DE126412C - - Google Patents

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DE126412C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L2/00Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor
    • A61L2/16Methods or apparatus for disinfecting or sterilising materials or objects other than foodstuffs or contact lenses; Accessories therefor using chemical substances
    • A61L2/20Gaseous substances, e.g. vapours
    • A61L2/204Formaldehyde

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren und Apparat zur Desinfektion mittels Formaldehyds. Die bisher gebräuchlichen Apparate und Vorrichtungen haben durchweg den gemeinsamen Nachtheil, dafs sie zu complicirt oder tHeuer sind, um eine Desinfektion grofser Räume ohne jede umständliche Vorbereitung zu gestatten und auch durch Wohlfeilheit die allgemeine Benutzung der Formaldehyddesinfektion zu ermöglichen.
Diesen Üebelständen abzuhelfen ist Aufgabe des vorliegenden Apparates bezw. des mit diesem Apparat auszuführenden Verfahrens.
Der Apparat besteht aus einem schalen- oder trichterförmigen Gefäfs, welches einen am besten vertieften Aufnahmeraum für einen oder mehrere geeignet geformte Metallkörper (Heizelement) enthält. Das Gefäfs ist mit einem das Verspritzen der Flüssigkeit verhindernden Sieb oder gelochtem, abnehmbaren Deckel versehen. Mittels dieser einfachen Vorrichtung soll die Desinfektion in folgender Weise ausgeführt werden:
Die zu dem Gefäfs gehörigen Metallkörper werden in einer beliebigen Wärmequelle erhitzt, z. B. in einer Kochmaschine, einem Stubenofen oder dergl.; sodann werden die glühend gemachten Heizelemente in den Apparat gelegt, das Sieb auf das Gefäfs aufgedeckt und nunmehr durch das Sieb eine verdünnte Formaldehydlösung aufgegossen. Durch die Hitze der eingelegten Metallkörper wird diese mit Wasser genügend verdünnte Formaldehydlösung verdampft und in Gestalt der allein wirksamen Mischung von Wasserdampf und Formaldehyd im Zimmer vertheilt.
Es ist nöthig, dafs die ganze berechnete Flüssigkeit die Metallkörper bedeckt und diese dadurch sofort so weit abgekühlt werden, dafs eine Verbrennung oder Entzündung des Formaldehyds nicht stattfinden kann und jede Berührung des entweichenden Dampfgasgemisches mit glühender Oberfläche vermieden ist.
Bei dieser Art, die Desinfektion durchzuführen, vermeidet man also eine Verbrennung des Formaldehyds, welche leicht vorkommen kann, weil durch die beim Aufgleisen der Formaldehydlösung eintretende oberflächliche Abkühlung der erhitzten Metallkörper diese an der Oberfläche so weit abgekühlt werden, dafs der Formaldehyd sich nicht entzünden kann, während sie in ihrem Innern noch immer einen gewissen Heizwerth vorräthig haben, welcher die nothwendige längere Entwickelung des Formaldehyddampfgemisches gewährleistet.
Durch beliebige Auswahl der Gröfse der Heizkörper bezw. durch Anwendung mehrerer solcher Heizelemente bestimmten Wärmewerthes für eine bestimmte Gröfse des zu desinficirenden Raumes wird es ermöglicht, gewissermafsen von vornherein innerhalb gewisser praktischer Grenzen die Wärmemenge abzumessen und ohne Wartung des Apparates auf einmal zur Anwendung zu bringen. Das ist insofern von grofser Wichtigkeit, als bekanntlich bei der Formaldehyddesinfektion eine Regelung des Apparates bezw. ein Abstellen etwaiger Unregelmäfsigkeiten praktisch ausgeschlossen ist, da ein mit Formaldehyddämpfen in der notwendigen Stärke erfüllter Raum auch nicht zum kurzen Aufenthalt dienen kann. Es ist daher von Wichtigkeit, dafs die Wärme-

