DE1260475B - Verfahren zum Herstellen von Cyanursaeure - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von CyanursaeureInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
C07d
Deutsche KL: 12 ρ-10/05
Nummer: 1260 475
Aktenzeichen: S92490IVd/12p
Anmeldetag: 6. August 1964
Auslegetag: 8. Februar 1968
-2 C3N8O3H3+3 NH3
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Cyanursäure durch Erhitzen von Harnstoff
oder Biuret oder einem Gemisch dieser Verbindungen.
Es ist allgemein bekannt, daß Cyanursäure durch Erhitzen von Harnstoff oder Biuret oder einem Gemisch
dieser Verbindungen über deren Schmelzpunkte erhalten werden kann, wobei sich die Umsetzung
nach den folgenden Gleichungen abspielt:
3 (NH2)2Co->
C3N3O3H3 + 3NH3
beziehungsweise
beziehungsweise
3(CONH2)2NH-
Üblicherweise sind diese Umsetzungen jedoch von verschiedenen Sekundärumsetzungen begleitet. Insbesondere
beim ungleichmäßigen Erhitzen treten viele Sekundärumsetzungen auf, wodurch nur eine
geringe Ausbeute an Cyanursäure erhalten wird. Wenn Harnstoff oder Biuret erhitzt wird, wird zunächst
eine klardurchsichtige Flüssigkeit mit relativ geringer Viskosität bei deren Schmelzpunkt erhalten.
Wenn ein weiteres Erhitzen auf eine Temperatur von 150 bis 180° C erfolgt, beginnt die Entwicklung gasförmigen
Ammoniaks, während die Flüssigkeit viskoser wird. Bei einer Temperatur von 200 bis 220° C
wird Ammoniak in erheblichen Mengen entwickelt, wodurch sich ein sehr viskoser, weißer, halbfester
Stoff ergibt, der sich allmählich verfestigt. Wenn der Feststoff weiter bis zu einer Temperatur von 250 bis
300° C erhitzt wird, wird der Hauptteil des Umsetzungsgemisches in Cyanursäure umgewandelt.
Wenn man das Erhitzen weiter fortsetzt, bis die Temperatur des Umsetzungsgemisches 300° C oder
höhere Temperatur erreicht, zersetzt sich die gebildete Cyanursäure allmählich in gasförmige Cyansäure,
die aus dem Gemisch austritt. Auf Grund der Veränderung des physikalischen Zustandes des Umsetzungsgemisches
bei dem Erhitzen in einer herkömmlichen Erhitzungsvorrichtung haftet das Umsetzungsprodukt
an deren Wand und am Rührwerk, so daß sich das Arbeiten recht schwierig gestaltet.
Weiterhin wird es schwierig, das Erhitzen so auszuführen, daß man eine gleichmäßige Temperatur erzielt.
Hierdurch wird eine Verringerung der Ausbeute an Cyanursäure bedingt.
Um diese Nachteile zu überwinden, ist bereits z. B. in den USA.-Patentschriften 2 822 363,2 872 447 und
2 975177 vorgeschlagen worden, die Umsetzung in einem organischen Lösungsmittel durchzuführen. Es
ist nach den deutschen Auslegeschriften 1065 420 und 1085 533 vorgeschlagen worden, verflüssigte
Verfahren zum Herstellen von Cyanursäure
Anmelder:
Shikoku Kasei Kogyo Company Limited,
Marugame-shi (Japan)
Vertreter:
Dr. W. Berg und Dipl.-Ing. O. Stapf,
Patentanwälte, 8000 München 2, Hilblestr. 20
Patentanwälte, 8000 München 2, Hilblestr. 20
Als Erfinder benannt:
Hiroshi Yanagizawa, Marugame-shi (Japan)
Beanspruchte Priorität:
Japan vom 27. September 1963 (51571)
Metalle als Medium zur Erhitzung zu verwenden. Hierbei lassen sich jedoch Einschlüsse des Mediums
im Produkt der Umsetzung nicht vermeiden. In der gewonnenen Cyanursäure liegen z. B. bei der Ver-Wendung
von Zinn oder Blei als Erhitzungsmedium mehrere Prozent des Metalls als Verunreinigung vor,
die sich nur schwer abtrennen lassen.
Zwar ist aus der britischen Patentschrift 908 609 bekannt, bei der Herstellung von Cyansäure Harnstoff
auf einem Metallbad aus Zinn oder Blei auf 400 bis 510° C zu erhitzen. Jedoch ist bei dieser Verfahrensweise
keine Cyanursäure erhalten worden. Daß man eine derartige Verfahrensweise teilweise
zur Cyanursäureherstellung verwenden könnte, muß als überraschend bezeichnet werden.
