DE1262211B - Verfahren zum Faerben von Wolle - Google Patents

Verfahren zum Faerben von Wolle

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DE1262211B
DE1262211B DEC23306A DEC0023306A DE1262211B DE 1262211 B DE1262211 B DE 1262211B DE C23306 A DEC23306 A DE C23306A DE C0023306 A DEC0023306 A DE C0023306A DE 1262211 B DE1262211 B DE 1262211B
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wool
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DEC23306A
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Dr Gerhard Back
Dr Arthur Buehler
Dr Richard Casty
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Novartis AG
BASF Schweiz AG
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Ciba AG
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/02Material containing basic nitrogen
    • D06P3/04Material containing basic nitrogen containing amide groups
    • D06P3/046Material containing basic nitrogen containing amide groups using metallisable or mordant dyes
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
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    • D06P1/62General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders using compositions containing low-molecular-weight organic compounds with sulfate, sulfonate, sulfenic or sulfinic groups
    • D06P1/621Compounds without nitrogen

Description

  • Verfahren zum Färben von Wolle Aus der deutschen Patentschrift 667 744 ist die Verwendung von Amin-Äthylenoxydkondensationsprodukten als Egalisiermittel mit Farbstoffen irgendwelcher Farbstoffklassen bekannt. Im »Chemischen Zentralblatt« (1959) wird auf Seite 12701 ein Verfahren zum Färben von Wolle untersucht, wobei Wolle mit 1:2-Komplexfarbstoffen in Gegenwart eines kationaktiven oder eines nichtionogenen Hilfsmittels gefärbt wird. Ein weiteres Verfahren zum Färben von Wolle mit 1 : 2-Metallkomplexfarbstoffen, die keine Sulfonsäure- oder Carboxylgruppen enthalten, in Gegenwart von Äthylenoxydkondensationsprodukten ist im SVF-Fachorgan für Textilveredlung, 11 (1956), auf den Seiten 310 bis 319 beschrieben. Inder deutschen Auslegeschrift 1008 253 dagegen werden 1:2-Metallkomplexfarbstoffe, die zwei Sulfonsäuregruppen enthalten, zusammen mit üblichen Färbereihilfsmitteln, z. B. Salzen von mit Schwefelsäure veresterten Kondensationsprodukten von Äthylenoxyd mit Alkoholen, verwendet. In der deutschen Auslegeschrift 1006 389 werden diese Estersalze durch eine Kombination eines Kondensationsproduktes aus einem Alkohol und Äthylenoxyd mit anionaktiven Verbindungen ersetzt, während in der deutschen Auslegeschrift 1000 336 die Farbstoffe ersetzt sind. All diese Verfahren vermögen aber mit 1: 2-Metallkomplexfarbstoffen, die nur eine einzige Sulfonsäuregruppe enthalten, nicht zu befriedigen.
  • Es wurde nun gefunden, daß Wolle, gegebenenfalls im Gemisch mit anderen, stickstoffhaltigen oder auch stickstofffreien Fasern, in vorteilhafter Weise mit Farbstoffen, die im wesentlichen aus 1:2-Chrom-oder Kobaltkomplexverbindungen von Azofarbstoffen bestehen, welche im Molekül des Metallkomplexes eine. einzige saure, wasserlöslichmachende Gruppe enthalten, gefärbt werden kann, wenn man sie in Gegenwart von Einwirkungsprodukten von a,ß-Alkylenoxyden auf organische Verbindungen, die mindestens eine basische primäre oder sekundäre Aminogruppe oder eine basische tertiäre Aminogruppe mit einer alkoholischen Hydroxylgruppe enthalten, wobei an das Stickstoffatom der basischen Aminogruppe mindestens ein eine Polyglykolätherkette enthaltender Rest gebunden ist und das Molekül mindestens drei und mindestens vier nicht einer solchen Gruppe angehörende Kohlenstoffatome enthält und in Anwesenheit solcher anionaktiver Verbindungen färbt, welche keinen Farbstoffcharakter, jedoch Affihität zur Wolle besitzen.
