DE1262272B - Verfahren zur Herstellung von Organosilylalkylammoniumbromiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von OrganosilylalkylammoniumbromidenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07f
Deutsche KL: 12 ο - 26/03
Nummer: 1262 272
Aktenzeichen: F 51328IV b/12 ο
Anmeldetag: 24. Januar 1967
Auslegetag: 7. März 1968
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Organosilylalkylammoniumbromiden
der Formel
[(R - O —)eSi(CH3)b-e — CH2 - N(CH3J3]* Br^
sowie ihrer homogenen Siloxankondensationsprodukte und ihrer Mischkondensationsprodukte mit
Organosiloxanen der Formel
4-H ίο
In den Formeln bedeutet R einen Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen oder einen Phenylrest und R'
einen gegebenenfalls inert substituierten Kohlenwasserstoffrest; α ist gleich 1 oder 2, η ist ein Zahlen wert
zwischen 1 und 3.
Es ist bekannt, z. B. aus der deutschen Patentschrift 881 654, solche Salze durch Umsetzung von
Halogenmethylsiliciumverbindungen mit tertiären Aminen herzustellen. Im Falle des Trimethylamine
mußte die Reaktion wegen ihrer bei niederen Temperaturen nur geringen Geschwindigkeit unter Erhitzen
auf mehr als 10O0C und somit in Druckgefäßen
erfolgen, um eine annehmbare Ausbeute zu erzielen. Es ist in diesem Zusammenhang auch darauf hingewiesen
worden, daß die Anwendung von Lösungsmitteln, wie Toluol oder wasserfreiem Alkohol, keine
besonderen Vorteile bringe. Eigene Versuche haben sogar gezeigt, daß die Reaktion in Alkohol fehlgeht,
indem sie nach dem Schema
-> Si-CH2Br + N(CHs)3 + HOC2H5
Verfahren zur Herstellung
von Organosilylalkylammoniumbromiden
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
5090 Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Hans Dietrich Gölitz, 5000 Köln-Stammheim; Dr. Walter Simmler, 5074 Odenthal-Schlinghofen
bestehen die Verfahrensprodukte aus Gemischen der angestrebten quartären mit tertiären Ammoniakderivaten.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der eingangs definierten Verbindungen
durch Umsetzung von Brommethylsiliciumverbindungen der Formel
(R-O —)aSi(CH3)3_a— CH2Br
deren homogenen Siloxankondensationsprodukten oder deren Mischkondensationsprodukten mit Organosiloxanen
der Summenformel
Si — OC2H5 + (CH3)^NBr
vorherrschend zur Alkoxylierung statt zur Aminierung der Brommethylsiliciumverbindungen führt.
Gleiches war bei Anwendung von anderen Alkoholen und von Phenol zu beobachten, die sich somit nicht
inert verhalten.
Weiterhin ist bekannt, daß man ähnliche Ammoniumverbindungen durch Umsetzung von Aminoalkylsiliciumverbindungen
mit Alkylhalogeniden erhält. Diese Methode hat mehrere Nachteile: Die Herstellung der zu quaternierenden Aminoverbindung
erfordert zusätzliche Verfahrensschritte, z. B. Hydrierung von Cyanalkylsiliciumverbindungen oder
Herstellung tertiärer Aminoverbindungen nach dem Verfahren der eingangs genannten Patentschrift.
Ferner werden zur Quaternierung der so erhaltenen Aminoverbindungen kostspielige Alkylhalogenide benötigt,
zum Teil in großen Mengen, und schließlich mit Trimethylamin in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als inertes Lösungsmittel ein polares Lösungsmittel
mit einer Dielektrizitätskonstanten über 25 verwendet und die Umsetzung darin bei einer Temperatur
von höchstens 500C durchführt. Im Falle der Mischkondensationsprodukte ist das Zahlenverhältnis
der kohlenwasserstoffsubstituierten Siloxaneinheiten zu den carbofunktionellen Siloxaneinheiten
beliebig, vorzugsweise aber 1:1 bis 20:1.
Als besonders bekannte Beispiele der polaren, aber inerten Lösungsmittel seien genannt: Acetonitril,
Benzonitril, Dimethylformamid und Dimethylsulfoxyd. Die Menge des Lösungsmittels ist nicht kritisch;
zweckmäßig beträgt ihr Gewichtsverhältnis zur Menge der Siliciumverbindung 10 bis 500%, vorzugsweise
50 bis 200%.
