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Zur Herstellung eines Gipsverbandes geeignete Bandage Synthetisches
Schwammaterial, in Streifen von verhältnismäß.ig geringer Dicke und von geeigneter
Flächenausdehnung geschnitten, hat auch im Gesundheitswesen weitgehende Verbreitung
gefunden, insbesondere für die Verwendung bei Gipsverbänden in der Orthopädie und
in der Wundmedizin.
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Es ist bekannt, daß es bei der praktischen Verwendung der mit Schwammaterial
verarbeiteten Verhände erforderlich ist, daß der elastische Verband fest mit der
Gipsmasse verankert ist, um jedes gegenseitige Verrutschen zu vermeiden, wobei jedoch
die Weichheit des Verbandes durch diese Verankerung nicht beeinträchtigt werden
darf.
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Ferner muß der elastische Verband die größtmögliche Durchlässigkeit
gewährleisten und seine Zellen müssen daher weit offen sein und miteinander in Verbindung
stehen, während es andererseits notwendig ist, daß die darüberliegende Gipsmasse
nicht in die Zellen eindringen kann, da dadurch der Verband versteift würde und
er dadurch seine wichtigste Eigenschaft, d. h. seine Weichheit, verlieren würde.
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Wenn andererseits die plastische Schwammasse durch irgendein isolierendes
Mittel von der Gipsmasse getrennt wird, so verliert der Gipsverband seine Wirkung,
da der Verband dann das Bestreben zeigt, auf der Haut zu gleiten und somit die Bewegungen
des Körperteils zuzulassen, an dem der Gipsverband angelegt ist.
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Eine weitere wichtige Eigenschaft des mit synthetische Schwammaterial
verarbeiteten Verbandes besteht darin, daß er aus hygienischen und Haltbarkeitsgründen
möglichst dünn sein muß, ohne dadurch die Weichheit der Auflage zu vermindern.
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Der Nachteil, daß die Gipsmasse in die Zellen der Schwammasse eindringen
kann, soll durch die Erfindung, die eine zur Herstellung eines Gipsverbandes geeignete
Bandage aus synthetischem Schaumstoff und darauf aufgebrachtem Gips betrifft, ausgeschaltet
werden. Dic Erfindung besteht in einer mit einer Anzahl von I,öchern versehenen,
zwischen der Binde und der Gipsauflage angeordneten Zwischenlage aus undehnbarem
oder wenig dehnbarem Material, das undurchlässig für die Gipsmasse, aber durchlässig
für Gase ist. Auf diese Weise tritt die Gipsmasse nur an den Stellen in die Zellen
des Verbandes ein, die den Löchern des darüberliegenden undurchlässigen Streifens
entsprechen, wodurch der Verband unverrutschbar und fest mit der darübergegossenen
Gipsschicht verankert wird, während die meisten Zelllen des Schwammaterials von
der Gipsmasse frei bleiben und somit elastisch und weich und nicht versteift sind.
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Bei der praktischen Ausführung kann die Zwischenlage aus einem Gewebe,
aus Papier oder aus einem plastischen Werkstoff bestehen, der jedoch keine
Schwammstruktur
aufweist. Auch kann die Zwischenlage aus gekrepptem Material bestehen, dessen Falten
zweckmäßig quer zur Längsrichtung der Zwischenlage verlaufen.
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Es sind Gipsverbände bekannt, die aus einer Lage Schaumkunststoff
und einer sie bedeckenden Gipshülle bestehen. Die Verbindung zwischen der Gipshülle
und der Kunststoffschicht ist dabei aber so innig, daß die elastische Wirkung der
Kunststoffschicht weitgehend aufgehoben wird. Es sind auch elastische Binden bekannt,
die die Bewegung der verletzten Glieder zwar hemmen, jedoch nicht ganz verhindern
sollen. Diese Bandagen bestehen aus Schiwammaterial und einem darüberliegenden Gewebe,
das mit dem Schwammmaterial fest verbunden ist und es vor Beschädigungen durch übermäßiges
Strecken schützt. Schließlich sind auch Binden bekannt, die aus festem oder elastischem
Textilgewebe mit porös-elastischer Auflage bestehen, wobei die beiden Bestandteile
der Binde fest miteinander verbunden sind. Um die Luftdurchlässigkeit dieser Binden
zu erhöhen, sind sie beisplielsweise mit einer Anzahl von Löchern versehen. Diese
bekannten Binden sind außerdem mit Profilen versehen, die möglichst tief in die
Auflage eingedrückt werden und an vielen Stellen fast bis auf das Gewebe reichen.
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Diese Binden weisen jedoch keine Verbindung zwischen dem Schwammaterial
und dem Gips auf.
