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Rüttelvorrichtung für Fahrtschreiber und ähnliche Registriergeräte
Die Erfindung betrifft eine Rüttelvorrichtung für Fahrtschreiber und ähnliche Registriergeräte
zum Antrieb der die Fahrzeiten in Form einer Balkenschrift aufzeichnenden Schreibeinrichtung,
bestehend aus einer auf die betriebsbedingten Schwingungen ansprechenden Pendelmasse
eines Rüttelpendels und einer mit dieser in Wirkverbindung stehenden Pendelfeder,
die bei allen möglichen Einbaulagen des Fahrtschreibers derart einstellbar ist,
daß ihre Wirkungslinie mit der Wirkungslinie der Schwerkraft übereinstimmt.
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Die bisher im Fahrtschreiber gebräuchliche Rüttelvorrichtung zum
Antrieb einer Schreibeinrichtung, die die Fahrzeiten des Fahrzeuges in Form eines
Balkendiagrammes registriert, ist im wesentlichen ein einfaches Pendel, das von
einer Zugfeder gegen den Einfluß der Schwerkraft getragen wird. Die Anordnung dieses
Rüttelpendels bzw. dessen Schwingungsebene im Fahrtschreiber ist im allgemeinen
so gewählt, daß keine besonderen Kupplungsmittel zwischen dem Rüttelpendel und der
Schreibeinrichtung notwendig werden, d. h. parallel zur Aufzeichnungsebene und demnach
in der Mehrzahl der heute gebräuchlichen Fahrtschreibertypen auch parallel zur Frontseite
des Fahrtschreiber-Gehäuses und parallel zum Zifferblatt.
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Diese Konzeption der Rüttelvorrichtung hat jedoch den Nachteil, zumal
wenn die Pendelfeder ortsfest in der Schwingungsebene des Pendels angeordnet und
lediglich, wie es bisher allgemein üblich ist, in ihrer Vorspannung in gewissen
Grenzen einstellbar ist, daß das Rüttelpendel nur in den im wesentlichen vertikalen
Einbaulagen zufriedenstellend schwingen kann.
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Da jedoch heute der horizontale Einbau des Fahrtschreibers im Kraftfahrzeug
bzw. eine Einbaulage mit nur wenig zur Horizontalen geneigter Frontseite von der
Kraftfahrzeugindustrie in gewissen Fällen bevorzugt wird, ist es, wenn man den konstruktiven
Grundsatz der Anordnung des Rüttelpendels parallel zur Aufzeichnungsfiäche aus Kostengründen
nicht aufgeben will, erforderlich, das Rüttelpendel auch in diesen Einbaulagen schwingungsfähig
zu erhalten.
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Zu diesem Zweck ist bereits eine Anordnung bekannt geworden (GM 1833409),
die vorsieht, daß das eine Ende der Pendelfeder, das nicht am Rüttelpendel angreift,
drehbar am freien Ende eines um eine ortsfeste Achse schwenkbaren Hebels befestigt
ist. Durch Verstellen des Hebels läßt sich damit die Pendelfeder in jeder gewünschten
Einbaulage des Fahrtschreibers derart einstellen, daß sie das Gewicht des Rüttelpendels
trägt, d. h. daß ihre Wirkungs-
weise mit der Wirkungslinie der Schwerkraft übereinstimmt.
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Das Nachführen der Pendelfeder entsprechend der Einbaulage vermeidet
nicht nur eine Zunahme des Reibungsmomentes durch die ungleichmäßige Lagerbelastung
bei nahezu horizontalem Einbau des Fahrtschreibers, sondern bewirkt auch eine Erhöhung
der Empfindlichkeit des Rüttelpendels, da die bei horizontalem Einbau in Schwingungsrichtung
auf das Rüttelpendel einwirkende Komponente der Pendelfeder bei ruhendem Rüttelpendel
Null ist.
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Die Vergrößerung der Empfindlichkeit des Rüttelpendels ist bei horizontalem
Einbau des Fahrtschreibers besonders wünschenswert, da in diesem Einbauzustand das
Rüttelpendel lediglich von den relativ energiearmen Längs- oder Querbeschleunigungen
der Fahrzeugkarosserie betätigt wird. Die bekannte Anordnung zur Einstellung der
Pendelfeder in die jeweilige Schwerkrafteinrichtung hat jedoch den Nachteil, daß
einbaufertige Geräte, wenn eine Anpassung an eine nicht vorhersehbare Einbaulage
erforderlich wird, geöffnet werden müssen, um eine rein gefühlsmäßige und oberflächliche
Justage am Einbauort vorzunehmen. Andererseits ist es bereits bei der Fertigung
erforderlich, eine getrennte Auftrags- und Lagerhaltung für die verschiedenen Einbauwünsche
zu betreiben, was zusätzliche und nicht vertretbare Kosten mit sich bringt.
