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Absperrschieber, insbesondere für große Nennweiten Bei Absperrschiebern
wird der Schieberabschlußkörper in Leitungsrichtung infolge des Leitungsinnendruckes
mit erheblichen Kräften beaufschlagt. Das gilt besonders für große Gas- oder Wasserschieber,
wie sie vornehmlich in Hütten- und Kraftwerken Verwendung finden. Diese Kräfte wirken
quer zur Achse der den Schieberabschlußkörper betätigenden Schieberspindel und werden
üblicherweise zur Entlastung der Schieberspindel von im Schiebergehäuse vorgesehenen
Führungsleisten aufgenommen, an welchen der Schieberabschlußkörper über Gleitstücke
geführt ist. Im allgemeinen sind dabei die Gleitstücke an eine mit dem Schieberkeil-
oder dem Plattenhalter des Abschlußkörpers verbundene Führungstraverse angeschlossen,
wobei normalerweise die Schieberspindel, der Spindelfuß bzw. der Schieberkeil- oder
Plattenhalter und die Führungstraverse mit ihren Gleitstücken eine starre Einheit
bilden. Die erforderliche genaue flächige Anlage der Gleitstücke an den Führungsleisten
ist ohne teure Schleifarbeiten auf Spezialmaschinen nicht zu erreichen. Aber auch
bei genau bearbeiteten Führungsleisten ist bei großen Nennweiten eine vollkommene
Anlage der Gleitstücke an den Führungsleisten nicht erreichbar, da die bei höheren
Drücken und großen Nennweiten unvermeidbaren elastischen Durchbiegungen der Führungstraverse
eine Winkelabweichung zwischen den Gleitstücken und ihren jeweils zugeordneten Führungsleisten
zur Folge haben. Hierdurch treten an den Gleitstücken Kantenpressungen auf, die
vor allem bei häufiger Schieberbetätigung früher oder später zum Pressen oder gar
zum Blockieren der Gleitstücke an den Führungsleisten führen. Es sind zwar Schieberausführungen
bekannt, bei welchen zur Vermeidung dieses Nachteils an Stelle dieser Gleitstücke
am Schieberkeil- bzw. Plattenhalter Führungsrollen angeordnet sind, jedoch sind
diese wegen ihrer Linienberührung mit den Führungsschienen nur zur Aufnahme relativ
geringer Kräfte geeignet. Solche Führungsrollen werden vor allem zur Verringerung
der für die Betätigung des Schieberabschlußkörpers erforderlichen Kräfte eingesetzt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Absperrschieber so
auszubilden, daß seine Gleitstücke auch bei großen Schiebernennweiten und hohen
Leitungsdrücken stets vollkommen flächig den Führungsleisten anliegen.
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Die Erfindung betrifft einen Absperrschieber, insbesondere für große
Nennweiten, mit an den Schieberabschlußkörper angeschlossenen Gleitstücken, die
an Führungsleisten des Gehäuses in flächiger Anlage geführt sind, insbesondere einen
Absperrschieber, bei welchem die Gleitstücke an eine mit dem Schieberkeil- oder
dem Plattenhalter des Abschlußkörpers verbundene Führungstraverse angeschlossen
sind.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Gleitstücke an den Schieberabschlußkörper
bzw. die Führungstraverse mit allseitiger Beweglichkeit nach Art eines Kreuzgelenkes
angeschlossen sind, dessen beide zueinander senkrechte Gelenkachsen parallel zu
der durch die Führungsleisten gebildeten Führungsebene liegen und eine der Gelenkachsen
parallel zur Führungsrichtung liegt.
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Im einzelnen kann die Erfindung auf verschiedene Weise verwirklicht
werden. Eine von der Erfindung bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitstücke eine zylindrische Wälzfläche aufweisen, mit der sie in entsprechend
der Wälzfläche geformte Ausnehmungen von Gleitstückhaltern drehbar um die zur Führungsrichtung
parallele Gelenkachse eingesetzt sind, und daß die Gleitstückhalter ihrerseits an
in Richtung der anderen Gelenkachse liegenden Gelenkbolzen des Schieberabschlußkörpers
bzw. der Führungstraverse gelagert sind. Dabei sieht die Erfindung vorteilhaft vor,
daß die Gleitstückhalter mit einer zylindrischen Bohrung mit geringem Spiel lose
auf die zylindrischen Gelenkbolzen aufgesetzt und die Gleitstücke lose in die Ausnehmungen
der Gleitstückhalter -eingesetzt und durch stirnseitige Anschlagflächen gehalten
sind. Zweckmäßig
sind die Gleitstückhalter und die Gleitstücke
nur durch die Führungsleisten des Gehäuses und zugeordnete Auflaufflächen des Schieberabschlußkörpers
bzw. der Führungstraverse in ihrer Lage begrenzt beweglich gehalten.
