DE1265355B - Verfahren zum Herstellen einer Anschlusskappe aus Metall fuer Hartstoffelektroden, insbesondere von Aluminiumreduktionszellen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Anschlusskappe aus Metall fuer Hartstoffelektroden, insbesondere von AluminiumreduktionszellenInfo
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
B22d
Deutsche Kl.: 31 b2-19/00
Nummer: 1265 355
Aktenzeichen: B 67766 VI a/31 b2
Anmeldetag: 22. Juni 1962
Auslegetag: 4. April 1968
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer Anschlußkappe aus Metall für Hartstoffelektroden,
insbesondere von Aluminiumreduktionszellen.
Hartstoffelemente finden zunehmende Verwendung als Stromleiterelemente, z. B. als Kathoden in Aluminiumreduktionszellen.
Hartstoffelemente oder -stangen, die als Stromleiterelemente in Aluminiumreduktionszellen
verwendet werden, benötigen eine Anschlußkappe oder eine andere geeignete Verbindungseinrichtung,
an die der elektrische Anschluß der Stromführungsschienen angelegt wird. Die Kappe muß so
mit dem metallischen Hartstoff verbunden sein, daß der elektrische Widerstand gering, die mechanische
Festigkeit aber groß ist.
Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung einer Anschlußkappe für einen Hartstoffkörper unter Verwendung
eines elektrisch leitenden Metalls, beispielsweise Aluminium, vorgeschlagen worden, aber in der
Praxis haben diese Verfahren hinsichtlich der Verbindung des elektrisch leitenden Metalls mit der Hartstoffstange nicht befriedigt, die Lebensdauer solcher Verbindungen
war im Betrieb außerordentlich gering. Oft fand überhaupt keine Verbindung oder nur eine unvollständige
Verbindung statt, oder die Verbindungen waren mechanisch schwach und zeigten eine relativ
niedrige elektrische Leitfähigkeit.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen einer Anschlußkappe aus einem elektrisch
leitenden Metall, wie Aluminium, Kupfer oder Eisen, für Hartstoffelektroden, welche überlegene
mechanische und elektrische Eigenschaften besitzt.
Erreicht wird das dadurch, daß das Metall bei seiner Benetzungstemperatur an den Hartstoffkörper angegossen
wird.
Das Metall kann auch Zusätze anderer Elemente enthalten, die die Herstellung der Kappenverbindung
und/oder die Verwendung des mit der Kappe versehenen Körpers in einer Aluminiumreduktionszelle nicht
nachteilig beeinflussen.
Dabei wirkt es sich vorteilhaft aus, wenn das Ende des Hartstoffkörpers, an den die Anschlußkappe angegossen
wird, zusammen mit dem Metall der Anschlußkappe auf Benetzungstemperatur erhitzt wird. Vorzugsweise
erfolgt die Erhitzung des Hartstoffkörpers und des die Anschlußkappe bildenden Metalls in
einer inerten Gasatmosphäre.
Die bevorzugten Hartstoffe, welche zur Durchführung der Erfindung verwandt werden, sind die
Karbide und Boride des Titans, Tantals, Niobs und Zirkons und Gemische aus diesen mit oder ohne
Zusätze.
Verfahren zum Herstellen einer Anschlußkappe
aus Metall für Hartstoffelektroden, insbesondere von Aluminiumreduktionszellen
aus Metall für Hartstoffelektroden, insbesondere von Aluminiumreduktionszellen
Anmelder:
The British Aluminium Company Limited,
London
Vertreter:
Dipl.-Chem. W. Rücker, Patentanwalt,
3000 Hannover, Am Klagesmarkt 10-11
Als Erfinder benannt:
Leslie Titus, Campbell, Calif. (V. St. A.)
Es wurde gefunden, daß beim Angießen des Metalls an den Hartstoffkörper bei hohen Temperaturen oberhalb
einer kritischen Minimaltemperatur ohne ein Flußmittel die Konsistenz und die Qualität der Benetzung
und der intermetallischen Bindung zwischen der Anschlußkappe und dem Hartstoffkörper beträchtlich
erhöht ist und sich eine Kappenverbindung ergibt, die die gesamte Lebensdauer der Hartstoffelektrode
durchsteht.
Die Temperatur des Anschlußkappenmetalls muß beim Gießen zwischen verhältnismäßig engen Grenzen
gehalten werden und ist für eine erfolgreiche Operation im Sinn des erfindungsgemäßen Verfahrens kritisch.
Die kritischen Temperaturgrenzen verändern sich entsprechend dem verwendeten Kappenmetall. Zum Beispiel
erfolgt bei Temperaturen unter 13000C keine vollständige Benetzung eines Hartstoffkörpers unter
normalen Bedingungen, wenn Aluminiummetall verwendet wird, und unter 12000C tritt praktisch gar
keine Benetzung ein. Bei Temperaturen über 15000C reagiert das Aluminium mit dem Graphit der Form.
