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Schlafbedeckung für gesundes und unbelastetes Schlafen Die Erfindung
betrifft eine Schlafbedeckung, die auf eine Liegefläche oder ein Unterbett aufsetzbar
ist und im Gegensatz zu den bisher bekannten Bedeckungen (Decken, Betten) nicht
auf dem ruhenden menschlichen Körper aufliegt, sondern tunnelartig einen freien
Hohlraum um den liegenden menschlichen Körper bestehen läßt. Insbesondere betrifft
die Erfindung eine den menschlichen Körper unter Hohlraumbildung röhrenartig ringsum
umgebende Schlafhülle.
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Ein gesundes und erholsames Schlafen setzt nicht nur voraus, daß der
Schlafraum gut gelüftet und die Schlafunterlage dem Körper nach seinem Wohlbehagen
angepaßt ist, sondern. verlangt auch ein Liegen ohne Belastung des Körpers durch
schwere Betten oder Decken. Das Bedecken des Körpers während des Schlafens geschieht
in erster Linie nur zur Erhaltung der Körperwärme. Je niedriger die Schlafraumtemperatur
ist, um so dicker und damit schwerer muß die Bedeckung sein, um der wärmeisolierenden
Wirkung Rechnung zu tragen.
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Bedeckungsmaterial mit hoher wärmeisolierender Eigenschaft, wie beispielsweise
Daunenfedern, ist zwar in dieser Hinsicht als besonders leicht anzusprechen, führt
aber bei einem Teil der Menschen zu einem ungesunden Wärmestau. Dieser Wärmestau,
oft auch als Hitzestau bezeichnet, tritt besonders dann auf, wenn die Bedeckung
angeschmiegt auf dem Körper aufliegt. Es kommt also darauf an, den ruhenden menschlichen
Körper von dem bisher bekannten Bedeckungsmaterial zu entlasten. Dem aus der Gewohnheit
erwachsenen Gefühl der Tuchfühlung während des Schlafens kann nach wie vor in üblicher
Weise durch Tragen eines leichten Nachthemdes oder Schlafanzuges Rechnung getragen
werden.
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Es sind mehrere Schlafeinrichtungen (Betten) bekannt, die so konstruiert
sind, daß der Mensch unter einer Wölbung oder in einem Hohlraum unbelastet liegen
kann. Diese Einrichtungen beziehen sich aber auf Betten zur speziellen Pflege von
Menschen, Insektenschutz- oder Krankenbehandlung, wie beispielsweise Brandverletzte,
wobei der Hohlraum ausschließlich durch starre Tragrippen, Bügel oder durch
starre Gewölbekonstruktionen gebildet wird.
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Diese vorerwähnten Bettausführungen sind, wie bereits erwähnt, für
spezielle Zwecke entwickelt und für die moderne Wohnweise bzw. für den Allgemeinbedarf
nicht geeignet. Sie stellen Konstruktionen in Bügel- oder Schalenbauweise dar, die
unter anderem für den Krankenhausbedarf zugeschnitten sind. Beide letztgenannten
Ausführungen bilden mit dem Bettuntergestell eine Konstruktionseinheit.
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Mit der vorliegenden Erfindung wird ein neuer Weg beschritten,
der zu einer gesunden Schlafweise führt, und zwar durch eine vom Bettgestell unabhängige
Bedeckung, die außerdem in der Handhabung den heutigen Gewohnheiten und Bequemlichkeiten
gerecht wird. Dabei sollen folgende Einzelaufgaben verwirklicht werden:
1. Unbelastetes Liegen durch gewölbtes Bedekkungsmaterial, 2. Wärmeisolierung,
3. Luft- und damit Sauerstoffzutritt zu der gesamten Körperoberfläche, 4.
Abschirmung gegen Zugluft, 5. Veränderungsmöglichkeiten der Raumverhältnisse
entsprechend dem menschlichen Wohlbefinden.
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wölbung
der Schlafbedeckung bzw. der Schlafhülle selbsttragend ist und aus elastischem Material
besteht.
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Die selbsttragende Wölbung kann auf verschiedene Weise erreicht werden,
und zwar einmal dadurch, daß die Schlafbedeckung oder -hülle durch aufblasbare schlauch-
oder kissenartige Hohlkörper gebildet wird, die im aufgeblasenen Zustand der Wölbung
ihre Standfestigkeit geben.
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Eine weitere Lösung einer selbsttragenden Hohlraumausführung wird
dadurch erzielt, daß Materialien gewählt werden, die bereits selbsttragende Eigenschaften
besitzen und gleichzeitig elastisch sind, wie z. B. Schaumgummi, Kunststoff, Isoliermaterial
oder korsettartig verarbeitete federnde Metallbänder, Drähte od. dgl.
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Die vorbeschriebenen selbsttragenden Grundformen und Materialien können
mit einem Textilstoff oder sonstigem Bettenmaterial, wie beispielsweise
Wolle,
Geflügelfedern oder Fasern, überzogen werden, sofern sie nicht bereits in ihrer
Eigenstruktur bzw. Oberfläche Eigenschaften besitzen, die den menschlichen Annehmlichkeiten
gerecht werden.
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Bei einer weiteren im Rahmen der zweckmäßigen Weiterbildung dieser
Erfindung vorgesehenen Ausführungsmöglichkeit weist die Wölbung ein aus mehreren
Gliedern zusammengefügtes Traggerippe auf, welches mit den vorerwähnten Bettenmaterialien
überzogen bzw. im Verband zusammen verarbeitet ist.
