DE1264229B - Verfahren zum Herstellen von geklaerten Obst- oder Gemuesesaeften - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von geklaerten Obst- oder GemuesesaeftenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
A231
Deutsche Kl.: 53 k-1/01
Nummer: 1264229
Aktenzeichen: M 59653IV a/53 k
Anmeldetag: 24. Januar 1964
Auslegetag: 21. März 1968
Vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von geklärten Obst- und Gemüsesäften aus ganzen Früchten
oder Gemüsen nach einem vereinfachten Verfahren, das ein Pressen und Zentrifugieren sowie eine
Vielzahl von Stufen zur Abtrennung von Feststoffen hinfällig macht.
Es ist bekannt, daß Obst- und Gemüsesäfte, beispielsweise Ananas, Tomaten, Citrus- und ähnliche
Säfte," als trübe Säfte auf den Markt gebracht werden, d. h. als Säfte, die, je nach Geschmack und Wunsch
des Verbrauchers, beträchtliche Mengen an unlöslichen, ungelösten oder suspendierten Feststoffen enthalten.
Auf der anderen Seite werden genießbare Säfte, wie Weintrauben-, Apfel-, Kirschen- und ähnliche
Säfte, normalerweise als klare, perlende Säfte, die praktisch frei von unlöslichen Anteilen sind, abgesetzt.
Die letztere Art der klaren und perlenden Säfte wird als geklärte Säfte, »polished juice« bezeichnet.
Um geklärte Säfte herzustellen, ist es erforderlich, praktisch alle Feststoffe, wie Fruchtfleisch,
Schale oder andere, die in dem Saft nicht löslich sind, zu entfernen. Die Schwierigkeit, alle unlöslichen Anteile
praktisch zu entfernen, war bislang für die Industrie ausschlaggebend, gewisse Säfte eher im trüben
als im geklärten Zustand auf den Markt zu bringen. Zum Klären von Säften sind bislang verschiedene
Verfahren bekanntgeworden. So beschreibt die USA.-Patentschrift 2 725 146 ein Verfahren zur Filtration
schwer filtrierbarer, z. B. gelatinöser Substanzen unter Verwendung von Kokosnußfleisch als Filtrierhilfsmittel,
wobei bei der Filtration von Fruchtaufschlämmungen die Früchte schon vor ihrer Zerkleinerung
mit beträchtlichen Mengen Wasser versetzt werden. Nach diesem Verfahren können deshalb
keine hochwertigen geklärten Säfte hergestellt werden.
Die USA.-Patentschrift 1686 095 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Frucht- oder Gemüsesäften,
wobei die zerquetschten, zerriebenen oder zerschnittenen Früchte mittels einer Filterpresse entsaftet
werden. Nach diesem Verfahren kann jedoch kein von unlöslichen Feststoffen praktisch freier und aromatisch vollwertiger Saft erhalten werden.
Gemäß der Veröffentlichung von E. Walter, »Die moderne Fruchtsaftindustrie«, 1957, S. 34, ist es
lediglich bekannt, trübe Fruchtsäfte nachträglich zwecks Klärung über Kieselgur zu filtrieren.
Die USA.-Patentschrift 3 031307 schließlich beschreibt
die Herstellung von Obstpüree, das mittels Pektin abbauenden Enzymen weitgehend von Pektin
befreit wird.
Aus vorgenanntem Stand der Technik konnte jedoch nicht auf vorliegendes Verfahren geschlossen
Verfahren zum Herstellen von geklärten Obstoder Gemüsesäften
Anmelder:
Andrew F. Murch,
John A. Murch, Paw Paw, Mich. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Beil, A. Hoeppener und Dr. H. J. Wplff,
Rechtsanwälte,
6230 Frankfurt-Höchst, Adelonstr. 58
Als Erfinder benannt:
Andrew F. Murch,
John A. Murch, Paw Paw, Mich. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 28. Januar 1963 (254 474)
werden. Viele dieser und ähnlicher Verfahren sind zudem mit verschiedenen Nachteilen behaftet, die in
ihrer im folgenden beschriebenen Arbeitsweise begründet ist: Das ganze Obst oder Gemüse wird zunächst
in einzelne Stücke zerkleinert und in einer Presse ausgepreßt oder zentrifugiert, wobei der Saft
von den festen Anteilen der Frucht abgetrennt wird. Zu diesem Zweck sind verschiedene Typen von Filterpressen
od. dgl., hauptsächlich vom hydraulischen oder Schraubentyp, verwendet worden. Unbeschadet
des verwendeten Pressentyps enthält der nach der Preßstufe enthaltene Saft noch übermäßige Mengen
an unlöslichen Bestandteilen, mindestens ungefähr 1% und oft sogar bis 10%, und es ist daher mindestens
noch eine weitere Filtrationsstufe erforderlieh, bevor der Saft als »geklärt« bezeichnet werden
kann. Nach einer anderen Methode kann eine wesentliche Menge des Saftes aus dem zerkleinerten
Obst oder Gemüse durch Zentrifugieren extrahiert und der feuchte Rückstand dann ausgepreßt werden,
um die zurückbleibende beträchtliche Saftmenge zu gewinnen.
