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Lenkbarer Rodel- und Transportschlitten Die Erfindung betrifft einen
lenkbaren Rodel- und Transportschlitten mit nachgiebigen, gebogenen, vertikalen
Böcken zwischen Sitz und Kufen, der durch Gewichtsverlagerung gelenkt wird.
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Es sind Schlitten bekannt, die aus Kufen, Böcken und Sitzhölzern zusammengesetzt
sind. Die Kufen werden meist aus Holzbrettern ausgesägt und dann nach bekannten
Verfahren in die erforderliche Kufenform gebogen. Ebenfalls werden die Böcke aus
Holzbrettern ausgesägt und mit den Sitzhölzern und Kufen zu einem Schlitten zusammengesetzt.
Die Verbindung der einzelnen Teile erfolgt entweder durch Verschrauben, Verzapfen
oder Verleimen. Diese Schlitten mit massiven Böcken und Kufen sind wenig elastisch,
da die Kufen nach längerem Gebrauch das Bestreben haben, in die alte Form zurückzukehren.
Durch diesen Umstand werden der Gebrauchswert und das Aussehen des Schlittens stark
beeinträchtigt.
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Weiter sind Schlitten bekannt, bei denen der Sitz auf einstückigen
gebogenen Böcken ruht, die Böcke im mittleren Teil zwischen einem Sattelstück und
einem Klemmstück eingespannt sind und der Krümmungsradius des Klemmstückes kleiner
als die anliegende Fläche des Bockes gehalten ist. Bei diesen Schlitten besteht
auf Grund der langen freitragenden Schenkel der durchgehenden Böcke, die keine zusätzliche
Abstützung aufweisen, stets die Gefahr, daß ein Verziehen der Schenkel und damit
ein schlechtes Spurlaufen des Schlittens eintritt. Dazu kommt, daß bei der Herstellung
dieser einfachen Schlitten nicht mit Präzision gearbeitet werden kann, um die Schenkel
vom Einspannpunkt genau gleich lang und ohne Verziehen mit genau gleichen Radien
auszubilden. Nur durch verstärkte Gewichtsverlagerung bei Benutzung des Schlittens
können diese auftretenden Fehler behoben werden, was aber bei längeren Abfahrten
sehr anstrengend ist.
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Es ist ebenfalls bekannt, bei Rodelschlitten die den Sitz mit den
Kufen verbindenden Streben und die Kufen mit in den Kufen verankerten Schraubenbolzen
lösbar zu verbinden, deren Spitzen durch die Querschienen des Sitzes zwischen den
Sitzleisten hindurchtreten, so daß die auf die Bolzenköpfe aufgeschraubten Muttern
nicht über die oberen Leistenkanten hervortreten. Eine gleiche Bolzen- und Schraubenverbindung
ist zwischen den Kufenhörnern und einer Querschiene vorgesehen, die die äußeren
Sitzleisten an ihrer Spitze verbindet.
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Schließlich sind Bremsen für Rodelschlitten bekannt, bei denen ein
Bremsdorn, welcher durch einen Handhebel vom Vordersitz des Schlittens aus betätigt
wird, in einem am hinteren Ende des Schlittens angebrachten Gehäuse aus Blech gegen
Beschädigung durch Anstoßen geschützt untergebracht ist und das Gehäuse nach unten
hin durch zwei den Schnee leicht schneidende Klappen geschlossen wird, welche ebenfalls
bei Betätigung des Handhebels durch Seilzug oder Kettenzug seitlich hochgezogen
werden und sich nach Loslassen des Handhebels durch eine Feder im Scharnier selbsttätig
wieder schließen, wie auch der Bremsdorn durch eine Feder wieder hochgezogen wird.
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Solche Bremsen sind jedoch nur für einen festen Einbau vorgesehen
und bestehen aus verhältnismäßig vielen Einzelteilen, die diese Bremse verteuern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schlitten der eingangs
genannten Art zu schaffen, der leicht zusammengesetzt und für den Transport zerlegt
werden kann, der einfach im Aufbau, in seiner Lenkung und in der Herstellung ist,
dessen Kufen und Böcke sich nicht verziehen und der schnell durch wenige Handgriffe
in einen Transportschlitten umgewandelt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Böcke in
an sich bekannter Weise geteilt sind, daß jede Bockhälfte eine liegende V-Form aufweist,
wobei der obere Schenkel waagerecht liegt und der untere Schenkel in an sich bekannter
Weise in einem Bogen etwa senkrecht zur Fahrbahn endet, daß jeweils zwei Bockhälften
derart spiegelbildlich zueinander angeordnet sind, daß sie im Grunde der V-Form
aneinanderstoßen und daß die Bockhälften im Grunde der V-Form durch Schloßschrauben
miteinander verbunden sind.
