DE2543340C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen
Reinigung eines untereutektische Verunreinigungen
enthaltenden Metalles, bei dem eine Säule aus einer
Aufschlämmung von Metallkristallen in flüssigem Metall
erzeugt wird und dieser Säule das zu reinigende Metall
zugeführt wird, eine solche Zone auf einer relativ tieferen
Temperatur gehalten wird, bei der flüssiges und
kristallines Metall nebeneinander bestehen, und in dieser
kälteren Säulenzone eine zusammenhängende
Metallkristallmasse erzeugt wird, eine weitere Säulenzone
auf einer relativ höheren Temperatur gehalten wird, bei
welcher die Metallkristalle schmelzen und das gereinigte,
flüssige Metall aus dieser heißeren Säulenzone abgezogen
wird und der Transport der Metallkristalle aus der kälteren
in die heißere Säulenzone durch mechanische Einwirkung
unterstützt wird.
Der Stand der Technik (US-PS 25 40 997, 25 40 083, McKay
et al in "Chemical Engineering Progress 62, 104-112 (1966)
und a. a. o.) zeigt die Anwendung einer Rückflußaufbereitung
für die Reinigung niedrig schmelzender organischer
Substanzen, wobei eine Schlemme der kristallinen Substanz,
die durch Vorkühlen der flüssigen Substanz hergestellt
wird, oben oder in die Mitte eines Turms eingespeist wird,
der unten erwärmt wird und bei dem ein Abzug der
gereinigten flüssigen Substanz unten aus der Säule und eine
Rückleitung der mit Verunreinigungen angereicherten
Flüssigkeit nach oben zur Säule vorgesehen ist.
Ein solches Verfahren ist nicht direkt für die Reinigung von
Metallen oder anderen relativ hoch schmelzenden Stoffen anwendbar,
und aus der australischen Patentanmeldung No. 48570/
72 ist eine Lösung dieses Problems bekannt. Dort ist ein Verfahren
zum Aufbereiten von Metallen, organischen Verbindungen
und anderen Stoffen vorgesehen, bei dem eine Säule der flüssigen
Substanz oben gekühlt wird, um Kristalle der Substanz
entstehen zu lassen, und diese Kristalle läßt man durch einen
Temperaturgradienten nach unten zur Säule fallen, wo sie
durch Erwärmen in Flüssigkeit umgewandelt werden. Ein Teil der
entstehenden Flüssigkeit wird als Endprodukt akzeptiert, während
der Rest (Rückfluß) nach oben durch die abwärtswandernden
Kristalle verlagert wurde, um damit die darin vorhandenen Verunreinigungen
in die Rückflußflüssigkeit gelangen zu lassen,
und um auch durch eine Waschwirkung die Verunreinigungen zu
verlagern und zu absorbieren, die den Kristallen durch Einschluß
und Anhaftung zugeordnet sind. Ein solches Verfahren,
das als "Rückflußaufbereitung" bezeichnet wird, hat drei Hauptkriterien,
die für einen zufriedenstellenden Betrieb erfüllt
werden müssen: Erstens entstehen die Kristalle in der kalten
Region und werden zur heißen Region transportiert, wo fast
der gesamte Wärmezugang zur Säule eingespeist wird. Zum zweiten
entsteht ein größeres Gewicht an Kristallen als das der
zugeführten Zugabe, damit mit einem Flüssigkeitsrückfluß gearbeitet
werden kann; das Ausmaß des Rückflusses ist gleich
dem Gewicht der hergestellten Kristalle abzüglich der Menge
an reinem Produkt, das aus der heißen Region entnommen wird.
Zum dritten muß die Zusammensetzung der aufzubereitenden Legierung
hypoeutetiktisch in bezug auf das reine Metall sein,
das man haben will.
Eine weitere notwendige Bedingung für eine erfolgliche Rückflußaufbereitung
ist die, daß die Säule voll einer Kristallschlemme
zu allen Zeiten während des Betriebs gehalten werden muß.
In der erwähnten Patentanmeldung sind spezielle Verfahren zur
Herstellung der Kristalle beschrieben worden, und dabei
wurde das flüssige Medium durch Kontakt mit abgekühltem
Fluid oder mit einer gekühlten Fläche eines starren Körpers
abgekühlt, an dem die Kristalle nicht anhaften. In jedem
Fall war die kontinuierliche Herstellung der Kristalle
vorgesehen.