Obwohl viele Modifizierungen und Verbesserungen dieser allgemeinen Methoden bereits beschrieben
wurden, erfordern alle mindestens zwei getrennte Stufen, durch die der Saft von unlöslichen Feststoffen
entweder durch Pressen, Zentrifugieren, Filtrieren oder eine andere Technik abgetrennt wird. Darüber
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hinaus erfordern alle vorgenannten Methoden, daß erreicht werden. Das Erzeugnis kann erhitzt und darin
man preßt und/oder zentrifugiert und dailn eine wei- zerbreit oder zerkleinert werden. Viele weitere getere
Filtration und/oder eine äquivalente Stufe zur eignete Methoden zum Zerb'reien und Zerkleinern
Abtrennung von unlöslichen Feststoffen anschließt. sind in der Technik bekannt und können ebenfalls
Ziel der vorliegenden Erfindung ist deshalb ein 5 angewendet wurden, äüen wenn sie vorher nicht in
Verfahren zur Herstellung vöii geklärteil Säften mit einem Verfahren zur Herstellung von geklärten" S:äf=
erhöhter Ausbeute', naturgetreuem Aroma Uöd Färbe, ten verwendet worden sind. Die zerkleinerte Masse,
bei dem der Saft von unlöslichen Feststoffen in einer welche die Konsistenz eines feinen Pürees mit viel
einzigen Arbeitsstufe abgetrennt wird, wobei auch Flüssigkeit und schlämmähnlichem Satz hat, wird
ganzes Obst oder Gemüse eingesetzt werden kann, io dann auf eine Depektinisierungstemperatur, norma-
und die Verwendung einer Presse und/oder Zentri- !erweise auf ungefähr 49 bis 65° C, gewöhnlich un-
fuge umgangen wird. gefahr 60° C, erhitzt, wobei sich allerdings die Be-
Es wurde nun ein Verfahren zum Herstellen von dingungen etwas nach der Enzymzusammensetzung,
geklärten Obst- und Gemüsesäften, die praktisch frei die für die Depektinisierung verwendet wird, Und
von unlöslichen Feststoffen sind, gefunden, das ge- 15 der speziellen, zu behandelnden Frucht ändern, und
kennzeichnet ist durch die Kombination folgender an die Masse wird dann auf der Depektinisierungstem-
sich bekannter Maßnahmen: pgrätür gehalten, bis der Pektinabbaü praktisch völl-
a) Zerkleinerung der Ausgangsstoffe zu einer fließ- ständig ist, normalerweise ungefähr 1 Stündet
fähigen Masse· *m Fall von Hitzeeinfmdheheii Früchten, wie
b) Zumischung eines Filtrationshilfsmittels; 20 J!3** !f11 έδ ^^f18^" f^^drigefe Tem-
; & ' perätur§h von beispielsweise 15,6° C anzuwenden,
c) Filtnerung der fließfähigen Mischung ohne vor- obgleich die Wirksamkeit des Pektinenzyms gewöhnhenge
Abtrennung der unlöslichen Feststoffe aus Mh ffl-t abnehmender Temperatur ebenfalls abdöirt
Saft düfeh ein feinmaschiges Gewebe oder ^mt, aus welchem Grund normalerweise längere
Gitter, das mit einem Filtrationshilfsmittel über- 25 Behändlüngszeiteri notwendig sind, um den Pektin-zogen
ist. abbau bei niederen Temperaturen durchzuführen.
Da das Verfahren kontinuierlich durchführbar ist, Eine beträchtliche Anzahl von hierfür geeigneten
erhöhte Ausbeuten an einem aromatisch und färb- Enzymen sind bekannt und im Handel erhältlich. Die
lieh hochwertigen geklärten Saft oder Säftkdnzeiitrat für döii Pekfinabbäu mit dem jeweiligen Enzymprä-
liefert und die Verwendung von Arbeit und Zeit ver^ 30 parat optimalen Temperatur- und sonstigen Bediii-
brauchenden Pressen, Zentrifugen und von Absetz- güngen Sind bekannt.
tanks vermeidet sowie zwei getrennte Arbeitsgänge Die' Pektinenzyme bauen das normalerweise in
für die Abtrennung unlöslicher Feststoffe hinfällig Ob'St öder Ge'müse auftretende Pektin ab, verhin-
macht, ist es wesentlich wirtschaftlicher als die her- dem die GelierimgswirMing des Pektins, setzen Säfte
kömmlicHen Verfahren. Das Verfahren ist außerdem 35 aus dem Fruchtfleisch frei und verhindern das Flofc-
sauberer und wirtschaftlicher. Außerdem bedeutet ken und Verkleistern des Filterinediüms Mt kölloi-
das Wegfällen der nieht mehr benötigten Ausrüstung däleh oder änderen Feststoffen, die mit dem frei
eine beträchtliche Ersparnis an Investitionen. durch däS FÜtermediüm fließenden Saft in Wechsel-
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt im Prin- Wirkung treten wurden= Wenü die Depektinisierung
zip folgende Schritte: 40 vollständig ist, käiifi die fließfähige Masse erhitzt
I -zVik-K · ■·■■ Λ·- λ ■ t. ^ ι au j werden, beispielsweise zur Inaktivierung des Enzyms
1. Zerkleinerung des Ausgangsmaterials, d.h. des pasteurisiert Werden
. Obstes öder des Gemüses zu einer feinen; fließ- v ^. *_ .,... .'. . , .., ■,·■·■· Λ -τ .·
fähigeü Masse, die sowohl Feststoffe al auch ^ ^f3^ Inaktivierung Wird gewöhnlich dadurch ef-
Säft enthält (s. folgende Anmerkung 1). ^. ?* ""^? ^aSSe' Wf chl ^ Enzym ent-
Λ _, , . . . v &. . B ' 45 halt, auf eüie erhöhte Temperatur, beispielsweise ul·
2: Depektinisierung mit einem Pektinenzym. g^m 80 bis ggo ^ gewöhnlich ungefähr 82,4° C,
3. Inaktivierung des Depektinisierüngsenzyms. während effief Zelt Von Ungefähr ί bis 3 Mmüten ef-
4: Zusatz eines Filtfatiöfishilfsinittels zu der Masse. hitzt. Wenn gewünscht; können auch höhere Temp'e-
5: Filtration der fließfähigen Masse durch ein fein- rattiren angewendet werden und werden auch oft für
rHasehiges Blattmaterial, das mit einem Filtra- 5° die sogenannte »BützpaSteürisieriüig^ angewendet,
tiönshilfsmittel überzogen ist, zur Extraktion Öes Fälls gewünsehf^ können auch andere Methoden der
Saftes' ohne vorherige Abtrennung unlöslicher Inaktivierung verwendet werden. Die Inaktivierung
Feststoffe aus de'm Saft. des Pektmenzyms in der fließfähigen Masse kann bisweilen
ifiit nur geringer oder gär keiner abträglichen
Zahlreiche Variationen dös Verfahrens sind mög- 55 Wirkung auf den geklärten Eüdsafi bis nach dem
lieh, z.B. die im folgenden Unter Abwändlüngeü I Filtfatiönssehritt verschöben werden, vorausgesetzt,
bis VI und in den Ausführüngsbeispielen Beschriebe- daß die Inaktivierung sofort nach der Filtration
nen. Die Sehritte 2 Und 3 können überdies in den durchgeführt wird. Diese Verschiebung ist jedoch
Fällen wegfallen^ wenn Pektin, Was' allerdings unge- nieht zu empfehlen.
wohnlich ist, in dem Erzeugnis nicht Vorhänden ist: 60 Um eüie annehmbare Geschwindigkeit und Wirk=
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird ini ein- samkeit der Filtration zu erreichen, wird der Masse
zelnen wie folgt durchgeführt: Das gewäSehene, vor der Filtration ein Filträtiöiishilfsmittel zugesetzt,
ganze Ausgangsgut Wird vorzugsweise ohne Samen Normalerweise sind etwa ll,3 bis 45,4 kg Filtraticritis-
und Stiele^ aber einschließlich der Schale zu einer hilfsmittel je Töfnie der zii verarbeitenden fließfähi-
feinen, fließfähigen Masse auf irgendeine geeignete 65 gen Masse angebracht. Etwa 22,7 leg Filtratiönshilfs-
odgr gebräuchliche Art zerkleinert. Dies kann düfeh mittel je Tonne ergeben ausgezeichnete Ergebnisse.