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Eine zweckmäßige Ausführung der Erfindung wird nachstehend unter
Bezugnahme auf die Zeichnung als Beispiel beschrieben. In der Zeichnung stellt Abb.
1 eine perspektivische Ansicht einer teilweise aufgewikkelten Bandage ohne Gipsauflage
dar, von der am Ende ein Teil des plastischen Materials weggebrochen ist. Abb. 2
ist ein Schnitt durch einen Teil des Verbandes, auf dem die Gipsmasse aufgebracht
ist.
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Aus Abb. 1 ist deutlich zu ersehen, daß die Bandage aus einem Teil
von verhältnismäßig dünnem, plastischem Schwammaterial besteht, wodurch dem Verband
die gewünschten Eigenschaften der Widerstandsfähigkeit gegen die Einwirkung von
Wärme und Chemikalien verliehen werden, um unbeeinflußt durch irgendwelche Desinfektionsmittel
oder Medizinen zu sein, keine allergischen Einwirkungen oder anomale Gärungen zuzulassen,
wobei er den wesentlichen Vorteil der Weichheit besitzt und jede Verletzung des
Körperteils verhindert, an-dem der Gipsverband angebracht ist.
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Diese dünne Schicht ist mit 1 bezeichnet. Die Zwschenlage2 ist über
die Schicht 1 gelegt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Zwischenlage
2 aus gekrepptem Papier, dessen Falten quer zur Längsausdehnung des Papierstreifens
angeordnet sind.
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Diese Falten sind mit 3 bezeichnet. Außerdem ist die Zwischenlage
2 mit einer Mehrzahl von Löchern 4 versehen.
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In Abb. 2 ist die Schicht aus plastischem Schwammmaterial, die dazu
bestimmt ist, mit dem Körperteil in Berührung zu treten, an dem der Verband angebracht
werden soll (nicht dargestellt) mit 1 bezeichnet und die Zwischenlage mit 2, die
in diesem Falle aus gekrepptem Papier besteht, dessen Falten mit 3 bezeichnet sind.
Aus dem rechten Teil der Abb. 2 ist ersichtlich, daß die Falten zumindest teilweise
in den gebogenen Stellen abgeflacht sind, damit der Haltestreifen sich vollkommen
an die Form des plastischen Verbandes anpassen kann, wobei keine besondere Zugspannung
und auch keine besondere Druckspannung erzeugt wird, obwohl das Material, aus dem
der Verband besteht, praktisch nicht dehnbar ist. Diese Wirkung wird mit Hilfe der
Falten 3 erzielt.
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Die Gipsmasse, die auf die Zwischenlage 2 aufgebracht ist, ist mit
5 bezeichnet. In dieser Abb. ist deutlich veranschaulicht, wie die Gipsmasse -durch
die Löcher 4 dringt, die in der Zwischenlage 2 angebracht sind, in die Zellen des
plastischen Materials 1 eintritt und so die Verankerungsstellen 6 für die verschiedenen
Teile des Gipsverbandes bildet, während die Abschnitte 7 zwischen den Durchtrittsstellen
6 vollkommen weich bleiben, wodurch die vollkommene Wirkungsweise des, Verbandes
gewährleistet wird.
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Der Verband ist vollkommen frei von zusätzlichen Stoffen, wie Weichmachern,
Förderungsmitteln u. dgl.
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Dadurch wind dem Verband eine außerordentliche Stabilität verliehen,
besonders bezüglich seiner elastischen Eigenschaften; es werden auch jede Härtung
und anomale Zugspannungen sowohl bei der Lagerung wie im Gebrauch vermieden, selbst
auf eine längere Zeitdauer.
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Schließlich bleibt die vollkommene Verbindung der Zellen untereinander,
die die Schwamtmasse bilden, erhalten (mit Ausnahme derjenigen Zellen, die an den
kleinen Durchtrittsstellen der Gipsmasse liegen), so daß der umwickelte Körperteil
in vollkommener Weise bezüglich des Austausches von Gasen mit der umgebenden Luft
in Verbindung bleibt und jede Gefahr von Unzuträglichkeiten.für- den Körperteil
vermieden wird.
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PATENTANSPRS7CHE: 1. Zur Herstellung eines Gipsverbandes geeignete
Bandage aus synthetischem Schaumstoff und darauf aufgebrachtem Gips, gekennzeichnet
durch eine mit einer Anzahl von Löchern (4) versehene, zwischen der Binde (1) und
der Gipsauflage (5) angeordnete Zwischenlage (2) aus undehnbarem oder wenig dehnbarem
Material, das undurchläs sig für die Gipsmasse, aber durchlässig für Gase ist.