuermittel eine Drehung der Gewindespindel 41 in Abhängigkeit von
auftretenden langzeitigen Änderungen der Materialdicke. Wenn also beispielsweise
eine langsame Zunahme der durchschnittlichen Dicke der Baumwolle zwischen den Kalanderwalzen
auftritt, dann dreht -sich die Gewindespindel 41 in solchem Sinn, daß sie die Spindelmutter
26 und damit den Schwenkpunkt des Gelenkhebels 25 in einer solchen Richtung verschiebt,
daß das System zur Aussteuerung kurzzeitiger Dickenänderungen um einen nunmehr veränderten
Ausgangswert operiert, was entsprechend dem oben zugrunde gelegten Fall eine geringere
Motorgeschwindigkeit ergeben würde.
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Auf diese Weise werden sowohl die kurzzeitigen als auch die langzeitigen
Dickenänderungen des Wickelbandes berücksichtigt. In F i g. 2 sind Teile, die in
F i g. 1 auch auftreten, mit gleichen Bezugszeichen versehen. Bei dieser Variante
der Erfindung (F i g. 2) ist der in F i g. 1 gezeigte hydraulische Motor 31 für
die Steuerung der Geschwindigkeit der Speisewalze 21 ersetzt durch ein rein mechanisches
System der Geschwindigkeitssteuerung, welches zwei gegensinnig konische Riemenscheiben
42,43 umfaßt. Die Riemenscheibe 43 wird mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben,
etwa mittels einer Kegelradtransmission von der untersten Kalanderwalze 17 her,
während die Riemenscheibe 42 zum Antrieb der Speisewalze 21 über eine
Riemenscheibentransmission 45 geeignet ausgestaltet ist. Ein Riemen 46 verbindet
die Riemenscheibe 43 mit der Riemenscheibe 42. Der Gelenkhebel 25 ist so angeordnet,
daß er dann, wenn er sich infolge einer an der Speisewalze 21 auftretenden Änderung
der Materialdicke bewegt oder verschwenkt, den Riemen 46 in der geeigneten Richtung
einstellt bzw. verschiebt, so daß eine korrigierende Änderung der Drehzahl der Speisewalze
verursacht wird. In der gleichen Weise wie bei der vorgängigen Ausführungsform rufen
langzeitige Änderungen zwischen den Kalanderwalzen 14 bis 17 eine korrigierende
Verstellung des Schwenkpunktes des Gelenkhebels 25 durch Verdrehen der Gewindespindel
41 und entsprechendes Verschieben der Spindelmutter 26 hervor.
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Der Tasthebe136 fühlt in einer möglichen Anordnung jegliche Vertilkalbewegung
der obersten Kalanderwalze 14, verursacht durch Änderungen in der Dicke des
Wickels an irgendeinem Punkt entlang der Kalanderwalze 14, vorzugsweise in der Mitte
derselben, ab und überträgt dann seine Bewegung an einen oder beide Endbereiche
der Kalanderwalze 14, wo die Meßmittel räumlich besser untergebracht werden
können. Beispielsweise ist ein in der Zeichnung nicht im Detail dargestellter Stab
drehbar oberhalb der Walze 14 montiert und trägt einen Fühler, welcher den höchsten
Punkt an einer beliebig wählbaren Stelle längs der Walze 14 berührt. Die
Bewegung des Fühlers, entsprechend der und hervorgerufen durch die vertikale Bewegung
der Walze 14, versetzt den Stab in Drehung; an einem Ende des Stabes ist ein Arm
angebracht, welcher diese Drehbewegung in eine Verschiebebewegung umformt. Ein Ende
des Armes erstreckt sich entgegengesetzt zur Fühlerrichtung; die Bewegung dieses
Endes wird zu einem Impuls- bzw. Meßwertgeber geführt, welcher so wirkt, daß er
die notwendige Steuerung oder Steuerungsbewegung hervorruft. Das bezüglich des Schwenkpunktes
andere Ende des Armes erstreckt sich in der gleichen Richtung wie der Fühler, und
es ist ein Anschlag zwecks Verhinderung zu großer Bewegungen oder Ausschläge dieses
Endes des Armes in Richtung zum Impulsgeber vorgesehen, welcher sonst beschädigt
werden könnte. Es ist klar, daß in der anderen Richtung auch eine übergroße Bewegung
dieses Ende des Armes möglich sein muß, so daß auch sehr große Änderungen in der
Dicke des Wickels auftreten dürfen, ohne daß der Impulsgeber beschädigt wird.