Zerquetschen, Schneiden oder Mahlen und Zefbreien Das FÜtfationshilfsmittel kann mit der fließfähigen
des'Erze'ugnisses in einer Nahrüügsmittelbfeimascfiine' Masse fast zu jedem geeigneten Zeitp'ünkt vor der
1
eigentlichen Filtration ζ. B. vor, während oder nach der Depektinisierung, oder unmittelbar vor, während
oder nach dem feinbringen der Masse in deri Filtrationsbehälter
vermischt werden.
Die ein Filtrationshilfsmittel enthaltende Masse wird dann der Filtration mit einem feinmaschigen
Blattmaterial unterworfen, das mit dem Filträtionshilfsmittel überzogen ist. Dies wird am geeignetsten
mit einem Druck- oder Vakuumfilter, vorteiihafterweise einem solchen des rotierenden Trommeltyps
und bevorzugt mit einem sogenannten, vorher überzogenen Rotationsvakuumfilter erreicht. Das Filter
aus feinmaschigem Blattmaterial mit einer Oberfläche
aus einem Filtrationshilfsmittel wird dadurch hergestellt, daß das Filtratioiishilfsrnittel auf ein Trägergittergewebe,
-tuch oder -rost in einer Dicke von ungefähr 2,54 bis 12,7 cm aufgebracht wird. Der Filterkuchen
auf dem Blattmaterial kann auch stärker sein, wenn der für den Kuchen in der speziellen angewendeten
Filtrationseinriehtüng zur Verfügung stehende freie Räum es gestattet
Das Blattmaterial (z.· B. Gitter, Tuch, Gewebe oder Rost), das als Träger für den Filtratiorishilfsmittfclküchen
während der Filtration, verwendet wird, kann von jeder geeigneten Art sein, solange es durch eine
Maschenweite gekennzeichnet ist, die genügend fein ist, um das Filtrationshilfsmittel zu tragen. Das feinmaschige
Blattmaterial kann demgemäß aus rostfreiem Stahl, Gewebe od. ä. bestehen und ist vorzugsweise
ein monofiles Gewebe oder ein Rost aus iiatürlichen
oder synthetischen Fasern. Gitter aus rostfreiem Stahl und Gewebe öder Roste aus Leinen,
Baumwolle, Orion, Nylon, Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid-Polyvinylidenchlorid oder anderen
Kunststoffen wurden bereits mit guten Ergebnissen als Trägermaterial für das Filtrationshilfsmittel
verwendet.
Als Vertreter für geeignete feinmaschige Blättmateriälien
wurden Gewebe oder Röste mit ungefähr 39,4 bis 68,9 · 11,8 bis 49,2 Fäden/cm mit Erfolg verwendet.
Nylöngewebe mit 61,8-42,5 Fäden/cm, Polypropylengewebe mit 45,6 · 13,4 Fäden/cm, Polyäthylengewebe
mit 41,3 · 15,7 Fäden/cm und Sarangewebe mit 48,4 · 28,5 Fäden/cm, deren entsprechende
Gewichte 236,5, 208, 320 und 374 g/m2 betrugen, haben sich sämtlich als geeignet erwiesen. Wie jedoch
früher festgestellt wurde, ist es nur nötwendig, daß das Trägermaterial für das Filtrationshilfsmittel
ein Blattmaterial ist, dessen Maschenweite genügend fein ist, um das Filtratiönshüfsmateriäl zu tragen,
welches in Form eines Kuchens aufgebracht wird, und dessen Maschenweite natürlich nicht so fein ist,
daß der Durchtritt des Saftes durch die Mäschenzwischenräume verhindert wird.
Viele geeignete' Filtratiönshilfsmittel sind im Handel erhältlich. Von diesen werden die Diatomeenerde
enthaltenden Filtratiönsmittel bevorzugt. Auch Perlite (vulkanisches Gestein) sind vortrefflich geeignet.
Die Teilchengröße des bei dem effindungsgemäßen Verfahren verwendeten Filtrationshilfsmittel können
in weitem Bereich variieren. Filtrationshilfsmittel mit einer mittleren Teilchengröße, gemessen am längsten
Teilchendurchmesser, von ungefähr 2 bis 25 Mikron,
sind mit befriedigenden Ergebnissen verwendet worden. Diejenigen Filtrationshilfsmittel, die eine mittlere
Teilchengröße von ungefähr 4 bis Il Mikron
haben, werden in den meisten Fällen bevorzugt. Die optische Teilchengröße des Filtrationshilfsmitteis ändert
sieh tatsächlich etwas; je nach dem behandelten
Obst oder Gemüse.
Im ällgehieirien sollte die Teilchengröße des verwendeten
Filträtionshilfsmittels um so kleiner sein, je
schwieriger die Abtrennung der unlöslichen Feststoffe
von dem Saft ist; Beispielsweise wird bei der Behandlung von Äpfeln eine Teilchengröße des Filtratiötishilfsmittels
voii ungefähr 4,5 bis 5,6 Mikron bevbrzügtj
wohingegen bei Weintrauben die Teilchen-
id größe gewöhnlich ungefähr 5,6 bis Ii Mikron und
vorzugsweise ungefähr 8,4 Mikröri beträgt.
Bei der gewöhnliehen Arbeitsweise wird die fließfähige
Masse mit dem Filtratiönshilfsmittel, das auf
das Trägergitter oder den Trägefrost aufgebrächt ist,
in Berührung gebracht, und Druck oder Vakuum von
ungefähr 380 bis 635 miii Quecksilber werdet angewendet.
Itii Fall von Druck wird dieser auf die fließfähige
Masse auf der überzogenen Oberfläche ausgeübt;
und im Fäll von Vakuum wird dieses an der
Rückseite, d; h. der unterstützten Oberfläche des
Überzugs, angelegt. Gewöhnlich ändern sich Vakuum
öder Druck mit der Dicke des Filterküehens. Mit einem Ausgängskucheh von 12,5 cm Dicke auf einem
Rötatiönströmmelvakuuinnlter kann" das Vakuum beispielsweise
von 716 bis hinab zu 203 öder 228 fniii
Quecksilber Druck variieren^ je nachdem die Dlöke
des Kuchens abnimmt. Ein anfängliches Väkuüüi von 507 mm ist gewöhnlieh ausreichend, und eiii anfängliches
Vakuum von 583 mm Quecksilber ist nicht
ungewöhnlich.