Im allgemeinen ist die Löslichkeit des Trimethylamine
in den polaren Lösungsmitteln begrenzt. Zur
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Erzielung einer hohen Konzentration des Reaktionsproduktes verfährt man daher vorteilhaft so, daß
man zunächst die Brommethylsiliciumverbindung löst und das Amin bei Reaktionstemperatur in diese
Lösung einleitet. In einigen Fällen verläuft die Reaktion dabei deutlich exotherm.
Gelegentlich, so z. B. wenn eines der alkoxylierten Verfahrensprodukte für sich oder im Gemisch mit
anderen hydrolysierbaren Organosüiciumverbindungen einer Hydrolyse und Kondensation zu Polysiloxanen
unterzogen werden soll, erübrigt es sich, das Lösungsmittel zu entfernen. Ebenso, wenn das
in jedem Falle zunächst erhaltene Bromid nach bekannten Methoden in das Salz einer anderen Säure
umgewandelt werden soll. Ist dagegen beabsichtigt, das Reaktionsprodukt zu isolieren, so kann es vorteilhaft
sein, ein leichtflüchtiges Lösungsmittel zu wählen, z. B. Acetonitril, um dieses nach der Umsetzung
zusammen mit überschüssigem Trimethylamin im Vakuum abzutreiben. Das Verfahrensprodukt
hinterbleibt dann ohne nennenswerte Verunreinigung.
Die so hergestellten quartären Ammoniumbromide sind farblos oder leicht gelb gefärbt und kristallin
oder von wachsartiger oder öliger Konsistenz. Soweit darin das Verhältnis von N zu Si ungefähr 1:3
oder mehr beträgt, sind sie klar in Wasser löslich und ermöglichen somit die technische Anwendung
von Organosiloxanen in wäßriger Lösung. Bei kleinerem N-Si-Verhältnis haben sie die Fähigkeit zur
Selbstemulgierung in Wasser.
Wie bekannt, sind die Verfahrensprodukte als grenzflächenaktive Mittel zu verwenden.
In den folgenden Ausführungsbeispielen bedeuten Teile Gewichtsteile.
35
In eine Lösung von 200 Teilen Methyl-(brommethyl)-diäthoxysilan in 100 Teile Acetonitril leitet man
wasserfreies Trimethylamin in einem Strom von 30 Teilen je Stunde, wobei die Temperatur allmählich
auf annähernd 50° C ansteigt. Nach ungefähr 3 Stunden ist die Reaktion vollständig, wie sich durch
Bromidtitration einer Probe beobachten läßt. Man treibt dann das Lösungsmittel und überschüssiges
Trimethylamin durch Erhitzen bis auf 8O0C bei
13 Torr ab und erhält als Rückstand in einer Ausbeute von praktisch 100% das kristalline, sehr
hygroskopische N - (Methyldiäthoxysilylmethyl) - trimethylammoniumbromid der Formel
[(C2H5 O)2Si(CH3) — CH2 — N(CHa)3]Br.
Zu einer Lösung von 247 Teilen Trimethylamin in 1250Teile Dimethylformamid läßt man 865 Teile
Methyl-(brommethyl)-diäthoxysilan tropfen und hält dann das Reaktionsgemisch 24 Stunden bei Raumtemperatur.
Danach treibt man das Lösungsmittel und überschüssiges Trimethylamin durch Erhitzen
bis auf 8O0C bei 10"2 Torr ab. Als Rückstand erhält
man in-' einer Ausbeute von praktisch 100% die gleiche Verbindung wie .nach Beispiel 1.