Aus Chem. Technik, 10 (1958), S. 29 bis 31, ist ein Verfahren bekannt, das sich eines erhitzten Stahlbandes
zur Cyanursäureherstellung bedient. Dieses Verfahren ist jedoch apparativ aufwendig. Das Stahlband
muß aus korrosionsfestem Edelstahl hergestellt sein, und es sind neben Heizvorrichtungen Gasschleusen
und Vorrichtungen für die Temperaturführung bei den einzelnen Reaktionsphasen vorgesehen.
Trotzdem werden nur etwa 70% Ausbeute halten.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert Cyanursäure hohen Reinheitsgrades in ausgezeichneter Ausbeute
mit einfacher Ausrüstung und geringem Arbeitsaufwand und eignet sich daher zur großtechnischen
Herstellung von Cyanursäure.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Cyanursäure durch Erhitzen von Harnstoff und
809 507/633
bzw. oder Biuret auf Temperaturen zwischen 200 und 400° C ist dadurch, gekennzeichnet, daß man das
Ausgangsmaterial zunächst in an sich bekannter Weise auf der Oberfläche einer Metallschmelze bis
zur Bildung eines festen Produkts erhitzt, alsdann das so gebildete feste Produkt von der Metallschmelze
abtrennt und zu einem fließfähigen Pulver vermahlt, und daß man schließlich dieses Pulver in
einem Gefäß unter Rühren so lange erhitzt, bis die Umsetzung im wesentlichen beendigt ist.
Die Anwendung von Schmelzen von Metallen oder Legierungen hat den Vorteil, daß Metalle und Legierungen
allgemein gute Wärmeleitfähigkeit besitzen, so daß sie allen anderen Substanzen als Erhitzungsmedium überlegen sind; außerdem besitzen sie ein
wesentlich größeres, spezifisches Gewicht sowie wesentlich größere Oberflächenspannungen als das
Umsetzungsgemisch, so daß das Umsetzungsgemisch auf der Oberfläche eines Metalls während der Wärmebehandlung
schwimmt. Hierdurch wird ein Vermischen miteinander:'vermieden, und das erhaltene
Umsetzungsprodukt kann sehr leicht von dem Metall abgetrennt werden, ohne daß das Metall des Erhitzungsbades
mitgerissen wird, nachdem die Umsetzung durchgeführt'wurde. Weiterhin ergibt sich
auf Grund der Tatsache, daß die Wärmebehandlung auf der genau oberen ,Oberfläche des geschmolzenen
Metalls durchgeführt wird, so daß der zugeführte Ausgangsstoff gleichmäßig verteilt wird und während
des Erhitzens eine gleichmäßige Dicke aufweist. Somit bildet das erhaltene feste Zwischenprodukt eine
Platte mit gleichmäßiger Dicke, die weiter bis zu einer verhältnismäßig gleichmäßigen Temperatur erhitzt
werden .kann - . . . ....
Wird dagegen das Umsetzungsprodukt in suspendiertem und dispergiertem Zustand in verschiedenen
organischen Lösungsmitteln erhitzt, die chemisch inert sind, und deren Siedepunkte benachbart zu oder
höher als die Bildungstemperatur der Cyanursäure liegt, so wird doch das organische Lösungsmittel bis
zur Sättigung in den Teilchen der gebildeten Cyanursäure adsorbiert, obgleich dieses Verfahren ebenfalls
den Vorteil aufweist, daß das Produkt nicht an der festen Oberfläche des Erhitzungsgefäßes u. dgl. anhaftet;
außerdem besteht die Möglichkeit, die Umsetzung bei einer gleichmäßigen Temperatur durchzuführen,
da ein wesentlich geringerer Unterschied in spezifischem Gewicht und der Grenzflächenspannung
zwischen dem angewandten Lösungsmittel und dem Umsetzungsgemisch als zwischen dem geschmolzenen
Metall und dem Umsetzungsgemisch bei dem erfindungsgemäßen -Verfahren besteht. Es ist aber
unmöglich, das Adsorbat vermittels einer einfachen Verfahrensweise, wie einem Abfiltrieren u. dgl., abzutrennen
und zurückzugewinnen, vielmehr ist eine umständliche Nachbildung, wie eine Vakuumdestillation,
Wasserdampfdestillation u. dgL, hierfür erforderlich. Weiterhin ergibt sich der Vorteil, daß
unvermeidlich in einem recht erheblichen Ausmaß kostspielige organische Lösungsmittel verlorengehen.