In der Praxis hat es sich als schwierig erwiesen, geeignete
Fluide zu finden, die ein Arbeiten unseres beschriebenen
Verfahrens für die Metallaufbereitung ermöglichen. Man ist
ferner auf Schwierigkeiten dabei gestoßen, geeignete feste
Flächen zu finden, an denen ein Nichthaften von
Metallkristallen zuverlässig erreicht werden kann.
Es ist ferner festgestellt worden, daß man erhebliche
Vorteile daraus ziehen kann, daß man die Technik der
Kristallherstellung modifiziert, die a. o. O beschrieben
worden ist. Insbesondere ist festgestellt worden, daß sich
Metallkristalle in einer Größe, Form und Zusammensetzung
für ein Rückflußaufbereitung am besten durch partielles
Schmelzen einer zuvor geformten Masse der Kristalle
herstellen lassen, die durch Abkühlen eines Teils der in
der Säule enthaltenen Flüssigkeit hergestellt worden ist.
Ein anderes Verfahren zur Reinigung eines Metalles ist aus
der DE-AS 12 11 800 bekannt. Nach diesem bekannten Verfahren
werden in der relativ kälteren Zone, nämlich der
Grenzfläche zwischen flüssigem Metall und Luft,
Metallkristalle erzeugt, die in der Schmelze herabsinken.
Die gebildeten Kristalle werden mittels Stampfvorrichtungen
verdichtet, das heißt, die Mutterlauge wird aus der
Kristallmasse mechanisch herausgepreßt. Nachdem das
flüssige Metall entfernt worden ist, wird zu einem späteren
Zeitpunkt die Kristallmasse durch Wärmezufuhr
aufgeschmolzen und das gereinigte Metall in flüssiger Form
gewonnen und abgezogen. Bei dem bekannten,
diskontinuierlich arbeitendem Verfahren werden etwa 20 bis
30 Gewichtsprozent des Ausgangsmaterials in Form von
gereinigtem Metall des gewünschten Reinheitsgrades
rückgewonnen.
Ein vergleichbares Verfahren ist aus der US-PS 36 71 229
bekannt, bei dem unter kontrollierten Bedingungen Kristalle
erzeugt werden, diese Kristalle verdichtet und dadurch die
Mutterlauge abgetrennt wird. Bei diesem Verfahren wird das
Endprodukt in fester Form gewonnen.
Ein weiteres Verfahren zur Reinigung eines Metalles ist aus
"Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie,
Verfahrenstechnik I, Band 2, Seiten 687 bis 689 bekannt.
Bei diesem bekannten Verfahren werden die zu reinigenden
Kristalle außerhalb der Säulenzone erzeugt und bereits in
Form vorgebildeter Kristalle in die Säulenzone eingeführt.
Dem Gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
das Verfahren des eingangs genannten Art derart weiter zu
bilden, daß der Anteil an gereinigtem Metall erhöht wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Verfahren
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
- a) innerhalb der Säule ein Temperaturgradient zwischen kälterer und heißerer Säulenzone eingestellt wird,
- b) in der kälteren Säulenzone Kristalle in einer Menge erzeugt werden, die größer ist als die Menge des in fester oder flüssiger Form zugesetzten Eingabemetalls,
- c) ein kleiner, niedrig schmelzender Anteil der Kristallmasse beim Passieren des Temperaturgradienten erneut aufgeschmolzen wird, wobei verunreinigte Kristalle freigesetzt werden, die auf dem Wege von der kälteren zur heißeren Säulenzone gereinigt werden,
- d) die so gereinigten Kristalle in der heißeren Säulenzone völlig geschmolzen werden und
- e) ein Teil der dabei gebildeten Flüssigkeit als Produkt abgezogen wird, und ein weiterer Teil dieser Flüssigkeit als Rücklauf im Gegenstrom zum Kristalltransport zurückgeführt wird.
Eine bevorzugte Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist im Anspruch 2 gekennzeichnet.
Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren mittels einer
Vorrichtung durchgeführt, wie sie in den Unteransprüchen
3 bis 5 gekennzeichnet ist.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. In den Zeichnungen sind:
Fig. 1 eine einfache Laborausführung der Vorrichtung, in
der die Kristallbildung durch Zugabe von
vorgeformten Barren von Hand erfolgt,
Fig. 2 die Dargestellung einer Vorrichtung mit
kontinuierlicher Barrenherstellung,
Fig. 3 die Darstellung einer Variante der Vorrichtung nach
Fig. 2 zur Herstellung von Kristallen durch einzelne
Barren,
Fig. 4 die Darstellung einer weiteren Variante der Vorrichtung
nach Fig. 2 zur Herstellung von Kristallen durch
einführende Kühlelemente und
Fig. 5 eine Darstellung des eindringenden Kühlelements nach
Fig. 4 in seinen Einzelheiten.
Die Vorrichtung nach Fig. 1 besteht aus einem zylindrischen
Aufbereitungsbehälter, bestehend aus einer Röhre 1 aus nichtrostendem
Stahl, die vertikal angeordnet ist und einen Aufbereitungsabschnitt 2
und einen Schmelzabschnitt 3 aufweist.
Die Röhre 1 ist von einer Pyrexglass-Röhre 4 umschlossen, die
ein elektrisches Heizelement 5 trägt. Der Behälter ist in
einer Wärmeisolierschicht 6 eingekapselt.
Der Schmelzabschnitt 3 verläuft konisch nach außen an seinem
Boden, und ein Heizelement (nicht dargestellt) ist vorgesehen,
um den Boden 7 des Abschnitts 3 zu erwärmen. Auslässe 8 und 9
sind oben bzw. unten am Behälter vorgesehen, um nach Bedarf
den Inhalt des Behälters abzulassen. Eine Schicht Silikonöl
10 schwimmt oben auf flüssigem Metall in der Säule, um die
Oxidation des Metalls in der Säule auf ein Minimum zu reduzieren.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung nach Fig. 1 wird im Beispiel
1 nachstehend beschrieben.
In Fig. 2 ist der Teil der Vorrichtung unter der Linie A-A
der gleiche wie in der Vorrichtung, die unter Bezugnahme auf
Fig. 2, 3 und 4 beschrieben wird. Er besteht aus einem säulenförmigen
Aufbereitungsbehälter 21, der vertikal angeordnet
ist und aus einem Aufbereitungsabschnitt 22 und einem
Schmelzabschnitt 23 besteht. Beide Abschnitte 22 und 23 haben
kreisrunden Querschnitt, der zum Boden des Abschnitts hin zunimmt,
der Schmelzabschnitt 243 vergrößert sich aber schneller
als der Abschnitt 22. Ein Heizelement 26 sitzt im Boden
24 des Abschnitts 23 und führt in das Innere des Abschnitts.
Wie dargestellt, hat der Abschnitt 23 einen Auslaß 27 für
flüssiges Metall.
Der Teil der Vorrichtung, der über der Linie A-A in Fig. 2
liegt, ist der kontinuierlichen Barrenproduktion und dem
Schmelzen und der Entnahme von Flüssigkeit aus dem Abschnitt
22 des Behälters 21 für ein Recycling zugeordnet. Die Vorrichtung
besteht aus einer kontinuierlichen Barrengießmaschine 31,
die in geeigneter bekannter Form vorgesehen sein kann. Die Auslaßleitung
32 der Gießmaschine 31 ist koaxial mit einem perforierten
Abschnitt 36 verbunden, der denoberen Teil der Wand
des Aufbereitungsabschnitts 22 des Behälters 21 bildet. Der
perforierte Abschnitt 36 ist von einem erwärmten Kanal 37 umschlossen,
aus dem flüssiges Metall bei Bedarf zur Gießmaschine
zurückgeleitet werden kann (durch nicht dargestellte
Mittel).
Im Betrieb bildet der kontinuierlich gegossene Barren aus Metall
von der Maschine 31 die Quelle für das Zugabematerial zum
Aufbereiten, und gleichzeitig bildet er die Kraft, die erforderlich
ist, um den Barren in den Aufbereitungsbehälter 21 zu
schieben. Der kalte Barren aus dem Zugabemetall geht nach dem
Verlassen der durchgehenden Gießmaschine 31 durch die Leitung
32 oben in die Kristallschlemmensäule, die sich im Behälter
21 befindet. Hier kühlt das kalte Metall die Schlemme, und dabei
wird es mit einer dicken kohärenten Schicht Kristalle gekühlt.