. Beispiel 3
In 388 Teilen Benzonitril löst man 112 Teile Trimethylamin und 200 Teile Dimethyl-(brommethyl)-äthoxysilan
und beläßt diese Lösung 8 Stunden bei Raumtemperatur. Den dabei entstandenen Kristallbrei
verrührt man dann mit 300 Teilen Diäthyläther, filtriert unter Feuchtigkeitsausschluß und wäscht
mit weiteren 200 Teilen Äther nach. Den Filterrückstand befreit man von anhaftenden Lösungsmittelresten
durch Evakuieren bei Raumtemperatur und erhält so als weiße, hydrolyseempfindliche Kristallmasse
182 Teile (70% der theoretischen Menge) N-(Dimethyläthoxysilylmethyl)-trimethylammoniumbromid
der Formel
[(C2H5O)Si(CHs)2 - CH2 - N(CHs)3]Br
Zu einer Lösung von 59 Teilen Trimethylamin in 250 Teile Benzonitril gibt man 160 Teile Methyl-(brommethyl)-diphenoxysilan
und beläßt das Reaktionsgemisch unter Feüchtigkeitsäusschluß 6 Stunden
bei Raumtemperatur. Unter weiterem Ausschluß von Feuchtigkeit verrührt man es dann mit 500 Teilen
Diäthyläther, filtriert es, wäscht den Filterrückstand zweimal mit je 150 Teilen Äther und entfernt dessen
Reste durch Evakuieren. Man erhält ein weißes, sehr hydrolyseempfindliches Pulver von N-(Methyldiphenoxysilylmethyl)-trimethylammoniumbromid
der Formel
[(C6H5 O)2Si(CH3) - CH2 - N(CHs)3] Br
In eine Lösung von 40 Teilen l,3-Di-(brommethyl)-tetramethyldisiloxanin
100 Teile Dimethylsulfoxyd leitet man bei einer Temperatur zwischen 40 und 45° C
60 Teile wasserfreies Trimethylamin, in gleichmäßigem Strom über 12 Stunden verteilt. Das dabei ausgefallene
weiße Reaktionsprodukt verrührt man mit 200 Teilen Diäthyläther, filtriert es ab, wäscht es
zweimal mit je 100 Teilen Äther und entfernt das anhaftende Lösungsmittel durch Evakuieren. Es hinterbleiben
40,5 Teile (73% der theoretischen Menge) l,3-Bis-(trimethylaminomethyl)-tetramethyldisiloxandibromid
der Formel
O [— Si(CH3)2 — CH2 — N(CHa)3Br]2
Durch Hydrolyse von Methyl-(brommethyl)-dichlorsilan, in einem inerten Lösungsmittel gelöst,
und fraktionierte Hochvakuumdestillation des Hydrolysats stellt man in bekannter Weise 1,3,5,7-Tetra-(brommethyl)-tetramethylcyclotetrasiloxan
her. Davon löst man 10 Teile in 100 Teilen Benzonitril und leitet bei Raumtemperatur in diese Lösung Trimethylamin
so lange ein, bis die Bromidtitration einer- Probe des Reaktionsgemisches die Vollständigkeit
der Umsetzung anzeigt. Dann fallt man das Reaktionsprodukt durch Zugabe von 200 Teilen Diäthyläther,
filtriert es unter Feuchtigkeitsausschluß ab und befreit es im Hochvakuum von anhaftenden
Lösungsmitteln. Man erhält ein weißes, hygroskopisches Pulver von l,3,5,7-Tetrakis-(trimethylaminomethyl)
- tetramethylcyclotetrasiloxantetrabromid der Formel
-Si(CH3) O —
CH2-N(CHs)3Br
5 6
In 200 Teilen Acetonitril löst man 600 Teile eines Polysiloxans der symmetrisch idealisierten Formel
(CHa)3Si — O —f{ Si(CHa)2 — O J2— Si(CH3) (CH2Br) — O ( Si(CH3J2 — O )ψ- Si(CH3)S3
(CHa)3Si — O —f{ Si(CHa)2 — O J2— Si(CH3) (CH2Br) — O ( Si(CH3J2 — O )ψ- Si(CH3)S3
und leitet in diese Lösung bei einer Temperatur überschüssiges Amin ab. Es hinterbleibt ein bei Raum-
zwischen 35 und 450C unter Rühren 200 Teile Tri- temperatur zähes, hygroskopisches Produkt, das bei
methylamin, in gleichmäßigem Strom über 10 Stun- annähernd 7O0C zu fließen beginnt und dessen
den verteilt. Aus dem Reaktionsgemisch treibt man io Zusammensetzung der Formel
dann bei 800C und 10~l Torr das Acetonitril und
dann bei 800C und 10~l Torr das Acetonitril und
O —f{ Si(CH3),
entspricht.
Si(CH3) - O f Si(CH3)2 - O )ψ- Si(CH3J3
CH2 — N(CH3J3Br
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Organosilylalkylammoniumbromiden der Formel[(R - O -JaSi(CH3Ji5 -a - CH2 - N(CH3J3] ®Br*worin R ein Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen oder ein Phenylrest und a = 1 oder 2 ist, sowie deren homogenen Siloxankondensationsprodukten und Organosiloxanmischkondensationsprodukten durch Umsetzung von Brommethylsiliciumverbindungen der Formel(R O J0Si(CH3J3 _„ CH2Br
deren homogenen Siloxankondensationsprodukten oder deren Mischkondensationsprodukten mit Organosiloxanen der Formelworin R' ein gegebenenfalls inert substituierter Kohlenwasserstoffrest und η ein Zahlenwert zwischen 1 und 3 ist, mit Trimethylamin in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man als inertes Lösungsmittel ein polares Lösungsmittel mit einer Dielektrizitätskonstanten über 25 verwendet und die Umsetzung darin bei einer Temperatur von höchstens 500C durchführt.809 517/733 2.6« © Bundesdruckerei Berlin
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