Erfindungsgemäß kann jedes Metall verwendet werden, wenn es gegenüber Harnstoff und den
Umsetzungsprodukten verhältnismäßig inert ist und innerhalb des Temperaturbereichs im flüssigen Zustand
gehalten werden kann, der für die Umwandlung des Harnstoffes in Cyanursäure in Frage kommt.
Es gibt viele Metalle, die diesen Bedingungen entsprechen. Zu den bevorzugten Metallen gehören
jedoch einfache Elemente, wie z.B. Zinn, Wismut, Blei u. dgl., sowie Legierungen, wie z.B. Legierungen
aus Zinn, Antimon und Blei, des Wismuts, Cadmiums, Bleis und Zinns, des Bleis und Zinns, sowie ähnliche
Legierungen. Weil die Oberfläche der geschmolzenen Metalle immer mit einem dünnen dichten Oxydfilm
bedeckt ist, ist das Umsetzungsgemisch gegenüber dem Metall durch den Oxydfilm isoliert, so daß praktisch
kein Angriff auf das Metall erfolgt, ίο Das erfindungsgemäße Verfahren wird in Gang
gesetzt, indem ein Metall der angegebenen Art in flüssigem Zustand bei einer konstanten Temperatur
von 200 bis 400° C gehalten und der Ausgangsstoff, bestehend aus Harnstoff, Biuret oder einem Gemisch
dieser Verbindungen, auf das geschmolzene Metall aufgebracht wird. Wenn die Temperatur des geschmolzenen
Bades tiefer als 200° C liegt, wird die Umsetzungsgeschwindigkeit außerordentlich gering.
Wenn jedoch die Temperatur höher als 400° C liegt;
ergibt sich eine sehr bemerkenswert schnelle Zersetzung der gebildeten Cyanursäure. Deshalb sind
Reaktionstemperaturen außerhalb dieses Temperaturbereichs' unbrauchbar. Innerhalb einer Zeitspanne
von 2 bis 10 Minuten verfestigt sich der eingeführte Ausgangsstoff zu einer Platte. Das erhaltene Produkt
. wird von der Metallschmelze entfernt, vermählen und sodann 10 bis 60 Minuten lang auf eine Temperatur
von 230 bis 300° C unter Rühren erhitzt. Die Zusammensetzung des aus dem geschmolzenen
Metall verfestigten Zwischenprodukts beläuft
sich auf 61% Cyanursäure, 12% Ammelin und Ammelid und 27% Biuret. Das Zwischenprodukt
zeigt bei dem weiteren Erhitzen weder ein Schmelzen noch Erweichen, so daß ein Anhaften des Zwischenprodukte
an der Wand des Umsetzungsgefäßes und des Rührers selbst dann nicht eintritt, wenn ein herkömmliches
' Erhitzungsgefäß für pulverförmiges Material für das. Erhitzen des in der oben geschriebenen
Weise fließfähig gemachten Pulvers oder gekörnten Produkts angewandt wird. Auf Grund dieser
Tatsache ist es möglich, die Wärmebehandlung so durchzuführen, daß nach Abtrennen des verfestigten,
plattenförmigen Zwischenprodukts von dem geschmolzenen Metall und sodann Vermählen desselben
zu einem fließförmigen Pulver oder körnigem Produkt alle Teile des Pulvers oder körnigen Produktes
bis zu einer gleichmäßigen Temperatur unter Rühren erhitzt werden. Die pulverförmige oder
körnige Substanz enthält danach etwa 70 bis 80% Cyanursäure und etwa 20 bis 30% Ammelin und
Ammelid.
Dieses Produkt kann in üblicher Weise vermittels Erhitzen in einer wäßrigen Lösung einer Mineralsäure
mit einer Konzentration von 5 bis 30% gereinigt werden, wodurch Cyanursäure mit Reinheitsgrad
von mehr als 99 % erhalten wird.
Beim Erhitzen von Harnstoff oder Biuret wird 10 bis 30% des Ausgangsmaterials absublimiert, zusammen
mit gasförmigen Ammoniak, das während des Erhitzens gebildet wird. Für die industrielle Herstellung
von Cyanursäure ist es somit bevorzugt, den absublimierten Harnstoff in üblicher Weise zurückzugewinnen,
indem das entwickelte Gas während der Wärmebehandlung durch ein entsprechendes Abgasrohr
geführt wird.
Erfindungsgemäß ist es somit möglich, Harnstoff, Biuret oder ein Gemisch dieser Verbindungen in
Cyanursäure mit hohem Reinheitsgrad und einer Aus-
beute von 80 bis 90% umzuwandeln. Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise erläutert.