Mit der weiteren Bewegung des Barren nach unten zur
heißeren Zone der Säule hin häutet sich die Kristallschicht
vom Barren ab und zerkleinert sich in eine Schlemme Kristalle.
Noch weiter unten in der Säule wird der Barren selbst einem
partiellen Neuschmelzen und einem Zerteilen unterzogen, um
noch mehr Kristalle und Flüssigkeit als Zugabe zur Säule freizusetzen.
Weil es vorteilhaft ist, einen Barren herzustellen, der sich
ohne weiteres unter diesen Bedingungen zu zerteilen vermag,
ist es nicht zweckmäßig, homogene und gesunde Barren in der
Gießmaschine herzustellen. Vorzugsweise wird die Gießmaschine
sogar so betrieben, daß ein defekter Barren entsteht, der Defekte
wie "Schichten", "Kaltverschlüsse" und dergleichen enthält.
Die auf diese Weise oben im Aufbereitungsabschnitt 22 erzeugten
Kristalle wandern weiter nach unten durch den Abschnitt,
während Rückflußflüssigkeit nach oben an den Kristallen vorbei
verlagert wird. Schließlich werden die Kristalle, die durch
diesen Rückflußvorgang gereinigt worden sind, im Abschnitt 23
geschmolzen, und ein Teil des nun reinen flüssigen Metalls
wird vom Boden des Abschnitts 23 abgezogen. Die unreine Rückflußflüssigkeit
fließt in den Kanal 37.
Die Vorrichtungen nach Fig. 3 und 4 haben eine Reihe von gemeinsamen
Bestandteilen, die entsprechend numeriert sind. In Fig. 3
und 4 ist der Teil der Vorrichtung, der über der Linie A-A
in Fig. 2 gezeigt ist, durch eine außen erwärmten Tank 41 ersetzt,
der einen größeren Durchmesser als der Behälter 21 hat
und in dem die Bildung von Kristallen vonstattengeht. Das Niveau
der Kristall/Flüssigmetallschlemme im Tank 41 ist durch
die Linie 42 dargestellt. Der Tank 41 ist mit einem Schaufelrad-
Rührwerk bestückt, von denen zwei Arme bei 43 gezeigt sind
und das auf einer Mittelwelle 44 gelagert ist. Die Welle 44
trägt ferner einen Kreuzarm 45, von dem (in Fig. 3) vorgegossene
Barren 46 durch Drähte 47 getragen sind, die in die Barren
eingegossen sind. Die Welle 44 ist mit Mitteln (nicht dargestellt)
versehen, um die Drehung der Welle und deren Tragteile
und auch eine vertikale Schwingung der Welle zu bewirken.
In Fig. 4 trägt der Kreuzarm 45 anstelle der Barren 46 eine
Anzahl von eindringenden Kühlelementen 48, die im einzelnen in
Fig. 5 gezeigt sind. Die eindringenden Elemente 48 sind mit
Mitteln (die in Fig. 5 gezeigt sind) versehen, durch die die
Elemente intermittierende abgekühlt und dann wieder aufgewärmt
werden können.
In jedem Fall führt die Einführung der kalten Barren 46 oder
das Abkühlen der Elemente 48 zur Bildung einer Schicht Kristalle,
wie das vorstehend im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben
worden ist. Das wiedererhitzen der Barren 46 oder der Elemente
48 führt dann zum Abhäuten der Kristalle mit der Bildung
der erforderlichen Schlemme. Im Falle von Fig. 3 werden die Barren
selbst dann anschließend partiell neu geschmolzen und zerkleinert,
um Zugabemetall für das Verfahren zubilden.
Im Falle der Fig. 4 wird Zugabemetall getrennt entweder dem Tank
41 (durch nicht dargestellte Mittel) oder ansonsten durch Einspritzdüsen
von flüssigem Zugabemetall zugesetzt, oder sonst durch
eine vorgeformte Schlemme an Kristallen und Flüssigkeit, die
aus dem Zugabemetall gebildet ist, und zwar in das entsprechende
Niveau des Behälters 21.
Fig. 5 zeigt ein typisches einführendes Kühlelement, das experimentell
in der Vorrichtung nach Fig. 1 verwendet worden
ist und das, mit entsprechenden Abwandlungen bezüglich der
Maßstäbe, in der Vorrichtung nach Fig. 4 verwendet werden kann.