Im Bereich von 1250 bis 15000C und insbesondere zwischen
1300 und 15000C ist die Gewißheit für eine vollständige
Benetzung sehr groß, obgleich, wie oben ausgeführt, einige Verbindungen auch bei tieferen
Temperaturen oberhalb 12000C erhalten werden können, wenn längere Haltezeiten verwendet werden. Um
jedoch eine verhältnismäßig schnelle und vollständige Benetzung zu gewährleisten, sollten Temperaturen
über 13000C verwendet werden. Bei 125O0C erhält
man eine ziemlich feste Verbindung, aber die Benetzung erfolgt nur stellenweise. Die obere Grenze wird durch
809 537/470
das Formenmaterial bestimmt, und die höchste Temperatur sollte so liegen, daß keine merkliche Reaktion
zwischen der Form und dem geschmolzenen Metall, welches zur Herstellung der Kappe verwendet wird,
eintritt.
Die Erfindung wird nun an Hand eines Beispiels erläutert, das auch dazu dient, den großen technischen
Fortschritt der erhaltenen Produkte zu offenbaren.
Eine Stange aus Titandiborid (TiB2) mit einem
Durchmesser von etwa 7,5 cm wird in eine Form gebracht, auf die auch die Form für die Kappe aufgesetzt
ist, und beide sind in einem Ofen untergebracht. Sodann werden Aluminiumstücke für die Anschlußkappe
von etwa 2,5 cm Stärke von oben in die Form auf die Stange gegeben. Der Ofen wird mit einem
Graphitdeckel verschlossen, ein Argongasstrom langsam hindurchgeleitet und auf Temperaturen zwischen
1400 und 1450° C geheizt. Der Anstieg der Temperatur soll in 70 bis 90 Minuten erfolgen. Nachdem 1450° C
erreicht sind, wird abgeschaltet. Hat sich der Ofen auf etwa 800° C abgekühlt, wird die Form herausgenommen
und in einen Kühlofen hineingesetzt.
Mikrographische Untersuchungen der Grenzflächen zeigten, daß die Anschlußkappen kein TiAl3 intergranular
etwa 1 mm von der Grenzfläche entfernt im Aluminium aufwiesen. Eine derartige TiAJ3-Bildung
würde das Aluminium brüchig machen und eine Zerstörung bei hohen Temperaturen und Druck hervorrufen.
Wenn die Aufbringung der Kappe bei einer Temperatur zwischen 1300 und 1500° C gemäß der
vorliegenden Erfindung stattfindet, bilden sich sekundäre Phasen aus der Aluminiumschmelze, und zwar
deshalb, weil das Wachstum der Kristallite über eine größere Zeitspanne vor der Erstarrung stattfindet. Eine
Ausscheidung von TiAl3 an den Korngrenzen tritt kaum oder gar nicht bei hohen Kappentemperaturen in
Erscheinung, und demgemäß wird die Tendenz zur
ίο Bildung großer Risse verringert und/oder vollständig
beseitigt. Beim Gießen der Kappe bei hoher Temperatur sind intermetallische Verbindungen als gut geformte
winklige Kristallite vorhanden, die in der Länge 20 Mikrometer übersteigen.
Das zur Herstellung der Anschlußkappe verwandte Aluminiummetall besaß einen Aluminiumanteil von
99 Gewichtsprozent und mehr. Es wurde auch Aluminium mit einem Reinheitsgrad von 99,45 Gewichtsprozent
und von 99,99 Gewichtsprozent verwendet.
Das Anschlußkappenmetall zeigte eine gute Benetzung des Hartstoffkörpers.
Bei der Maximaltemperatur von 1200° C findet an den Seiten des Hartstoffkörpers nur eine schlechte
Benetzung und nahezu gar keine Benetzung am oberen Ende statt.
Weitere verwendbare Kappenmaterialien und Verarbeitungstemperaturen
sind in der nachfolgenden Tabelle enthalten.
Material | Temperaturen (0C) |
Bemerkungen |
Kupfer i Eisen, Stahl und Stahllegierungen |
1600 1660 1850 1575 ± 25 1890 |
keine Benetzung etwa 20°/0 Benetzung vollständige Benetzung vollständige Benetzung, sehr innige Verbindung mit Hartstoffstange starke Reaktion mit Kohlenstofform und Stangen material |
Bei allen nach dem Verfahren hergestellten Anschlußkappen auf den Hartstoffstangen zeigten die Verbindungen
ausgezeichnete mechanische Festigkeit und überlegene elektrische Leitfähigkeit.
Unter den Bedingungen der Aluminiumreduktionszelle erwiesen sich die nach der Erfindung hergestellten
Kappen als hervorragend. An keiner Kappe zeigten sich irgendwelche Fehler, die auf Beeinträchtigungen
der Qualität an der Metall-Hartstoff-Verbindung zurückzuführen gewesen wären. Die einzigen Fehler,
die auftraten, bezogen sich auf Aluminiumkappen, wenn diese abnormen Umwelteinflüssen, z. B. sehr
hohen Badtemperaturen und großen Strömen, ausgesetzt waren.