Eine Eisenkiste mit einer Bodenfläche von 1 m2
und einer Tiefe von 10 cm wird mit geschmolzenem Zinn in einer Dicke von 5 cm beschickt. Dieses Gefäß
wird sodann vermittels einer elektrischen Erhitzungsvorrichtung, die auf den Boden einwirkt, auf
eine Temperatur von 280° C gebracht. In das geschmolzene Zinn wird eine Steuerungsvorrichtung
für die Temperatur eingetaucht, die mit der Erhitzungsvorrichtung so verbunden ist, daß dieselbe
dann automatisch abgeschaltet wird, sobald jdie Temperatur des geschmolzenen Zinns 280° C erreicht
hat. Hierdurch wird die Temperatur des geschmolzenen Zinns während des Arbeitens bei 270 bis 280° C
gehalten.
Es werden zwei Drahtseile aus rostfreiem Stahl so angeordnet, daß dieselben mit der Oberfläche des
geschmolzenen Zinns in Berührung stehen, sowie parallel zueinander in einem Abstand von 1 m angeordnet
sind. Es handelt sich hierbei um endlose Drahtseile, die in einer bestimmten Richtung mit
konstanter Geschwindigkeit bewegt werden, während sie das Bad eben berühren. Zu Beginn des Arbeitsvorganges
wird auf eine Temperatur von 140° C gebrachter Harnstoff auf die Oberfläche des geschmolzenen
Zinns zwischen den zwei Drahtseilen in einer konstanten Geschwindigkeit von 100 kg/h eingeführt.
Der so eingeführte geschmolzene Harnstoff breitet sich mit einer gleichmäßigen Dicke von etwa 15 mm
auf dem Zinnbad aus und erreicht seitlich die zwei Drahtseile. Der geschmolzene Harnstoff drückt dieselben
zu dem anderen Ende des Bades mit konstanter Geschwindigkeit, so daß der geschmolzene Harnstoff
allmählich zu dem anderen Ende des Bades zusammen mit den Drahtseilen verdrängt wird.
Während des Verdrängens oder Verschiebens wird der geschmolzene Harnstoff in eine feste Platte über
den viskosen Zustand übergeführt. Das Zwischenprodukt in Form der festen Platte, wie es an dem
anderen Ende des Bades ankommt, wird aus demselben zusammen mit den zwei Drahtseilen herausgezogen,
da die feste Platte mit den Drahtseilen in Berührung steht. Das Material wird sodann an eine
Mahlvorrichtung abgegeben. Diese Wärmebehandlung wird auf dem Zinnbad 3 Minuten lang ausgeführt.
Das Zwischenprodukt wird auf eine Korngröße von nicht mehr als 0,4 mm vermählen und sodann
über einen Schneckenförderer in eine zweite Erhitzungszone eingeführt.
Für das zweite Erhitzen findet ein Bandmischer aus rostfreiem Stahl mit einem Durchmesser von
0,3 m und einer Länge von etwa 2 m Anwendung, der mit einem Erhitzungsmantel ausgerüstet ist,
durch den ein Erhitzungsmedium geführt wird, das auf eine Temperatur von 300° C erhitzt wurde. Das
in diese zweite Erhitzungsvorrichtung eingeführte Zwischenprodukt wird allmählich in Richtung auf
das andere Ende dieser Vorrichtung verdrängt, während das Produkt durch Rührflügel in Bewegung
gehalten wird. Während dieser Verschiebung wird die Temperatur des Umsetzungsproduktes bei 280° C gehalten.
Der Durchtritt des Umsetzungsproduktes durch die zweite Erhitzungsvorrichtung erfordert
etwa durchschnittlich 30 Minuten. Das aus der zweiten Erhitzungsvorrichtung erhaltene Produkt besteht
zu 80% aus Cyanursäure, 17% Ammelid und 3% Biuret und wird in einer Menge von 64,5 kg/h erhalten.
Die Gesamtmenge des während der Wärmebehandlung auf dem Zinnbad und in der zweiten
Erhitzungsvorrichtung erzeugten Gases wird in eine Kondensationsanordnung für Harnstoff eingeführt,
die über dem Zinnbad angeordnet ist. Die Kondensationsvorrichtung besteht aus mit Riffeln versehenen
ίο Rohren, durch die ein auf eine Temperatur von etwa
120° C erwärmtes Heizmedium zirkuliert, so daß der in dem Gas enthaltene Harnstoff verflüssigt wird, der
auf die Kühlrippen auftrifft. Dieser Harnstoff wird somit auf das unter der Kondensationsvorrichtung
angeordnete Zinnbad zurückgeführt. Nachdpm das Umsetzurigsprodukt an dein Äüslaßende der zweiten
Erhitzungsvorrichtung angekommen ist, wird es kontinuierlich einem Hydrolysetank zusammen mit einer
15%igen wäßrigen Schwefelsäurelösung zugeführt.