In Fig. 5 besteht das Kühlelement aus einer Stahlröhre 51, die
an ihrem Bodenende 52 geschlossen ist. Die Röhre 51 ist mit
einem Seitenarm 53 versehen und ist oben mit einem federnden
Verschlußstöpsel 54 versehen. Ein Teil des Inneren der Röhre
51 ist durch eine Hülse 55 aus Isoliermaterial isoliert, vorzugsweise
geschmolzenem Siliziumoxid. Eine Röhre 56 mit enger
Bohrung ist durch den Stöpsel 54 eingesetzt und erstreckt sich
bis nahe an den Boden 52 der Röhre 51. Eine sehr feine Röhre 57
erstreckt sich vom Ende der Röhre 56 fast bis zum Boden 52 der
Röhre 51. Beispielsweise können die Röhren 56 und 57 grobe bzw.
feine hypodermatische Nadeln sein.
Die Röhre 56 ist mit einer Verdrängungsdosierpumpe verbunden,
die in bestimmten Intervallen der Röhre Wasser zuleitet, das
aus der feinen Röhre 57 in einem feinen Nebel austritt und
auf die Innenseite der Röhre 51 aufprallt. Die Wände der Röhre
werden dadurch gekühlt, und es entstehen Kristalle an den
Außenwänden der Röhre. Durch Verdampfung des Wassers entstehender
Dampf tritt durch den Seitenarm 53 aus. Die Isolierhülse
55 verbindet ein exzessives Abkühlen der Röhre 51 über den
Teil der Röhre hinweg, durch die den Spiegel der Schlemme im
Tank 41 geht. Das führt zu einer vorteilhaften Modifizierung
der Gestalt der Kristallmasse, die sich um das Kühlelement
herum bildet.
In einer typischen Anordnung wird Wasser in das Kühlelement
während einer Zeitdauer von 20 Sekunden bis zu einer Minute
eingeführt. Während der nächsten zwei bis vier Minuten häutet
sich die dadurch gebildete Kristallmasse vom Element ab, und
der Zyklus wird dann wiederholt.
Jede der vorstehend beschriebenen Vorrichtungen hat die Kapazität,
das gesamte, oder fast das gesamte, Eingabemetall als
Endprodukt zu produzieren. Im Falle der Ausführungsbeispiele
mit einer Einzelbarrenzugabe kann jeder Barren mehr als sein
Gewicht an Kristallen produzieren. Beispielsweise muß eine Tonne
Blei bei Raumtemperatur das 1-3/4-fache seiner latenten
Fussionswärme haben, damit seine Temperatur auf den Schmelzpunkt
erhöht wird, d. h. eine Tonne Blei bei Raumtemperatur
kann 2 3/4 Tonnen Kristalle produzieren. Wenn beispielsweise
also eine Tonne unreinen Bleis aufbereitet werden soll, um
0,95 Tonnen reinen Metalls (vom Boden des Behälters) und 0,05
Tonnen unreiner Flüssigkeit (von oben) zu ergeben, ermöglicht
die Zugabe von Blei bei Raumtemperatur die Verwendung von bis
zu 1,75 Tonnen Rückflußflüssigkeit für Reinigung mit dem Behälter.
Die Menge an hergestellter und verwendeter Rückflußflüssigkeit
pro Tonne produzierten Metalls kann auf zwei Weisen
kontrolliert werden. Zum einen durch Regelung der Temperatur
des Feststoffes unter dem Schmelzpunkt, d. h. je niedriger
die Temperatur der massive zugesetzte Barren, desto größer
die Menge an produzierter Rückflußflüssigkeit. Zum zweiten,
wenn das aufzubereitende Metall im flüssigen Zustand vorhanden
ist, kann die Menge an Rückfluß durch Erstarrenlassen
nur einer Fraktion der Flüssigkeit als Barren gesteuert werden,
und die kalten Barren und die verbleibende Flüssigkeit
werden direkt dem Kristallbildungstank zugesetzt. Je höher
die Fraktion von flüssigem Medium, das als Barren gegossen
wird, je höher die Menge an Rückflußflüssigkeitsbildung. Wenn
beispielsweise das Aufbereiten einer Tonne unreinen flüssigen
Bleis betrachtet wird (das gerade über seinem Schmelzpunkt
vorhanden ist), und zwar in 0,95 Tonnen aufbereiteten Metalls
und 0,05 Tonnen unreinen Metalls: Es sei dann angenommen, daß
0,50 Tonnen der Flüssigkeit in Barren gegossen wird und auf
Raumtemperatur gekühlt wird (vor der Herstellung der Kristalle),
und daß die anderen 0,50 Tonnen als Flüssigkeit der Kristalltank
zugesetzt werden. Die Zugabe der 0,50 Tonnen der kalten
Barren in die Säule läßt 1,375 Tonnen Kristalle pro Tonne
der ursprünglichen Flüssigkeit entstehen. Weil die entsprechende
Produktion von aufbereitetem Metall 0,95 Tonnen beträgt,
ist die Menge an entstehender Rückflußflüssigkeit 0,425 Tonnen,
und die Rückflußration beträgt 0,447.