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Die durch, die Erfindung erreichten Vorteile bestehen im wesentlichen
darin,.daß durch den kreuzgelenkartigen Anschluß der- Gleitstücke an den Schieberabschlußkörper
bzw. die Führungstraverse die Gleitstücke in allen Richtungen schwenkbar sind und
somit unschwer Winkelabweichungen in der Führungsbahn der Führungsleisten gegenüber
der Spindelachse oder quer zu dieser auszugleichen gestatten, so daß sie -auch bei
großen Schiebernennweiten und hohen Leitungsdrücken stets vollkommen flächig den
Führungsleisten anliegen und so ein Fressen infolge Kantenpressung verhindern. Die
von der Erfindung zur- Verwirklichung des Kreuzgelenkes vorgesehenen Gleitstückhalter
ermöglichen dabei eine Kraftübertragung über große Wälzflächen bzw. Gelenkbolzen
mit großem Querschnitt, so daß auch insofern große Kräfte ohne nachteilige Verschleißerscheinungen
übertragen, werden können. Fertigungs-_ mäßig ist der erfindungsgemäße Absperrschieber
sehr einfach herstellbar, da teure Schleifarbeiten und hierfür erforderliche Spezialmaschinen
zur Bearbeitung der Führungsleisten bzw. der Gleitstücke nicht mehr erforderlich
sind, vielmehr eine im ganzen weiter tolerierte Fertigung möglich ist, und weil
montagemäßig die Gleitstücke und Gleitstückhalter miteinander und mit Schieberabschlußkörper
bzw. der Führungstraverse nur lose zusammengesetzt zu werden b_ rauchen.
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Im folgenden sei die Erfindung an Hand lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellender Zeichnungen näher erläutert; es zeigt-- -F i g. 1 einen Längsschnitt
durch einen Teil eines erfindungsgemäßen Absperrschiebers, F i g. 2 einen Schnitt
in Richtung II-II durch den Absperrschieber nach F i g. 1, F i g. 3 das Detail HI
aus F i g. 2 in vergrößerter perspektivischer Darstellung; F i g. 4 eine Ansicht
des Gegenstandes nach F i g. 3 in Richtung des Pfeiles IV, . Fig.5 einen Schnitt
in Richtung V-V durch den , Gegenstand nach F'i g: 4.
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Der in den Figuren dargestellte Absperrschieber hat einen im Schiebergehäuse
1 mit Hilfe einer Schieberspindel2 verschiebbaren Schieberabschlußkörper aus zwei
Absperrplatten 3, die an einen Schieber- ; plattenkalter 4 angeschlossen sind, der
seinerseits am Kopf der Schieberspindel2 gehalten ist. Den Absperrplatten 3 sind
Plattensitze 5 an den Schieberanschlußstutzen 6 zugeordnet, die ihrerseits zum Anschluß
an die Rohrleitung Anschlußflansche 7 auf- ; weisen. Der Schieberabschlußkörper
ist im Schiebergehäuse 1 mittels Gleitstücken 8 an Führungsleisten 9 geführt, wobei
im Ausführungsbeispiel die Gleitstücke 8 an eine mit.ddm Schieberplattenhalter 4
verbundene Führungstraverse 10 angeschlossen sind. Wie insbesondere die F i g. 3
erkennen läßt, ist jedes Gleitstück 8 an die Führungstraverse 10 nach Art eines
Kreuzgelenkes angeschlossen, wobei die beiden zueinander senkrechten Gelenkachsen
11,12 des Kreuzgelenkes parallel "zu der durch die Führungsleisten 9 gebildeten
-Führungsebene liegen und eine, 12, der Gelenkachsen=parallel zu der durch die Führnngsleisten
9 gegebenen Führungsrichtung liegt. Im einzelnen haben die Gleitstücke 8 eine zylindrische
Wälzfläche 8 a, mit der sie in entsprechend der Wälzfläche geformte Ausnehmungen
von Gleitstückhaltern 13 eingesetzt sind, so daß sie um die zur Führungsrichtung
parallele Gelenkachse 12 des Kreuzgelenkes drehbar sind. Die Gleitstückhalter 13
sind ihrerseits an in Richtung der anderen Gelenkachse 11 liegende Gelenkbolzen
14 der Führungstraverse 10 gelagert. Im Ergebnis kann sich die Gleitfläche der Gleitstücke
8 allen Änderungen in der Gleitbahn der Führungsleisten 9 anpassen, liegt also immer
den Führungsleisten flächig an. Im Ausführungsbeispiel sind die Gleitstückhalter
13 mit einer zylindrischen Bohrung 15 mit geringem Spiel lose auf die zylindrischen
Gelenkbolzen 14 aufgesetzt und die Gleitstücke 8 lose in die Ausnehmungen der Gleitstückhälter
13 eingesetzt und nur durch stirnseitige Anschlagflächen 16 im Gleitstückhalter
gehalten. Zusätzliche Sicherungselemente sind dabei nicht erforderlich, da die Gleitstückhalter
13 und die Gleitstücke 8 durch die Führungsleisten 9 und zugeordnete Auflaufflächen
17 an der Führungstraverse 10 in ihrer Lage begrenzt beweglich gehalten sind. Im
allgemeinen wird man die Gleitstücke 8 und/oder die Führungsleisten 9 an den Gleitflächen
verschleiß- und korrosionsfest schweißplattieren oder gänzlich aus verschleißfesten
Werk-Stoffen herstellen.