  • Als Farbstoffe werden beim vorliegenden Verfahren 1: 2-Chrom- oder Kobaltkomplexverbindungen von Azofarbstoffen, insbesondere Monoazofarbstoffen, verwendet, d. h. Komplexe, in denen je ein Molekül zweier voneinander verschiedener Azofarbstoffe, von welchen der eine eine einzige und der andere keine wasserlöslichmachende Gruppe enthält, komplex an ein Chrom- oder Kobaltatom gebunden sind. Der Komplex kann z. B. einen Disazofarbstoff und einen Monoazofarbstoff oder vorzugsweise zwei Monoazofarbstoffmoleküle enthälten. Unter wasserlöslichmachenden Gruppen sind hier freie Carbonsäuregruppen (- COO --Kation) oder insbesondere freie Sulfonsäuregruppen (- S03 --Kation) zu verstehen, wobei an der Komplexbildung beteiligte Carbonsäuregruppen nicht als wasserlöslichmachende Gruppen anzusehen sind, da sie, in dieser Weise gebunden, keine Wasserlöslichkeit mehr bewirken. Weiterhin sollen hier Sulfonsäureamidgruppen und Alkylsulfongruppen nicht als wasserlöslichmachende Gruppen gelten, obschon diese Gruppen bekanntlich die Wasserlöslichkeit derartiger Komplexe zu verbessern vermögen. Das Verfahren erstreckt sich somit nicht auf Komplexe, die nur Substituenten dieser Art, jedoch keine Carbonsäure- oder Sulfonsäuregruppe aufweisen, wohl aber auf solche, welche neben einer einzigen Sulfonsäuregruppe oder wasserlöslichmachenden Carbonsäuregruppe noch einen der erwähnten Substituenten enthalten.
  • Als metallkomplexbildende Gruppen enthalten die Azofarbstoffe beispielsweise o,o' - Dioxyazogruppierungen oder o-Oxy-o'-carboxyazogruppierungen. Es sind aber auch andere komplexbildende Gruppen, wie o-Oxy-o'-carboxymethoxygruppierungen oder o-Oxy-o'-aminoazogruppierungen möglich.
  • Eine Anzahl von nach dem vorliegenden Verfahren zu verwendenden Farbstoffen ist bekannt, ebenso sind Methoden zu ihrer Herstellung bekannt.
  • Man verfährt beispielsweise zweckmäßig so, daß man aus einem der beiden zum Aufbau des asymmetrischen 1 :2-Komplexes bestimmten Farbstoff, vorzugsweise denjenigen, der die wasserlöslichmachende Gruppe enthält, den 1:1-Metallkomplex herstellt und diesen hierauf mit dem anderen, metallfreien Farbstoff umsetzt. Es ist noch zu bemerken, daß sich die Komplexe von o,o'-Dioxyazofarbstoffen nicht nur aus den o,o'-Dioxyazofarbstoffen selbst, sondern auch aus den entsprechenden o-Oxy-o'-alkoxyazofarbstoffen herstellen lassen.
  • Die asymmetrischen 1: 2-Komplexe können auch in der Weise hergestellt werden, daß man äquimolekulare Gemische der beiden erforderlichen Farbstoffe mit geeigneten metallabgebenden Mitteln, wie Alkalichromsalicylat oder Kobaltsulfat, behandelt.
  • Die eingangs erwähnten, stickstoffhaltigen Verbindungen enthalten mindestens ein basisches Stickstoffatom, an welches mindestens ein eine Glykolätherkette enthaltender Rest. gebunden ist. Diese Kette besteht aus wenigstens zwei und kann direkt oder über ein Brückenglied, beispielsweise einen Alkylenrest, wie den Rest -CHZ-CHZ-CHZ-an das Stickstoffatom gebunden sein. Das Molekül besonders gut für das vorliegende Verfahren eignen, in welcher Formel R einen vorzugsweise unverzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit mindestens 12, vorzugsweise 16 bis 22 Kohlenstoffatomen, m und n ganze Zahlen im Werte von höchstens 2 und p, q und r ganze Zahlen bedeuten, wobei die Summe p + q + (m -1) (r -1) mindestens 3 und höchstens 20 beträgt und mindestens einer der Werte p, q und m -1 größer als 1 ist.