Eine entsprechende Kontrolle kann beim Arbeiten mit einer kontinuierlichen
Barreneingabe durchgeführt werden. Wenn die Kristallbildung
unter Verwendung eines einführenden Kühlelements
durchgeführt wird, wird die Kontrolle sogar noch leichter einfach
dadurch erreicht, daß die Länge der Kühlmedium-Einspritzzeit
und/oder die Frequenz der Mediumeinspritzung geändert wird.
Ein typisches Verfahren zum kontinuierlichen Rückflußaufbereiten
von Metallen unter Arbeiten mit massiven Einzelbarren zur
Herstellung von Kristallen ist nachstehend beschrieben, zusammen
mit Beispielen der Ergebnisse, die erzielt werden können.
Die Vorrichtung nach Fig. 1 wurde verwendet. Die Gesamthöhe
der Flüssigkeitssäule betrug 154 cm, und der Durchmesser betrug
12,1 cm. Die Heizungswicklung (5) hatte eine Leistung
von ca. 200 Watt, und die Bodenheizung hatte eine solche von
ca. 1 kw (maximal).
Das allgemeine Arbeitsverfahren für die Bleiaufbereitung ist
wie folgt:
Vor dem Betrieb wird die Vorrichtung mit der aufzubereitenden
Legierung gefüllt. Die Leistungseingänge zur Seitenheizung
(5) und zur Bodenheizung werden so eingestellt, daß die Legierung
schmilzt und die Temperatur der Legierung gerade über dem
Schmelzpunkt reinen Bleis gehalten wird, d. h. ca. 340°C. Das
stellt den "Bereitschafts"-Zustand der Vorrichtung dar. Dann
wird die Silikonölschicht (10) zugesetzt.
Als nächstes werden Kristalle oben durch Einführen kalter Zugabebarren
hergestellt, die zuvor mit einem Drahteinsatz gegossen
und auf Raumtemperatur abgekühlt worden waren. Ein typischer
Barren hat einen quadratischen Querschnitt (2,5 cm Seitenlänge),
ist 22 cm lang und wiegt ca. 1,7 kg. Die Bodenheizung
wird etwas hochgestellt (von 350 auf 490 Watt), während
die Säule so schnell wie möglich mit Kristallen gefüllt wird,
während überschüssige Flüssigkeit durch die obere Abzapfung
(8) entfernt wird. Nachdem die Säule einmal voller Kristalle
ist, wird der Leistungseingang zur Bodenheizung allmählich
auf die Endlaufeinstellung hochgestuft, während ein Arbeiten
mit Totalrückfluß erfolgt, d. h. ohne Entnahme von Produkt von
der Bodenzapfung (9). Der Anfahrprozeß dauert etwa zwei Stunden,
und danach wird Produkt von oben und von unten aus der Säule
im Verhältnis von etwa eins zu neun entnommen. Der Betrieb
wird fortgesetzt, während die Säule zu allen Zeiten voller
Kristalle gehalten wird und das Niveau der Silikonöl/Bleispiegelfläche
sich auf einer nahezukonstanten Höhe befindet.
Typische Ergebnisse, die erreicht werden, sind in Tabelle 1
angegeben.
Unter Verwendung der im Beispiel 1 beschriebenen Vorrichtung
und beim Arbeiten mit entsprechenden Methoden mit entsprechenden
Änderungen bezüglich den Temperaturen und den Leistungseingängen
wurden die folgenden Ergebnisse erzielt.