Der Saft wird durch die Druckdifferenz auf den beiden Seiten des Filters durch das Filter hindürchgepreßt
und gesammelt, während der Schlamm und die unlöslichen Feststoffe auf der Oberfläche des
Überzugs zurückgehalten werden; Die aufgebrachte Filtrationshilfsmittelschieht wird vorzugsweise nach
und nach mittels Schabern, Messern oder ähnlichen geeigneten Werkzeugen abgeschabt bzw. in ihrer
Dicke vermindert, damit frische Oberflächen des FiI-trätionshilfsmittels
freigesetzt werden und der Filtrationsvorgang beschleunigt wird. Die Matte, restlicher
Brei und unlösliche Anteile werden vorzugsweise periodisch oder kontinuierlich, beispielsweise mitteis
eines Äüslaugstabs gewaschen, damit die Extraktion
des Saftes verbessert und der Verlust an Saft vermindert
werden kann. Die gleichen Betrachtungen finden auf Vakuum und Druckfilter des überzogenen Typs
Anwendung mit der Ausnahme, daß der Druck auf die entgegengesetzte Seite des überzogenen Rostes,
beispielsweise auf die fließfähige Masse außerhalb der
Trommel, angewendet wird, während ein Vakuum im thhern angelegt wird.
Wie erwähnt, ist ein besonders geeigneter und
Wirksamer Filtertyp ein Rotationsvaküumüberzugs-
filter, in weichem der Überzug auf dem Rost an der äußeren Oberfläche einer Filtertrommel aufgebracht
ist, die in eiiiem die zu filtrierende Masse enthaltenden
Behälter rotiert. An der inneren Oberfläche der Trommel wird ein Vakuum angelegt, und der Saft
wird durch den Überzug und den Rost in die Trommel gepreßt und gesammelt, während die unlöslichen
und festen Anteile auf der Oberfläche der Trommel und im Behälter zurückbleiben.
Die Oberfläche des Überzugs kann mittels eines
Die Oberfläche des Überzugs kann mittels eines
Messers oder Schabers abgeschabt werden, die auf einem Vorschubmechanismus angebracht sind, der
sich während der Rotation der Trommel langsam vorwärts bewegt, und der auf der Trommel aufgefangene
Brei kann mit einem Auslaugstab oder einer ähnlichen Einrichtung zur Verminderung des Saftverlustes
gewaschen werden. Bei halbkontinuierlicher Arbeitsweise unter Verwendung eines Rotationsvakuumfilters
mit einer Trommel, deren Rost ursprünglich mit einer 12,7 cm starken Schicht eines
Filtrationshilfsmittels überzogen worden war, kann, wie gefunden wurde, das Verfahren über Perioden
bis zu 48 Stunden ohne Ersatz der ursprünglichen Filterschicht durchgeführt werden, und dabei ist es
möglich, während einer solchen 48-Stunden-Periode bis zu 75 6001 geklärten Saft ohne Unterbrechung
herzustellen. Nach Beendigung eines solchen Ansatzes wird der zurückbleibende Filtrationshilfsmittelüberzug
entfernt, und der Rost wird wieder mit FiI-trationshilfsmittel überzogen, worauf die Sequenz
wiederholt werden kann, bis die gesamte Menge des Ausgangsmaterials verarbeitet ist. Falls gewünscht,
können die flüchtigen Geschmackstoffe des Obstes oder Gemüses vor der Filtration abgezogen werden
und nach der Filtration und insbesondere nach einer Konzentrierung, falls eine solche angewendet wird,
mit dem Saft wieder verschnitten werden, damit dem geklärten Saft ein optimaler Geschmack mitgeteilt
wird. Das Abziehen der Geschmackstoffe führt zu einer Konzentrierung der fließfähigen Masse. Dies
kann auf anderem Weg, beispielsweise durch Verdampfen bewirkt werden, das Erzeugnis kann auch
runkonzentriert und ohne Entfernung der Geschmackstoffe verarbeitet werden.
Um einen optimalen Geschmack in dem Endprodukt zu erreichen, ist es jedoch vorteilhaft, die
flüchtigen Geschmackstoffe vor der Filtration aus der fließfähigen Masse zu entfernen, und sie nach der Filtration
und insbesondere nach einer Konzentrierung wieder mit dem Saft zu verschneiden. Wie im folgenden
gezeigt wird, können die Geschmackstoffe bei gewissen Erzeugnissen, beispielsweise Äpfeln, aus dem
zerkleinerten Gut, wie es z. B. durch Behandlung in einer Hammermühle oder Fitzmühle erhalten wird,
abgetrennt werden. Zahlreiche Methoden zum Entfernen der flüchtigen Geschmackstoffe sind bekannt.
Eine geeignete Methode hierfür ist die fraktionierte Destillation des flüssigen Anteils des fein zerkleinerten
Erzeugnisses oder der feinen fließfähigen Masse vor der Filtration und die Abtrennung und Sammlung
der flüchtigen Geschmackstoffe. Beispielsweise können die beim Erhitzen der flüssigen Masse entstehenden
Dämpfe in eine Fraktioniersäule eingeleitet und die die flüchtigen Geschmackstoffe enthaltene
Fraktion bzw. Fraktionen isoliert und gesammeltwerden. Nach der Filtration kann der Saft konzentriert
und mit den isolierten Geschmackstoffen wieder vereinigt werden. Wird diese Methode angewandt, so
hat das genießbare Saftendprodukt einen erhöhten Naturgeschmack. Zudem braucht man nur ungefähr
zwei Drittel des abgetrennten Geschmackstoffs in den Saft wieder zurückzuführen, um ein zufriedenstellendes
Produkt zu erhalten. Das erfindungsgemäße Verfahren kann jedoch erfolgreich sowohl mit oder ohne
Geschmackstoffentfernung angewendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf zahlreiche Obstsorten und Gemüsesorten Anwendung
finden. Im folgenden werden repräsentative Ausführungsformen und Modifikationen des Verfahrens
beschrieben, wobei selbstverständlich die Temperaturen weitgehend je nach der Art des extrahierten
Erzeugnisses variiert werden können.
I.