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Die soeben beschriebene Anordnung sieht nur eine Meßstelle über die
Breite der Maschine vor. Da jedoch Dickenänderungen sehr wohl über die Breite des
Wickels auftreten können, ist eine Anordnung vorzuziehen, welche mehrere Meßstellen
über die
Maschinenbreite verteilt vorsieht und welche das Mittel
aus den Messungen bildet, so daß also ein Steuerimpuls entsteht, welcher der mittleren
Dicke des abgetasteten Wickelquerschnitts entspricht. In einer solchen Anordnung
ist eine Anzahl von besonderen Fühlwalzen vorgesehen, die voneinander unabhängig
die Dicke des Wickels zwischen den Kalanderwalzen abfühlen. Jede Fühlwalze ist an
einem Arm eines Winkelhebels montiert, dessen anderes Ende entsprechend den Änderungen
der Wickeldicke an der Meßstelle eine entsprechende Bewegung auf einen Impulsgeber
überträgt, wobei Mittel vorgesehen sind für eine Kombination und Durchschnittsbildung
der Signale, die aus allen Abtastorganen bzw. Impulsgebern kommen, und wobei dann
der aus der einzelnen Signalen gebildete Impuls die Steuermittel entsprechend betätigt.
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Bei einer anderen brauchbaren Ausführungsform erstreckt sich ein Hebel,
der an einem Ende schwenkbar gelagert ist, über jedes Wellenlager der obersten Kalanderwalze.
Das andere Ende des Hebels betätigt einen Impulsgeber, ähnlich oder gleich dem in
den vorgängig beschriebenen Anordnungen. In diesem Fall verursacht die Vertikalbewegung
der Kalanderwalze, welche infolge der Änderungen der Wickeldichte auftritt, eine
Verschwenkung des genannten Hebels in entsprechender Weise, und diese Bewegung oder
Verschwenkung wird auf den Impulsgeber übertragen. Summierung und Durchschnittsbildung
werden durch entsprechende eingebaute Mittel bewirkt, so daß das zum Steuermittel
gehende Signal dem Signal aus einer Messung, welche auf der Walzenmitte vorgenommen
würde, äquivalent ist. Dies ist eine nützliche und vorteilhafte Anordnung, weil
sie das Anbringen eines Abtastorgans in der Mitte oder irgendwo auf der Breite der
Walze vermeidet. Mikrometer oder ähnliche Einstellmittel werden vorteilhaft mit
jedem Hebel für Einstell- bzw. Justierzwecke verbunden sein.
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Die soeben beschriebene Ausgestaltung der Variante der erfindungsgemäßen
Vorrichtung nach F i g. 2 kann modifiziert werden durch Weglassen der Steuermittel,
welche die kurzzeitigen Dickenänderungen berücksichtigen, so daß lediglich ein Regelkreis
für die Korrektur langzeitiger Dickenänderungen vorgesehen ist, bei dem die Regelgröße
mittels Abtastorganen an den Kalanderwalzen gemessen wird. Diese Modifikation umfaßt
das Weglassen des Muldenhebels 22, der Messerschiene 23 und des Schwinghebels 24
und sieht zusätzlich einen festen Schwenkpunkt für den Hebel 25 in der Nähe des
Gegengewichtssenders vor.
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Die Erfindung ist natürlich auch auf andere Maschinen als auf Schlagmaschinen
anwendbar. F i g. 3 zeigt beispielsweise ein Streckwerk. Die Eingangswalzen 47,
48 werden mit fester Drehzahl von einem konventionellen (nicht dargestellten) Antrieb
angetrieben, und die Ausgangswalzen 49, 50 werden von den Eingangswalzen 47, 48
über ein Getriebe 51, 52, 53, 54, welches gegensinnig konische Riemenscheiben 55,
56 mit Riemen 57 umfaßt, angetrieben. Das Faserband 58 wird den Eingangswalzen 47,
48 durch ein Meßwalzenpaar 59, 60 hindurch zugeführt; die Oberwalze 59 spricht auf
die Dicke des zulaufenden Materials an. Die obere Ausgangswalze 49 spricht in gleicher
oder ähnlicher Weise auf die Dicke des aus dem Streckwerk austretenden Faserbandes
an.