  • Ferner ist ersichtlich, daß sich die Stickstoffverbindungen der Formel besonders gut für das vorliegende Verfahren eignen, in welcher Formel R einen vorzugsweise unverder Stickstoffverbindung soll wenigstens drei vorzugsweise - CHZ - CHZ - O --Gruppen, enthalten.
  • Weiterhin muß die Stickstoffverbindung mindestens vier nicht einer solchen Gruppe angehörende Kohlenstoffatome enthalten. So kann sie vorteilhaft noch mindestens einen aliphatischen oder alicyclischen Rest mit mindestens acht aneinander gebundenen Kohlenstoffatomen, vorzugsweise einen aliphatischen Rest mit mindestens zwölf aneinander gebundenen Kohlenstoffatomen, ferner auch einen durch ein Arylkohlenstoffatom an das basische Stickstoffatom gebundenen aromatischen Rest mit aliphatischer Seitenkette enthalten.
  • Aus den obigen Ausführungen ergibt sich, daß beim vorliegenden Verfahren als stickstoffhaltige Verbindungen der angegebenen Art zweckmäßig Einwirkungsprodukte von mindestens 3 Mol eines a,f-A1-kylenoxyds auf 1 Mol einer organischen Verbindung, die wenigstens eine basische primäre oder sekundäre Aminogruppe oder eine basische tertiäre Aminogruppe und daneben noch eine alkoholische Hydroxylgruppe aufweist, verwendet werden.
  • Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung geeignete Produkte sind solche, die durch Reaktion von 1 Mol eines Amins mit mindestens 3 Mol, z. B. 3 bis 20 Mol eines Alkylenoxyds erhältlich sind, z. B. das Umsetzungsprodukt von 1 Mol Dodecylamin mit etwa 6 Mol Äthylenoxyd, diejenigen von 1 Mol Oleylamin mit 6, 8 oder 16 Mol Äthylenoxyd, ferner diejenigen von 1 Mol Stearylamin mit 4, 8 oder 16 Mol Äthylenoxyd, das Umsetzungsprodukt aus Monoalkylpropylendiamin, dessen Alkylrest dem Rest der Talgfettsäuren entspricht, mit 8 Mol Äthylenz)xyd, das Umsetzungsprodukt aus Monoalkylpropylendiamin, dessen Alkylrest unverzweigt ist und 16 bis 18 Kohlenstoffatome enthält, und 6 Mol b#thylenoxyd.
  • Aus den obigen Ausführungen ist ersichtlich, daß ,ich die Stickstoffverbindungen der Formel zweigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit mindestens 12, vorzugsweise 16 bis 22 Kohlenstoffatomen und p und q ganze Zahlen bedeuten, wobei die Summe p + q mindestens 3 und vorzugsweise 8 bis 16 beträgt.
  • An Stelle der Verbindungen mit freien Oxyalkylgruppen können auch die sauren Ester mehrbasischer Säuren, z. B. der Phosphor- oder Schwefelsäure, die sich von diesen Oxyalkylverbindungen ableiten, bzw. die wasserlöslichen Salze dieser Ester, beispielsweise Alkalisalze oder solche des Ammoniaks oder von Aminen, als Hilfsmittel beim vorliegenden Färbeverfahren verwendet werden.
  • Erfindungsgemäß wird nun beim vorliegenden Verfahren. in Anwesenheit solcher anionaktiver Verbindungen gefärbt, welche keinen Farbstoffcharakter, jedoch Affinität zu den stickstoffhaltigen Fasern besitzen. Mit Vorteil verwendet man sulfonsäuregruppenhaltige Verbindungen, wobei die Sulfonsäuregruppen zweckmäßig an aromatische Kerne, z. B. Benzolkerne oder insbesondere Naphthalinkerne gebunden sind.