1. Waschen des Ausgangsmaterials.
2. Entstielen, gegebenenfalls Mahlen (Anmerkung 1).
3. Erhitzen der Masse auf 37,8 bis 65,6° C zur
Depektinisierung.
4. Depektinisierung durch Zusatz von Pektinenzym und Erhitzen auf erhöhte * Temperaturen beispielsweise
37,8 bis 85,6° C während einer Zeit von Va bis 2 Stunden (Anmerkung 2).
5. Zerkleinern zu einer feinen, fließfähigen Masse in einer Maschine, beispielsweise in einem Breiapparat,
der durch die Samen entfernt (Anmerkung 3).
6. Erhitzen auf 76,9 bis 88,0° C, während einer bis 3 Miuten zur Inaktivierung des Pektinenzyms.
7. Filtrieren der Masse über ein überzogenes Filter, vorzugsweise im Vakuum, unter zusätzlicher
Verwendung von Filtrationshilfsmittel, beispielsweise in Mengen von 8,14 bis, 81,4 kg/m3 Ansatz.
8. Abkühlen des filtrierten Saftes auf die gewünschte
Temperatur für die weitere Verarbeitung, beispielsweise Abfüllen in Dosen oder Einfrieren
und Verpacken (Anmerkung 4).
II.
bis 5. Wie in I.
6. Schritt 7 von I.
7. Schritt 6 von I, der Saft ist dann zum Abfüllen bereit.
III.
und 2. Wie unter I.
Erhitzen auf 37,8 bis 93,5° C vor dem Zerkleinern, um eine wirksamere Zerkleinerung zu
erreichen.
Zerkleinerung in eine feine, fließfähige Masse in einer Maschine, z. B. einem Breiapparat, der
auch die Samen entfernt (Anmerkung 3).
5. Abtrennung der Geschmackstoffe von der Masse (durch eine Essenzgewinnungsanlage).
6. Abkühlen, z. B. durch Wärmeaustauscher oder durch Verdampfen ins Vakuum auf 37,8 bis
65,6° C.
7. Depektinisieren durch Zusatz von Pektinenzym und Va- bis 2stündiges Erwärmen auf erhöhte
Temperaturen, beispielsweise 37,8 bis 65,6° C (Anmerkung 2).
8. Erhitzen auf 76,9 bis 88,0° C während einer bis
3 Minuten zur Inaktivierung des Pektinenzyms. Filtrieren des Saftes durch ein zuvor überzogenes
Filter, vorzugsweise im Vakuum unter Verwendung eines Filtrationshilfsmittelzusatzes, in Mengen
von 8,14 bis 81,4 kg/m3 Ansatz.
10. Auslaugen des Rostes auf dem Filter, um eine maximale Ausbeute des Saftes zu erzielen.
11. Konzentrierung des Saftes auf die gewünschte Konzentration, beispielsweise in einem Eindampfer.
12. Abkühlung des Konzentrates auf 15,6° C oder darunter zur Erhaltung des Geschmacks und
der Farbe.
9 10
13. Rückführung der Essenz aus Schritt 5 in das das Verfahren für die Herstellung von normalen kon-
Konzentrat. (Wahlweise kann die Essenz getrennt zentrierten Säften verwendet werden. ;.
aufbewahrt und später dem Konzentrat zugesetzt Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung ver-^
werden.) anschaulichen:
IV. 5 Beispiel 1
1. und 2. Wie unter III. Herstellung von geklärtem Apfelsaft
3. bis 12. Wie 4 bis 13 unter III. 2538 t Äpfel wurden gewaschen und zu einer feinen
Aufschlämmung verarbeitet, indem sie durch eine
^' ίο Hammermühle geschickt und dann in einem Brei-
1. und 2. Wie unter III. apparat zerkleinert wurden. Die feinzerteilte, fließ-
3. und 4. Schritte 5 und 6 nach III. fähige Masse wurde auf !04,7° C erhitzt und 30 Vo-
5 Schritt 4 nach III lumprozent davon wurden verdampft, das Destillat
/ ι.· ^ ο ι. ■ η L- -.ο ι. TTT wurde fraktioniert, und der flüchtige Geschmackstoff
6. bis 12. Schritte 7 bis 13 nach III. 15 wurde isoliert Dje dabei eingeengte flüssige Masse
wurde durch Evakuieren auf 60° C abgekühlt und in
V1· Behälter gepumpt, wo sie 45 Minuten lang mit einem
1. und 2. Wie unter III. Depektinisierungsenzym, und zwar mit dem im Handel
3 und 4 Wie unter II unter der Bezeichnung »Klearzym 200« erhältlichen
5. und 6.' (oder umgekehrt). Wie 4 und 5 nach III. 20 f r0^kt. der Firma " Wallerstein Comp., USA^
ι.· τ-.· ι·ι. οι.· · ■ n ι.· (= Trockenenzym, gestreckt mit Diatomeenerde und
7. bis 14. Die gleichen Schritte wie m 6 bis 13 auf 20fache Stärke standardisiert), behandelt wurde,
unter III. Am Ende djeser Periode wurde die fließfähige Masse
bei 82,4° C 3 Minuten lang pasteurisiert und dann
Anmerkung 1: 2J. wieder auf 608o q abgekühlt.
Bei dem vorliegenden Verfahren ist es erforderlich, Ein 46,45 m2 überzogenes Rotationsvakuumfilter,
Früchte, wie Weintrauben, von Stielen zu befreien. das mit einem Auslaugstab an der Oberseite der
Bei Früchten, wie Äpfeln, ist dies nicht erforderlich. Trommel zum kontinuierlichen Waschen der Trom-Die
Stiele werden normalerweise deshalb entfernt, meloberfläche während des Betriebes ausgerüstet war,
weil sie einen bitteren Geschmack haben. Ein be- 30 wurde zum Filtrieren der fließfähigen Masse verträchtlicher
Mahlaufwand ist mit der Entfernung der wendet. Das Filter wurde hergestellt, indem mittels
Stiele, wenn dies notwendig oder erwünscht ist, ver- Vakuum ein Überzug von Diatomeenerde-Filtrationsbunden.