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Ein Impulsgeber 61 ist so montiert, daß er die Oberwalze 59 berührt
und ein Signal erzeugt, welches ein Verzögerungsrelais 62 und einen Verstärker 63
durchläuft und dann einen Umformer 64 in der Weise und für die Zwecke, die weiter
unten noch beschrieben werden wird, steuert.
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Ein Impulsgeber 65 berührt die Ausgangswalze 49 und ruft ein Signal
hervor, das durch einen Regler 66 geht, welcher mit einem Vergleicher 67 und einem
einen Servomechanismus enthaltenden Integriergerät 68 verbunden ist. Der Riemen
57 ist verschieblich mittels einer Riemengabel 69, die an einem Ende eines Hebels
70 sitzt, welch letzterer etwa in seiner Mitte gelenkig an ein Hebelgestänge 73,
74 und an seinem anderen Ende an eine Laufmutter 71 angeschlossen ist. Die
Laufmutter 71 sitzt auf einer Gewindespindel 72, welche axial fixiert ist und von
dem Integriergerät 68 gedreht werden kann. Am mittleren Bereich des schwenkbaren
Hebels 70 ist, wie schon gesagt, das Hebelgestänge 73, 74 angeschlossen, welches
von dem Umformer 64 beeinflußt bzw. bewegt wird.
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Die Einrichtung stellt eine Regelung dar, bei der langzeitige Dickenänderungen
des Faserbandes dank der Empfindlichkeit des Impulsgebers 65, welcher auf die Dicke
des austretenden Faserbandes anspricht, korrigiert werden. Der Regler 66 gibt ein
Ausgangssignal, welches die Differenz zwischen dem Sollwert im Vergleicher 67 und
dem vom Impulsgeber 65 kommenden Signal darstellt. Dieses Signal geht nun in das
einen Servomechanismus enthaltende Integriergerät 68, welches die Gewindespindel
72 mit solcher Drehzahl dreht, die proportional zu diesem Signal ist; die sich entsprechend
einstellende Lage der Spindelmutter 71 auf der Gewindespindel 72 ist geeignet, eine
kompensierende Schwenkbewegung des Hebels 70 hervorzurufen und somit eine entsprechende
Verschiebung des Riemens 57 zu erzeugen, so daß die Geschwindigkeit der Ausgangswalzen
49, 50 in der erforderlichen Weise erhöht oder vermindert wird. Eine Korrektur kurzzeitiger
Dickenänderungen des Faserbandes wird in einem Steuerkreis erzielt, der den auf
die Dicke des zulaufenden Faserbandes empfindlich ansprechenden Impulsgeber 61,
das Verzögerungsrelais 62, den Verstärker 63 und den Umformer 64 umfaßt. Das Verzögerungsrelais
62 gibt ein Ausgangssignal zum Verstärker 63, und der Verstärker 63 leitet das verstärkte
Signal auf den Umformer 64 für die Lagesteuerung. Dieser Umformer 64 ist also geeignet,
das Hebelgestänge 73, 74 zu beeinflussen bzw. so zu bewegen, daß der Hebel 70 in
solcher Art und in solchem Ausmaß bewegt wird, daß er eine korrigierende Änderung
der Geschwindigkeit der Eingangswalzen 49, 50 in den jeweils für die Korrektur vorher
abgetasteten kurzzeitigen Dickenänderungen geeigneten Zeitpunkten bewirkt. Das Verzögerungsrelais
62 ist also hinsichtlich seiner Verzögerungszeit auf diejenige Zeit abgestimmt,
welche das Faserband 58 benötigt, um von 59, 60 bis zwischen 47; 48 zu kommen; ist
diese Zeit variabel, so kann eine entsprechende Anpassung der Verzögerungszeit von
62 vorgenommen werden.