  • Als Beispiele geeigneter Verbindungen seien genannt Alkalisulfonate von Benzolkohlenwasserstoffen mit längerer aliphatischer Kette, Alkalimonosulfate von 2-Alkylbenzimidazolen mit höhermolekularem Alkylrest, z. B. das Natriumsalz des monosulfonierten 2-Heptadecyl-N-methyl-benzimidazols, Alkalisulfonate von durch niedrige Alkylgruppen substituiertem Naphthalin, z. B. diisobutylnaphthalinsulfonsaures Natrium, sulfonierte Kondensationsprodukte aus Oxyarylverbindungen der Benzolreihe und Formaldehyd, insbesondere diejenigen, welche durch Kondensation von Oxyarylverbindungen, der Benzolreihe mit Formaldehyd, Sulfonierung und nochmalige Kondensation des Sulfonierungsproduktes mit Formaldehyd, erhalten werden, als besonders vorteilhaft erweisen sich Umsetzungsprodukte aus Naphthalinsulfonsäuren und Formaldehyd. Ferner kommen auch anionaktive faseraffine Verbindungen anderer Art, z. B. sulfonsäuregruppenhaltige, faseraffine Mottenschutzmittel oder sogenannte Wollreserviermittel (Immunisiermittel) von der Art, wie sie durch Umsetzung von Phenolen oder Thiophenolen mit Alkalisulfid, Alkalisulfit oder Sulfitformaldehyd erhalten werden, in Betracht.
  • Die Mengen der beim vorliegenden Verfahren den Färbebädern zuzusetzenden Stoffe können innerhalb verhältnismäßig weiter Grenzen schwanken. Die Menge des Farbstoffes richtet sich selbstverständlich nach der gewünschten Farbstärke. Es empfiehlt sich, die Menge der stickstoffhaltigen Verbindung derjenigen des Farbstoffes in der Weise anzupassen, daß das Mengenverhältnis etwa 1:8 bis 1:2 beträgt; vorteilhaft setzt man von der Stickstoffverbindung etwa ein Viertel der Farbstoffmenge ein. Die Menge der Stickstoffverbindung soll jedoch auch bei hellen Färbungen, für welche - bezogen auf das Fasergewicht - weniger als 1% Farbstoff verwendet wird, mindestens 1/4°% (ebenfalls bezogen auf das Fasergewicht) betragen.
  • Die Menge der faseraffinen anionaktiven Verbindung wird zweckmäßig um so höher angesetzt, je geringer die Farbstoffmenge ist. Bei sehr hellen Färbungen mit 0,1% oder noch weniger Farbstoff und etwa 0,5°% der Stickstoffverbindung kann man z.B. mit Vorteil etwa 0,3 bis 1% anionaktive Verbindung einsetzen.
  • Weiterhin erweist es sich als zweckmäßig, in schwach saurem Medium zu färben, so daß der pH-Wert des Färbebades etwa 3 bis 6, vorzugsweise 4 bis 5 beträgt. Dieser pH-Wert kann vorteilhaft durch Zusatz von Essigsäure, gewünschtenfalls auch von Ameisen- oder Schwefelsäure, eingestellt werden. Dem Färbebad kann auch Natriumsulfat zugesetzt werden. In manchen Fällen ist es vorteilhaft, die gewünschte Azidität des Färbebades durch den Zusatz säurespendender Ammoniumsalze zu erreichen, beispielsweise mit Ammoniumsulfat, -phosphat oder -acetat.
  • Wie allgemein üblich beim Färben von Wolle, arbeitet man bei erhöhter Temperatur zweckmäßig so, daß man den eigentlichen Färbeprozeß bei etwa 50 bis 80°C beginnt, auf Siedetemperatur erhitzt und ihn bei dieser Temperatur weiterführt und beendet. Es hat sich jedoch gezeigt, daß es beim vorliegenden Verfahren auch zum Färben von Wolle gar nicht notwendig ist; mit der Temperatur sehr nahe oder ganz zum Siedepunkt des Färbebades zu gehen. Man erzielt in der Regel praktisch gleich gute Ergebnisse, wenn der Färbeprozeß deutlich unter der Siedetemperatur, z. B. bei Temperaturen zwischen 80 und 90°C durchgeführt wird. Es wurde weiterhin die überraschende Feststellung gemacht, daß eine Vorbehandlung des zu färbenden Fasermaterials, insbesondere der Wolle, in einem Bade vorteilhaft ist, das zunächst alle Zusätze mit Ausnahme des Farbstoffes enthält, also die stickstoffhaltige Polyglykolverbindung, die faseraffine anionaktive Verbindung und Säure bzw. Ammoniumsalz. In diesem Bade wird bei einer Temperatur zwischen 80 und 100°C während 5 bis 30 Minuten das Textilmaterial vorbehandelt. Hierauf wird - in der Regel ohne Abkühlung - der Farbstoff in Form einer wässerigen Lösung zugesetzt und zwischen 80 und 100°C bis zur praktischen Erschöpfung des Bades gefärbt.