Die Verbindung zwischen Anschlußkappe und der Hartstoffstange ist so gut, daß die Verbindung nun
genauso lange hält wie die Stange selbst.
Die Anschlußkappe kann außer wie oben beschrieben auch dadurch hergestellt werden, daß das Anschlußkappenmetall
zunächst geschmolzen und dann auf den erhitzten Hartstoffkörper gegossen wird.
In der Praxis müssen die Anschlußkappen an Stäben befestigt werden, um sie mit den Stromschienen zu
verbinden, die den Strom für die Reduktionszelle zuführen. Ein Weg, der sich als ganz wirksam und billig
herausgestellt hat, besteht im Angießen an die Stäbe, wenn die Kappen abkühlen. Das kann routinemäßig
gleichzeitig mit dem Angießen der Kappe an den Hartstoffkörper geschehen, ehe sich das Kappenmaterial
verfestigt.
Elektrische Messungen des Spannungsabfalls mit einem Strom von 700A an der Verbindungsstelle
zwischen Anschlußkappe und Hartstoffkörper haben gezeigt, daß kein merklicher Widerstand vorhanden
ist. Das zeigt auch, daß eine vollständige oder eine im wesentlichen vollständige Benetzung zwischen dem
Hartstoffkörper und der Anschlußkappe stattfindet.
Claims (4)
- Patentansprüche:Verfahren zum Herstellen einer Anschlußkappe aus Metall für Hartstoffelektroden, insbesondere von Aluminiumreduktionszellen, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall bei seiner Benetzungstemperatur an den Hartstoffkörper angegossen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des Hartstoffkörpers, an5 6den die Anschlußkappe angegossen wird, zusam- Temperatur in der Größenordnung von 8000Cmen mit dem Metall der Anschlußkappe auf Be- abkühlen gelassen wird, worauf Überführung innetzungstemperatur erhitzt wird. einen Kühlofen erfolgt, in dem die Abkühlung so
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch geleitet wird, daß die Abkühlung des Endes der gekennzeichnet, daß die Erhitzung des Hartstoff- 5 angegossenen Anschlußkappe relativ zu dem Teil, körpers und des die Anschlußkappe bildenden der dem Ende des Hartstoffkörpers benachbart Metalls in einer inerten Gasatmosphäre durch- liegt, verzögert wird.geführt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch In Betracht gezogene Druckschriften:
gekennzeichnet, daß nach Angießen der metalli- io Deutsche Patentschriften Nr. 705 738, 910 240;
sehen Anschlußkappe der Hartstoffkörper auf eine »Konstruktion«, 7 (1955), H. 11, S. 419.809 537/Φ70 3.68 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB67766A DE1265355B (de) | 1962-06-22 | 1962-06-22 | Verfahren zum Herstellen einer Anschlusskappe aus Metall fuer Hartstoffelektroden, insbesondere von Aluminiumreduktionszellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEB67766A DE1265355B (de) | 1962-06-22 | 1962-06-22 | Verfahren zum Herstellen einer Anschlusskappe aus Metall fuer Hartstoffelektroden, insbesondere von Aluminiumreduktionszellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1265355B true DE1265355B (de) | 1968-04-04 |
Family
ID=6975635
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB67766A Pending DE1265355B (de) | 1962-06-22 | 1962-06-22 | Verfahren zum Herstellen einer Anschlusskappe aus Metall fuer Hartstoffelektroden, insbesondere von Aluminiumreduktionszellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1265355B (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE705738C (de) * | 1937-06-19 | 1941-05-08 | Siemens & Halske Akt Ges | Verfahren zur metallischen Verbindung von Plaettchen aus hochschmelzenden Metallen, insbesondere von Wolframplaettchen, mit einem niedriger schmelzenden Grundmetall |
DE910240C (de) * | 1951-04-17 | 1954-04-29 | Habil Wilhelm Hofmann Dr Ing | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Schweissverbindungen zwischen Werkstuecken aus Metallen unterschiedlicher Schmelztemperatur |
-
1962
- 1962-06-22 DE DEB67766A patent/DE1265355B/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE705738C (de) * | 1937-06-19 | 1941-05-08 | Siemens & Halske Akt Ges | Verfahren zur metallischen Verbindung von Plaettchen aus hochschmelzenden Metallen, insbesondere von Wolframplaettchen, mit einem niedriger schmelzenden Grundmetall |
DE910240C (de) * | 1951-04-17 | 1954-04-29 | Habil Wilhelm Hofmann Dr Ing | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Schweissverbindungen zwischen Werkstuecken aus Metallen unterschiedlicher Schmelztemperatur |
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