Für eine unreine Zinnmetallzugabe, die 1,36% Blei und 0,06% wismut
enthielt, betrugen bei einem Rückflußverhältnis von 1,06
im oberen Strom der Bleianteil 5,7% und der Wismutanteil 0,21%,
im unteren Strom 0,040% bzw. 0,006%.
Zum Aufbereiten von Zink, das 0,1% Blei und 0,05% Cadmium enthielt,
wurde ein aufbereitetes Produkt hergestellt, das weniger
als 5 ppm Blei und weniger als 1 ppm Cadmium enthielt.
Der obere Strom enthielt 0,6% Pb und 0,3% Cd.
Unreines Aluminium, das als Verunreinigungen hauptsächlich
Eisen und Silizium in einem Anteil von insgesamt 0,2 Prozent
enthielt, wurde aufbereitet, um gereinigtes Aluminium zu ergeben,
das 0,001 Prozent Silizium und Eisen enthielt. Es wurde
festgestellt, daß die Zugabe kleiner Mengen an Natrium
effektiv war bei der Verkleinerung der Größe der gebildeten
Aluminiumkristalle und bei der Verbesserung des Ausmaßes und
der Geschwindigkeit im Aufbereitungsvorgang.
Claims (5)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Reinigung eines
untereutektische Verunreinigungen enthaltenden Metalles, bei
dem eine Säule aus einer Aufschlämmung von Metallkristallen
in flüssigem Metall erzeugt wird und dieser Säule das zu
reinigende Metall zugeführt wird, eine solche Zone auf
einer relativ tieferen Temperatur gehalten wird, bei der
flüssiges und kristallines Metall nebeneinander bestehen,
und in dieser kälteren Säulenzone eine zusammenhängende
Metallkristallmasse erzeugt wird, eine weitere Säulenzone
auf einer relativ höheren Temperatur gehalten wird, bei
welcher die Metallkristalle schmelzen und das
gereinigte, flüssige Metall aus dieser heißeren
Säulenzone abgezogen wird und der Transport der
Metallkristalle aus der kälteren in die heißere Säulenzone
durch mechanische Einwirkung unterstützt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) innerhalb der Säule ein Temperaturgradient zwischen kälterer und heißerer Säulenzone eingestellt wird,
- b) in der kälteren Säulenzone Kristalle in einer Menge erzeugt werden, die größer ist als die Menge des in fester oder flüssiger Form zugesetzten Eingabemetalls,
- c) ein kleiner, niedriger schmelzender Anteil der Kristallmasse beim Passieren des Temperaturgradienten erneut aufgeschmolzen wird, wobei verunreinigte Kristalle freigesetzt werden, die auf dem Wege von der kälteren zur heißeren Säulenzone gereinigt werden,
- d) die so gereinigten Kristalle in der heißeren Säulenzone völlig geschmolzen werden und
- e) ein Teil der dabei gebildeten Flüssigkeit als Produkt abgezogen wird, und ein weiterer Teil dieser Flüssigkeit als Rücklauf im Gegenstrom zum Kristalltransport zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufschlämmung aus flüssigem und kristallinem Metall in
Richtung der Längsachse der Säule in Vibration und/oder
in Rotation um die Längsachse versetzt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 2,
mit einem Behälter zur Aufnahme einer Säule einer
Aufschlämmung aus flüssigem und kristallinem Metall, mit
wenigstens einem Heizelement an einem Ende der Säule zur
Realisierung der heißeren Säulenzone, mit wenigstens einem
Kühlelement, das am anderen Ende der Säule ganz oder
teilweise in die Aufschlämmung eintaucht, zur Realisierung
der kälteren Säulenzone, ferner mit Abflußöffnungen für
das getrennte Abziehen von gereinigtem Metall aus der
heißeren Säulenzone und stärker verunreinigtem Metall aus
der kälteren Säulenzone,
dadurch gekennzeichnet, daß die
periodisch kühlenden Kühlelemente (46, 48) in Richtung der
Längsachse des Behälters (2, 21, 41) in Schwingungen
und/oder in Rotation um diese Längsachse versetzbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Kühlelement (48) aus mindestens einem
kühlmitteldurchflossenen, bodenseitig verschlossenen Rohr
(51) besteht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Kühlelement aus mindestens einem Block (46) des
Einsatzmetalls besteht.
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