  • Durch Erhöhung des pH-Wertes der sauren Bäder nach der Aufnahme des Farbstoffes können die Naßechtheitseigenschaften bezüglich Ausblutens noch verbessert werden.
  • Anstatt die stickstoffhaltige Polyglykolverbindung und die faseraffine anionaktive Verbindung den Färbebädern einzeln zuzusetzen, kann man auch Präparate verwenden, welche die beiden Verbindungen in geeignetem Mengenverhältnis enthalten.
  • In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes bemerkt wird, Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind, wie in der vorangehenden Beschreibung, in Celsiusgraden angegeben. Beispiel l In ein Färbebad, das in 3000 Teilen Wasser 10 "feile kristallisiertes Natriumsulfat, 3 Teile 40%ige Essigsäure, 0,5 Teile des Anlagerungsproduktes von etwa 8 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Oleylamin, 0,4 Teile eines Kondensationsproduktes aus Naphthalinsulfonsäure -und Formaldehyd und 0,2 Teile des Chromkomplexes, der je 1 Molekül der beiden Azofarbstoffe der Formeln und in komplexer Bindung mit 1 Atom Chrom enthält, geht man mit 100 Teilen Wollstrickgarn ein. Im Verlauf einer halben Stunde wird das Bad auf Siedetemperatur erhitzt und dann 1 Stunde lang kochend gefärbt. Hierauf wird die Wolle gespült und getrocknet. Man erhält eine gleichmäßige, grüne Färbung.
  • Beispiel 2 Man verfährt nach der Vorschrift des Beispiels 1, verwendet aber an Stelle des dort erwähnten chromhaltigen Farbstoffes einen der nachstehend aufgeführten 1:2-Metallkomplexe, die sich in üblicher Weise herstellen lassen, und erhält ebenfalls gleichmäßige Färbungen.
  • Die Menge des Hilfsmittels ist der Färbungsstärke anzupassen. Sie soll mindestens 0,25% des Äthylenoxydanlagerungsproduktes und bei hellen Färbungen bis 1%, bei dunklen mindestens 0,2% des Umsetzungsproduktes aus Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd betragen.
    Beispiel 3 In ein Färbebad, das in 3000 Teilen Wasser 5 Teile Ammoniumphosphat, 0,6 Teile des im Beispiel 1 beschriebenen Anlagerungsproduktes aus Oleylamin und Äthylenoxyd sowie 0,4 Teile eines Kondensations@roduktes aus Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd enthält, wird mit 100 Teilen eines Wollgewebes eingegangen. Man erhitzt in kurzer Zeit zum Kochen und kocht 15 bis 20 Minuten. Anschließend werden 2 Teile eines der in den Beispielen 1 und 2 beschriebenen Farbstoffe, in Wasser gelöst, dem kochend heißen Färbebad zugesetzt, und es wird 1 Stunde kochend gefärbt. Man erhält echte und gleichmäßige Färbungen.
  • Beispiel 4 Man verfährt nach den Angaben des Beispiels l oder 2, erhöht aber die Temperatur nicht zum Sieden, sondern nur auf 85°. Man erhält ebenfalls gleichmäßige Färbungen.
  • Beispiel s Aus 3000 Teilen Wasser, 10 Teilen kristallisiertes Natriumsulfat, 6 Teilen 40%iger Essigsäure, 0,5 Teilen eines der unten beschriebenen Äthylenoxydanlagerungsprodukte a) bis g), 0,4 Teilen eines Kondensationsproduktes aus Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd und 0,2 Teilen eines der Farbstoffe der Beispiele 1 und 2 wird ein Färbebad zubereitet. In dieses geht man bei 50° mit 100 Teilen Wollstrickgarn ein, erhitzt das Bad im Verlauf einer halben Stunde auf Siedetemperatur und färbt 1 Stunde lang kochend weiter. Hierauf wird die Wolle gespült und getrocknet. Man erhält gleichmäßige Färbungen.