Nach der früheren technischen Praxis ist es hilfsmittelpulver, das mit Wasser gemischt war, in
bei der Verwendung einer Presse wesentlich und auch einer Dicke von ungefähr 7,62 cm aufgebaut wurde,
allgemein üblich, von Früchten, wiez. B. Weintrauben 35 Nach Beendigung des Überziehens wurde das Wasser
od. ä., die Stiele zu entfernen. Samen und Kerne wer- aus dem die Filtertrommel umgebenden Behälter ausden
nach der früheren Praxis gewöhnlich nicht ent- geleert, und der Behälter wurde mit dem zu filtrierenfernt,
da beim Pressen und Zentrifugieren die Samen den, feinverteilten fließfähigen Apfelbrei beschickt,
und Kerne entfernt werden und die Abtrennung der Zur Erzielung einer schnelleren Fließgeschwindigkeit
Geschmackstoffe aus dem Saft nach der Abscheidung 40 wurden ungefähr 22,6 kg Filtrationshilfsmittelpulver
unlöslicher Feststoffe, z. B. durch eine Presse, durch- je Tonne verarbeiteten Obstes der flüssigen Masse im
geführt wird. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Filtrationsbehälter zugesetzt. Ein anfängliches Vaerfolgt
die Abtrennung der Geschmackstoffe vor der kuum von 582 mm Quecksilber wurde an der inneren
Abscheidung unlöslicher Feststoffe. Oberfläche der Trommel angelegt, und die Trommel
45 wurde langsam in dem Behälter gedreht. Infolge der Anmerkung 2: Druckdifferenz an den beiden Oberflächen der Über-
Das Ziel der Depektinisierung ist der Abbau des zugsschicht wurde der Saft durch den Filterkuchen
im Obst enthaltenen Pektins. Temperatur, Menge und gepreßt und vom Innern der Trommel her gesammelt.
Art des verwendeten Enzyms bestimmen die Dauer, Ein auf einer Vorschubeinrichtung angebrachtes
die für die Depektinisierung erforderlich ist. so Messer diente zum Abschaben der Oberfläche der
rotierenden Trommel in der vollen Länge vor ihrer Anmerkung 3: Rückkehr in den Saftbehälter, so daß kontinuierlich
Neben Breiapparaten oder Raffinierapparaten gibt ein neues Filtermaterial an die Oberfläche gebracht
es noch andere Apparate, die für die Zerkleinerung wurde. Das Messer bewegte sich mit einer Geschwindes
Gutes geeignet sind, beispielsweise Desintegra- 55 digkeit von ungefähr 0,005 cm je Umdrehung vortoren.
Bei den meisten Obstsorten, z. B. Weintrauben wärts.
oder Kirschen, ist es jedoch wünschenswert, Samen Der filtrierte Saft, der, infolge des Abtrennens der
oder Kerne zu entfernen, da diese gewöhnlich unan- Geschmackstoffe, bereits eingeengt war, wurde dann
genehme Geschmackstoffe enthalten. Breimaschinen in einen Verdampfer gebracht, wo er auf 70 Brix
oder Raffinierer entfernen die Samen und zerkleinern 60 konzentriert wurde (d. h. 70 % gelöste Feststoffe,
gleichzeitig, während die meisten anderen Maschinen hauptsächlich Zucker). Der Saft wurde dann auf
auch die Samen und Kerne zerkleinern. Breimaschinen 15,6° C abgekühlt und die vor der Filtration gesam-(d.
h. Raffinierer) erhalten daher den Vorzug. melten flüchtigen Geschmackstoffe wurden dem Saft
wieder zugesetzt und gründlich mit ihm gemischt. Der Anmerkung 4: 6g Filtrationsprozeß wurde kontinuierlich in 48-Stunden-
Diese beiden Varianten betreffen die Saftherstellung Perioden durchgeführt, während jeder dieser Perionach
der direkten Arbeitsweise; obgleich die Essenz- den wurden ungefähr 662 0001 eines geklärten Saftes
gewinnung und Konzentrierung vorteilhaft sind, kann erzeugt. Nach jeder Periode wurde restliches Filtra-
tignshilfsmittel vom Rost der Rotationstrommel äbgestreift
und mit einer frischen, ungefähr 7,62 cm dicken Schicht des Eiltrationshilfsmittels ersetzt, und
die Operation wurde fortgesetzt, bis die gesamte Menge der Äpfel verarbeitet war.
Die Endausbeute an geklärtem Apfelsaft betrug 1 831 000 1 von 13 Brix; die Ausbeute je Tonne verarbeiteten
Obstes betrug 7221 eines 13-Brix-Saftes, was einer fast 2ö%igen Erhöhung gegenüber der
gewöhnlichen Ausbeute von ungefähr 6051 eines H,5-Brix-(weicheren)-Apfelsaftes je Tonne nach dem
herkömmlichen Verfahren entspricht. Das Produkt war eine klare, perlende Flüssigkeit, die weniger als
0,001 % unlöslicher Anteile, die mit Standard-Meßeinrichtungen nicht mehr erfaßt werden könnten, enthält.
Überdies schmeckte das Produkt in erhöhtem Maß nach frisch hergestelltem Apfelsaft.
Diese Ausbeute stellte eine Ausnahme von ungefähr 86,3 1 je Tonne (wie auch eine Zunahme von
ungefähr 1,5% an löslichen Feststoffen) gegenüber der mit der Vorjahrsernte erzielten Ausbeute — es
war dabei das damals für das beste gehaltene Verfahren
zur Anwendung gelangt — dar, wie im Beispiel 2 gezeigt wird. Die gesamte Volumenzunahme
an nach dem neuen Verfahren geklärten Saft betrug 219 0001.
■ Nur ungefähr 65%·der vorher von der zerkleinerten
Masse abgetrennten Essenz war erforderlich, um dem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Apfelsaft einen vollständig zufriedenstellenden .Geschmack zu erteilen. Der Rest wurde auf Flaschen
gezogen und als Apfelsaftessenz, wofür ein beträchtlicher Bedarf besteht, an den Handel abgegeben.
Beispiel 2
Äpfel — bisheriges Verfahren zum Vergleich
Äpfel — bisheriges Verfahren zum Vergleich
235,5 t Äpfel wurden in der gleichen Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, verarbeitet mit der Ausnahme,
daß eine luftbetriebene Quetschpresse das Rotatationsvakuumfilter ersetzte und daß die Geschmackstoffe
erst nach der Abtrennung der unlöslichen Feststoffe aus dem Saft auf der Presse entfernt
und dem Saft nach einer weiteren Filtration zur Entfernung unlöslicher Feststoffe und nach einer Konzentrierung
wieder zugesetzt wurden. Wie es gewöhnlich der Fall ist, wenn eine Presse verwendet wird,
wurden Stiele und Samen nicht vor dem Pressen entfernt.