Der Hydrolysetank besitzt ein Fassungsvermögen von 2 m3 und ist mit Glas ausgekleidet, weist einen
Erhitzungsmantel, Rührer, einen Einlaß für das Umsetzungsprodukt, einen Einlaß für 15%ige Schwefelsäure
und ein Überflußrohr auf, durch das das hydrolysiert« Produkt aus dem Tank entfernt wird.
Das in den Hydrolysetank eingeführte Umsetzungsprodukt wird in der 15%igen wäßrigen Schwefelsäurelösung
bei Siedetemperatur durchschnittlich etwa 4 Stunden lang gehalten und sodann in einen Kühltank
über das Überflußrohr kontinuierlich eingeführt und dort auf eine Temperatur von 20° C abgekühlt.
Das abgekühlte Umsetzungsprodukt wird von der .Schwefelsäurelösung abzentrifugiert, mit Wasser gewaschen
und getrocknet. Man erhält so Cyanursäure mit einem Reinheitsgrad von 99,5 %.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird 24 Stunden lang kontinuierlich gearbeitet. Es werden dabei 2,41
Harnstoff in dieser Zeitspanne verbraucht. Man erhält hierbei eine Gesamtmenge von 1,51 Cyanursäure.
Die Ausbeute beträgt somit 88,2%. Innerhalb der angegebenen Zeitspanne wird 1 kg Zinn verbraucht.
Somit beläuft sich die Menge des verbrauchten Zinns auf lediglich 0,067% der gewonnenen
Cyanursäure.
Es findet eine Erhitzungsvorrichtung ähnlich der nach Beispiel 1 Anwendung, in der eine geschmolzene
Legierung, bestehend aus 60 Teilen Zinn, 30 Teilen
Blei und 10 Teilen Antimon, eingeführt wird. Über der Schmelze ist eine Waschsäule für das Gas oder
Rückgewinnungsanordnung für den Harnstoff vorgesehen, die mit Raschigringen gefüllt ist, um so den
absublimierenden Harnstoff zurückzugewinnen. Der auf eine Temperatur von 130° C erhitzte geschmolzene
Harnstoff wird dem oberen Ende der Säule zugeführt, und das in der Wärmebehandlungsvorrichtung
erzeugte Gas wird in das untere Ende der Säule eingeführt. Es liegt somit ein Gegenstromfluß des
geschmolzenen Harnstoffs mit dem eintretenden Gas vor, so daß hierdurch der in dem Gas absublimierende
Harnstoff absorbiert wird. Ein Teil des aus dem unteren Ende der Säule ausfließenden geschmolzenen
Harnstoffs wird kontinuierlich der Schmelzwanne zugeführt, und der restliche Anteil wird zu dem oberen
Ende der Säule zusammen mit frischem Harnstoff geführt, um so ein Umlaufen geschmolzenen Harnstoffs
durch die Säule zu erhalten. Dieses Ausfüh-
rungsbeispiel wird' 24 Stunden lang kontinuierlich ähnlich dem Beispiel 1 durchgeführt.
Innerhalb dieser Zeitspanne erhält man eine Gesamtmenge von 1,5 t Cyanursäure unter Verbrauch
einer Gesamtmenge von 2,4 t Harnstoffs. Die Ausbeute ist praktisch gleich derjenigen wie bei Beispiel
1. Es werden 1,5 kg der Legierung innerhalb dieser Zeitspanne verbracht. Dies entspricht 0,087 °/o
der Ausbeute an Cyanursäure, berechnet auf 1,5 t dieser Ausbeute.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Cyanursäure durch Erhitzen von Harnstoff und bzw. oder Biuret auf Temperaturen zwischen 200 und 400° C,dadurch gekennzeichnet, daß man das Ausgangsmaterial zunächst in an sich bekannter Weise auf der Oberfläche einer Metallschmelze bis zur Bildung eines festen Produkts erhitzt, alsdann das so gebildete feste Produkt von der Metallschmelze abtrennt und zu einem fließfähigen Pulver vermählt und daß man schließlich dieses Pulver in einem Gefäß unter Rühren so lange erhitzt, bis die Umsetzung im wesentlichen beendigt ist.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschriften Nr. 1065420,1085533; britische Patentschrift Nr. 908 609;
Chem. Technik, 10 (1958), Nr. 1, S. 29 bis 31.809 507/633 1. 68 © Bundesdruckerei Berlin
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