Claims (2)

menge in den Apparat auf einmal eingeführt werden kann. Ebenso ist es von Wichtigkeit, dafs bei dem vorliegenden Apparat bezw. Verfahren eine abgemessene und dem zu desinficirenden Raum entsprechende Menge zur Anwendung kommt, im Gegensatz zu den Apparaten, bei welchen der Formaldehyd im Apparat selbst erst entwickelt wird. Auch gestattet das Verfahren die Anwendung einer Aufschlämmung des festen und gut transportfähigen Paraformaldehyds, welche sich in Bezug auf das vorliegende Verfahren bezw. in dem vorliegenden Apparat ebenso verhält, wie eine Formaldehydlösung. In der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform des Apparates im Durchschnitt dargestellt. Es ist α das Gefäfs, welches mit dem Sieb b abgedeckt ist, und sind c die hier bolzenartigen erhitzten Metallkörper, welche der Bodenform des Gefäfses zu dem Zweck thunlichst angepafst sind, um auch die letzten am Boden befindlichen Reste von Formaldehyd bezw. Paraformaldehyd in Dampfform überzuführen. Man hat bisher solche Desinfektionsapparate, bei welchen Formaldehydlösungen verdampft wurden, durchgängig derartig eingerichtet, dafs die Verdampfung allmählich unter dem Einflufs einer ständig wirkenden Wärmequelle von statten ging. Es war dabei die Entwickelung der zur Desinfektion bestimmten Dämpfe relativ allmählich und langsam. Von diesen Verfahren unterscheidet sich das vorliegende Verfahren ganz wesentlich dadurch, dafs infolge des unmittelbaren Aufgiefsens bezw. der unmittelbaren Berührung der Desinfektionslösung mit dem erhitzten Metallkörper die Entwickelung der Dämpfe in fast explosionsartiger Expansion vor sich geht und infolge dessen eine intensive Durchmischung des Luftraumes in dem zu desinficirenden Räume infolge der Wirbelbildung stattfindet. Es gelingt infolge dessen auch, eine gute Durchdringung poröser Körper im Räume herbeizuführen. Welche Wichtigkeit diese starke Expansion der Desinfektionsgase bedeutet, geht schon daraus hervor, dafs es bekannter Weise bei allmählicher Entwickelung der Dämpfe stets zu einer schichtenweisen Lagerung formaldehydhaltiger Luftschichten kommt und dabei ganze Theile des zu desinficirenden Raumes der Einwirkung des Formaldehyds entgehen. Es ist also gewissermafsen mit der Verdampfungsvorrichtung gleichzeitig die Mischvorrichtung ideell verbunden. Die Heizkörper können auf gewöhnliche Art im Ofen vorher erwärmt sein; auch können sie nach sonstigen thermischen Verfahren, wie z. B. durch Elektricität, durch chemische Reactionen (wie beispielsweise Thermit, Mischungen von Zink und Bariumsuperoxyd u. s. w.) erhitzt sein, oder es kann schliefslich auch als Heizkörper unmittelbar der in Reaction befindliche bezw. befindlich gewesene Thermit u. s. w. verwendet werden. Patent-A ν Sprüche:
1. Verfahren zur Desinfektion mittels Formaldehyds, dadurch gekennzeichnet, dafs eine Formaldehydlösung bezw. Aufschlämmung von Paraformaldehyd, event, mit der zur Befeuchtung nöthigen Menge Wasser verdünnt, in einem geeigneten Gefäfs auf einen oder mehrere vorher erhitzte Metallkörper derart aufgegossen wird, dafs diese von der Flüssigkeit überdeckt sind.
2. Zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch ι ein Apparat, bestehend aus einem event, mit einer geeigneten Vertiefung zur Aufnahme der erhitzten Metallkörper versehenen Gefäfs, welches mit einein Siebdeckel zwecks Verhinderung des Verspritzens der Formaldehydflüssigkeit versehen ist.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Ergänzungs-Blatt zur Patentschrift 126412.
Durch Entscheidung des Kaiserlichen Patentamts vom 2. Oktober 1902, bestätigt durch Entscheidung des Reichsgerichts vom 17. Juni 1903 ist das Patent dadurch teilweise für nichtig erklärt, daß der letzte Satz der Beschreibung von »oder es kann« . . . bis »verwendet werden« und ferner das Wort »eventuell« im Anspruch 2 Zeile 3 gestrichen worden sind.
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