Als Produkt dieser Charge wurden 149 5001 eines
•normal konzentrierten, geklärten Saftes mit 11,5 Brix (% löslicher Feststoffe) mit einer Ausbeute von 635 1
eines geklärten Apfelsaftes, der 11,5% lösliche Feststoffe (11,5 Brix) je/Tonne enthielt, gewonnen.
Es war notwendig,; die gesamte abgetrennte Essenz nach dem Pressen dem Saft wieder zuzusetzen, um
ein zufriedenstellendes und absetzbares Produkt mit einem annehmbaren Apfelgeschmack zu erhalten.
Weintrauben — neues Verfahren
In der gleichen Weise wie im Beispiel 1 wurden 452,2 Concordtrauben nach dem Entfernen der Stiele
verarbeitet. Es wurden 339 0001 eines normal konzentrierten geklärten Saftes von 17 Brix mit einer
Ausbeute von 750 1 je Tonne bei 17 Brix erhalten. Als Pektinenzym wurde ein flüssiges,. 4fach konzentriertes,
unter dem Handelsnamen »Pectinase-LM«
bekanntes Präparat "verwendet
Diese-Aüsbeute entspricht ungefähr 32,21 je Tonne
Zunahme gegenüber einer Ausbeute, die bei Verarbeitung einer früheren Charge des gleichen Jahres
erhalten worden war, und ungefähr 23,11 je Tonne Zunahme gegenüber einer Ausbeute, die bei Verarbeitung
einer Vorjahrescharge erhalten worden war, wobei in beiden Fällen der für den besten gehaltene,
ίο bekannte Prozeß, wie in dem Beispiel 4 und 5 gezeigt
wird, angewendet wurde. Die gesamte Volumenzunahme an geklärtem Saft, die durchdäs neue Verfahren
erzielt wurde, betrug 14 530 bzw.: 10 42.01 je nach der zum Vergleich herausgezogenen-Charge:
as Außerdem bedeutete dies eine Zunahme von 2,2 %
an löslichen Feststoffen gegenüber der Vorjahrescharge, wie im Beispiel 5 gezeigt wird.
Nur ungefähr 65 % der von- der fließfähigem Masse
abgetrennten Essenz, mußte wieder aufgewendet werden,- um dem Traubensaft nach-der Konzentrierungsstufe
einen, vollständig- zufriedenstellenden Geschmack zurückzugeben/
Beispiel 4
Weintrauben — bisheriges Verfahren zum Vergleich
Weintrauben — bisheriges Verfahren zum Vergleich
In der gleichen Weise wie im Beispiel 2 angegeben, wurden "nach der Entfernung der Stiele 9414,51 Conr
cordtrauben zu 6 760 0001 eines normal konzentrier^ ten geklärten Saftes" mit 17 Brix verarbeitet, wobei
die Ausbeute'7171 je Tonne bei 17 Brix betrug..
Es war notwendig, die gesamte Essenz, die nach
dem Entfernen der unlöslichen Feststoffe aus. dem Saft abgetrennt worden war, dem Saft nach der Für
tration und der Konzentrierung wieder zuzusetzen, .um ein zufriedenstellendes und absetzbares Produkt
mit einem annehmbaren Traubengeschmack herzustellen.
Beispiel 5
Weintrauben —· altes Verfahren zum Vergleich
Weintrauben —· altes Verfahren zum Vergleich
In der gleichen Weise wie im Beispiel 2 wurde eine Charge von 3235,71 Trauben nach dem Entfernen der Stiele zu 2 355 0001 von normal konzentriertem
geklärtem Saft mit 14,8 Brix verarbeitet.
Die Ausbeute betrug 7281 Saft je Tonne mit 14,8 Brix. Um ein absetzbares Produkt mit einem
annehmbaren Traübengeschmack herzustellen, war es erforderlich, die gesamte nach dem Pressen abgetrennte
Essenzmenge dem Saft nach der Kqnzentrierungsstufe wieder zuzusetzen.
Beispiel 6
Holzäpfel — neues Verfahren
Holzäpfel — neues Verfahren
In der gleichen Weise wie im Beispiel 1 wurde eine Charge von 349,7 t Holzäpfeln zu 2660001 eines
normal konzentrierten geklärten Saftes mit 15,5 Brix verarbeitet. Die Ausbeute betrug 7601 Saft je Tonne
mit 15,5 Brix.
. Dies entsprach einer Zunahme von ungefähr 49,3 1 je Tonne, gegenüber einer Vorjahrescharge, die nach
dem als bestes angesehenen bekannten Verfahren, wre im Beispiel 7 gezeigt wird, verarbeitet worden war.
Die Gesamtvölumenzunahme an geklärtem Saft, die nach dem neuen Verfahren erzielt wurde, betrug
65 200 1.
Nur ungefähr '65W der abgetrennten Essenz war
erforderlich, um einen vollständig zufriedenstellenden Holzapfelgeschmäck in dein Saft zu erzeugen. " ■
Claims (1)
13 14
B ei pi el 7 bar waren>
verarbeitet. Die von der feinverteilten
'..,,. ,. , · - Kr t t. -,τ 1-u fließfähigen Masse abgetrennte Essenz ist ungefähr
: Holzapfel-bisheriges Verfahren zum Vergleich 1)5mal s0 sta± an Selleriegeschmack als eine Essenz,
In der gleichen Weise wie im Beispiel 2 wurde eine die aus einem Selleriesaft abgetrennt worden ist, aus
Charge von 669,4 t Holzäpfel zu 385 000 1 eines nor- 5 dem die unlöslichen Feststoffanteile zuvor abgeschie-
mal konzentrierten geklärten Saftes mit 15,5 Brix den worden sind,
verarbeitet. Die Ausbeute betrug 5761 Saft je Tonne p ·..· , 1O
bei 15,5 Brix. _ .. ßeisPiel iA
Es war notwendig, die gesamte während des Ver- APiel ~ neues Veriahren
fahrens abgetrennte Essenz dem Saft wieder zuzu- io In einem weiteren Versuch gemäß Beispiel 1, bei
setzen, um einen absetzbaren Saft mit einem zu- dem aber ein Perlit-Filtrationshilfsmittel verwendet
friedenstellenden Holzapfelgeschmack zu erhalten. wird, werden die gleichen vorteilhaften Ergebnisse
Beisoiel 8 erzielt. Die Verwendung von Filtrationshilfsmittel
„. , ., j. , ozeanischer Diatomeenerde führt zu den gleichen
Kirschen — neues Verfahren 1J} Ergebnissen.