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In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung stellen die Schloßschrauben
die Gelenkpunkte für die mechanische Handbremse dar, bestehen die Bockhälften und
zweckmäßigerweise auch die Kufen
aus Schichtpreßholz und ist zwischen
den Bockhälften ein Abstandstück vorgesehen.
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Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht des Schlittens, F
i g. 2 eine teilweise Draufsicht auf den Schlitten, F i g. 3 einen Schnitt durch
den vorderen Bock des Schlittens nach F i g. 2, F i g. 4 eine Seitenansicht des
Schlittens mit eingebrachter Bremse, F i g. 5 eine Draufsicht auf den Schlitten
mit eingebrachter Bremse, F i g. 6 eine Draufsicht auf den Schlitten mit eingebrachtem
Abstandstück, F i g. 7 einen Schnitt durch den vorderen Bock des Schlittens mit.
eingebrachtem Abstandstück nach F i g. 6, F i g. 8 das Abstandstück in zwei Ansichten,
F i g. 9 eine perspektivische Darstellung des Schlittens in nicht zusammengesetztem
Zustand.
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Der Schlitten besteht aus zwei Bockhälften, die in der Mitte geteilt
sind, wobei jede Bockhälfte 1, 2 eine liegende V-Form aufweist. Die Bockhälften
1 und 2 werden im Grunde der V-Form durch Schloßschrauben 3, 4 mit Flügelmuttern
miteinander verbunden. Die Schloßschrauben können gleichzeitig die Gelenkpunkte
für eine mechanische Handbremse 5 bilden.
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Die Kufen 6,7 und Bockhälften 1, 2 bestehen, wie bei Skiern
bekannt, aus verdichtetem, wasserfest verleimten Schichtholz. Durch dieses Schichtpreßholz
wird die Lenkbarkeit des Schlittens auch bei wechselnder Witterung erhalten, da
kein Verziehen der Holzteile eintreten kann.
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Die Lenkung des Schlittens erfolgt, wie ebenfalls bekannt, durch Gewichtsverlagerung
des Fahrers und gleichzeitigem Ziehen an der entsprechenden Seite des Zugriemens
B. Bei der Montage der Schlittenhälften hat der Fahrer es selbst in der Hand, die
Lenkung durch mehr oder weniger festes Anziehen der Schloßschrauben zu beeinflussen,
um dadurch eine stärkere Verwindung der Bockhälften herbeiführen zu können.
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Da der Schlitten aus zwei Hälften besteht, ist das Zusammenbauen sehr
einfach. Durch die zwei am Grunde der V-Form angebrachten Schraubenlöcher der Böcke
l mit angebrachter Kufe 6 werden die Schloßschrauben 3 und 4 hindurchgesteckt und
die Gegenkufe 7 mit den daran befestigten Böcken 2, die ebenfalls Durchgangslöcher
für die Schloßschrauben 3 und 4 aufweisen, angesetzt und durch die Flügelmuttern
festgeschraubt. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, den Schlitten zu verbreitern
und als Transportschlitten zu verwenden. Nach Durchstecken längerer Schloßschrauben
durch die Böcke 1 kann je ein Abstandstück 9 aufgeschoben werden, anschließend werden
die Böcke 2 angesetzt und mit Flügelmuttern festgeschraubt.
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Von Vorteil ist es auch, daß man nach dem Zerlegen des Schlittens
beide Schlittenhälften und das Abstandsstück 9 ineinanderlegen kann, so daß nur
ein geringer Platz für den Transport benötigt wird. Dadurch ist es möglich, im Kofferraum
eines Kraftfahrzeuges diesen Schlitten bequem mitzu--führen. _.
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Für die Patentansprüche 2 bis 4 wird nur Patentschutz im Zusammenhang
mit dem Patentanspruch 1 :begehrt.