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Zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten schlägt d vorliegende Erfindung
vor, daß die an der Pendx masse angeordnete Pendelfeder an einem Hilfsper angelenkt
ist, das derart relativ zu der Schwinget4e der Pendelmasse verstellbar ist, daß
die Wirkdslinie der Pendelfeder unabhängig von der Schelgebene der Pendelmasse stets
mit der Richtunder Schwerkraft übereinstimmt. In weiterer AUsbung schlägt die Erfindung
vor, daß das auf einer Gfest im Gehäuse des Fahrtschreibers angeordneterChSe drehbare
Hilfspendel als zweiarmiger Hebelusgebildet ist, dessen einer Arm die Pendelmr und
dessen
anderer Arm einen Stift zur Aufhängung der Pendelfeder trägt.
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Der durch die Erfindung erzielbare technische Fortschritt ist insbesondere
darin zu sehen, daß die Pendelfeder in jeder Einbaulage des Fahrtschreibers durch
das Hilfspendel selbsttätig in die gewünschte vertikale Richtung eingestellt wird.
Zusätzliche Justagearbeit am Einbauort, bei der Fertigung sowie getrennte Lagerhaltung
von Fahrtschreibern für verschiedene Einbauwünsche werden dadurch vermieden.
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Im folgenden sei die erfindungsgemäße Rüttelvorrichtung an Hand der
Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigt F i-g. 1 eine perspektivische Darstellung
der Rüttelvorrichtung, die F i g. 2 da, 2 b und 2 c die Funktionsstellungen vom
Rüttelpendel und Hilfspendel in drei verschiedenen Einbaulagen des Fahrtschreibers.
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Das Rüttelpendel 1 bestehend aus dem Pendelarm 2 und der Pendelmasse
3 ist mittels einer am Pendelarm 2 ausgebildeten Lagerbuchse 4 auf einer ortsfest
im Gehäuse des Fahrtschreibers befestigten Achse 5 drehbar gelagert. Am Pendelarm
2 des Rüttelpendels ist ferner ein Schreiberarm 6 ausgebildet, an dessen freiem
Ende, das die Form einer Lagerbrücke besitzt, der Schreibstift 7, der in dem in
Fig. 1 dargestellten Zeitpunkt auf der Diagrammscheibe 8 das Balkendiagramm 9 aufzeichnet,
gefedert gelagert ist. In einer etwa radialen Verlängerung in bezug auf die Achse
5 ist an geeigneter Stelle an der Pendelmasse 3 ein Stift 10 mit einer Führungsrille
11 befestigt. In der Verlängerung des Stiftes 10 ist im Gehäuse des Fahrtschreibers
eine weitere Achse 12 angeordnet, auf der das Hilfspendel 13 mittels der Lagerbuchse
14 drehbar gelagert ist. Das Hilfspendel ist im wesentlichen ein zweiarmiger Hebel,
an dem einerseits die Pendelmasse 15 ausgebildet ist und der andererseits aus zwei
gegeneinander längs verstellbaren Teilen besteht, von denen das eine Teil 16 an
seinem äußeren Ende einen Stift 17 mit einer Führungsrille 18 trägt. In den Führungsrillen
11 und 18 der Stifte 10 und 17 ist jeweils ein Ende der Pendelfeder 19 eingehängt.
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In der Fig. 2 a ist das Rüttelpendel 1 in einer horizontalen Ebene
schwingend dargestellt. Das Pendel schwingt vorzugsweise unter dem Einfluß der Längsbeschleunigungen
des Fahrzeuges. Die Pendel-
feder 19 bzw. deren Kraftwirkungslinie ist durch das
Hilfspendel 13 in die Wirkungsrichtung der Schwerkraft (S) gedreht. Das Gewicht
des Pendels 1 wird von der Pendelfederl9 getragen, so daß ein Kippmoment auf die
Lagerachse 5 vermieden ist. Die F i g. 2 b und 2 c veranschaulichen weitere mögliche
Stellungen der Rüttelvorrichtung. Dabei schwingt das Rüttelpendel 1 in F i g. 2
c in einer vertikalen Ebene; die Pendelfeder ist wieder wie in F i g. 1 in die Schwingungsebene
gedreht.