Beispiel 1 wurde unter Verwendung frisch- In zahlreichen zusätzlichen Versuchen mit vergepflückter
Montmorency-Kirschen als zu verarbei- schiedenen Obstsorten und Gemüsen, bei denen
tendes Obst wiederholt. In einer Charge wurde kein Varianten gemäß den vorstehend angegebenen AbPektin
festgestellt, so daß die Depektinisierangs- und Wandlungen I bis VI verwendet werden, erhält man
Pektinenzyminaktivierungsschritte ausgelassen werden 20 gleichermaßen die Vorteile der vorliegenden Erkonnten.
Die Ausbeute an geklärtem Kirschensaft je findung.
Tonne Kirschen ist wesentlich höher als die nach Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit Vorteil
dem herkömmlichen Verfahren des Beispiels 2 er- zum Klären von Säften aus allen Obstsorten oder
zielte. Wiederum mußten nur ungefähr 65 % der von Gemüsen, aus denen normalerweise geklärte Säfte
der fließfähigen Masse vor der Filtration abgetrennten 25 gewonnen werden, verwendet werden. Beispiel für
Essenz dem Saft nach der Konzentrierung wieder zu- solche Obstsorten sind: Weintrauben, Äpfel, Holzgesetzt werden, um ein annehmbares Produkt zu er- apfel, Kirschen, Pflaumen, Birnen, Pfirsiche, Aprireichen.
kosen, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Heidel-Beisoiel 9 beeren, Preiselbeeren, amerikanische Heidelbeeren,
^ „ , τ ,. 1 3° Stachelbeeren, Boysenbeeren usw. und Kohl, Lattich,
Erdbeeren - neues Verfahren Wassermelonen oder andere Melonen, Gurken, Zwie-Erdbeeren
wurden nach der im Beispiel 1 be- bein, Rüben, Rettich, Karotten, rote Rüben, Sellerie
schriebenen Weise verarbeitet. Auf der Grundlage u. a. Wegen seiner hohen Wirksamkeit kann das Vereines
Rotationsvakuumfilters, mit einer Oberfläche fahren sogar auf solche Obstsorten und Gemüse anvon
46,45 m2 beträgt die Kapazität des Verfahrens 35 gewendet werden, die normalerweise trübe Säfte erungefähr
14 5001 Saft je Stunde. Die Ausbeute an geben und die demgemäß gewöhnlich als trübe Säfte
geklärtem Erdbeersaft je Tonne Erdbeeren ist be- hergestellt und/oder auf den Markt gebracht werden,
trächtlich höher als die gemäß dem herkömmlichen wie Tomaten, Avocado, Spargel, Papaya, Ananas,
Verfahren des Beispiels 2 erzielte. Wie gewöhnlich Citrusfrüchte wie Orangen, Zitronen, Limetten,
müssen nur ungefähr 65 % des vor der Filtration aus 40 Pampelmusen, Mandarinen und Tangelo und zahlder
fließfähigen Masse abgetrennten Geschmackstoffs reiche andere Obstsorten und Gemüse. Die Anwendern
Saft nach der Konzentrierung wieder zugesetzt dung des neuen Verfahrens führt auch hier in jedem
werden, um ein annehmbar mit Geschmackstoff ver- Fall zu geklärten Säften. Es steht fest, daß für
setztes Produkt zu erhalten. Mischung solcher geklärter Säfte wie auch für die Beispiel 10 45 emzemen Säfte selbst und ihrer Konzentrate eine
„ . , , xr „ , große Nachfrage besteht und daß das vorliegende
Zwiebeln — neues Verfahren Verfahren nicht nur diese bestehende Nachfrage bein
der gleichen Weise wie im Beispiel 1 angegeben, friedigen kann, sondern auch die Vorliebe der Vermit
der Ausnahme dessen, daß das Auslaugen des braucherschaft für geklärte Säfte gegenüber trüben
Filterkuchens ausgelassen wird, wird eine Charge 50 Säften erhöhen kann.
Zwiebeln zu einem normal konzentrierten geklärten Das Verfahren kann auch für die Herstellung verSaft
mit beträchtlich höherer Ausbeute an Saft je gorener Säfte wie Wein, gleich, ob die Vergärung
Tonne als sie nach den früher verwendeten Verfahren vollständig oder nur teilweise ist und ob sie vor oder
erreichbar waren, verarbeitet. Die von der feinver- nach dem Filtrationsschritt durchgeführt wird, Anteilten
flüssigen Masse abgetrennte Essenz ist ungefähr 55 Wendung finden.
l,5mal so stark an Zwiebelgeschmack als die Essenz,
l,5mal so stark an Zwiebelgeschmack als die Essenz,
die von einem Zwiebelsaft abgetrennt worden ist, aus Patentansprüche:
dem unlösliche Feststoffanteile zuvor abgeschieden
dem unlösliche Feststoffanteile zuvor abgeschieden
worden sind. 1. Verfahren zum Herstellen von geklärten
Beisoiel 11 6o Obst- oder Gemüsesäften, die praktisch frei von
. unlöslichen Feststoff en sind, gekennzeichnet
Sellerie — neues Verfahren durch die Kombination folgender an sich bein der gleichen Weise wie im Beispiel 1 angegeben, kannter Maßnahmen:
mit Ausnahme dessen, daß das Auslaugen des Filter- a) Zerkleinerung der Ausgangsstoffe zu einer
kuchens ausgelassen wird, wird eine Charge Sellerie 65 fließfähigen Masse;
zu einem normal konzentrierten geklärten Saft mit b) Zumischung eines Filtrationshilfsmittels;
wesentlich höheren Ausbeuten an Saft je Tonne als c) Filtrierung der fließfähigen Mischung ohne
die durch die früher verwendeten Methoden erreich- vorherige Abtrennung der unlöslichen Fest-
stoffe aus dem Saft durch ein feinmaschiges Gewebe oder Gitter, das mit einem Filtrationshilfsmittel
überzogen ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei der Filtration c) die Oberfläche des Filtrationsmittelüberzuges wäscht
und abschabt, um frische Schichten des Filtrationsmittels an die Oberfläche zu bringen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtration c) mittels eines
Vakuum- oder Druckfilters durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man pektinhaltiges Ausgangsmaterials
vor dem Filtrieren e) mit einem Pefitin abbauenden Enzym depektinisiert und das Enzym
inaktiviert.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschriften Nr. 802 272, 904488; USA.-Patentschriften Nr. 1686 095, 2 725146,
031307.
Französische Patentschriften Nr. 802 272, 904488; USA.-Patentschriften Nr. 1686 095, 2 725146,
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809 519/364 3.68 © Bundesdruckerei Berlin
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