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Wird das erwähnte Traggerippe aus beweglichen, klemmenden oder feststellbaren
Gliedern gebildet, so läßt sich durch deren Lageveränderung der umschlossene Hohlraum
nach Belieben vergrößern oder verkleinern. Durch diese Raumveränderung kann sich
der Mensch entsprechend seinen Empfindungen jeden gewünschten Bedeckungszustand
wählen und nach Belieben verändern.
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Eine ähnliche Raumveränderung läßt sich durch Ineinanderschieben der
Glieder, durch harmonikaartige Gliederformen sowie durch Veränderung der Bedeckungsdurchhängung
erzielen.
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Bei den beschriebenen Ausführungsformen bleibt die von jedem Bettgestell
unabhängige, bequem zu handhabende Bedeckungsart erhalten, was jedoch nicht ausschließt,
daß die Bedeckung gegen Verrutschen während der Benutzung durch Bänder, Gummigurte
u. dgl. gesichert werden kann.
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Die Vorteile einer selbsttragenden elastischen Schlafbedeckung sind
folgende: Im Gegensatz zu den bereits bekannten starren Bettkonstruktionen ist die
neuartige Bedeckung in bezug auf ihre Verwendbarkeit mit den bisher bekannten Decken
oder Deckbetten vergleichbar, d. h., sie kann ohne besondere Maßnahmen zu
jeder beliebigen Schlafstätte, wie Bettgestell, Liege usw., verwendet werden. Es
handelt sich also um eine lose auflegbare Hohlraumbedeckung, die sich wie andere
Decken lüften, reinigen oder auch mit Schutzbezügen überziehen läßt. Das umständliche
oder erschwerte Bett-Aus- und -Einsteigen, welches jede starre Konstruktion mit
sich bringt, entfällt bei der elastischen Bedeckung. Diese wird wie jede andere
Decke aufgelegt und dichtet infolge ihr-er anschmiegsamen Ränder den Hohlraum von
der Umgebung ab. Der liegende Körper kann sich unter dem Gewölbe drehen oder im
Schlaf wälzen, ohne sich zu verheddern, wie das leicht bei üblichen Bettdecken eintreten
kann.
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Die weitaus größeren Vorteile sinä jedoch in der gesundheitlichen
Bedeutung zu sehen. Abgesehen von der bereits erwähnten entlastenden Schlafweise
wird der ruhende Körper von einer Lufthülle umgeben, die eine gute Hautatmung gestattet.
Dadurch, daß die neuartige Bedeckung im Gegensatz zu starren Konstruktionen aus
luftdurchlässigen Materialien hergestellt wird, ist ein konstanter Luftwechsel im
Sinn einer Diffasion ohne Zuglufterscheinungen ge-,geben. Ein ähnlicher Luftwechsel
ist zwar auch bei der starren Tragbügelausführung nach der deutschen Patentschrift
911177, bei welcher die Bettbedeckung lose über die an das Bettuntergestell
angepaßten Bügel gelegt wird, möglich. Bei der vorliegenden Erfindung kommt es jedoch
darauf an, unter anderem auch #diesen Vorteil in einer ortsungebundenen Bedeckung
zu verwirklichen.
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Ergänzend sind noch einige Beispiele und Vorteile hinsichtlich einer
erweiterten Anwendbarkeit der Hohlraumbedeckung angeführt. Durch zusätzlich#,-s
Auflegen von Decken kann der Wärmeschutz in kalten Jahreszeiten erhöht werden, ohne
dadurch die Belastung auf den menschlichen Körper zu erhöhen. Des weiteren lassen
sich auch medizinische Spezialbehandlungen durchführen, die bisher nur in besonderen
Apparaten oder Raumzellen möglich waren, wie unter anderem die Anwendung von Gasbädern
(z. B. Sauerstoff, Kohlensäure), Temperierungen, Feuchtraumbehandlungen und Bestrahlungen.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Die gewölbte oder tunnelartige Bedeckung kann entweder allseitig - mit Ausnahme
des Kopf- oder Oberkörperdurchtritts - geschlossen oder unten in der Liegeebene
offen ausgebildet sein.
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A b b. 1 zeigt eine geschlossene selbsttragende Schlafhülle,
A b b. 2 eine unten offene, ebenfalls selbsttragende Schlafbedeckung.
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Mit A ist die aus aufgeblasenen Hohlkörpern oder aus
elastischem Material bestehende Grundform oder das aus Gliedern zusammengefügte
Traggerippe dargestellt. Mit B ist das Bettenmaterial schematisch angedeutet. Das
an den Rändern überstehende Bettenmaterial C bildet die Abdichtung mit der
Liegeebene.
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Ab b. 3 zeigt, wie die gewölbte Schlafbedeckung zum Ein- oder
Aussteigen oder zum Lüften seitlich umgelegt werden kann. Bei der Wahl von Werkstoffen
mit besonders guten elastischen Eigenschaften kann die Bedeckung auch in Richtung
der Längsachse zurückgeschlagen werden, ohne ihre selbsttragenden Eigenschaften
zu verlieren. Diese Möglichkeit ist in A b b. 4 dargestellt. Diese Handhabung
ist auch dann gegeben, wenn die Wölbung aus mehreren Gliedern besteht, die elastisch
zu einem flexiblen Traggerippe zusammengefügt sind.
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Abb.5 zeigt ein ähnliches, mit Bettenmaterial überzogenes Traggerippe,
bei welchem die Glieder beweglich, klemmend oder feststellbar sind und durch ihre
Lageveränderung - in dem gezeichneten Beispiel durch Veränderung des Winkels
oc - die Größe des umschlossenen Hohlraurdes variieren. Die Veränderung des
Winkels a läßt A b b. 6 erkennen.