  • a) Anlagerungsprodukt von 8 Mol Äthylenoxyd an ein Gemisch aus Arachidylamin und Behenylamin. b) Anlagerungsprodukt von 12 Mol Äthylenoxyd an ein Gemisch aus Arachidylamin und Behenylamin.
  • c) Anlagerungsprodukt von 4 Mol Äthylenoxyd an Stearylamin.
  • d) Anlagerungsprodukt von 20 Mol Äthylenoxyd an ein Gemisch aus Arachidylamin und Behenylamin. e) Anlagerungsprodukt von 8 Mol Äthylenoxyd an ein Gemisch, bestehend aus 30% Palmetylamin, 45°% Octadecenylamin und 25% Stearylamin. f) Anlag@rungsprodukt von 6 Mol Äthylenoxyd an ein Gemisch von N-Alkyl-propylendiaminen, deren Alkylreste 16 bis 18 Kohlenstoffatome enthalten.
  • g) Anlagerungaprodukt von 8 Mol Äthylenoxyd an ein Gemisch-von N-Alkyl-propylendiaminen, deren Alkylreste 16 bis 18 Kohlenstoffatome enthalten.
  • Beispiel 6 Man arbeitet nach der Vorschrift des Beispiels 1 oder 2, setzt jedoch dem Färbebad an Stelle des Kondensationsproduktes aus Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd das Produkt zu, welches erhalten wird, wenn man ein Gemisch aus 2 Mol Phenol und 1 Mol p-Dodecylphenol mit 1,75 Mol Formaldehyd kondensiert, das Reaktionsprodukt sulfoniert, die Sulfonsäure einerNachkondensation mit Formaldehyd unterwirft und mit Ammoniak neutralisiert. Man erhält gleichmäßige Färbungen.
  • An Stelle des Hilfsmittels aus Phenol und p-Dodecylphenol können auch die in gleicher Weise mit 2 Mo1 Phenol und 1 Mol p-Cresol oder p-Octylphenol hergestellten Produkte verwendet werden.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Färben von Wolle mit Farbstoffen, die im wesentlichen aus 1 : 2-Chrom- oder 1:2-Kobaltkomplexverbindungen von Azofarb-Stoffen bestehen, welche im Molekül des Metallkomplexes eine einzige freie Sulfonsäure- oder Carbonylgruppe enthalten, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß man die Wolle in Gegenwart von Einwirkungsprodukten von a,ß Alkylenoxyden auf organische Verbindungen, die mindestens eine basische primäre oder sekundäre Aminogruppe oder eine basische tertiäre Aminogruppe mit einer alkoholischen Hydroxylgruppe enthalten, wobei an das Stickstoffatom der basischen Aminogruppe mindestens ein eine Polyglykolätherkette enthaltender Rest gebunden ist, und das Molekül mindestens drei und mindestens vier nicht einer solchen Gruppe angehörende Kohlenstoffatome enthält, und in Anwesenheit solcher anionaktiver Verbindungen färbt, welche keinen Farbstoffcharakter, jedoch Affinität zur Wolle besitzen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Fasermaterial zuerst in einem Bad, das die Polyglykolverbindung und die anionaktive Verbindung, jedoch noch nicht den Farbstoff enthält, bei 80 bis 100°C vorbehandelt, den Farbstoff hierauf zusetzt und bei 80 bis 100°C färbt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 667 744; Deutsche Auslegeschriften Nr. 1008 253, 1006 389, 1000 336, 1008 254; Chem. Zentralbl., 1956, S. 1.2977 (Re£ SVF 11, 310); 1959, S. 12701(Ref. J. Oil Chem., Japan, 7, 358 bis 363); S p e e 1- S c h w a r z, Textile Chem. and Auxiliaries, 1957, S. 72/73. Bei der Bekanntmachung der Anmeldung sind sieben Färbetafeln mit Erläuterung ausgelegt worden.
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